Dienstag, 24. Mai 2011

DER ROSAROTE PANTHER TEIL 3

FORTSETZUNG:
KAPITEL 3)


Der Inspektor, von dem natürlich niemand weiß, dass er einer ist, weil er doch in dem chicen Anzug steckt, unternimmt die unmöglichsten Versuche wieder dorthin zu klettern, wo das zahlreiche Publikum und seine geliebte Frau auf ihn warten. Völlig erschöpft kommt er endlich an, und wird anstatt mit Jubel mit Schimpf und Schande empfangen. Die Leute brüllen lauthals auf ihn ein, ob er lebensmüde sei, seine Frau vergessen hätte, weil er so waghalsig an den wenigen Stützen entlang gewandelt war in schwindelerregender Höhe. Auf jeden Fall die Beleidigungen gegen ihn hören nicht auf, zumal auch niemand seine Uniform sieht, denn die ist ja Gott sei Dank per Taxi nach Hause gebracht worden. Nicole steht still da und kommt nicht zu Wort, während Clouseau sich in wüsten Schimpftiraden gegen die aufgebrachte Menge ergeht, man versteht allerdings nichts von dem, was er da in die Menge ruft, bis – plötzlich die Pariser Polizei auf die Bühne tritt, es hat etwas gedauert, bis sie da hier oben am Eiffelturm ist, und Schweigen eintritt. Clouseau ist noch immer außer sich, dass man ihn nicht ernst nimmt, dass er seine Dienstuniform nicht trägt, dessen ist er sich nicht bewusst. Er muss erst dies zur Kenntnis nehmen, als ihn die beiden Beamten packen und durch die Menge ziehen, vorbei an Nicole, er schimpft noch immer, und in eine kleine Ecke gebracht wird. Erst hier kann der liebe Inspektor verhört werden von der Polizei. Clouseau glaubt nicht richtig zu hören, dass man ihn jetzt für einen Gesetzesbrecher hält, wo er gerade im Begriffe war, der Grand Nation eine besonderen Dienst zu erweisen, indem er einen gefährlichen Verbrecher beinahe gefasst hätte. Doch von seinen Erklärungen, warum er da in diesen Höhen herum geklettert wäre, schenken die beiden Beamten keinen Glauben. Er ist und bleibt einer, der Unruhe gestiftet hat, bis plötzlich Nicole vor den beiden steht und Partei für ihn ergreift. „Nicole, liebes Täubchen,… sag doch diesen beiden Plüschaffen, wer ich bin. Ich bitte dich. Du kannst ihm auch deinen Ausweis zeigen, den du immer bei dir trägst….mon amie….meine Liebste.“ Die Polizisten sind nicht besonders davon angetan, von ihm, der ein Inspektor sein soll, in diesem Tone und mit diesem Schimpfwort bedacht zu werden. Der eine kramt sein Büchlein hervor und fragt in strengen Tone: „ Name….bitte, mein Herr!“ „Ich bin Inspektor Clouseau, wie oft soll ich es denn noch sagen….ich bin derjenige,…der den rosaroten Panther gefunden hat….den kennen sie doch. Ich habe auch einen Orden gekriegt. Er hängt um meinen Hals, ich trage ihn stets bei mir“(Clouseau greift nach ihm und muss feststellen, er trägt jetzt anderes Gewand und auch keinen Orden auf seiner Brust) „Und? Wo ist er denn, ihr besonderer Orden?“, fragt der andere Beamte. „ Sie laufen hier mit ihrer reizenden Gattin in diesem komischen Kostüm herum. Gehen sie auf einen Maskenball?“ Der Inspektor will schon etwas Gemeines erwidern, wird aber unterbrochen vom ersten: „Ausweis haben sie keinen, wie ihre Frau Gemahlin, schon gar nicht einen Orden, sie sind durch die Absperrungen hindurch, was verboten ist und wollten da hinunter springen, das haben viele gesehen….haben sie überhaupt eine Fahrkarte, wie sie gerade behauptet haben?“ Der Inspektor kramt in seiner Tasche und findet nichts. „Also das auch nicht, keine Eintrittskarte. Gut, das sind dann mehrere Delikte. Wir bringen sie mal aufs Revier, dann sprechen wir weiter, und wenn sie weiterhin in diesem Tone mit uns sprechen und uns blöd verschaukeln wollen, nur zu, eine Zelle haben wir immer frei, auch für sie!“ Fuchsteufelswild geworden versucht Clouseau, sich davon zu stehlen, doch er kommt nicht weit. „Ein Fluchtversuch, auch nicht schlecht“, meint der eine Kollege, „nur so weiter, dann sitzen sie irgendwann im Kittchen“ Jetzt probiert es der Inspektor mit der freundlichen Tour. „Ich – ich habe ihnen doch gesagt, wer ich bin. Wir sind auf Urlaub. Heute ist mein erster freier Tag. Ich habe total vergessen, dass ich keine Uniform anhabe. Sie könnten in der Zentrale anrufen, mein Kollege Ponton vertritt mich, er wird für mich bürgen.“ „So so, in der Zentrale kennt man sie, na schön, bin schon gespannt, was die dazu sagen, wenn wir sie zu ihnen schicken. Pierre, könntest….könntest du mal anrufen und nach einem gewissen Ponton fragen.“ Der Polizist telefoniert, der andere wartet und der Inspektor ist beruhigt. Es vergehen einige Minuten, bis der andere zurückkommt. „Ein gewisser Ponton ist nicht bekannt, niemand kennt ihn. Wer soll denn das sein, hm?“ Clouseau versteht das Ganze nicht, wo ist sein Freund und Retter, nicht im Dienst um diese Zeit? Na gut, er hat noch eine Triumphkarte im Ärmel, die will er nutzen. „Rufen Sie Chefinspektor Dreyfuss an, sagen sie ihm, dass es dringend ist. Ich, Clousseau, muss ihn sprechen!“ „Den Chef persönlich? Das ist nicht lache, aber von mir aus. Wir werden schon sehen, du sitzt bald im Kittchen mein Freund“ Der andere Kollege steht etwas herum und weiß nicht, was er tun soll. Darauf sein Kollege: „Was ist? Er hat gesagt, wir sollen den Chef anrufen, diesen Dreyfuss. Aber Gnade dir Gott, Freundchen, uns wirst du nicht so schnell los, wenn das jetzt nicht klappt.“ In der Zwischenzeit sitzt Dreyfuss in einer wichtigen Besprechung und möchte nicht gestört werden, als das Telefon durchgestellt wird und man ihm mitteilt, es wäre sehr - sehr - wichtig. Verärgert nimmt er ab.
Man sieht den Polizisten wieder telefonieren, endlich scheint der richtige Mann am Apparat zu sein, denn die Miene des Polizisten verändert sich. „Ja, das hat er behauptet, er sei Inspektor Clouseau und….sie würden ihn kennen. Ja, er hat ein bildhübsche Frau neben sich….warten sie mal…wie heißt die Dame? Nicole heißt sie, jawohl….“ Er übergibt das Handy dem Inspektor und salutiert vor dem, Dreyfuss meldet sich am Apparat. „Mein Gott, Clouseau, was ist passiert, dass sie mich mitten in einer Besprechung mit dem Minister belästigen. Diese Beamten da haben behauptet, sie wollten vom Eiffelturm springen. Nein, nicht? Schade, schade. Und was wollten sie da oben….Clouseau? Tauben fangen sicherlich nicht. Also was?....Was? Einen Verbrecher fangen, der mit einem Fallschirm abgesprungen ist? (immer lauter werdend) Mein Gott, Clouseau, ich bitte sie, wo kämen wir da hin, wenn sie mich wegen jeder Bagatelle in einer wichtigen Sitzung stören…..Nein, wir werden heute kein Protokoll aufnehmen, das wird die hiesige Polizei überprüfen, ob jemand abgesprungen ist, nicht sie, haben sie mich verstanden. Sie haben ihrer Nicole versprochen, sich nur um sie zu kümmern, (sehr laut) Clouseau…sie – sind auf Urlaub!! Sie fahren auf Urlaub und Ponton wird sich darum kümmern. Was, er hat ihn ja nicht gesehen, dieses Gesicht mit der Maske…in einem Taucheranzug? Hahaha ….da kann ich ja nur lachen. Wer trägt einen Taucheranzug und springt vom Eiffelturm mit einem Fallschirm? …ich werde Ponton beauftragen….und jetzt geben sie mir mal einen der beiden Beamten…“ Clouseau reicht verärgert dem Polizisten das Handy zurück, der spricht , schaut ihn dann verdattert an und nimmt plötzlich Haltung an. „Wird gemacht, Herr Chefinspektor. Inspektor Clouseau ist auf freien Fuß zu setzen nebst Gemahlin…und…hm….wie bitte….ja, er steht etwas abseits und hört nicht mit….selbstverständlich, wir werden nicht ermitteln, nicht nachforschen, wie er es von uns gewünscht hat. Der Herr Inspektor ist in Urlaub und er kommt in drei oder vier Wochen zurück. Selbstverständlich, auf Wiedersehen Herr…Herr Oberinspektor!“
Nicole ist in der Zwischenzeit bei ihrem Mann angelangt und hat gehört, was geschehen ist. Sie ist froh, dass der Rummel vorbei ist und die Leute sich wieder zerstreuen, weil sich heraus gestellt hat, dass der vermeintliche Verrückte doch ein Mitglied der Pariser Polizei ist. Sie ist überglücklich, dass sie doch bald nach Hause kommen, mit dem Lift hinab fahren können, nur ihr lieber Mann hat da enorme Einwände. Dreyfuss war nicht erpicht auf das, was er ihm mitgeteilt hatte über diese unbekannte Person, Ponton war nicht in seinem Büro, wo er sich gerade aufhielt, wusste er nicht. Auf jeden Fall konnte er diesen Vorfall nicht so ohne weiters ad acta legen. Wenn er an das Gesicht dieser unbekannten Person dachte, an die Maske, dann überfiel ihn ein Schauer und er musste sich sagen, dass es um ein Verbrechen ging, ein echtes Verbrechen in dieser wunderbaren Stadt Paris.