Freitag, 28. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Jetzt gehts rund Teil 3 Akt 28

Kap. 28) Jetzt geht’s rund Teil 3


Knackal steht vor ihrer Zimmertür und versucht aufzusperren, sie fummelt da etwas länger herum und bemerkt nicht, dass sie von zwei Personen, zwei Chinesen, beobachtet wird. Der Schlüssel dreht sich und sie geht hinein, vergisst aber, da sie in Eile ist und nicht viel holen will, die Tür von innen zuzusperren. So merkt sie nicht, was dann passiert. Sie steht im Badezimmer, hat ihren Lippenstift und trägt ihn auf, als sie…im Spiegel hinter sich zwei Gestalten bemerkt….

Knackal (dreht sich um, erschrocken): Äh…uiih….eh…igit….a Pistole auch noch…

Zwei Chinesen stehen neben ihr, der eine hält ihr die Waffe unter die Nase.

Knackal: So stecken's doch endlich das Zeug da weg…da kann ich mich nicht anziehn…und außerdem…(wird wieder frech)…kann ich mich nicht erinnern…sie eingeladen zu haben…(macht schnell einen Schritt zurück, weil der Chinese auf sie mit der Waffe zugeht)

Knackal (beugt sich nach hinten ganz an die Wand, versucht freundlich zu sein, verzieht aber immer das Gesicht): …eh…hm…was is…können’s net guten Tag sagen….

Die Tür geht auf und ein weiterer Chinese mit einer Frau kommt herein.

Knackal: Ah…guten Tag…schön geschlafen….hm…(verstummt)

Chef (auf Chinesisch): Was hat sie gesagt?

Chinese (mit Waffe): …nur dummes Zeug…die puste ich weg…diese Schnepfe da…

Chinesin (geht auf Knackal zu, in gebrochenen Deutsch): Scheiden dir die Kehle durch…dumme Ziege…wenn du nichts sagst…also wird’s bald…

Knackal (drückt herum):….weiß nicht…eh…(Chinese packt sie)…(laut) sie tun mir weh…also so was…

Chinesin: Wir warten nicht mehr…wo ist die Ladung?

Knackal: Welche Ladung?...ist doch kein Warenhaus…oder…ah…(hat die Pistole vorm Gesicht)…sie meinen sicher den dicken Buddha…hm…das Rauschgift…das haben…das…hat...

Chinesin: Wo ist es?

Knackal: Weiß es nicht…nein…(sieht in Ferne ihren Stadtplan liegen, grinst freundlicher, weil ihr eine Idee gekommen ist)…brauch den Plan…na den Stadtplan…

Chef: Was will sie? Frag sie!

Chinesin: Das ist das letzte Mal…

Knackal (deutet mit dem Kopf in die Richtung):…da …is der Plan

Chinesin: Welcher Plan….halt uns nicht zum Narren!

Knackal: …na der Stadtplan…wir…haben’s dorthin gebracht…gestern…wie vereinbart….die haben einfach mehr Geld geboten….

Chinesin: Wer? Wer hat euch mehr Geld geboten? Das war unsere Kohle…verstehst du…

Knackal: Ja…aber wir sind auch net dumm…brauchen auch Geld…

Chinesin: Wofür…?

Knackal: Deutet auf ihr Gewand und den Schmuck…weil doch …

Chinesin: …weil doch mein Mausizahndi so wenig hat…Geld mein ich…ich brauch ja ständig was Neues…zum Anziehn.

Chinesin (zum Boss): Sie will uns den Ort zeigen…gib den Plan her…da drüben liegt er.

Knackal (bekommt ihn überreicht, sucht irgendeinen Ort in der Stadt aus und zeigt darauf):

Chinesin: Was ist da...? was genau…

Knackal: Na…der Platz…wo wir es hingegeben…versteckt haben…das Rauschgift…

Chinesin: Du hältst dich wohl für sehr schlau…was soll da sein…da ist nichts…

Knackal (lügt):…da haben wir uns halt getroffen…

Chinesin: Wer?

Knackal (lügt weiter): …na…der Mann da…kenn ihn nicht…

Chinesin: …und weiter…wo ist der jetzt?

Knackal:..den treffen wir auf dem Empfang wieder…

Chinesin: welchen Empfang…? Wolltest du nicht gerade weg…zum Empfang? (sagt etwas auf
Chinesisch) wo ist der?

Knackal: Der Herr an der Rezeption weiß es…ich fahr nämlich mit dem Taxi hin…

Chinesin (bespricht etwas mit den Männern, zwei verschwinden): …gut…meine Kollegen werden das schon rausfinden…du kommst mit…und zwar jetzt…

Knackal wird geschnappt und aus dem Zimmer gebracht, es fällt nicht auf, dass sie geht, und knapp hinter ihr jemand folgt, in dem Hotel ist ein Gedränge. Minuten später sitzt sie in einem Auto, das nur vorne Fenster hat. Auf einmal geht hinten die Tür auf und jemand wird herein gestoßen, dann geht die Tür wieder zu. Dann hört sie Schritte, die Männer steigen vorne ein und das Auto fährt los. Im Wagen erkennt Knackal den Herrn Sektionschef.

Knackal: Ah…Mausizahndi…du bists….


SZENENWECHSEL


Weber und Breitfuss sind mit den drei Japanern und Hayato mitgefahren und vor einem Gebäude ausgestiegen. Hayato ist mit seinem Onkel unbemerkt weggegangen, während sich die anderen zwei um Weber und Breitfuss kümmern. Sie werden in einen Saal gebracht…und dort scheint ein Fest abzugehen. Beide sind guter Stimmung, denn es läuft genau so, wie es sie sich immer erträumt haben. Von Knackal haben sie nichts gehört, sie auch bisher nicht vermisst.

Breitfuss (zu Weber): Nau…Her Kollege Weber…a Bombenstimmung is des…

Weber (gelassen): Eigentlich …is des net mein Geschmack…

Breitfuss (entsetzt): Was? Des Essen schmeckt net (stopft gerade aus einem Teller viel hinein): Guat schmeckt des …und net so wie bei uns…diesen rohen Fisch…dieses Sushi…

Weber: Des findens…do drüben..wauns es wolln..

Breitfuss futtert ordentlich hinein, Weber steht etwas fad herum.

Breitfuss: Was vemissns?…doch net die Knackal?…

Weber: Doch net..de Funsen aus Wien…na…so richtige…japanische Frauen…

Breitfuss (blickt sich um, überall nur Männer mit schönen Anzügen und Krawatten): Jo…(stopft den nächsten Löffel hinein)…lauter Micky Mouse-Krawatten haben die…aber a Frau…

Weber (verärgert): …doch net a Frau…so richtige… Weiber..verstehn’s?…

Breitfuss: Weiber? …Hm?...Wollens net a probieren?

Weber: Danke na…mag kan Tintenfisch wie sie….

Breitfuss (erstarrt plötzlich und starrt auf sein Teller, hört zu essen auf)

Japaner (steht neben ihm und lächelt ihm freundlich zu): Ausgezeichnet…nicht wahr…unsere Küche…schmeckt!

Breitfuss (schaut bald Weber, dann den Japaner an): Sagn sie mal..was is des?

Japaner: Was meinen sie? …ah…das Essen da…auf ihren Teller…hervorragender Tintenfisch…sehr bekömmlich…

Breitfuss (dreht es den Magen um, er kann nicht mehr weiter essen, fängt zu husten, zu schlucken an, der Appetit ist ihm vergangen)…brauch jetzt…a klane Pause…eh…hm…(stellt das Teller wie zufällig auf einen Tisch, ist froh, einen Platz gefunden zu haben, dass er das schreckliche Essen los geworden ist, Weber hat das durchschaut)

Weber (grinst sich eins): Schon fertig …mit dem Fisch…dem Tintenfisch? (grinst hämisch)

Breitfuss (will das nicht gehört haben, lenkt ab, wendet sich an den Japaner): Sind da immer …so wenig Frauen…eh hm Weiber…do?

Japaner:…wie meinen sie?

Breitfuss (versucht es freundlich): Frauen…verstehn sie…Frau---e-n…bei uns geht man mit der Frau…der Frau Gemahlin fort…

Japaner: Ah…ich verstehe…nein…hier sind wenige…da drüben halt ein paar…aber heute nein…nur Männer…in erster Linie nur Männer…begreifen sie…

Breitfuss: Na..eigentlich net…

Weber: Die wollen unter sich sein…kapiern sie des net…die Männer…

Breitfuss (hungrig, schaut herum, sieht nichts Passendes): Frauen…eh…Weiber halt…

Japaner: Was ist das…Weiber…?

Weber: Na …bessere Frauen halt…

Breitfuss: …andere …Frauen halt…net die eigene …

Japaner: Ah…das…ja wenig hier…sie auch ohne Frau da.

Breitfuss: …meine Gemahlin…in Wien…in (bemüht sich) Vie-nn-a geblieben…

Japaner: Sehr schön…hier…die Männer arbeiten…lassen ihre Frauen zu Hause…arbeiten mit Kindern…noch einen Hunger?…vielleicht ein wenig von diesem Fisch…oder Sushi…

Weber und Breitfuss lehnen dankend ab, kaum hat sich der Japaner wegggedreht, verziehen die beiden das Gesicht.

Breitfuss: Pfui Teufel, dieser Fraß da…

Weber: Und sie haben…diesn Tintnfisch g’fressen…Mahlzeit…mir kommt des Kotzen…

Breitfuss (würgts…doch er darf das nicht zeigen, denn der Japaner ist wieder da)

Japaner (hält ein Teller in der Hand): Ist echte japanische Nachspeise…vorzüglich…kosten sie…das bekommen sie nicht alle Tag.

Weber: Danke..ich bin schon satt…

Japaner: Kosten sie…man beleidigt nicht Gastgeber.

Weber nimmt widerwillig ein Stück und steckt es in den Mund, Breitfuss schaut dementsprechend drein…hat Weber zugeschaut, ihm graut vor dem Essen…

Weber: Net schlecht…der Kuchen…

Japaner: Nicht wahr…eine Delikatess…essen sie! (zu Breitfuss)

Breitfuss muss wohl oder übel ein Stück nehmen, obwohl er nicht weiß, was es ist. Japaner geht, nimmt sich noch zwei Stück von dem „Kuchen“ und stellt das Teller auf den Tisch. Breitfuss und Weber würgen an dem Stück. Als der Japaner sich ganz umgedreht hat, spucken beide das Essen aus, Weber zuerst, Breitfuss etwas später, beide sind erleichtert, dann drehen sie sich blitzschnell um.

Breitfuss: Oiso..wie war des…Herr Weber…mit den Weibern…

Weber (vergnügt): Jo die Weiber…diese Weiber…die…san halt…

Breitfuss: Do gibt es übrigens a Lied…kennans des…

Weber: Herr Ing….ich geh a in a Oper…wie sie…

Breitfuss: Des ist aus „Der Fledermaus“…glaub ich…


SZENENWECHSEL


Eine Stunde später in einem anderen Saal, jetzt sind mehr Gäste da, auch mehr Frauen, die ihre Männer begleiten. Weber und Breitfuss sind sehr angeheitert. Sie haben sich mit einigen Japanern angefreundet und erzählen die ärgsten Sachen…über Frauen, selbstverständlich. Allgemeines Gelächter der Japaner ist die Antwort. Man amüsiert sich, trinkt viel, Breitfuss und Weber steigt der Alkohol in den Kopf und ihre Zunge wird leichter. Soeben kommen ein paar Politiker bei der Tür herein, auch jede Menge Frauen, jüngere und ältere, Weber und Breitfuss nehmen sie ins Visier. Weber macht sich an eine junge fesche ran, die ihn nur komisch anschaut und dann abgeht, Breitfuss und die Japaner lachen.

Breitfuss: Die hat sie abblitzen lassen...Herr Kollege…müssens halt ihren Charme sprühen lassen…

Weber (geht zur nächsten, die ihn auch abwimmelt)

Breitfuss: Was is…können’s net einmal a Frau anbaggern?…mehr Gefühl…mehr Temperament zeigen…

Die Japaner amüsieren sich und grinsen sich eins, nur Weber ist verärgert, denkt daran, wie er Breitfuss eins auswischen kann, hat eine Idee. Er erzählt den Japanern etwas, von dem Breitfuss nichts versteht, die Japaner sind begeistert, dass Breitfuss gerne in die Oper geht und Arien singt. Er soll ein Ständchen singen und damit die Damenwelt beglücken.

Breitfuss: Habens an Vogel..ich und singen?…sie! …wie kommen sie auf diese blöde Idee…ich und die Oper…

Weber: Was is…wollens unsere Gastgeber beleidigen?…ich hab a schon a Idee...wir singen aus der „Lustigen Witwe“ und sie singen mit mir…da wird sich die Damenwelt umdrehn nach uns…uns die Tür einrennen…und die Männer do…werden uns kräftig unterstützen.

Weber redet noch einmal mit den Japanern, dann kann es los gehen.

Weber: Ich geb das Zeichen…und dirigier…die do…stimmen mit ein…und sie singen…auf geht’s….

Weber stellt sich vor die Japaner auf wie ein Dirigent und fuchtelt mit den Händen herum, die fangen tatsächlich zu singen an…auf Englisch

Männerchor (noch etwas durcheinander): Women, women, women, yes! Women, women, women, women, ah!

Weber (zu Breitfuss): Jetzt kommen sie dran…wenn ich ihnen des Zeichen geb…so…

Breitfuss (steht verärgert da, weil ihm das Ganze nicht gefällt): Was soll ich singen? Ich kann keinen Text.

Weber (brüllt laut): Weiber …Weiber...des kennens doch…laut Weiber schreins…also…fang man von vorn an…

Japaner schreien wild durcheinander, die Leute schauen her, dann lachen alle. Weber gibt Breitfuss den Einsatz, der verpasst ihn zunächst…dann fängt er an…

Breitfuss (singt zunächst etwas zaghaft…dann wird er lauter, weil Weber auch mitsingt und einige Japaner): Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, ach

Wie die Weiber...?
...Man behandelt?
Hört ihn an!
Eine so, die And're anders,
Da gibt's keinen Feldzugsplan!
Dass die Weiber...
Dass die Weiber
Treu uns bleiben...
Also, wie?
Das hat man noch nicht ergründet,
Da gibt's keine Theorie.

Breitfuss (etwas lauter, so richtig mit Schwung, bewegt sich dazu, Weber singt dann mit):

Der Einen macht man Komplimente
So und so, und so und so!
und schmeichelt, streichelt ohne Ende:
So und so, und so und so!
Der Andern, muß man imponieren:
So und so, und so und so!
Man darf sie auch sogar sekieren:
So und so, und so und so!
Die Dritte, die will Zärtlichkeiten:
So und so, und so und so!
Die Vierte die will zanken, streiten:
So und so, und so und so!
Die Fünfte will nur tanzen, lachen:
So und so, und so und so!
Dann wollen sie auch and're Sachen!
So und so, und so und so!

Weber und Breitfuss:
Ja, das Studium der Weiber is schwer… ach die Weiber, diese Weiber
Nimmt uns Männer verteufelt auch her!... ach die Weiber, diese Weiber
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
ach diese Weiber, diese Weiber
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber,
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, ach!

Ja, das Studium der Weiber is schwer
Nimmt uns Männer verteufelt auch her!
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.
Ja, das Studium der Weiber is schwer… Weiber, Weiber
Nimmt uns Männer verteufelt auch her! …Weiber, Weiber
(Weber dirigiert wild mit)
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.

Japaner, Weber dirigiert:

Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!

Die Leute im Saal haben zugehört, auch einige Frauen stehn ganz in ihrer Nähe, Weber ist entzückt, dass sich doch einige schwarzhaarige Damen ihm genähert haben. Nach dem Lied wird applaudiert und jedem ein Glas gereicht. Breitfuss ist von seinem schönen Gesang so angetan, dass er nicht so recht aufpasst, zumal er sieht, dass Weber tatsächlich mit zwei hübschen jungen Japanerinnen schäkert. Auf jeden Fall rennt er fast eine ältere Dame in einem sehr schönen Kleid um und leert ihr unabsichtlich den Inhalt des Glases auf die Brust. Die guckt ihn bitterböse an, er entschuldigt sich nicht, sondern lästert nur und schreit laut auf.

Breitfuss (angesäuselt): Weiber…Weiber…(grinst zur Dame hinüber)

Japaner grinsen sich eins, lachen, die Dame geht erbost weg.

Japaner : Jetzt haben sie die Frau des Botschafters schwer beleidigt…ihr Mann…wird ihnen das niemals verzeihen…(grinst sich eines)…ist übrigens…ein guter Kämpfer…

Breitfuss (verärgert, weil er sieht, wie sich die Frauen um Weber scharen, und er Autogramme austeilt und vergnügt ist)

Mittwoch, 26. Januar 2011

MENSCHENRECHTE FRAUENRECHTE KINDERRECHTE

WIR FRAUEN



Wir Frauen
in Europa
Wir Frauen
der ganzen Welt
Wir ziehen
durch die Lande
denn unsere Welt
steht am Abgrund
am Rande
drum sagen wir das
was uns gefällt

Wir Frauen
dieser Erde
sagt, wo ist
die Toleranz
wo ist das
Recht der Kinder
wo ist heut
unser Platz
Wir Frauen
von Europa
das ist nicht für …die Katz

Wir Frauen
dieser Erde
Wir Frauen
Unsrer Welt
nur Arbeit
Unterdrückung
und Elend
das ist von
euch nicht recht
Wir Frauen
von Europa
wir fordern
nichts von euch
wir tun es lieber
selber, nicht
morgen, sondern heut

Das Recht
einfach zu wohnen
wo es einem beliebt
nicht abgeschoben
zu werden
alleine
mit dem Kind
und diese Zuständ heute
sind erbärmlich
furchtbar schlecht
ein Flüchtling hier zu sein
das ist niemandem recht

Doch - wir sind
auch Frauen
Frauen aller Länder
Ihr Menschen von Europa
Ihr kennt nicht
das Leid in unsrer Welt
Ihr kennt nicht Armut
Krieg, ihr kennt den
Hass dort nicht
ihr kennt nicht die
Zerstörung
aus euch nur
Unverständnis spricht.

Wir Frauen dieser Erde
Wir Frauen in aller Welt
Wir brauchen keinen Krieg mehr
und diese Politik nie mehr
wir brauchen keine Versuche
wir brauchen keinen Ruin
wir brauchen keine Hetzer
denn die versprechen nur sehr viel
wir brauchen keine Amis
wir haben diese satt
ihre Lügen und ihre Kriege
setzten uns alle
finanziell, wirtschaftlich
schachmatt

Wir Frauen
aus Europa
Wir Frauen
dieser Welt
wir brauchen
unsere Männer,
die Kinder
und ein Ziel
wir brauchen eine Arbeit
mehr Geld und
einen starken Will’n

Wir Frauen aus Europa
Wir Frauen dieser Welt
sie schüren unsre Ängste
sie lassen uns nicht frei
sie wollen die
totale Herrschaft
sie wollen den
totalen Krieg
den werden sie
auch bekommen
weil wir nicht mehr
still sind
wir sind auch nicht mehr lieb

Wir Frauen
dieser Erde
Wir Frauen
der ganzen Welt
wir lieben
unsere Kinder
wir lieben unsre Welt
doch bitte
lasst uns leben
sperrt uns nicht ein
bringt uns nicht um
schleppt uns nicht in ein Lager
schickt uns nicht zurück
dies ist ein Menschenrecht!

doch bitte
lasst uns leben
dann....
erst dann können wir
euch etwas geben.....

Dienstag, 25. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Akt 27, Jetzt gehts rund, Teil 2

Kap. 27) Jetzt geht’s rund Teil 2

Alle stehen herum, bis auf einmal Knackal die rettende Idee hat. Um sich bemerkbar und die anderen aufmerksam zu machen, was schon wieder los ist, bemüht sich Knackal intensiv mit Herrn Weber und Herrn Breitfuss ins Gespräch zu kommen, während diese auf Englisch versuchen, mit den Japanern zu sprechen.

Knackal (hustet mehrmals, grinst aber sofort sehr höflich die Japaner an, versucht dann zu deuten und zu winken, damit die beiden Herrn herschauen, vergebens, diese kapieren nichts)

Weber: Was machen sie do für Gymnastikübungen Frau Knackal?

Knackal (grinst verlegen, gibt aber schlagfertig zurück): …ah...hm…Feng Shui is des…oder Tai….

Breitfuss: Tai Chi…heißt des…nur…wir sind bereits in Japan…do können’s ihren Kimono rausholen…

Knackal (verärgert über Breitfuss Worte): Bin ja net blöd…dass ich so an schiachen Fetzn anzieh…(bemerkt die Blicke der Japaner)…na freilich…zieh ich diese schöne G’wand für die lieben Herrn da an…(lächelt freundlich, Japaner verziehen keine Miene, ruft leise hinüber) Herr
Weber…Herr Weber…(kommt etwas näher) Herr Breitfuss!

Sektionschef: Na, Frau Knackal…etwas durcheinander….

Knackal (blickt ihn bös an, weil noch immer niemand was gemerkt hat, freundlich zu ihm): Nein…mein Mausizahndi…(versucht sich nach vorne zu Weber und Breitfuss drängeln, die auf Englisch stottern…Japaner hören ruhig und gelassen zu, rennt dann um die anderen herum und versucht wieder, sich bei Breitfuss und Weber Gehör zu verschaffen, funktioniert nicht, wird immer verzweifelter und stampft dann mit dem Fuß und schreit laut auf, dann drehen sich alle um)

Weber: Habens an Huscher?…Gnädigste,…wir führen hier do ein diplomatisches Gespräch…

Breitfuss: ja...wenden da alle unsere Künste an…um mit den Japanern do ins Gespräch zu kommen…

Weber: …und sie do…spielen sich auf wie verruckt…rennen do herum wie a Henn im Hühnerstall...

Knackal (zornig): …aber des Burli ist weg…

Weber: Welches Burli….? Frau Knackal…was ist do in ihrem Stübchen oben los?

Knackal (schreit lauter):….des ist ihr…Burli gewesen…mir hat er nur die Blusen…da verrutscht…

Breitfuss: Des Burli…wer soll des schon sein?…hahaha …. (kapiert endlich, schreit auf) Jesas,…der Bua …

Weber: Der Hayato? (blickt herum)…wird schon wieder was an'gstellt haben…kommt von allein z’ruck.

Sektionschef: Wer ist das?

Knackal (drückt herum): Na…das ist …Mausizahndi…das ist…von der Frau…das Kind halt…

Breitfuss: ….so quasi…die Mutter… von ihm…

Sektionschef (schaut die beiden, die drei eigentlich an): Ich verstehe nicht…verheimlichen sie mir alle drei schon wieder etwas?

Japaner stehen abseits, scheinen alles mitzukriegen, von Hayato fehlt wirklich jede Spur, keiner hat gemerkt, dass er verschwunden ist. Doch plötzlich entsteht Bewegung in einer anderen Ecke bei einer Tür, das Hotelpersonal kommt mit Hayato in der Mitte zu ihnen marschiert. Alle stehen gebannt da, die Herren Breitfuss, Weber, der Sektionschef, die Japaner und Knackal. Vor diesen bleibt das Hotelpersonal stehen.

Kellnerin: Da haben sie ihn…dieses eine Mal noch…aber das nächste Mal fliegt er hochkantig hinaus….das sage ich ihnen…und wenn sein Vater zehnmal der Polizeipräsident von Tokio ist.

Breitfuss: Mein Gott…schönes Fräulein…des ist halt a Kind…und wir sind alle Kinder…net wahr?
Kellnerin: Sie vielleicht…doch bei uns gibt es Grenzen...verstehe überhaupt nicht…wieso der Vater sich nicht um das Kind kümmert….

Knackal: Der…ist in der Arbeit….

Sektionschef: So? Und woher weißt du das …meine Liebe?

Knackal: Ja…weil…weil er gekommen ist…gestern…und mich gebeten hat…dass ich auf ihn aufpass…

Weber (Lage ausnutzend): Und…warum tun’s des net…Frau Kollegin?…aufpassen auf den…frechen Jungen do?

Kellnerin: Frech? Das ist lach…wissen sie, was der jetzt angestellt hat?

Knackal: Hat er wieder Bananen und Orangen aufgehängt?

Kellnerin: Nein…das fehlt uns noch gerade…aber mit der Pfanne ist er herummarschiert…im Speisesaal…hat behauptet…er hat sie nicht gestohlen…sondern ein anderer Mann hat sie im gegeben…lügen tut der…wie gedruckt….

Hayato steht da, schaut alle an, besonders den einen Japaner und zwinkert ihm zu. Wie keiner herschaut von den Österreichern sagt er leise zu ihm auf Japanisch „Morgen, Onkel“. Sein Onkel erwidert nichts, bleibt so ernst wie alle anderen Japaner. Währendessen geht die Debatte um das Kind weiter.

Kellnerin: Hier…haben sie ihn…und wir gehen...doch das sag ich ihnen…falls der weiterhin so schlimm ist...und was hinmacht…die Rechnung servieren wir ihnen…

Knackal (verärgert): Na…was hat er denn jetzt wirklich angestellt?

Kellnerin (wütend): Er hat das Fleisch aus der Pfanne gegessen…und das mitten im Speisesaal.

Breitfuss, Weber und Knackal lachen wie verrückt, Hayato fängt zu grinsen an.

Knackal: Na…dann wird das arme Burli einen Hunger g’habt haben…

Kellnerin: Das war die Bratpfanne…verstehn sie…die gehört in die Küche…und das Frühstück ist schon längst vorbei…und dann hat er noch gesagt…ein blau gekleideter Mann hat sie ihm gegeben…er hätt sie nicht gestohlen…gegessen hat er …und hat alles zusammen gegessen…

Sektionschef schmunzelt, Japaner schauen sich an, Onkel blickt seinen Neffen an, Hayato grinst aber ihn weiterhin frech an…der Scherz hat ihm Spaß gemacht, das merkt man.

Breitfuss: Zischens ab…Gnädigste…

Kellnerin (verärgert): Bin nicht…Gnädigste…sondern vom Hotel…und der Mistkerl da…das sag ich ihnen…

Einer der Japaner, nicht Hayatos Onkel…erwidert zu ihr etwas auf Japanisch…sodass sie den Mund hält und geht. Nur Hayato hat mitgekriegt, dass ihm sein Onkel geholfen hat.

Knackal: A so a Frechheit…des arme Kind…so quälen…und net ein bissl Essn gönnen…

Weber: Wie die doch mit an Kind umgehen…nur…was soll des Frau Knackal?

Breitfuss: Jo…des frag ich mich auch…Frau Kollegin…sie als Frau…mit Muttergefühlen…in der Brust…kümmern sich um das arme Kind do net…gengans und kaufns ihm a Schokolade…

Weber: Das er net verhungert…

Knackal schaut bald den einen, dann den anderen an, Sektionschef drückt ihr Hayato in die Hand und schiebt beide weg. Hayato winkt noch zurück, Weber und Breitfuss glauben, dass das ihnen gilt. Stimmt zwar, doch es ist auch sein Onkel gemeint, der ihm noch nachschaut und zu seinen beiden Kollegen etwas auf Japanisch sagt. Der eine nimmt sein Handy und ruft Hayatos Vater an. Doch davon wissen die Österreicher nichts. Währendessen geht die Diskussion weiter.

Weber: Na endlich…ist de weg…mit dem Kind…in Zukunft…Herr Kollege Breitfuss…lass ma des der Knackal über…des Babysitten…

Breitfuss: Stimme ihnen da zu…Herr Weber….wir widmen uns…uns...jo…was mach ma do mit den Japanern?…die verstehn uns net…und sie können a net so gut Englisch…haben nur a paar Redensarten auswendig g’lernt…des merkt ma..

Weber: Was heißt…“Auswendig g’lernt“? Sie kennen ja gar nix…und übrigens…wir san net vorbereitet…auf so heikle Situationen…wer rechnet schon mit an Kind?

Breitfuss (lacht hämisch): …eher noch mit an Alien…als mit an Kind…doch dass der Herr Klaus...sich do wieder als Polizeiinspektor aufführt…

Sektionschef: Haben die Herrn vielleicht auch bemerkt, dass ich anwesend bin.

Breitfuss: Herr …Herr Chef…Sie hätten wir doch beinahe glatt vergessen…was sag’ns…solln wir des den werten Herrn do erzählen…von unserem Herrn Klaus….die verstehn uns net…

Sektionschef: Nein,…habe mir sagen lassen, dass sie kein Wort Deutsch können, außer ein paar Brocken…aber sie sprechen tadelloses Englisch…und soweit ich mich erinnern kann, meine Herrn …kamen sie in Wien in den Genuss eines Englischunterrichtes….

Weber: Jo…beim Herrn Klaus…

Breitfuss: Jo…na…eigentlich…war da noch a anderer…Herr Weber…erinnern sie sich net…. (lacht)…der hat sich aufg’hängt….

Weber stimmt in sein Lachen ein.

Sektionschef: Meine Herrn…ich hab sie nicht umsonst hergeschickt…das wissen sie….

Breitfuss (grinst dämlich wie Weber): Sie werden jetzt die Sache regeln…

Weber: …auf unsere Art selbstverständlich…

Breitfuss: …müssen’s weg?

Sektionschef: Schon längst…wenn mich net die Knackal aufg’halten hätt…

Breitfuss: Jo die Knackal und der Herr Mizikatzi...

Sektionschef: Ich…will gar nichts wissen...

Weber: Was…des wollns net?...was do rennt zwischen dem Mizukazi…und ihrer Frau…

Sektionschef (wendet sich ab): Ich hab eine Besprechung jetzt, in einer Viertelstunde….

Breitfuss: Im Bundeskanzleramt?

Weber: Depp…wir san net in Wien…sondern in Tokio!

Breitfuss: Weiß ich…drum sag ich ja…

Sektionschef verabschiedet sich von den Japanern, reicht jedem die Hand und geht. Japaner stehen noch immer freundlich da und tun so, als wäre nichts geschehen.

Weber: Was mach ma mit denen…wie erledigen wir de?

Breitfuss: Wird net so schwer sein…Herr Kollege…was für a Idee haben’s?

Weber: Ich? Wieso ich?

Breitfuss: Wie bei den Chinesen können wirs net machen…die hakeln da genug…werden den
Hayato fragen…ah…da Kommen’s schon…

Man sieht Knackal rennen wie verrückt, Hayato folgt ihr, er hat ein Schokoladeeis und noch Süßigkeiten bekommen, stellt sich so, dass er in der Nähe seines Onkels ist und ihm etwas auf Japanisch zuflüstern kann. Knackal ist außer sich.

Weber: Was is? Hat er zu viel Schokolade g’fressen…?

Knackal (zornig): Nein…sondern diese blöde Urschel aus… (lächelt zu den Japanern hinüber)…ist wieder da…wegen des Rauschgifts…oh je...

Weber: Was sans denn so freundlich?

Knackal: Die sind uns nach…sind im Hotel...mit…(flüstert) ana Pistoln…verstehns?

Breitfuss (blickt sich sogleich um)

Knackal: Doch net umdrehn...sonst merkens es…die lauern uns auf…

Weber: Jetzt brauch ma halt an Plan.

Breitfuss: An guten...dass ma de fangen…

Japaner (werfen sich Blicke zu, dann tritt der Onkel von Hayato vor...und sagt auf Englisch): Excuse me…we have waited very long…you are ready for us…going with us…? Now, please….lady und gentlemen…the boy, please…(sehr höflich zu Hayato, nimmt ihn an der Hand)

Weber: Gemma…würd ich sagn…die hab’n was für uns…

Breitfuss: Habens verstanden, was die wolln?

Weber: Jo…mitkommen soll ma…die Warterei ist denen schon zu lang…

Breitfuss: Solln amal zu uns kommen…auf unser Weihnachstreferat…die wissen net…was warten
heißt…bei uns Beamten…

Knackal: Also….Kommen’s…ich bin schon neugierig…

Breitfuss: Ich net…mir geht das schon…

Weber: Sie san net g’frogt g’wesen…a Glück…dass der Klaus net da is…

Alle gehen ab.


SZENENWECHSEL


In der Wohnung von Mizukatimotu stehen die verzweifelten Eltern von Hayato, besonders die Mutter ist mit den Nerven fertig, die Nachbarn versuchen sie zu beruhigen. Der Vater erhält einen Anruf, von seinem älteren Bruder, dass sein Sohn sich befindet bei ihm und wohlauf ist. Lange telefoniert er mit ihm und erfährt so einiges über Weber und Breitfuss und die Chinesen, die wegen des Rauschgiftes Knackal belästigt haben.

Herr Mizukatimotu (legt endlich das Telefon weg): Es ist nichts passiert…mein Schatz…er ist bei meinem Bruder…der passt auf ihn auf…wir haben uns unnötig Sorgen bereitet…

Seine Frau sitzt noch immer niedergedrückt da, doch auch sie ist etwas erleichtert.

Frau Mi.: Das hat er noch nie gemacht…einfach so verschwinden…so mir nichts dir nichts…

Herr: Es ist nichts…ich geh und hole ihn…rede mal mit meinem Bruder….du kannst hier bleiben…wir wollten uns einen schönen Tag machen…und das werden wir auch…bin gleich wieder da. (schnappt seine Jacke und verabschiedet sich und geht)

Nachbarn sitzen noch immer da und reden beruhigend ein auf die Mutter, die es nicht fassen kann, dass ihr Sohn ausgerissen ist.


SZENENWECHSEL


Frau Breitfuss sitzt mit der Nachbarin in Wien in der Wohnung und hört beim Frühstück Musik, da kommen die Nachrichten, die Karten zum Spielen liegen herum, beide sitzen im Nachthemd und plaudern.

Nachbarin: Wos müssns a so zeitig aufstehn...ich an ihrer Stell würde mas jetzt guat gehn lassen…doch sie…na…sie trauern ihrem Mann nach….

Frau Breitfuss: Wenn er nur endlich z’ruck kamat…der Engelbert…ich weiß doch…der isst kane Fisch…und erst recht rohe…

Nachbarin: Fort gehen solltens …des öfter…ausnutzn…jetzt …wo er net do ist… (man hört weiter die Weltnachrichten)….horchens einmal….

Beide Frauen lauschen.

Sprecher im Radio: …wurden die beiden Österreicher heute zu einem Empfang eingeladen. Der Japanische Botschafter und der Außenminister werden zugegen sein und die Ehrengäste begrüßen….und …(mehr hört man nicht, weil die Nachbarin rein schreit)

Nachbarin (laut): Is er des…der Engelbert…aus Japan…?

Frau Breitfuss (zeitgleich): So sans doch leise…man versteht des net…wie guat…dass ich heut net so richtig schlafen hab können….jetzt bin ich munter….mein Engelbert…

Nachbarin (absichtlich laut): Was habens g’sagt….habens des g’hört…vielleicht is a anderer…zwei Österreicher…des muss doch net ihr Mann sein… und der …wie hat der g’heißen…ah…der
Herr Weber…können andre g’wesen sein…

Radiosprecher:…und damit melde ich mich wieder zurück von Tokio nach Wien, wo die österreichische Regierung sitzt…und ich spreche jetzt …warten sie…der Herr Bundeskanzler steht da neben mir…guten Morgen, Herr Bundeskanzler,…nur eine Frage…was sagen sie zu den guten Fortschritten, zu dem guten Eindruck, den die japanische Regierung von unserer Delegation hat….die sind ja von unseren Leuten sehr beeindruckt, habe ich mir sagen lassen…das sickert schön langsam auch bei uns Reportern durch…haben sie gewusst, dass da in Tokio so eine Riesenkonferenz abgeht?….ah selbstverständlich…der Herr Bundeskanzler nickt…sie haben ja die Leute dahin geschickt…sie sind also zufrieden, Herr Bundeskanzler?…und da geht es um den Frieden in der Welt?….(man hört leises Reden des Bundeskanzlers, das vom Geschrei der Nachbarin übertönt wird)

Nachbarin: Jesas…ich glaub…ich hab drüben in der Wohnung den Stecker net rausgezogen…oder doch…na was sagens jetzt…des ist doch der Engelbert…ihr Engelbert…a Konferenz gibt der…und das erfahrn ma jetzt erst…und sie…sie haben nix g’sagt zu uns…zu mir…wo ich doch ihr beste Freindin bin…oder habns vergessen…und des bei ihrem Alter…wo sie doch so blühend aussehen…so jugendlich wirken…in dem schönen Kostüm…das neulich erst anzogn habn….

Frau Breitfuss versucht verzweifelt etwas zu hören, doch die Nachbarin schreit immer dazwischen.

Nachbarin (schreit laut auf, weil die Kaffeetassen mit dem Kaffee fliegt): Ich hab ja gleich g’sagt…nur net so früh aufstehn…die mit ihrer depperten Zeitverschiebung…und sie…sie sitzen do…und ihr Mann losst sichs do drüben guat gehen…rennt mit so schwarzhaarigen Weibern herum….doch ihnen is des ja wurscht…

Sprecher: …ja meine Damen und Herrn, das war aus dem Bundeskanzleramt und wir melden uns wieder, wenn wir etwas Neues aus Japan hören. (Musik setzt ein)


SZENENWECHSEL


Wieder in Japan, etwa zur selben Zeit, Weber, Breitfuss, Knackal stehen mit Hayato bei den drei Japanern. Knackal kramt in ihrer Tasche herum und findet nichts.

Knackal: Ja…wo is das denn…

Weber: Was is…Knackal…a bissl flott…die Herrn do…warten…

Knackal : Jetzt weiß ich es…(grinst)…es is nicht drin…(will gehen)

Weber: Na Moment mol…schöne Dame…wir warten do…schon a Stund…und jetzt sans fertig…und

Knackal: Mein rosa Lippenstift…ist …oben im Hotelzimmer…

Breitfuss: …und des Klumpat brauchens do…

Weber: …fummeln sie sich hat mit was andern an…ich borg ihnen meinen Kugelschreiber…

Knackal: Nein…ich brauch meinen Lippenstift…der is kussecht…verstehns des?

Breitfuss, Weber: Na…

Breitfuss: Soll das heißen…dass sie …do…aufi

Weber: Jo…do aufe watschelt in den 35. Stock…und in ana von 100 Taschn kramt…und wir braven Beamten warten da herunten…bei 30 Grad Hitz in der Sonn…

Breitfuss (verärgert): Oiso bitte…Frau …Knackal…net mit uns…ich als ihr Vorgesetzter…befehl ihnen…

Weber: ….auf der Stelle…

Knackal: …ich lass mir aber nix befehlen…Herr OGD…ich brauch den Lippenstift…die Wimperntusche und die Goldketten…

Breitfuss: …a habns noch was vergessen…net nur ans?…

Weber: Wir werden hier nicht auf sie warten…so schauts aus…

Knackal (gereizt): Müssns auch nicht…ich fahr mit dem Taxi…und…jetzt…zieh ich mich auch noch um..weil sie so dreinschaun….

Breitfuss: Was führn sie da für an Affentanz auf…wen wollns denn do beeindrucken…der Mitziakzi…ist doch net do…

Knackal: Der interessiert mich doch gar nimmer mehr…

Weber: Jetzt ist der Chef do…des

Breitfuss: …des Mausizahndi…wegen dem Alten…mochesn so Geschichten?

Weber: Sans froh…dass der des net hört...

Knackal nimmt ihre Tasche und fängt zu rennen an, winkt noch nach…

Breitfuss: Jetzt haben wir die a los….

Weber: Gott sei Dank…aber da Kleine is do…den übernehmen sie…

Breitfuss: Wieso ich?…bin doch ka Babysitter…

Weber: Wollens mit mir streiten…vor den Chinesen do…?

Breitfuss: …des san Japaner…

Hayato und die drei Japaner haben zugeschaut, wie Knackal davon gestürmt ist. Weber muss die Angelegenheit erklären.

Weber: Our secretary….hast lost anything in the Hotel…

Japaner: Okay.

Weber (deutet mit den Händen): She will come later…

Breitfuss: …mit ihren Klunkern nach…

Weber: Welche Klunker…seit waun is a Lippenstift a Klunker? (freundlich zu den Japanern)…yes…and she will follow us with…a taxi.

Die Japaner sagen was auch Japanisch, das auch Hayato versteht. Alle steigen in das bereitgestellte Auto ein, einen etwas größeren Wagen und fahren ab. Hayato sitzt wie zufällig bei seinem Onkel, der mit ihm leise auf Japanisch redet. Weber und Breitfuss sitzen vorne und bekommen nichts mit.

Weber: Wo fahrn ma hin…wissens es?

Breitfuss: Sie? Na…schaun sie sich doch mal da draußen die vielen Leut an…diese grässlichen Plakate schon wieder….a Graus ist des…und der G’stank do…. (blickt dann den japanischen Chauffeuer freundlich an)

Sonntag, 23. Januar 2011

Den Straßenkindern Europas ....und der ganzen Welt gewidmet

Straßenkinder




Straßenkinder
Straßen-Kinder
Menschen die
sind jetzt im Winter
hier und dort
und überall
Europa
Welt
und Afrika

Straßenkinder
Menschenkinder
habt ihr es gewusst
wie sie leben
wie sie wachsen
und nichts haben
denn es gibt zu viele
die nichts geben
die nichts wissen
heut - wie
anno dazumal

Straßenkinder
Menschen ohne Kinder
die verstoßen ihre Kinder
verkaufen sie
sodass sie sterben
auf der Straße
denn sie werden
ignoriert und
andre stehn gelassen
darum bleiben sie
auf unsren Straßen

Straßenkinder
verlassne Kinder
wo ist eure Zukunft
wo ist euer Ziel
Europa reiche
diesen Kindern
nicht die Bettlerhand
wir sind reich
reich nicht nur an Kinder
wir sind reich
niemand hier
alleine sterben mag

Straßenkinder
arme Kinder
stehen da
wer erwartet sie?
Wer führt Politik für sie?
Wer setzt ein sich
für ihre Rechte?
Wer sagt laut:
Es gibt sie,
sie sind da
allzu lästig
sind sie
allzu mächtig
sind wir
darum rührt
bis heute
niemand eine Hand
und sie bleiben
……………unbekannt.

DIE SEELE

Die Seele offenbarte sich mir erneut, sprach zu mir, teilte mir mit, dass sie bei den Menschen wohnen wolle, nicht nur bei einigen wenigen, sondern bei allen und im Grunde überall zu Hause wäre. Diese wichtige Botschaft zu überbringen wäre meine Aufgabe, mein Plan. Sie, die Seele, wolle sich durch Worte allen Menschen kundtun, ihnen erneut mitteilen durch klare und sanfte Dichterworte, durch Bilder, die ich niederschreiben sollte, dass es einen Weg für die Zukunft gab, ein gangbaren Weg für alle Erdenbewohner heraus aus dieser Sackgasse, in der wir momentan steckten. Dazu bedurfte es dieser Dichtkunst von mir. Des Weiteren verkündete sie mir, als das Pochen des Lebens im Universum noch intensiver wurde, dass alle Menschen auf dem Pfad der Seele sich befanden, auch wenn dies für manche nicht eindeutig zu ersehen wäre. Sie, die Seele, wäre überall, und darum konnten die zahlreichen Menschen sich niemals aus ihrem Reich entfernen, ohne dass sie es nicht bemerkt hätte. Alle diese Menschen wäre wunderbare Seelen, die sich auf ihrem Weg gemacht hätten zu dieser Einheit und Ganzheit. Nichts anderes stimmte, nichts was diese Verrückten in unserer Welt über uns erzählten. Wir wären nur Liebe und Freude und nicht weniger. Es sei Angelegenheit der Seele, die Menschen heil und ganz zu machen, zu dem Zeitpunkt, den sie für jeden einzelnen Menschen erwählt habe. Nichts anderes zählte als nur sie und ihr Wille.

Wenn die Seele zu dir spricht, ist sie wie ein lodernder Vulkan oder wie das stille Bächlein in einem dunklen Wald, sie packt dich und reißt dich fort und lässt dich nicht mehr los. Sie trägt dich weiter in dieser Wirrnis, nur wenn du aufhörst, dich von ihr tragen zu lassen, fällst du in das Feuer oder in den Bach. Du musst dich tragen lassen, ihr vertrauen können ohne Vorbedacht, ohne Hintergedanken und ohne schlechte Gedanken über die Menschen. Sie trägt dich aus jedem Vulkanausbruch heraus, trägt dich ans offene Land und wenn du die Augen aufschlägst wirst du feststellen, dass du jetzt wirklich lebst, jetzt erst, denn vorher warst du tot, kein Lebender mehr, sondern nur einer von diesen Toten, diesen Menschen, die der Verzweiflung, dem Hass und dem Neid, aber auch dem Krieg und der Zerstörung zum Opfer gefallen bist. Du bist kein Opfer mehr, sondern Schöpfer deines eigenen Lebens. Doch durch dieses Feuer musst du durch, das ist das einzige, was du machen musst. Dich tragen lassen durch all den Schmerz und die erlittene Pein, nicht, dass du alles noch einmal bis zu deinem Lebensende erleidest? Nein, wie bei einem kurzen Film betrachtest du dein Leben, bist dir bewusst, was geschehen ist, wirst du heil und ganz, und du weißt plötzlich, dass du in deinem restlichen Leben nur mehr eines willst, lieben und geliebt zu werden, Seele sein. Du wirst nichts mehr zerstören oder niemanden hassen, du kannst das gar nicht mehr, du wirst diese Menschen nur mehr bedauern und ihnen dein Mitgefühl schenken, weil sie niemals diese Kraft in sich verspürt haben. Doch du wirst weiter im Besitz deiner Seele sein, du kannst gar nichts anderes, denn du bist Seele.“

Donnerstag, 20. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Fortsetzung Akt 26

SZENENWECHSEL


Bei der Familie Misukazimotu, Herr und Frau sitzen schon bei Tisch beim Frühstück, Hayato ist noch in seinem Zimmer und kramt herum. Er holt seinen Rucksack, steckt das Alienkostüm hinein, holt seine Geldbörse mit dem ganzen Geld und versteckt sie im Rucksack, dann nimmt er noch ein Kuscheltier mit und macht den Rucksack zu und versteckt ihn unter seinem Bett.

Mutter (ruft): Hayato…hörst du nicht, …. (will schon aufstehen, doch ihr Mann hält sie zurück)

Hayato kommt endlich bei der Tür herein mit einem sehr freundlichen Gesicht, sagt Guten Morgen und setzt sich an seinem Platz und fängt zu essen an.

Es wird ein gemütliches Frühstück wie schon lange nicht mehr, Herr Misukazimotu hat heute frei und widmet sich ganz seiner Familie. Hayato isst relativ viel, rasch und benimmt sich sehr artig, dann räumt er sein Geschirr weg und marschiert gleich ins Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen und zu waschen.

Frau M.: Nicht zu glauben…dass er auch anders sein kann…gestern schmeißt er mir alles hinunter…

Herr M.: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen…Jungs sind mal so…er hat nichts vergessen…ich würde sagen, wir zwei unternehmen mal was…und wenn Hayato Lust hat, kann er mit uns mitkommen…was sagst du dazu?…endlich ein Tag für uns drei.

Frau M.: Ich werde ihn gleich fragen…damit er nicht immer alleine im Zimmer spielen muss …seine Freunde haben ihn schon vermisst…die freuen sich, wenn er auf Besuch kommt…Hayato…kommst du mal...?

Hayato (erscheint frisch gewaschen, gekämmt, freundlich): Ja, Mama.

Frau M.: Papa meint, er möchte mit uns fortgehen…wir gehen auf Besuch zur Tante…möchtest du mit uns mitkommen…. hm und die Kinder sehen?

Hayato: Ich wollte noch mit meinen Spielsachen ein wenig spielen, Mama…bitte.

Mutter sieht Vater an, der nickt nur.

Herr M.: Also gut, deine Mutter und ich haben noch eine Kleinigkeit zu besprechen, so eine halbe oder dreiviertel Stunde und dann marschieren wir los, einverstanden?

Hayato: Ja…Papa. (dreht sich um und rennt in sein Zimmer und holt die Spielsachen hervor und kümmert sich um nichts anderes mehr)

Herr und Frau Misukazimotu bleiben im Zimmer sitzen und reden von der Zukunft, sie planen eine Überraschung für ihren Sohn, der noch immer ganz brav spielt. Auf einmal kommt Papa und sagt, dass sie einen Sprung hinüber zu den Nachbarn gehen, sie wären gleich wieder da. Hayato nickt nur und spielt weiter. Herr und Frau Mi...verlassen die Wohnung und besuchen schnell das benachbarte Ehepaar. Kaum ist die Wohnungstür ins Schloss gefallen, springt Hayato auf, rennt zum Bett, kramt den Rucksack hervor, holt die Wohnungsschlüssel, schnappt sich seine Jacke und verlässt die elterliche Wohnung. Auf Zehenspitzen eilt er die Treppen hinab. Unten kommt ihm nur eine Dame vom Haus entgegen, die er grüßt, dann eilt er aus dem Haus. Draußen auf der Straße geht er den gewohnten Weg. Er hat die Jacke an, den Rucksack hinten umgebunden, so marschiert der Kleine durch die Menschenschlangen hindurch, bis er ein Taxi sieht und darauf zueilt. Er macht die Tür auf und setzt sich hinein, schlägt die Tür zu.

Taxifahrer: Na, mein Kleiner, wo ist dein Vater…oder deine Mutter?

Hayato: Sie erwarten mich im Hotel bereits. (nennt den Namen des Hotels, indem Breitfuss und Weber wohnen)

Taxler: Bist du dir da ganz sicher…dass ich dich da hinfahren soll...so ganz alleine?

Hayato: Ich bin fast sieben Jahre….und mein Vater erwartet mich schon dort…meine Tante konnte nicht mitkommen, weil das Baby so schreit…

Taxler: Und wenn du ausgerissen bist…mein Junge…was dann?

Hayato (zornig): Ich bin nicht ausgerissen…man erwartet mich. Im Hotel gibt es eine Konferenz und Papas Freunde erwarten mich…bitte…hier (zieht das Geld aus der Tasche) …reicht das bis dahin?

Taxler: Warte mal…naja...es ist nicht viel…weil du es bist…und weil man ein kleines Kind wie dich nicht auf der Straße absetzen kann…doch deinem Vater oder Freund…dem erzähl ich was…wenn ich dich abliefere…kann ja nicht wahr sein…ein kleines Kind herum zu schicken. (fährt ab, nachdem er das Geld gezählt hat)

Unterwegs schaut Hayato beim Fenster hinaus, es ist Vormittag und er hofft, dass Herr Weber und Herr Breitfuss noch im Hotel sind. Kurze Zeit später parkt der vor dem Hotel und hilft Hayato aus dem Wagen.

Taxler: Soll ich nicht doch mitkommen?

Hayato: Ich bin alt genug…und ich war schon oft hier…hier wohnen die berühmten Sänger aus Europa…die in der Zeitung waren…die so lustig sind….

Taxler: So…die kenne ich nicht…und die hast du schon gesehen?…alleine oder…

Hayato: Nein, zusammen mit meinem Papa…der arbeitet übrigens bei der Polizei...und darum brauchen sie auch nicht auf mich aufpassen…und (zeigt zum Hotel)…da drinnen kennen sie mich schon…die wissen, wer ich bin…(reicht ihm die Hand und rennt zum Eingang, winkt noch)

Hayato ist drinnen und alles wirkt auf einmal so anders. Momentan ist nicht viel los und so fällt er gleich auf. Der Portier hält ihn auf, weil er alleine ist.

Portier: Was machst du da?

Hayato: Ich bin nur schnell voraus gelaufen…das machen alle Kinder…sie wissen doch…die Erwachsenen trödeln nur …die schleichen dahin wie die Schnecken.

Portier: Komisch…ich hab dich noch nie hier gesehen…und du wohnst hier?

Hayato: Na sicher…was denn sonst…wäre ich sonst hier?

Portier: Welche Zimmernummer war das doch…mein Junge?…ich werde gleich nachschauen…

Hayato: Ich setz mich lieber hin und warte bis meine Mama und mein Papa kommt…danke für die Freundlichkeit…(setzt sich, Portier lässt ihn nicht aus den Augen…ist ziemlich misstrauisch)

Hayato sitzt ziemlich lange, bis eine größere Gruppe von Touristen kommt, dann schlängelt er sich zwischen den Erwachsenen durch und sucht den Speisesaal auf und sucht Weber und Breitfuss. Doch diese Herren haben bereits gegessen. Er schaut umher, blickt noch einmal genauer und wird plötzlich von einem Kellner sehr unsanft weggezerrt.

Kellner: Hab ich dich endlich du Schlingel…gestern bist du uns entkommen…doch heute haben wir dich…du Früchtchen…na warte…wenn ich dich zum Chef bringe…

Hayato fängt zu schreien an, sodass der Portier, die Leute von der Rezeption sich alle umdrehen, Kellnerin von gestern kommt und erkennt.

Kellnerin: Haben wir dich endlich…sag…was denkst du dir eigentlich...überall Bananen und Orangen aufzuhängen …mit deinem roten Freund?

Hayato (verärgert): Das ist nicht mein Freund…und außerdem hat der angefangen…nicht ich...ich hab fast nichts getan…

Kellnerin: Jetzt noch frech werden…und unsere Gäste hast du wohl nicht beleidigt gestern?

Hayato: Ich weiß nicht…wovon du redest....

Kellnerin: Die ausländischen Gäste gestern…hm…uns so an der Nase herum führen…wir dachten...dass du zu denen gehörst?

Herr von der Rezeption: Was ist mit dem Schlingel da?...wo ist sein Vater von gestern…wirst du uns wohl die Zimmernummer sagen? (droht)

Hayato: Ich sag gar nichts mehr…

Das Kind wird vom Personal belagert, die alle was aus ihm rausholen wollen, doch Hayato schweigt, zuletzt droht der Mann, dass er die Polizei anrufen werde, wenn er nicht sofort sage, wo sein Vater jetzt sei und wie er heiße und welches Zimmer sie haben. Hayato zeigt ihm verärgert die Zunge. Schon will der eine Japaner den Telefonhörer nehmen, als die Tür vom Lift aufgeht und einige Personen, darunter auch Frau Knackal, heraus marschieren. Knackal stolziert wieder einmal recht auffällig herum, sodass alle schauen. Auch Hayato blickt in ihre Richtung und stürmt auf sie zu, ehe die anderen etwas dagegen unternehmen können. Er wirft sie fast um.

Knackal (schaut auf den Kleinen hinunter und bleibt stehen, denn sie kann nicht weiter): Na…wird’s bald…ich muss weiter…zum Mausizahndi…also…(putzt sich den Rock)…schon so klein...und so wild…

Hayato weiß, dass sie seine Rettung ist, klammert sich an sie fest. Die Hotelleute kommen und entschuldigen sich bei Knackal und fordern Hayato auf Japanisch auf, die fremde Frau los zu lassen.

Knackal: Na was is denn…kann ich jetzt durch…zu meinem Mausizahndi oder net…. (nimmt den Lippenstift und fummelt da herum, während Hayato ihr nicht von der Seite weicht)…na is...was…(zu den Leuten vom Hotel)...habts was…..ah...ich versteh…(zu Hayato) du hast was ausgfressn…na...da könn ma gleich Abhilfe schaffn…(die Leute vom Hotel, Kellnerin erklären ihr auf Englisch, dass es ihnen leid tut, wenn der Junge sie belästigt hat. Sie versuchen Hayato wegzuzerren, doch der beißt bald den einen, dann den anderen in den Finger, sodass diese von ihm ablassen).

Kellnerin: Er beißt…Mistkerl…passt auf…

Knackal: Na freilich beißt der…is ja ein Kind…und wenn ich jetzt mal durch dürfte…(schnappt Hayato und will mit ihm fort, doch die anderen lassen ihn nicht)

Kellnerin: Dieser Lausejunge, dieser Rotzlöffel…bleibt da…verstanden…Madame.

Knackal (verschränkt die Arme, stellt sich hin vor die und pfaucht): Muss ichs noch einmal sagen…ich muss (lauter) zu meinem (schrill) Mau-sie-zahn-di!! (Kellnerin zuckt zurück)

Weber und Breitfuss sind plötzlich da, stehen direkt im Geschehen.

Weber: Frau Knackal!...

Breitfuss:…Sie…was machen sie do?…und des arme Kind?

Knackal: Was? Kennen sie des?

Weber: Na freilich…des is unser Burli…da Hayato…na komm her…(winkt ihm, Hayato flitzt zu ihm)…so schauts aus…der gehört zu uns…

Knackal: Zu ihnen...und des sagens erst jetzt?

Breitfuss: Der ist zu ihnen geflüchtet…in ihren (lacht sich eins laut)…schützenden Schoß…

Knackal: Ich versteh gar nix…

Weber: Ausgefressen hat er gestern was…und diese Narrischen do…

Knackal:…sie meinen...diese Urschel do…hab mirs gleich dacht…

Breitfuss (zu der Kellnerin): …wir…halten unsere schützende Hand über das brave Kind…verstehn sie?

Kellnerin, Hotelleute reden auf Japanisch durcheinander und deuten auf Hayato.

Weber: Englisch müssen’s reden…de Deppen do verstehn sie net…

Breitfuss (schnappt Hayato): it is…our child….

Weber: Was? Unseres? Na meins is net…vielleicht ihres…hörns...des muss ma anders sagen…Excuse me…this boy (tadellosen Englisch)…is the child of our best friend ,….a…hm the japanese Police Presidents’ son…

Kellnerin schüttelt den Kopf: Eine Frechheit…ist das trotzdem…der Herr Polizeipräsident hat einen Sohn…und das ist sein Früchtchen…ein außerordentliches freches Früchtchen…

Weber: We..are agree…to

Breitfuss: Wir passen auf ihn auf…so schauts aus…wie gestern…auf den armen Teufel...damit niemand dem Kind da...was verpasst…sonst kriegt ers mit uns zu tun…verstanden…(winkt ihnen, dass sie sich schleichen solln)

Kellnerin, und Hotelpersonal ziehen sich zurück, jetzt wissen sie, dass der zu ihnen gehört.

Weber: Und? Was mach ma jetzt mit ihm?

Knackal: Na…was weiß ich…

Weber: Hayato heißt er übrigens…und sein Vater…

Knackal: Sein Vater?

Breitfuss: Jo…Frau Knackal...der hat an Vater…(grinst sich eins) hättens net gedacht…das ich so schlau bin…also…dieser Kazimotu…oder…wie der g’heißen hat…der…

Knackal (aufgeregt): Was haben’s g’sagt? Katz …is das…der…?

Weber: Misu…

Knackal: Ah …der Mitzi…katzi...

Weber: Motz…wos den kennans?

Knackal: Na freilich…bin doch gestern drei Stunden g’sessen mit dem in der Bar…bis des Mausi…(schreit laut auf)…des Mausizahndi aufgetaucht ist.

Breitfuss, Weber: WER?

Knackal: Das MAUSIZAHNDI….der Herr Sektionsrat!

Breitfuss und Weber (schauen sich entsetzt an): Wer?

Knackal: Der Herr Sektionsrat ist da…ja…deswegen bin ich ja so durcheinander...der Mitzikatzimotu...ist ja so lieb…

Weber: Frau Knackal…bringens do net ein bissl was…

Knackal: Wie bitte?

Weber: Ein bissl was durcheinander?

Knackal: Glaubens…dass ich ganz dumm bin?...Herr Weber!

Breitfuss (grinst sich zuerst eins, lacht dann irre): Frau Knackal….hahaha.

Weber: Is ja ganz amüsant…Frau Knackal…während wir da schuften...für die Konferenz uns üben…hat die Frau Knackal…nix anderes im Kopf…als an Mann…

Breitfuss: Zuerst bei den Russn..

Weber: Darum san ihr dann die Akten obe gflogen…

Breitfuss: Genau…danach ist der Chines auf taucht…der Yu…ling

Weber: Fung li!

Breitfuss: Mit seinen Wanzen…

Knackal (entrüstet) Was…das wissen sie auch?…das mit den Wanzen…

Weber: Na halten’s uns für blöd…der hat ihnen da a schiache Ketten umgehängt…mit einer Wanzen…und wir…. (lacht)…haben’s austauscht…

Knackal (noch zorniger): Sie haben meine …Wanzen…

Breitfuss: …na die Ketten haben wir austauscht…wegen der Doppelagenten…

Weber: Wir san doch net bescheuert…

Knackal zieht den einen Stöckelschuh und schlägt auf Weber und Breitfuss ein wie verrückt.

Breitfuss (laut): Frau Knackal…. Was ist denn?

Weber: Aufhörn…aufhörn, hab ich g’sagt…sans wahnsinnig…

Knackal (zornig und fängt zu heulen an): …die hab doch ich austauscht…

Weber: Was? Sie a?

Breitfuss schaut Weber an und Weber Breitfuss.

Breitfuss: Und wo ist die echte Ketten mit der Wanzen?

Knackal: Wenn ich des wüsst…auf jeden Fall hat der Fung Li es net gemerkt…


SZENENWECHSEL


In einem anderen Gebäude mitten in der Stadt, zur selben Zeit sitzen ein paar Männer vor den Bildschirmen und grinsen sich eins, die soeben passierte Szene hat ihnen gut gefallen. Einer der Männer ist Fung Li.

Fung Li (lacht): Bin ja nicht auf den Kopf gefallen…dass die noch immer nicht wissen, was los is…


SZENENWECHSEL


Wieder bei Weber, Breitfuss und Knackal.

Weber: Was machen wir mit ihm da?

Breitfuss: Ich würd sagen…der bleibt bei uns…bis der Herr Papa kommt.

Knackal (schaut etwas komisch drein): Was?

Breitfuss: Wie bitte …heißt das bei uns, Frau Knackal…wie bitte…wie oft muss ich ihnen des noch sagn…

Breitfuss: Der Herr Papa…der…

Weber: Der Misukazimotu…

Knackal (brüllt entgeistert): Was? Wie? Des…is sein Kind?

Weber: Na, des ist des Kind von seiner Frau…Frau Knackal…
Knackal schreit noch einmal, sodass sich alle umdrehen.

Breitfuss: Was haben sie da dacht…dass sie sich in jedem Land irgendso an Havara angeln können…hahaha

Knackal (hysterisch): Also wenn ich das gewusst hätt…dass der a Frau hat….dieser Mitzi…katzi…(zieht ihren Schuh aus und will damit auf Breitfuss und Weber einschlagen, holt schon aus, als sie jemand beim Arm packt)

Sektionschef: Guten Tag…Frau Knackal...guten Tag…meine Herrn Weber und Breitfuss.

Weber, Breitfuss und Knackal stehn ganz baff da, Knackal ist die erste, die zu stottern an fängt…

Knackal: Eh…ah…hm…Mausi…zahndi…

Sektionschef: Na…hat es dir die Red verschlagen…und was machst du da mit deinem Schuh…willst mich erschlagen?

Knackal: Nein…ich ….ich wollt nur die Fliegen erschlagen…die da so herumwirren…

Sektionschef (zu Weber und Breitfuss): Ich muss sagen…sie leisten volle Arbeit…überall spricht man von ihnen.

Knackal: Das is aber schön…wir bemühn uns eh…mein Mausizahndi…dass wir auffallen…

Sektionschef (wird etwas ernster): Na so war das eigentlich net g’meint…sie fallen auf…meine Herrn und nicht nur im positiven Sinne…und darum hat meine Regierung…

Weber: …ist des net a unsere?

Sektionschef: Nur net frech werden, Herr Weber….was man mir im Bundeskanzleramt über sie beide berichtet hat…

Knackal (fällt ihm ins Wort): …und von mir hat man auch was g’sagt…
`
Sektionschef: Meine Liebe…wenn du wüsstest…was ich zu hören gekriegt hab...genug der schönen Worte…wir werden diesen Herren da beweisen, dass wir Wiener…wir Wiener Beamte nicht auf den Kopf gefallen sind…

Breitfuss: Wenn ich auch mal ein Wort einbringen dürfte...Herr Chef…Herr Ober…

Sektionschef: Mit ihnen …red ich später…nur so viel…der Herr Österreicher ist noch nicht da….

Knackal: Ah geh…der kommt auch nach Tokio?…hab das gar net gewusst…hihihi…

Sektionschef: Und der bringt noch ein paar Leute mit…der ist schon unterwegs hierher…und der
wird dafür sorgen, dass die Wogen wieder geglättet werden…

Knackal: Welche Wogen bitte…ich versteh nur Bahnhof…

Weber: Frau Knackal…das war ein Bild…
Knackal: Was denn für ein Bild? habens ans bestellt zum Aufhängen?

Breitfuss: …ein symbolisches….verstehns des…

Knackal: Na...eigentlich nicht.

Sektionschef: Bitte meine Herrn…etwas mehr Disziplin….damit ich mich weiter auf sie verlassen kann…wenn die Herrn Abgeordneten…

Weber: Na Moment…wen haben sie do eingeladen aus Wien?…san wir ihnen net gut gnua?

Sektionschef: Das sind Abgeordnete des japanischen Parlaments…denen werden sie was über Außerirdische erzählen…und bitte dieses Mal…halten sie sich an …

Knackal: …ich weiß schon…an die Wahrheit…

Sektionschef: Ja, Frau Knackal…

Knackal: Na…was können denn wir dafür…dass diese blöden Chinesen uns den falschen Buddha angedreht haben…der mit Rauschgift voll gestopft war…

Sektionschef: Dafür ist die Polizei da…

Knackal: Aber Mausi…zahndi…

Sektionschef (blickt auf die Uhr): Die werten Herrn werden gleich kommen…und sie werden mit denen ein seriöses Gespräch führen über Aliens…

Breitfuss: Warum net…des könn ma doch…Herr Weber…über außer…

Weber: …des heißt extrateresstrische Technologien…

Breitfuss: …müssen sie immer auftrumpfen?

Weber: Können sie kane Fachausdrücke…Extrateresstrisch…ka Begriff?

Sektionschef: Ah...da kommen sie schon die Herren…

Man sieht drei Japaner in sehr eleganten Anzügen daher kommen, grüßen freundlich dem
Sektionschef die Hand, reichen dann Weber, Breitfuss und zuletzt Knackal die Hand und verbeugen sich.

Weber (leise zu Breitfuss): Die haben wir notwendig g’habt.

Breitfuss (leise zurück): Die …schaff ma doch mit links….Herr Weber…sie und ich…sie kriegn an...ich an…und...

Weber: …den Rest besorgt die Knackal.

Mittwoch, 19. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Der Friedensstifter AKT 26

Kap. 26) Jetzt geht’s rund


Knackal rennt verzweifelt vor ihrer Zimmertür im Hotel herum und spricht mit sich selbst. Sie ist ziemlich durcheinander, verliert immer wieder die Handtasche, die ihr hinunter purzelt und muss sie aufheben.

Knackal (laut und verzweifelt): Also …ich weiß nicht…was ich tun soll…wenn das raus kommt…(blickt im Film ziemlich blöd in die Kamera, bückt sich so nach vorne)…was da rennt…mit dem Herrn Klaus…und dass wir die alle nur angelogen haben…ich mein…des Mausizahndi…na…da wird mir schon was einfallen…doch die anderen…diese Geheimagenten…die sind so g’scheit und finden alles raus…besonders diese Russn da…und erst die Chinesen…na…das hab ich gleich in Moskau g’sagt…dass die net blöd sind…(noch lauter)…wenn die rausfinden…dass wir den echt….was sag ich….den ganz echten Weihnachtsmann haben…ob die uns das glauben…nein…ich mein…die denken sich sicha…die Österreicher…die spinnen…die haben ein Weih-nachtsr-e-f-e-r-at…..des müssen sie sich mal vorstellen…naja…vielleicht haben die Chinesen das Osterhasenreferat…und die Russen…da fällt mir bei denen nix ein…wirklich…die sind ja so wiff…nur die Chinesen nicht…hab ja gleich g’merkt…dass der eine da…der Fung Li…mir was andrehn will…irgendso ein Agentenzeug…von 0007 oder wie der heißt…ja…Tscheiiiims Bontt heißt der…also da kommt der liebe Fung Li…und will mir eine Kette schenke…eine sehr schöne…und ich…ich denk mir gleich…da ist eine Wanze drinnen…na was denn sonst…und darum hab ich…hihihi…die schöne Kette ausgetauscht…hab eine gleiche gefunden gehabt…in Moskau…weil diese blöde Kuh…mich überall herum geschleppt hat…während der Herr Weber und der Herr Breitfuss diese blöden russischen Tarnkappenhubschrauber aus dem 12. Jahrhundert ang’schaut hat…die haben ja gar keine Ahnung…wie blöd die sind…ich hab die Russen ja längst…was heißt…schon lange…durchschaut…die wollen ganz was anderes…die wollten…ja was wollten die…unsere Mozartkugeln (verärgert) wollten die…und die haben sich alle geschnappt…nur im Kreml haben’s ein bisschen komisch g’schaut…wie die Schi da waren…das gönn ich denen…ich mein…dem Präsidenten…würd ich am liebsten zehn Schi schenken…nur des…Mausizahndi stört jetzt furchtbar…jetzt bin ich den Fung Li los mit seiner blöden Wanzen…glaubt…wir Wiener kennen uns net aus…mit Wanzen…wie wir bei der MA 2412 einzogen sind…was glauben sie…was da war…lauter Flöhe und Wanzen im Zimmer…deswegen haben wir ja auch das Haus gekriegt…für uns alleine…weils so romantisch war…(rennt wieder hin und her und die Tasche geht auf, eine Zimmertür öffnet sich und heraus kommt ein Ehepaar, geht an ihr vorbei und Knackal grinst)…jetzt sind ma in China…und diese blöde Urschel…was sag ich diese Deppen da…die das Rauschgift wolln…was war auch der Herr Breitfuss blöd….und hat in Peking net g’schaut…hat sich wieder so einen dicken Buddha andrehn lassen…und des ganze Falschgeld…ich mein...was mach ma damit…aber dass der Herr Klaus keine Ruh gibt…und wieder aufkreuzt …und sich jetzt als Kommissar ausgibt…oi jegerl…des wird furchtbar…des gibt a Katastrophe…denn dann kommt alles raus…das wir…na ich…und der Herr Ingenieur noch nie...a Ufos gesehn haben…..(bleibt auf einmal stehen, kommt die Idee, schreit)…aber…das …stimmt ja nicht…wir haben ja eins g’sehn…im Flugzeug…und ich…puh…im Spiegel…war der Kleine süß…und der hat nix g’sagt…nur mich ang’schaut…na…dann is ja gut…dann haben wir ja net gelogen…und diese G’scheiten do…diese Russn….Chinesen…können uns nix vorwerfen…nur ….dass wir ihnen net genügend Mozartkugeln g’schickt haben…denn die essns so gern…in der Duma wetten’ schon darum…wer die ersten 50 Stück aufessen darf…ja….liebe Leser und Leserinnen…die wetten…schon…nur ich…ich muss ja jetzt was ausdenken…wie wir diese blöde Urschel da von einer Chinesin fangen…und diesen Dicken da…der eine war ja so dick…der Chinese…wahrscheinlich vom Rauschgift…doch wenn das alles rauskommt…dann ist’s aus mit der schönen Reise…dann müss ma nach Haus fahren…denn dann wissen alle…dass wir doch de nur ärgern wollten…nix…ist mit dem Frieden…nix…is mit den Außerirdischen…schaut herum…(sieht am Gang irgendetwas vorbei huschen ganz schnell)…ja…die armen Aliens..ah so hab’n wir uns bemüht…denen da a G’schicht hinein zu drücken…bin ja nur gespannt…wer zu den Konferenz kommt…denn die wollen die wirklich abhalten…stellen sie sich des vor…in Tokio is a Konferenz über Aliens…und wer wird da hinkommen…hihihi...na vielleicht singen dieses Mal die Japaner mit uns zusammen…“Glücklich ist(irre falsch)…wer vergisst…(noch falscher, andere Tonlage)..was doch nicht zu ändern ist...(jemand kommt aus der Tür, ein Chinese und dreht sich nach ihr um, macht dann gleich wieder die Tür zu)…na? Was is?...is was?...a Idee brauch ich nur…denn auf die beiden Herrn…den Herrn Weber…und den Herrn Breitfuss…auf die kann man sich net verlassen…kümmern sich um ein kleines Kind…den Hayato…wem der wohl gehört…und dann sitzens und tun’s nix…und der Kleine stellt ständig was an…der hat im ganzen Hotel Bananen und Orangen aufgehängt und der Herr Klaus…jesas…der Herr Klaus…des kommt auch raus…dass des er war…denn die sind ja net blöd…die Geheimagenten…möchte nur wissen…was die Regierung denkt…und erst recht unsere…unser…Bundes-kann-zler…hihihi…na der wird Augen machen…aber jetzt…muss ich mir was ausdenken…sonst…passiert noch was…. (geht ab zum Lift)

Dienstag, 18. Januar 2011

DIE BESTEN WITZE

DIE ALLERBESTEN AUS DER WITZKISTE


Es gibt eine große Konferenz, bei der die ganz Großen der Politik anwesend sind. Bevor man mit den Verhandlungen beginnt, gibt es für jeden einzelnen Gast die gewohnte Begrüßung. Die Staatshäupter werden in allen Ehren empfangen, so manche Musikkapelle spielt einen Begrüßungsmarsch. Zuletzt kommt der Ehrengast, der amerikanische Präsident. Man schreitet auf einem roten Teppich, Musik erklingt wie bei den andern hohen Häuptern, zuletzt stehen alle Geladenen ergriffen in einem großen Saal, ein großer Chor hat sich aufgestellt und der Botschafter flüstert dem Präsidenten ins Ohr: „Man hat vor, Ihnen zu Ehren ein Lied vorzutragen, ich kenne es nicht, doch den Komponisten kennt hier jeder.“ Der Chor beginnt zu singen, die Amerikaner lauschen gespannt und am Ende applaudieren alle. Der Präsident, sehr angetan über die wunderbare Begrüßung, fragt nach dem Stück. „Es war Mozart, so viel ich weiß, erwidert der Dolmetscher. Wenn sie wollen, kann ich den Text besorgen.“ Der Präsident sieht überall nur zufriedene Gesichter. Die Amtskollegen aus den anderen Staaten sind äußerst zufrieden. „Ein phantastisches Lied, nicht wahr“, meint der Japanische Staatschef, „ein echter Mozart.“ „Nein, diese Einlage,“ schwärmt der indische Minister, und der Chinese fügt hinzu: „Treffender hätte es niemand ausdrücken können.“ Auch die Europäer sind mit der Angelegenheit vollauf zufrieden. Die Amerikaner verstehen vorerst nicht, warum so eine gute Stimmung im Saal herrscht, bis der amerikanische Botschafter mit dem Text kommt. „Es ist tatsächlich von Mozart,“ sagt er und überreicht dem Präsidenten den Text. Der liest:

Melodie - und Text Wolfgang A. Mozart, 1756-1791
Originaltext: Wien, 2. Sep. 1788

Bona nox!
bist a rechta Ochs;
bona notte,
liebe Lotte;
bonne nuit,
pfui, pfui;
good night, good night,
heut müßma noch weit;
gute Nacht, gute Nacht,
scheiß ins Bett daß' kracht;
gute Nacht,
schlaf fei' g'sund und
reck' den Arsch zum Mund


„Was tun sie da?“, fragt ein Sicherheitsbeamter einen Reporter im Weißen Haus? „Das sehen sie doch“, erwidert der. „Ich übe mich.“ „Sie haben hier nichts verloren, darf ich mal ihren Ausweis sehen?“ Der Reporter zeigt diesen her, der Sicherheitsbeamte überprüft ihn und reicht ihn zurück. „Es ist alles in Ordnung, nur eins verstehe ich nicht, warum haben sie vorhin gesungen?“ „Ich singe gerne, wenn sie verstehen, was ich meine.“ „Und was war das gerade?“, will der Sicherheitsbeamte wissen. „Eine Arie aus einer Mozartoper. In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht“. „Wie kommen sie denn darauf“, will der Beamte wissen, der keine Ahnung von dem Komponisten hat, „und weshalb singen sie, das gehört doch gar nicht zu ihrem Beruf? „Doch doch“, erklärt der Reporter. Ich bin ja aus einem bestimmten Grund hier, habe nachher ein Meeting mit dem Präsidenten zusammen mit anderen Kollegen…und da dachte ich, ich singe mal zur Abwechslung ein nettes Ständchen.“ „Zeigen sie her. Neunundneunzig Luftballons, “ liest der Sicherheitsbeamte. „Hübsch nicht wahr?, fragt der Reporter. Die Arie war als Draufgabe gedacht, so zum Drüberstreuen. Das wollen sie dem Präsidenten vorsingen?…das ist ja …ein…“ „Ein Kinderlied, ja das ist es, aber doch so passend, verstehen sie…wir sind ja alle wie kleine Kinder…darum habe ich ja zum Schluss die Arie aus Mozarts schönster Oper einstudiert. Na von mir aus, gehen sie in Gottes Namen…ich wünsche ihnen alles Gute. Der Reporter marschiert weiter im Weißen Haus und kommt in den Raum, wo die anderen Kollegen schon sitzen und auf den Präsidenten warten. Nicht lange, da kommt der Schwarze Mann, stellt sich zum Rednerpult, wird aber daran gehindert zu sprechen, weil man ihm mitteilt, dass kein einziger der Anwesenden eine Frage an ihn hätte. Stattdessen wolle man ihm zu Ehren ein Ständchen singen. Gerührt darüber nimmt der Präsident sein Taschentuch heraus und wischt sich übers Gesicht, mit Spannung und Tränen in den Augen erwartet er den wunderbaren Gesang. Und wirklich stimmen alle Reporter in das bekannte Kinderlied ein:

Hast du etwas Zeit für mich
Dann singe ich ein Lied für dich
Von neunundneunzig Luftballons
Auf ihrem Weg zum Horizont.
Neunundneunzig Kriegsminister, Streichholz und Benzinkanister
hielten sich für schlaue Leute, witterten schon fette Beute
riefen „KRIEG“ und wollten „MACHT“,
Mann wer hätte das gedacht
dass es einmal so weit kommt, wegen neunundneunzig Luftballons
neunundneunzig Jahre Krieg ließen keinen Platz für Sieger
Kriegsminister gibt’s nicht mehr und auch keine Düsenflieger
Heute zieh ich meine Runden, seh die Welt in Trümmer liegen
Hab nen Luftballon gefunden, denk an dich und lass ihn fliegen
Hast du etwas Zeit für mich
Dann singe ich ein Lied für dich…..







MA 2412 Teil 2, Der Friedensstifter Akt 25

Kap. 25) Aufruhr in Japan

Die Vorgeschichte:

Der Herr Sektionschef, soeben mit einer AUA Maschine in Tokio gelandet, marschiert aus dem Flughafen mit dem Herrn Österreicher, beide werden von den drei österreichischen Geheimagenten abgeholt und in das Hotel gebracht, in dem Weber, Breitfuss und Knackal logieren. Noch wissen die letzten nicht, wer da soeben angekommen ist und welches Schicksal sie erwartet. Herr Klaus hat ebenfalls dort ein Zimmer belegt auf seinen Namen, auch davon weiß niemand etwas, denn Hayato hat gegenüber Weber und Breitfuss nicht verraten, dass er den Weihnachtsmann, der sich jetzt einen weißen Bart zugelegt hat, kennt. Hayato hat das Geschenk von Herrn Weber, das Alienkostüm, in seinem Zimmer versteckt, sodass es weder Mama noch Papa finden können.


In einem Zimmer mitten in Tokio, der Herr Sektionschef sitzt im schönen Anzug und schwitzt fürchterlich, ihm zur Seite sitzen an einem langen Tisch einige Herrn, ein Chinese, ein Russe und zwei Japaner. Man hat ihm Bilder gezeigt, auch von Herrn Weber und Herr Breitfuss von der Reise, da hat dieser Herr ordentlich zu schwitzen angefangen. Jetzt liegen die letzten Bilder vor ihm, sie zeigen Herrn Klaus, wie er leibt und lebt, in seinem roten Weihnachtsmannkostüm.

Japaner: Sie bleiben also…Herr…wie war doch gleich ihr Name…Herr Sektionschef…bei ihrer Aussage, dass sie (betont es)…keine Ahnung haben…wer dieser Herr da ist…hm…das war es doch…was sie uns vermitteln wollten…das ist es doch…was die ganze Zeit…ihre Regierung unserer und all den anderen einreden wollte…sie wissen nicht, was da los ist…

Chinese: Ja, das hat man auch zu uns gesagt…das wäre keiner von ihren Leuten…sie wüssten gar nicht, was da los wäre…

Russe: Ich sage nur eines…das stinkt…und zwar schon lange…

2. Japaner: Wollen sie dem noch etwas hinzufügen…Herr…Herr Sektionsrat?

Sektionsrat (wischt sich die Perlen von der Stirn, langsam): Es ist nicht meine Art….wie soll ich es ihnen klarmachen?…

Japaner: Sie sollten uns besser die Wahrheit sagen…wir bekommen es so oder so raus….und unsere russischen Kollegen…die wittern schon lange ….

Sektionsrat (schwitzt noch immer): Sie verstehen die Lage falsch…ich will…ich kann sie ja nicht anlügen…nur…(wischt sich noch einmal den Schweiß ab)

Russe: Müssen wir sie erst an ihre beiden Herrn erinnern…die so viel Mist gebaut haben…

Sektionschef (stöhnt): Also gut…wenn sie es unbedingt wollen…

Japaner: Schön für sie…

Sektionschef: Ich…gebe zu…dass ich diesen Herrn da kenne.

2. Japaner: Das ist genau das, was wir wissen wollten.

Chinese: Und weiter! Wer ist das?

Sektionschef: Haben sie schon mal was …vom…nein…das ist einfach …schrecklich…sie haben ja keine Ahnung…was sie mir da antun…

Chinese: Wer ist dieser gerissene Gauner…mit seinem Waffenarsenal…der uns durch die Lappen gegangen ist…?

Sektionschef: Das ist …das…da…ist der …

Japaner: Na, wer? Und sagen sie ja nicht…dass das der Weihnachtsmann ist.

Sektionschef (stöhnt furchtbar): Das ist …unser…Weih…Mann von der MA 2412…unser vierter Mann…verstehen sie?…

Chinese, Japaner: Wir verstehen gar nichts...das müssen sie genauer erklären.

Sektionschef (blickt sich verzweifelt bei den Herrn um): Das war so…zuerst glaubte ich…dass es ihn nicht gäbe…verstehn sie…den Weihnachtsmann…dann ist…dieser Herr da…aufgetaucht…

Russe: Der sich für den Weihnachtsmann ausgibt…aha und warum…warum weiter dieser Lügengeschichten?

Sektionschef: Er…ist unser Mann…begreifen sie es denn nicht…der auf die…anderen drei aufpassen soll…

Chinese: Soso..aufpassen…in dem Kostüm…

Zwei Japaner: Auf die drei…und warum?

Russe: Wozu schicken sie einen hinterher…und nicht mehrere?

Sektionschef: Weil….der eine doch… von uns ist…der ist als Tarnung hier…passt auf die anderen auf.

2. Japaner: Und das Rauschgift und der gefälschte Ausweis…stammt der aus ihrer Privatsammlung?

Sektionschef (fängt wieder zu Schwitzen an): Wenn…ich ihnen das begreiflich machen könnte…wäre allen recht getan…

Russe: Da stimme ich ihnen zu…wenn ich meiner Regierung erzählen könnte…dass es nicht nur drei, sondern lauter Hornochsen bei ihnen gibt…dann sind die etwas beruhigter…hahaha

Japaner: Es wäre auch für meine Regierung gut zu wissen, woran sie ist…sie kommen hierher mit einer Handelsdelegation und schicken diese beiden komischen Vögel voraus…was glauben sie, was der Außen- und erst recht der Verteidigungsminister von dem ganzen Besuch gehalten haben…von den beiden Herrn ganz zu schweigen….

Sektionschef: Wenn sie doch endlich begreifen würden, worum es hier geht.

2. Japaner: Soll das bedeuten…wir haben sie…hier missverstanden…sie glauben an diese unsinnige Geschichte von dem…dem…Weih…nachts…mann?…

Sektionschef: Das….ist…der Weihnachtsmann…er ist Mitarbeiter…in unserem Referat…dem Weihnachtsreferat.

Russe: Und bei uns im Kreml gibt es wohl das Osterhasenreferat? Wollen sie uns alle für blöd verkaufen? Wir haben ihre Leute drei Wochen lang abgehört…was schauen sie so entsetzt? Na, glauben sie…wir machen irgendetwas…ohne auf Nummer sicher zu gehen? Sie haben hier die schrägsten Vögel sitzen, die es je gegeben hat…und trotzdem…wollen wir wissen…was da los ist..

2. Japaner: Wie …wie meint das der Herr Kollege …aus Russland?

Russe (etwas genervt): Die haben doch alle keine Ahnung von Außerirdischen, oder? Oder
wollen sie das hier abstreiten…Herr Sektionschef? Sie mit eingeschlossen…Ihre beiden Vogelscheuchen…sind Stümper…was die Alienforschung betrifft…die haben weder ein Ufo noch jemals einen Alien gesehen.

Zwei Japaner und der Chinese schauen sich betroffen an.

2. Japaner: Ist das wahr?

Sektionschef (nickt nur, schweigt)

Japaner: Entsetzlich…was sag ich meiner Regierung…solche …in unserem schönen Land.

Chinese: Unfassbar…und…

Russe: Die beiden haben von der Rüstung…was heißt von einem Computer nicht die leiseste Ahnung…die wissen nicht einmal…dass sie abgehört werden…von der Geheimpolizei…von uns und von ihnen…

Sektionschef sitzt nur mehr stumm da.

Japaner: Ich muss meine Regierung davon in Kenntnis setzen…tut mir leid…für sie und ihre Leute von der MA …

Sektionschef: Das sind meine besten Männer, verstehen sie…

2. Japaner: Ich kann es ihnen nachfühlen…was es heißt solche guten Männer zu haben.

Sektionschef (etwas verärgert): Das sind keine schlechten Männer…sind herzensgut…auch die Dame…die Frau Knackal…nur etwas…wie soll ich sagen…

Russe: Vielleicht etwas beschränkt…oder faul und bequem…

Japaner: Wir enthalten uns der Meinung…

2.Japaner: …und was diesen rothaarigen…

Sektionschef: …den rot gekleideten Herrn da…der hatte in Wien keinen Bart…den muss er sich zugelegt haben hier…

Russe: Den würden sie wie bezeichnen, hm?

Chinese: Ich verstehe noch immer sehr wenig…was hier gespielt wird…kapiere nicht, dass eine Regierung solche Leute vorausschickt…

Sektionschef: Das hat sie auch nicht getan…

Chinese: Warum sind diese Leute dann hier?

Sektionschef: Ja, irgendwo ….verstehen sie…müssen sie ja sein…man wird ja nicht umsonst Beamter…und noch dazu bei der MA 2412…irgendwo mussten wir sie ja unterbringen…

Chinese: Sie meinen…das ist …ihre Art….die österreichische…solche...hm…hm…loszuwerden…

Russe: Man betraut sie mit einer heiklen Aufgabe und …(lacht) schickt sie in die Welt hinaus…ich verstehe jetzt gut…warum sie sich die USA als letztes Land ausgesucht haben…haben wohl gedacht…dass sie die mal los werden…

Sektionschef: Die hatten die besten Ideen…

Chinese: Ist…das ein Scherz gewesen…oder doch nicht? (blickt fragend seine Kollegen an)

Sektionschef: Schaun sie…die waren alle in Brüssel bei der EU…und dort…haben wir alle die durchschaut…wir wissen…was dort gespielt wird.

Japaner: Uns und vor allem unseren Sicherheitsbeamten interessiert, wie das Rauschgift hierher kam…wer hat das hier her geschleppt…es sind dieselben Banknoten…das haben unsere Leute festgestellt…und die Ware…dieser Buddha war nicht im Flugzeug…als ihre Männer ausgestiegen sind…darum frage ich noch einmal…wie kommt das Rauschgift in unserer Land?

Sektionschef (hüstelt verlegen): Vielleicht könnte ihr …russische Kollege diese Frage beantworten…

Russe: Warum ich?

Sektionschef: Da ihre Regierung ja alles im Griff hat…und bestens unterrichtet ist…

Russe: Was wissen wir nicht?

Sektionschef: Ich sage nur ein Wort: Schi

Japaner (blicken sich an): Was bedeutet das?

Sektionschef: Ihr Kollege wird ihnen diese Frage beantworten…und wenn ich jetzt mich entfernen dürfte…ich wäre heilfroh…

2.Japaner: Sie dürfen.

Sektionschef steht langsam auf, richtet sich die Krawatte und geht erleichtert hinaus, macht die Tür hinter dem Zimmer zu, bleibt stehen und entspannt sich, geht dann weg den Korridor entlang, schon nach wenigen Minuten ergreift er aus seiner Sakkotasche das Handy, wählt die Nummer und lässt es läuten, jemand hebt ab. Er sagt etwas, danach laut seinen Namen, ein fürchterlicher Schrei von einer Dame lässt ihn zusammen zucken, als er beim Lift steht.


SZENENWECHSEL


Zur selben Zeit sitzt Knackal bei Herrn Misukazimotu in der Bar, beide trinken etwas, Knackal hat sich noch chicer gemacht und ihr verführerischtes Lächeln aufgesetzt, Fung Li hat sie nicht mehr beachtet, der ist heilfroh, sie los geworden zu sein, geht wieder seiner Aufgabe in Ruhe nach. Knackal steht dicht neben dem Japaner und grinst ihn an, als das Telefon läutet.

Knackal (nimmt das Handy in die Hand und denkt sich nichts): Bitte! Wer? Ich hör nichts…da ist’s so laut…ah…mein…Mausi...zahndi…ja…bin sehr beschäftigt…muss arbeiten…bei Herrn (blickt zu Misukazimotu)…Was? Wo? Wo?...(ein sehr lauter Schrei, sie wirft das Handy hin)

Misukazimotu: Ist etwas Schlimmes passiert? Kann ich ihnen helfen?

Knackal (entsetzt): Mein…Mau…mausi…(heult)zahndi …ist da…

Misukazimotu: Wer? Ich verstehe nicht. Wer ist das?

Knackal: Na…das Mausi…der Chef….der Ober…Oberchef…aus Wien.

Misukazimotu: Sie meinen…ah…ich verstehe...ja, da ist vor kurzem eine AUA gelandet…von ihrer Regierung…haben sie das nicht gewusst?

Knackal (schreit wieder)

Misukazimotu: So beruhigen sie sich…kann ich ihnen weiter helfen…

Knackal: Der…darf mich hier nicht sehen…

Misukazimotu: Soweit ich mich erinnere…wohnen alle diese Herrn hier bei ihnen in diesem Hotel…sie sind wieder vereint…

Knackal (wütend): Was? Welche Herrn…wie viele denn…und der Herr Klaus?

Misukazimotu: Apropos…Herr Klaus…was wissen sie denn über den? Hm, na mir können sie es doch sagen…(rückt ihr ein wenig näher)

Knackal: Also…das (versöhnlich) ist so…(blickt um sich, ob jemand zu sehen ist, keiner von den Österreichern ist da)…das ist der Herr Klaus…von der MA…

Misukazimotu:…2412 nehme ich mal an…

Knackal: Ja…

Misukazimotu: Würden sie gerne mal mit mir essen gehen…Frau Knackal…

Knackal (schmilzt so dahin): Oh…wie gern…nur…das Mausizahndi…ich meine…

Misukazimotu: Ja?

Knackal: …das Mausizahndi...darf mich nicht sehn.

Misukazimotu: Verstehe…der Herr Gemahl…

Knackal (beschwichtigend): Nein, nein…der hat eh seine Alte in Wien gelassen…nur…

Misukazimotu: Ah, jetzt verstehe ich …und der Herr Klaus…der gehört auch zu ihnen und hat was…mit ihnen?

Knackal (lacht): Der! Das ist doch unser Weihnachtsmann…der arbeitet doch für uns…der sollte ja in Wien bleiben…der (leise) der ist uns nachgereist…

Mi.: Wirklich.

Knackal: Ja…und hat das Rauschgift…oi...jetzt hab ichs verratn.

Mi.: Was denn?

Knackal: Na das Rauschgift hat er versteckt…zuerst hat er dem Medwedew die Schi versteckt…dann

MI.: Wie? Sie meinen…dem…dem….

Knackal: Ja…und deswegen ist er ja geblieben…weil er die Verbrecher fangen will…ist ein (flüstert es ihm ins Ohr)…ein Kriminalbeamter in Pension…der arbeitet bei uns…ein bisschen halt…

Mi.: Und was macht er da genau…der Herr …Kommissar?

Knackal: Die Geheimagenten bespitzeln…wissen sie…das sind…ja (sieht von ferne den Sektionschef stehen bei der Rezeption)…ui jegerl…bitte…der is da…so helfen’s mir doch…(versteckt sich hinter ihm…)

Mi.: Ich werde sie bestimmt nicht verraten…nur eins noch…worum geht es hier wirklich?

Knackal (macht sich klein und winzig, kauert am Boden und lügt bei der Bar hervor und hinüber zu dem Sektionschef): Wenn ich doch wüsste…was der hier macht…

Mi.: Vielleicht kann ich es ihnen sagen…wenn sie ein wenig aufrichtiger sind…dann könnten wir noch einmal etwas trinken gehen…na…wie wärs?

Knackal ist noch immer in der Hocke, wandert gebückt herum an der Bar entlang, die anderen Gäste mustern sie schon und wundern sich, weil sie da unten hockt.

Mi.: Meinen sie nicht, dass sie aufstehen könnten…der hat sie nicht gesehen…warten sie...ich helf ihnen. (zieht Knackal in die Höhe)

Knackal (seufzt und stöhnt): Meine Güte…ist das anstrengend…dieses Anschleichen und Verstecken immer…und mein Gewand…und die Frisur…(fängt an sich zu richten vor allen Leuten)

Mi.: Es wäre schön…wenn sie mich in ihr Vertrauen ziehen würden…ich könnte ihnen weiter helfen…doch…vorher...müssten sie mich in alles einweihen

Knackal (wehrt ab): Gar nichts will ich…ich bin eh schon so genervt…von den Agenten und diesen Chinesischen Verbrechern mit ihren Pistolen…

Mi.: Wie war das gerade? Welche Verbrecher?

Knackal (schmeißt sich auf einen Ledersessel und streckt alle Viere aus): Puh…wie die alle mich nerven…diese blöde Kuh…mit ihrer Pistole am Flughafen…wissen sie…die wollte unbedingt das ganze Rauschgift…doch ich bin ja nicht blöd…und der Herr Klaus…der fängt sie bestimmt…diese chinesischen Mafiosi….dieses G’frast…

Mi. (packt sie etwas): Wollen sie mir etwa sagen, dass sie von denen festgehalten wurden…und das am Flughafen?

Knackal: Ach…diese Dumme da die wollte nur das Rauschgift…was glauben sie…was die Agenten hier wollen…und erst der Herr Breitfuss…und der Herr Weber…

Mi.:…das würde mich echt interessieren, was die beiden suchen…

Knackal (zupft sich ihre Frisur zurecht): Na...was werdens schon wollen…an Alien, a Raumschiff…was denn sonst…bei uns haben’s noch keines g’sehn in Wien…

Mi.: Und sie? Was suchen sie?...einen Mann…vermute ich…

Knackal: Also der…Fung Li..der war ja recht lieb…bis…

Mi.: Bis ich daher gekommen bin…

Knackal: Stimmt genau…und dann (heult, und ist etwas verärgert)…muss dieses Mausizahndi auftauchen…und mir alles versaun…

Mi.: Verstehe…(steht auf und nimmt sein Handy heraus)…muss nur gerade telefonieren…bin gleich wieder da. (verschwindet)


SZENENWECHSEL


Der Herr Sektionschef gerade etwas entspannt von dem Verhör wandert mit seinem Schlüssel in die oberen Etagen und sucht sein Zimmer. Plötzlich zuckt er am Gang zusammen, weil er neben seinem Koffer, den er hingestellt hat, etwas Rotes sieht.

Klaus: Wenn ich mir erlauben dürfte, Herr Sektionsrat…sie….

Sektionsrat (wird bleich und schweigt; dann schön langsam): Sie…Herr Klaus…

Klaus: …sie auf ein Glas einladen dürfte…

Sektionschef fängt zu schwitzen an.

Klaus: …oder auf eine Flasche…eine große Flasche…(sperrt die Zimmertür auf, nimmt den Koffer und schiebt den Chef hinein, Türe wieder zu.)

SZENENEWECHSEL


Hayato steht im Badezimmer und hat das Alienkostüm angezogen. Anstatt Zähne zu putzen betrachtet er sich im Spiegel, schaut wie er als Alien wirkt, schneidet Fratzen und versucht wild auszusehen, macht dann einen Schrank auf und kramt in Mamas Sachen herum. Von außen hört man seine Mutter seinen Namen rufen und ihn fragen, ob er mit dem Waschen fertig ist. Hayato schreit laut ja, während er sich mit die Maske vom Gesicht zieht und beginnt sich wild anzumalen mit Mamas Schminksachen, verzieht das Gesicht. Draußen geht die Türe auf, und
Herr Misukazimotu fragt seine Frau, wo der Sohn ist. Diese erwidert, dass er ganz brav gewesen sei heute, so brav wie schon lange nicht mehr, er sei auch sogleich ins Badezimmer marschiert, um sich zu waschen. Mehr ist nicht zu hören.

Donnerstag, 13. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Japan - die Aliens kommen

Kap 24) In Japan

In der japanischen Wohnung der Familie Misukazimotu, der Vater ist schon munter und sitzt bei seinem Schreibtisch und telefoniert, die Mutter arbeitet in der Küche, Hayato geht im Pyjama durch die Zimmer, öffnet leise die Tür und schleicht sich zu seinem Vater unter den Tisch, dort verkriecht er sich und hört das Gespräch seines Vaters mit. Dieser telefoniert eine längere Weile.

Herr Misukazimotu: …sehr gut…das wusste ich nicht…ja…woher soll ich das wissen? Ich habe ihn nur kurz in Moskau kennen gelernt…nein, nicht zu fassen…diese beiden Herrn…werden begleitet von einer Truppe von Geheimagenten…und die werden mit denen nicht fertig...sie meinen da steckt Sinn dahinter…hätte mich auch gewundert…von den Russen hätte ich das nicht erwartet…lassen den so ohne weiteres über den Roten Platz flitzen…was sagt der russische Geheimdienst?…ah…sie haben die ganze Bande…hm, darum haben sie das in Kauf genommen…verstehe…und jetzt?...nein, den Chinesen wird das nicht egal sein…ist ja unerhört…wie können die das nur machen…eine Katastrophe…und die wollen hier wirklich über Aliens reden…das wird eine Katastophe…wo nehmen wir nur Aliens her…weiß ich doch…was? Was hat der bitte gemacht? ….gezeichnet…Aliens gezeichnet…ein Wahnsinn…das solche Leute noch herum rennen…die sind ja eine Strafe für alle Verbrecher…verstehe…das Rauschgift…ja…sie haben alle Hintermänner…gut…und wann wird das sein?…na, dann werden die alle schön schauen…und ein paar Plätze im Gefängnis werden belegt sein…verstehe…die beiden sind unser Lockvogel…und was soll ich tun?…muss das sein…ich bin schon genug gestraft…ja, das bin ich…hab die beiden gestern von der Polizeiwache geholt…das haben sie gehört…haben sich einfach verlaufen…und sich wie Irre benommen…ja...weiß ich …wenn es unbegingt sein muss und sie darauf bestehen…warten sie mal…einen Moment…

Der Vater legt kurz den Hörer weg und bückt sich zu seinem Sohn hinunter: Hayato…kommst du bitte hervor…nein, nicht sie…nur mein Sohn…er hat sich zu mir ins Zimmer geschlichen…komm schon…was tust du hier?…(Hayato kriecht hervor im Schlafanzug)…gut…sie wissen Bescheid, …ich informiere sie, wenn ich etwas Neues weiß….(legt auf und zu seinem Sohn)…solltest du nicht…(Sohn schüttelt den Kopf)….was hast du dir dabei gedacht…mich zu belauschen…

Hayato: Stimmt das…dass sie Alien gezeichnet haben….Papa?

Vater: Ja, ganz schreckliche…damit haben sie in Russland die Menschen erschrecken wollen, doch die haben sich nichts anmerken lassen…

Hayato: Darf ich zu ihnen…der soll mir auch was zeichnen und…was singen…bitte…
Mutter kommt bei der Tür herein: Da steckst du…ich habe dich ins Badezimmer geschickt.

Vater: Er hat gelauscht…

Hayato: Nein, zugehört…das sind meine Freunde.

Vater: Und warum sind das deine Freunde…wenn ich fragen darf?…die beiden haben gestern Nacht auf einem Wahlplakat gekritzelt…weiß du das…(Sohn lacht)…so…lustig findest du das…die Polizei hat das nicht lustig gefunden…

Mutter schnappt ihren Sohn und zieht ihn in die Küche, dort sitzt er wenige Minuten später und isst sein Frühstück, Sohn fängt zu raunzen an.

Hayato: Mama…wenn Papa fortgeht...gehn wir heute zu den zwei Sängern…
Mutter hört nicht zu…

Hayato: Mama…bitte…Papa hat es mir versprochen…

Mutter: Aber ich nicht…isst alles zusammen …ich muss noch zu deiner Großmutter…und was einkaufen…bis dahin…

Hayato (laut): Super, dann kann ich sie ja besuchen…du gehst zu Oma…und ich mit Papa…

Mutter: Ich hab gesagt…ich gehe nirgendwohin…

Hayato (schaut sie an, nimmt den Teller und leert alles absichtlich auf den Boden, schaut ganz traurig drein und tut so, wie wenn er heulen würde)

Mutter: Hayato…das Essen liegt wieder mal unten…so kann es nicht weiter gehen…wenn das wieder dein Vater sieht…

Hayato: Will aber nicht zu Oma gehen…ins Hotel will ich…verstehst du…ins Hotel.

Vater (kommt bei der Türe rein und sagt): Ich geh…und du nimmst Hayato mit zur Oma? Was ist hier los?

Hayato (laut): Nein…ich will nicht…da geh ich nicht hin….die will ich nicht… die mag ich nicht sehn.

Mutter: Das Essen liegt wieder mal unten…wie immer…was soll ich nur tun…

Vater (schaut die verzweifelte Mutter an): Wie wäre es, wenn du dir mit deiner Mutter einen schönen Tag machen würdest…und du Hayato…ziehst dich schleunigst an…ich muss in 5 Minuten weg…

Hayato (schnell): Ich darf mit? Ich komm mit dir mit…wirklich? (lässt alles liegen und rennt hinaus und in sein Zimmer um sich anzuziehen.

Kurze Zeit später gehen Herr Misukazimotu und sein Sohn Hayato hinaus, die Mutter telefoniert gerade mit ihrer Mutter, dass sie alleine kommt und früher fort kann.


SZENENWECHSEL


Im Hotel, Weber und Breitfuss sitzen in einer Ecke an einem großen Tisch, Herr Misukazimotu spricht mit Breitfuss, und Weber sitzt Hayato gegenüber. Das Kind schaut ihn aufmerksam an und spricht japanisch, später englisch)

Hayato: Wie heißt du? (japanisch, dann englisch)

Weber reagiert nicht.

Hayato nimmt aus seiner Tasche einen Zettel und einen Kugelschreiber und malt darauf einen Alien und reicht das Bild Weber. Der schaut es nicht einmal an und lässt es liegen, gähnt und beobachtet Breitfuss und Hayato’s Vater.

In der Zwischenzeit sprechen die beiden Herrn miteinander.

Breitfuss: Sie…sie können leicht reden…sie sind Mitarbeiter bei der Japanischen Polizei…hier…geht es bitte schön …um viel mehr…wie bring ich den Japanern bei…dass sie sich um den Frieden bemühn müssen mit den Außerirdischen…die meisten haben ja net einmal einen davon g’sehn g’habt…und meine Konferenz…

Misukazimotu: Da kann ich ihnen leider nicht behilflich sein…sie stecken in einer Zwickmühle…wenn sie uns wenigstens sagen könnten, wo das Rauschgift ist…

Breitfuss:…das hab ich doch…der Herr Klaus hat’s versteckt…

Mi.:.Und das sollen wir glauben…einen Weihnachtsmann…

Breitfuss: Ein Mitarbeiter unserer Abteilung…mein lieber Herr…der über kriminalistische Talente verfügt…wir warn das net…

Mi.: Na, geärgert haben sie ja bisher niemanden…schätze ich mal…auch nicht sich an einem Wahlplakat vergriffen…

Breitfuss: Das war a Notlösung…haben gehofft, dass da endlich einer von der Polizei auftaucht und uns ins Hotel bringt….sie haben einen netten Sohn…ist a bissl klein…so klein wie…(auf einmal kommt ihm die Erleuchtung)…sagen sie mal…darf ihr Sohn hier bleiben…bei uns?…

Mi.: Wäre das so wichtig….ich hab noch zu tun..also gut von mir aus…er will, dass sie ihm was vorsingen…und was zeichnen…dieses Gekritzel hat ihm gefallen..(wendet sich an seinen Sohn und sagt zu ihm auf Japanisch, dass er hier bleiben darf, bis er ihn abholt, Hayato ist überglücklich) …gut…ich werde jetzt verschwinden …und noch eins…mein Sohn ist pflegeleicht…aber trotzdem nicht zu unterschätzen…(geht ab)

Ein paar Minuten später sitzen alle drei vergnügt bei Tisch, Hayato hat ein riesengroßes Eis bestellt und isst es, Weber sitzt auf der einen und Breitfuss auf der anderen Seite. Hayato macht lauter Blödsinn, steckt den Kopf ins Eis und hat ein Eisgesicht…grinst Weber an, dann Breitfuss, schießt mit dem Löffel Eiskugeln weg und bewirft die anderen Gäste auf anderen Tischen. Weber schaut vergnügt zu und sagt nichts, bis eine Japanerin zum Tisch kommt und auf Japanisch zu schimpfen anfängt. Weber und Breitfuss verstehen allerdings nichts. Hayato macht weiter…macht dabei ein unschuldiges Gesicht und lacht wie verrückt…da kommt dieselbe Dame wieder und nörgelt herum…Hayato hat sie mitten ins Gesicht getroffen mit Eis…Hayato lacht aus vollem Halse.

Weber (zu der Frau): Was will diese Funsn da….des bissl Eis..wegen so ana Kleinigkeit regt sie sich auf…hab ma heut noch ka Eis gessen, gnädige Frau?…

Hayato (kichert und biegt sich vor Lachen)

Japanerin schimpft fürchterlich über sie, dass das keine Erziehung sei…dann geht sie auf den Jungen los.

Breitfuss (krempelt sich die Ärmel auf, steht auf und stellt sich der Dame in den Weg, die laut meckert): Moment amal…Sie da…kommens her..waun ich mit ihnen red…(Dame zischt ab, weil sie sieht, das bringt nichts und die zwei sind gestört)…sich aufregen…und die Wut auslassen an so an armen Kind da…Zwerg…a Frechheit…von Erziehung haben sie wohl noch nix gehört…man muss seiner inneren Stimme folgen…und sich sein inneres Kind da…wie heißt des do Herr Weber …in der Tiefenpsychologie…erhalten…

Weber (verschränkt die Hände nach hinten, setzt sich bequem hin und genießt es, Hayato isst sein Eis weiter)…reden sie mit mir oder mit dem Herrn Freud?

Breitfuss: Wer?

Weber: Der Sigmund Freud…ist der ihnen a Begriff?

Breitfuss: …des arme Kind so erschrecken…net einmal dem Kind etwas gönnen…brav…Burli…ist nur dein Eis zaum…wenn der Papa kommt…kaunst des nimmer…

Weber: Der hast net …Burli…sondern Hayato…

Breitfuss: Zeichnens ihm was…des mag er…ich helf ihm (nimmt den Eislöffel und will das Eis werfen…landet irgendwo)

Weber: Können sollte man des…dazu brauchen’s a Eisschleuder…

Breitfuss: G’schickt ist er ..des muss ma sagen…(bemerkt, wie Hayato Grimassen schneidet und der Dame, die sich beschwert hat, Fratzen zeigt…die schaut immer finsterer drein)

Auf einmal, er ist mit dem Eis fertig, verschwindet Hayato vom Tisch, läuft weg und kommt wenige Minuten später mit dem Mistkübel zurück…einem kleinen Kübel, der viele Löcher hat zum Luftholen…den Müll hat er einfach weggeschmissen. Stolz zeigt er Weber und Breitfuss den Mistkübel und setzt sich ihn auf den Kopf. Weber hat zu zeichnen angefangen und malt schreckliche Bilder, Hayato schaut durch den Mistkübel zu und fängt unter dem Kübel zu lachen an. Auf einmal hört man von weiter hinten einen Schrei und ein Geschimpfe, dann kommt die Kellnerin herbei und sagt etwas zu Hayato. Er hat den Müll einfach auf den Boden geleert und soll sofort den Kübel zurück geben. Die Japanerin von vorhin steht auf, schaut herüber und schüttelt den Kopf, auch andere japanische Touristen werfen Blicke herüber, wundern sich über die beiden Männer, die nichts sagen. Schließlich kommt die Kellnerin angerauscht, erzürnt und spricht Weber an.

Kellnerin(auf deutsch): Können sie nicht mal ihrem ungezogenen Sohn da…sagen…dass er sich benimmt.

Weber: Wer?...Haben’s des g’hört…hahaha

Breitfuss (lacht): Des war guat…der beste Witz…den ich je gehört hab…hörn sie schönes Fräulein…

Kellnerin (steht bitterböse zwischen beiden…weil Hayato..seelenruhig kritzelt auf einem Papier): Das ist kein Kindergarten…verstehen sie…die Leute haben sich beschwert…er hat in der Rezeption ein Chaos angerichtet…und sie sitzen hier herum…

Breitfuss, Weber (zeitgleich, lachen und grinsen sich eins)

Weber: Haben’s a Problem…sonst kriegns ans mit uns…

Breitfuss: Der Herr Weber…und Vater…(zu der Dame)…haben’s den Herrn Oberrat Mike Weber schon mal gründlich angeschaut…liebes Fräulein…haben wir Schlitzaugen?

Weber: Hayato kommst…

Hayato hebt den Kübel ab…und man sieht seine schwarzen Haare und seine Augen.

Breitfuss: Und jetzt sagns uns ins Ge’sicht…dass des unser Kind is…der spricht kein Wort Deutsch…und wir net Japanisch (wird immer lauter…)…sie komische Urschel do…halten…meinen Kollegen do …für den Vater…

Kellnerin (kennt sich nicht aus): Wem…wem gehört denn dann das Kind?

Weber: Ist doch uns wurscht…wem der g’hört…verstehns mi…und jetzt …zischen sie ab…

Breitfuss: Wird’s bald…

Kellnerin: Irgendjemanden…muss er doch …gehören…(dreht sich um und geht ab)

Breitfuss: Schleichens ihnen …(zu Hayato)…kannst deinen Ritterhelm wieder anziehn…

Weber: Den kenn man brauchen…der ist besser wie der Vater…auf den ist Verlass…

Breitfuss: Freilich…der hat Köpfchen wie wir…

Hayato betrachtet die schönen lustigen Bilder von Weber. Die sind die reinste Katastrophe, Weber drückt sie ihm in die Hand als Geschenk, Hayato strahlt förmlich, schmeißt den Mistkübel laut weg, der purzelt in der Gegend herum.

Breitfuss: Des Kind passt super zu uns…könnt a echter Breitfuss sein…

Weber: Wos heißt …ihr Kind…der zeichnet wie ich…und besser werfen kann er a…haums gesehn…wie er die Leut beworfen hat…der hat des zu Haus geübt…

Eine Zeit lang ist Ruhe und Breitfuss steht auf und holt sich eine große Schale voll mit Obst. Hayato isst genüßlich eine Banane wie Herr Weber und Herr Breitfuss, dann schnappt er sich den Korb und verschwindet, kommt aber nach wenigen Minuten mit dem leeren Korb zurück, stellt ihn auf den Tisch hin und zeichnet wie die zwei Männer. Doch – auf einmal ist der Teufel los, zwei Kellner kommen angelaufen und die Dame von vorhin, alle drei sprechen wild durcheinander auf japanisch. Weber und Breitfuss tun so, als ob sie das nichts angeht, doch sie müssen jetzt Farbe bekennen. Die drei wollen jetzt den Jungen mitnehmen, der sich wehrt und schreit, jetzt heißt es eingreifen.

Weber (wild): Sans verruckt worden…lassn’s des Kind los…

Breitfuss: Wir passen auf den Jungen auf…des haben wir dem Vater versprochen…

Es kommt die Japanerin, die deutsch spricht, hinzu, wendet sich an die beiden: Was ist hier los…seit einer Stunde höre ich nur mehr Beschwerden…man hat angeordnet…den Jungen wegzubringen..(die anderen hören zu, obwohl sie nichts verstehen)

Weber: Wir passen auf…schönes Fräulein, des haben wir dem Vater versprochen…

Japanerin: So so..versprochen…vorhin haben sie was anderes uns erzählt…

Weber: Na…denn der Vater bin ich net…

Japanerin: Dann darf ich sie bitten…dass sie hier verschwinden…mitsamt dem Jungen…sie können auf ihr Zimmer gehen…wir wünschen sie hier nicht zu sehn.

Weber, Breitfuss und Hayato marschieren woanders hin und entdecken einen größeren Saal, sofort haben alle eine Idee.

Weber: Da können wir in Ruhe singen…ich hol mal meine Gitarre…

Breitfuss: Für einen Vortrag ist der Saal groß genug…komm hilf mir mal…da halt ich meine Rede…

Breitfuss schnappt einen Sessel, Hayato macht es ihm nach, beide tragen die Sessel und stellen sie halbkreisförmig auf, wie für eine Konferenz, dann holt Hayato noch einen Sessel und stellt ihn in die Mitte. Weber kommt schon mit der Gitarre und setzt sich darauf.

Breitfuss: Jetzt fehlen halt nur noch die Aliens…a so ein kleiner Alien…wie der Hayato…der ist groß genug…

Weber: Was soll des heißn…Herr Kollege…wollns a bissl nachhelfen?

Breitfuss: Wenn die Aliens net zu den Menschen kommen…dann müssns wir anders machen…

Weber: Brauchens a Gwandl…ich hab ans…

Breitfuss: Was …haben sie?…

Weber: A Aliengwandl…des hat mir der Kopierfredie mitgebn…ich soll ihm eins kaufen für seinen Neffen…hat er gmeint…a schönes Alienkostüm..wauns wolln…ich habs im Koffer…übrigens…ich hab a Idee..

Breitfuss: Ich auch…

Weber: Den kleinen da…der taucht auf…mitten in ihrem Vortrag…lassns mich nur machen..ich organisier des…dem Vater dürfens davon nix erzähln…der ist Polizist…der bringt sie um…wenn er als Alien auftaucht und die Leut erschreckt.


SZENENWECHSEL


Eine Stunde später sitzt Hayato nicht mehr bei Weber, der Gitarre spielt (irgendetwas, das japanisch sein soll), Breitfuss ist gerade mit seiner Ansprache fertig geworden, die er an die Versammelten halten wird. Hayato ist mehrmals hinausgeflitzt aus dem Saal, die beiden Herren haben das gar nicht bemerkt, beide waren sehr in ihre Arbeit vertieft. Auf Hayatos Stuhl befindet sich ein kleines Päckchen, in dem das Alienkostüm drinnen ist vom Kopierfredi. Weber hat es ihm geschenkt und der kleine Junge hat sich irre gefreut. Sein Vater ist noch nicht zurückgekehrt, es hat bei ihm halt länger gedauert als er gedacht hat, Hayato fühlt sich pudelwohl bei den zwei Herrn, die jetzt erst bemerken, dass Hayato wieder einmal fehlt. Weber hat zu spielen und Breitfuss zu reden aufgehört.

Weber: A super Liad war des, noch dazu japanisch g’sungen…und vor allem musiziert…

Breitfuss: A Musik soll des sein?...war noch schlimmer wie die Katzenmusik von der Chinesischen Oper…

Weber: Sie verstehn halt wenig von Kunst…übrigens…wo ist der Kleine…sie wissen schon…ihr Mitstreiter…ihr Komparse…ihr Schreckgespenst?

Die beiden blicken sich um, niemand da.

Breitfuss: Auße ist er halt gangen...wohin auch sonst…Herr Kollege…a so a kleines Kind muss halt öfter…

Weber: Nur dieses Mal a wenig länger…(schau dabei auf die Uhr)

Breitfuss: So?


Weber: A halbe Stund wird’s schon sein…

Breitfuss: Was? A halbe Stund?

Weber: Regens ihnen net auf…sie san der richtige Babysitter…der Kleine kommt schon wieder…

Breitfuss: Und wenn was passiert ist…was dann?

Weber: Na, glaubens, dass er in die Klomuschel g’falln ist wie sie…wird schon kommen…bevor der Herr Papa kommt und schimpft…(Tür geht leise auf und Hayato schleicht herein, man hört von draußen ordentliches Geschrei, es ist, als würden Leute rennen und brüllen, eine Sirene heulen)

Hayato setzt sich auf seinen Stuhl, als wäre nichts geschehen, grinst die beiden an und holt sein Kostüm hervor und betrachtet es.

Weber: Sehn's…des san mir die allerliebsten Kinda…so brav...still...sitzt da…und gibt a Ruh…

Breitfuss: Ja…gut erzogen is er schon…und freundlich (grinst zu dem Kind hin)

Hayato grinst zurück und ist sehr brav.


SEZENWECHSEL


In der Zwischenzeit spielt sich im anderen Teil des Hotels eine fürchterliche Szene ab. Touristen steigen aus, Herr Misukazimotu eilt der Eingangstür entgegen, als er und die Touristen von einer Schar von Polizisten aufgehalten werden, man drängt die Leute zurück. Misukazimotu zückt seinen Polizeiausweis und kann irgendwann ein paar Meter vordringen, nun ist er im Hotel und erkundigt sich. Von den hysterischen Angestellten erfährt er zunächst nur wirres Zeug. Eine Japanerin berichtet dann, was passiert ist. Zuerst wäre ihnen ja nicht viel aufgefallen, außer, dass ein kleiner Junge in regelmäßigen Abständen ins Restaurant gegangen wäre, das ganze Obst geholt hätte und es auf die Bäume verteilt hätte. Sie hätten ja noch diesen kleinen Schabernack des Buben verstanden. Allerdings hätte der Chef einen Tobsuchtsanfall gekriegt, wie er den Jungen erwischt hat, wie dieser mit einem rot gekleideten Mann mit weißen Bart Bananen und Orangen in der Empfangshalle aufgehängt hätte. Der Junge hatte noch dazu alle ausgelacht wie der große Rote…und wäre ihnen allen entkommen, sie hätten ihn noch nicht gefangen. Doch den großen roten Kerl hätten sie geschnappt, und als sie endlich sicher waren, dass sie ihn gehabt hätten, hätte er seine Jacke aufgemacht und viele Waffen wären zum Vorschein gekommen und alle seien erschrocken zurück gewichen. Darauf hätte der Boss die Polizei verständig, auch deshalb weil dieser Verbrecher sie auf japanisch gehänselt hätte, dann sei er ihnen entwischt, durch die Lappen gegangen, sie alle wären ihm hinterdrein gelaufen durch die Hotelhalle....bis…, da stöhnte die Japanerin beim Erzählen, bis er spurlos verschwunden gewesen wäre. Sie habe ihn noch gesehen, aber auf einmal war er weg, und sie und ihre Kollegen seien über eine dicke Buddhafigur gestolpert. Und jetzt sagt sie, käme das Allerschlimmste. Die zwei Polizisten, die bereits erschienenen waren, hatten die Verfolgung bereits aufgenommen und hatten den Buddha untersucht, in einer Lade wurde eine Menge Falschgeld und in der anderen, sie stotterte, Rauschgift gefunden. Seither wäre das Hotel von Polizisten belagert…und niemand wüsste eigentlich, was da geschehen wäre…diesen kleinen Lauser hätten sie allerdings nicht erwischt.

Misukazimotu verlässt die Leute und macht sich auf die Suche nach seinem Sohn, findet ihn zunächst allerdings nicht, bis er Hayato aus einer großen Tür schaun sieht. Hayato lugt etwas hervor und ruft freudig nach seinem Papa.

Hayato: Papa…ich bin’s…hier… (winkt ihm, bis er kommt)

Vater eilt seinem Sohn entgegen, es ist noch immer ein Trubel im Hotel. Sohn zieht ihn in den Raum hinein. Vater geht zu Weber und Breitfuss.

Mi.: Was ist hier los?

Weber: Ka Ahnung…wir san hier g’sessen…wir wissen von nix

Mi.: Und mein Sohn…was hat er damit zu tun?

Breitfuss (lügt): Der war bei uns…die ganze Zeit…schauns…was er g’macht hat…(zeigt die Bilder her von Hayato)

Mi.: Er hat sicher nichts angestellt…sind sie sich sicher

Weber, Breitfuss: Na.

Hayato setzt seine unschuldigste Miene auf: Nein…Papa…habe da gemalt, der Mann da hat Gitarre gespielt…mir was Schönes vorgesungen…ich war ganz brav, echt…Papa.

Mi. (beruhigt sich): Und ich dachte….

Hayato: Was denn?

Mi.: Oh nichts…es hat nur länger gedauert…länger als ich dachte…

Hayato: Darf ich noch dableiben…war so schön…bitte…

Mi.: Ein anderes Mal…muss noch was besprechen.


Szenenwechsel


Polizist (fragt die Leute an der Rezeption): Und sie haben diesen Lausebengel nicht erwischt…der überall Bananen aufgehängt hat…ein Kollege ist auf einer ausgerutscht…und der rote Mann da…der Terrorist…wir verfolgen da so eine Spur…wie sah der noch aus?

Gruppe von Japanern: Wie der Weihnachtsmann…mit weißen…ja mit weißen Bart…und ganz rot…wie der echte Weihnachtsmann aus dem Fernsehen…

Polizist notiert sich Aussage und schaut die Leute komisch an und dann seine Kollegen, er weiß nicht, was er von so einer Aussage halten soll.