Freitag, 28. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Jetzt gehts rund Teil 3 Akt 28

Kap. 28) Jetzt geht’s rund Teil 3


Knackal steht vor ihrer Zimmertür und versucht aufzusperren, sie fummelt da etwas länger herum und bemerkt nicht, dass sie von zwei Personen, zwei Chinesen, beobachtet wird. Der Schlüssel dreht sich und sie geht hinein, vergisst aber, da sie in Eile ist und nicht viel holen will, die Tür von innen zuzusperren. So merkt sie nicht, was dann passiert. Sie steht im Badezimmer, hat ihren Lippenstift und trägt ihn auf, als sie…im Spiegel hinter sich zwei Gestalten bemerkt….

Knackal (dreht sich um, erschrocken): Äh…uiih….eh…igit….a Pistole auch noch…

Zwei Chinesen stehen neben ihr, der eine hält ihr die Waffe unter die Nase.

Knackal: So stecken's doch endlich das Zeug da weg…da kann ich mich nicht anziehn…und außerdem…(wird wieder frech)…kann ich mich nicht erinnern…sie eingeladen zu haben…(macht schnell einen Schritt zurück, weil der Chinese auf sie mit der Waffe zugeht)

Knackal (beugt sich nach hinten ganz an die Wand, versucht freundlich zu sein, verzieht aber immer das Gesicht): …eh…hm…was is…können’s net guten Tag sagen….

Die Tür geht auf und ein weiterer Chinese mit einer Frau kommt herein.

Knackal: Ah…guten Tag…schön geschlafen….hm…(verstummt)

Chef (auf Chinesisch): Was hat sie gesagt?

Chinese (mit Waffe): …nur dummes Zeug…die puste ich weg…diese Schnepfe da…

Chinesin (geht auf Knackal zu, in gebrochenen Deutsch): Scheiden dir die Kehle durch…dumme Ziege…wenn du nichts sagst…also wird’s bald…

Knackal (drückt herum):….weiß nicht…eh…(Chinese packt sie)…(laut) sie tun mir weh…also so was…

Chinesin: Wir warten nicht mehr…wo ist die Ladung?

Knackal: Welche Ladung?...ist doch kein Warenhaus…oder…ah…(hat die Pistole vorm Gesicht)…sie meinen sicher den dicken Buddha…hm…das Rauschgift…das haben…das…hat...

Chinesin: Wo ist es?

Knackal: Weiß es nicht…nein…(sieht in Ferne ihren Stadtplan liegen, grinst freundlicher, weil ihr eine Idee gekommen ist)…brauch den Plan…na den Stadtplan…

Chef: Was will sie? Frag sie!

Chinesin: Das ist das letzte Mal…

Knackal (deutet mit dem Kopf in die Richtung):…da …is der Plan

Chinesin: Welcher Plan….halt uns nicht zum Narren!

Knackal: …na der Stadtplan…wir…haben’s dorthin gebracht…gestern…wie vereinbart….die haben einfach mehr Geld geboten….

Chinesin: Wer? Wer hat euch mehr Geld geboten? Das war unsere Kohle…verstehst du…

Knackal: Ja…aber wir sind auch net dumm…brauchen auch Geld…

Chinesin: Wofür…?

Knackal: Deutet auf ihr Gewand und den Schmuck…weil doch …

Chinesin: …weil doch mein Mausizahndi so wenig hat…Geld mein ich…ich brauch ja ständig was Neues…zum Anziehn.

Chinesin (zum Boss): Sie will uns den Ort zeigen…gib den Plan her…da drüben liegt er.

Knackal (bekommt ihn überreicht, sucht irgendeinen Ort in der Stadt aus und zeigt darauf):

Chinesin: Was ist da...? was genau…

Knackal: Na…der Platz…wo wir es hingegeben…versteckt haben…das Rauschgift…

Chinesin: Du hältst dich wohl für sehr schlau…was soll da sein…da ist nichts…

Knackal (lügt):…da haben wir uns halt getroffen…

Chinesin: Wer?

Knackal (lügt weiter): …na…der Mann da…kenn ihn nicht…

Chinesin: …und weiter…wo ist der jetzt?

Knackal:..den treffen wir auf dem Empfang wieder…

Chinesin: welchen Empfang…? Wolltest du nicht gerade weg…zum Empfang? (sagt etwas auf
Chinesisch) wo ist der?

Knackal: Der Herr an der Rezeption weiß es…ich fahr nämlich mit dem Taxi hin…

Chinesin (bespricht etwas mit den Männern, zwei verschwinden): …gut…meine Kollegen werden das schon rausfinden…du kommst mit…und zwar jetzt…

Knackal wird geschnappt und aus dem Zimmer gebracht, es fällt nicht auf, dass sie geht, und knapp hinter ihr jemand folgt, in dem Hotel ist ein Gedränge. Minuten später sitzt sie in einem Auto, das nur vorne Fenster hat. Auf einmal geht hinten die Tür auf und jemand wird herein gestoßen, dann geht die Tür wieder zu. Dann hört sie Schritte, die Männer steigen vorne ein und das Auto fährt los. Im Wagen erkennt Knackal den Herrn Sektionschef.

Knackal: Ah…Mausizahndi…du bists….


SZENENWECHSEL


Weber und Breitfuss sind mit den drei Japanern und Hayato mitgefahren und vor einem Gebäude ausgestiegen. Hayato ist mit seinem Onkel unbemerkt weggegangen, während sich die anderen zwei um Weber und Breitfuss kümmern. Sie werden in einen Saal gebracht…und dort scheint ein Fest abzugehen. Beide sind guter Stimmung, denn es läuft genau so, wie es sie sich immer erträumt haben. Von Knackal haben sie nichts gehört, sie auch bisher nicht vermisst.

Breitfuss (zu Weber): Nau…Her Kollege Weber…a Bombenstimmung is des…

Weber (gelassen): Eigentlich …is des net mein Geschmack…

Breitfuss (entsetzt): Was? Des Essen schmeckt net (stopft gerade aus einem Teller viel hinein): Guat schmeckt des …und net so wie bei uns…diesen rohen Fisch…dieses Sushi…

Weber: Des findens…do drüben..wauns es wolln..

Breitfuss futtert ordentlich hinein, Weber steht etwas fad herum.

Breitfuss: Was vemissns?…doch net die Knackal?…

Weber: Doch net..de Funsen aus Wien…na…so richtige…japanische Frauen…

Breitfuss (blickt sich um, überall nur Männer mit schönen Anzügen und Krawatten): Jo…(stopft den nächsten Löffel hinein)…lauter Micky Mouse-Krawatten haben die…aber a Frau…

Weber (verärgert): …doch net a Frau…so richtige… Weiber..verstehn’s?…

Breitfuss: Weiber? …Hm?...Wollens net a probieren?

Weber: Danke na…mag kan Tintenfisch wie sie….

Breitfuss (erstarrt plötzlich und starrt auf sein Teller, hört zu essen auf)

Japaner (steht neben ihm und lächelt ihm freundlich zu): Ausgezeichnet…nicht wahr…unsere Küche…schmeckt!

Breitfuss (schaut bald Weber, dann den Japaner an): Sagn sie mal..was is des?

Japaner: Was meinen sie? …ah…das Essen da…auf ihren Teller…hervorragender Tintenfisch…sehr bekömmlich…

Breitfuss (dreht es den Magen um, er kann nicht mehr weiter essen, fängt zu husten, zu schlucken an, der Appetit ist ihm vergangen)…brauch jetzt…a klane Pause…eh…hm…(stellt das Teller wie zufällig auf einen Tisch, ist froh, einen Platz gefunden zu haben, dass er das schreckliche Essen los geworden ist, Weber hat das durchschaut)

Weber (grinst sich eins): Schon fertig …mit dem Fisch…dem Tintenfisch? (grinst hämisch)

Breitfuss (will das nicht gehört haben, lenkt ab, wendet sich an den Japaner): Sind da immer …so wenig Frauen…eh hm Weiber…do?

Japaner:…wie meinen sie?

Breitfuss (versucht es freundlich): Frauen…verstehn sie…Frau---e-n…bei uns geht man mit der Frau…der Frau Gemahlin fort…

Japaner: Ah…ich verstehe…nein…hier sind wenige…da drüben halt ein paar…aber heute nein…nur Männer…in erster Linie nur Männer…begreifen sie…

Breitfuss: Na..eigentlich net…

Weber: Die wollen unter sich sein…kapiern sie des net…die Männer…

Breitfuss (hungrig, schaut herum, sieht nichts Passendes): Frauen…eh…Weiber halt…

Japaner: Was ist das…Weiber…?

Weber: Na …bessere Frauen halt…

Breitfuss: …andere …Frauen halt…net die eigene …

Japaner: Ah…das…ja wenig hier…sie auch ohne Frau da.

Breitfuss: …meine Gemahlin…in Wien…in (bemüht sich) Vie-nn-a geblieben…

Japaner: Sehr schön…hier…die Männer arbeiten…lassen ihre Frauen zu Hause…arbeiten mit Kindern…noch einen Hunger?…vielleicht ein wenig von diesem Fisch…oder Sushi…

Weber und Breitfuss lehnen dankend ab, kaum hat sich der Japaner wegggedreht, verziehen die beiden das Gesicht.

Breitfuss: Pfui Teufel, dieser Fraß da…

Weber: Und sie haben…diesn Tintnfisch g’fressen…Mahlzeit…mir kommt des Kotzen…

Breitfuss (würgts…doch er darf das nicht zeigen, denn der Japaner ist wieder da)

Japaner (hält ein Teller in der Hand): Ist echte japanische Nachspeise…vorzüglich…kosten sie…das bekommen sie nicht alle Tag.

Weber: Danke..ich bin schon satt…

Japaner: Kosten sie…man beleidigt nicht Gastgeber.

Weber nimmt widerwillig ein Stück und steckt es in den Mund, Breitfuss schaut dementsprechend drein…hat Weber zugeschaut, ihm graut vor dem Essen…

Weber: Net schlecht…der Kuchen…

Japaner: Nicht wahr…eine Delikatess…essen sie! (zu Breitfuss)

Breitfuss muss wohl oder übel ein Stück nehmen, obwohl er nicht weiß, was es ist. Japaner geht, nimmt sich noch zwei Stück von dem „Kuchen“ und stellt das Teller auf den Tisch. Breitfuss und Weber würgen an dem Stück. Als der Japaner sich ganz umgedreht hat, spucken beide das Essen aus, Weber zuerst, Breitfuss etwas später, beide sind erleichtert, dann drehen sie sich blitzschnell um.

Breitfuss: Oiso..wie war des…Herr Weber…mit den Weibern…

Weber (vergnügt): Jo die Weiber…diese Weiber…die…san halt…

Breitfuss: Do gibt es übrigens a Lied…kennans des…

Weber: Herr Ing….ich geh a in a Oper…wie sie…

Breitfuss: Des ist aus „Der Fledermaus“…glaub ich…


SZENENWECHSEL


Eine Stunde später in einem anderen Saal, jetzt sind mehr Gäste da, auch mehr Frauen, die ihre Männer begleiten. Weber und Breitfuss sind sehr angeheitert. Sie haben sich mit einigen Japanern angefreundet und erzählen die ärgsten Sachen…über Frauen, selbstverständlich. Allgemeines Gelächter der Japaner ist die Antwort. Man amüsiert sich, trinkt viel, Breitfuss und Weber steigt der Alkohol in den Kopf und ihre Zunge wird leichter. Soeben kommen ein paar Politiker bei der Tür herein, auch jede Menge Frauen, jüngere und ältere, Weber und Breitfuss nehmen sie ins Visier. Weber macht sich an eine junge fesche ran, die ihn nur komisch anschaut und dann abgeht, Breitfuss und die Japaner lachen.

Breitfuss: Die hat sie abblitzen lassen...Herr Kollege…müssens halt ihren Charme sprühen lassen…

Weber (geht zur nächsten, die ihn auch abwimmelt)

Breitfuss: Was is…können’s net einmal a Frau anbaggern?…mehr Gefühl…mehr Temperament zeigen…

Die Japaner amüsieren sich und grinsen sich eins, nur Weber ist verärgert, denkt daran, wie er Breitfuss eins auswischen kann, hat eine Idee. Er erzählt den Japanern etwas, von dem Breitfuss nichts versteht, die Japaner sind begeistert, dass Breitfuss gerne in die Oper geht und Arien singt. Er soll ein Ständchen singen und damit die Damenwelt beglücken.

Breitfuss: Habens an Vogel..ich und singen?…sie! …wie kommen sie auf diese blöde Idee…ich und die Oper…

Weber: Was is…wollens unsere Gastgeber beleidigen?…ich hab a schon a Idee...wir singen aus der „Lustigen Witwe“ und sie singen mit mir…da wird sich die Damenwelt umdrehn nach uns…uns die Tür einrennen…und die Männer do…werden uns kräftig unterstützen.

Weber redet noch einmal mit den Japanern, dann kann es los gehen.

Weber: Ich geb das Zeichen…und dirigier…die do…stimmen mit ein…und sie singen…auf geht’s….

Weber stellt sich vor die Japaner auf wie ein Dirigent und fuchtelt mit den Händen herum, die fangen tatsächlich zu singen an…auf Englisch

Männerchor (noch etwas durcheinander): Women, women, women, yes! Women, women, women, women, ah!

Weber (zu Breitfuss): Jetzt kommen sie dran…wenn ich ihnen des Zeichen geb…so…

Breitfuss (steht verärgert da, weil ihm das Ganze nicht gefällt): Was soll ich singen? Ich kann keinen Text.

Weber (brüllt laut): Weiber …Weiber...des kennens doch…laut Weiber schreins…also…fang man von vorn an…

Japaner schreien wild durcheinander, die Leute schauen her, dann lachen alle. Weber gibt Breitfuss den Einsatz, der verpasst ihn zunächst…dann fängt er an…

Breitfuss (singt zunächst etwas zaghaft…dann wird er lauter, weil Weber auch mitsingt und einige Japaner): Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, ach

Wie die Weiber...?
...Man behandelt?
Hört ihn an!
Eine so, die And're anders,
Da gibt's keinen Feldzugsplan!
Dass die Weiber...
Dass die Weiber
Treu uns bleiben...
Also, wie?
Das hat man noch nicht ergründet,
Da gibt's keine Theorie.

Breitfuss (etwas lauter, so richtig mit Schwung, bewegt sich dazu, Weber singt dann mit):

Der Einen macht man Komplimente
So und so, und so und so!
und schmeichelt, streichelt ohne Ende:
So und so, und so und so!
Der Andern, muß man imponieren:
So und so, und so und so!
Man darf sie auch sogar sekieren:
So und so, und so und so!
Die Dritte, die will Zärtlichkeiten:
So und so, und so und so!
Die Vierte die will zanken, streiten:
So und so, und so und so!
Die Fünfte will nur tanzen, lachen:
So und so, und so und so!
Dann wollen sie auch and're Sachen!
So und so, und so und so!

Weber und Breitfuss:
Ja, das Studium der Weiber is schwer… ach die Weiber, diese Weiber
Nimmt uns Männer verteufelt auch her!... ach die Weiber, diese Weiber
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
ach diese Weiber, diese Weiber
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber,
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, ach!

Ja, das Studium der Weiber is schwer
Nimmt uns Männer verteufelt auch her!
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.
Ja, das Studium der Weiber is schwer… Weiber, Weiber
Nimmt uns Männer verteufelt auch her! …Weiber, Weiber
(Weber dirigiert wild mit)
Niemals kennt doch an Seele und Leib
Man das Weib – Weib, Weib Weib Weib
Mädchen zart, Gretchenart, blondes Haar,
Mit dem treuesten Blauäugleinpaar,
Ob sie schwarz oder rot
oder blond sind gefärbt,
's ist egal, man wird doch gegärbt.

Japaner, Weber dirigiert:

Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!
Weiber, Weiber, Weiber, Weiber, Weiber!

Die Leute im Saal haben zugehört, auch einige Frauen stehn ganz in ihrer Nähe, Weber ist entzückt, dass sich doch einige schwarzhaarige Damen ihm genähert haben. Nach dem Lied wird applaudiert und jedem ein Glas gereicht. Breitfuss ist von seinem schönen Gesang so angetan, dass er nicht so recht aufpasst, zumal er sieht, dass Weber tatsächlich mit zwei hübschen jungen Japanerinnen schäkert. Auf jeden Fall rennt er fast eine ältere Dame in einem sehr schönen Kleid um und leert ihr unabsichtlich den Inhalt des Glases auf die Brust. Die guckt ihn bitterböse an, er entschuldigt sich nicht, sondern lästert nur und schreit laut auf.

Breitfuss (angesäuselt): Weiber…Weiber…(grinst zur Dame hinüber)

Japaner grinsen sich eins, lachen, die Dame geht erbost weg.

Japaner : Jetzt haben sie die Frau des Botschafters schwer beleidigt…ihr Mann…wird ihnen das niemals verzeihen…(grinst sich eines)…ist übrigens…ein guter Kämpfer…

Breitfuss (verärgert, weil er sieht, wie sich die Frauen um Weber scharen, und er Autogramme austeilt und vergnügt ist)