Als ich begann
mich der Liebe anzuvertrauen,
da kannte ich sie nicht,
ich und andere Frauen
Als ich begann
mich der Liebe anzuvertrauen,
da kannte ich sie nicht,
ich und andere Frauen
„Die Erkenntnis, dass die Liebe schmerzhaft ist, sein kann, tut sehr weh“, erwiderte Helena nach einer Weile. „Liebe kann schmerzhaft sein, Liebe kann wehtun, sehr sogar.“ „Oder“, fügte er nach einem kurzen Augenblick zu ihren Worten hinzu, „der Weg zur wahren Liebe ist schmerzhaft, denn die wirkliche Liebe kann dich nicht verletzen, meinst du nicht auch?“ „Wir alle sind in unserem Leben so oft verletzt worden, von Menschen, die vorgegeben haben, dass sie uns lieben. Die ersten Menschen waren unsere nächsten Angehörigen, unsere Mütter, die uns geboren haben, die uns im ihrem Leib getragen haben. Jeder, der sich an seine Zeit als Fötus erinnert hat, weiß, was es heißt geboren zu werden, eins zu sein mit der eigenen, leiblichen Mutter, nicht geliebt zu werden, die Beziehung der Mutter zu ihrem Partner, dem künftigen Vater erlebt zu haben. Da findet man sehr oft Spannungen, Konflikte, die einen schon als Neugeborenes prägen. Danach kommt die Geburt, die Monate und Jahre danach, wo ein Baby, ein Kleinkind ständig nur wirkliche Liebe erfahren sollte. Ist dies bei uns allen der Fall gewesen? Nein, wir wurden kaum oder nur sehr selten wirklich geliebt, kein Wunder, dass wir keine Erfahrungen mit der wahren Liebe haben, dass wir sie nicht suchen, sondern fürchten, ihr aus dem Weg gehen, zumal wir sie auch nirgendwo gelehrt bekommen haben. Niemand zeigte uns bis auf den heutigen Tag, wie diese wahre Liebe gelebt werden sollte. Niemand ist da, der dir als Kind, als Jugendlicher oder Erwachsener sagen kann, wie man bedingungslos liebt, wie man liebt ohne den anderen zu verletzen, wie man eine Beziehung aufbaut, ohne dass sie nach kurzer Zeit zerbricht, eine Beziehung, die ohne Lügen auskommt, ohne Betrug und Verrat, ohne Machtkämpfe, eine Liebe eben, die wirkliche Liebe ist, sonst nichts, eine Liebe, die alle einschließt, jeden Menschen. Du fragst mich, warum ich dieses Gedicht geschrieben habe. Es war für mich bestimmt, es ist alles für mich bestimmt, einfach alles, doch letztendlich auch für die anderen, für jeden, der bereit ist, sich auf die Suche nach seinem inneren Glück zu machen. Ich kann nicht mehr dastehen und schweigen zu allem wie viele andere auch. Ich habe zu vielem schweigen müssen. Kinder müssen schweigen, Jugendliche müssen schweigen, Partner in einer Beziehung schweigen, weil sie glauben, es tun zu müssen. Man hat es uns beigebracht, man hat uns diese schreckliche Gehirnwäsche verpasst, einem jedem von uns. Wir leben im christlichen Abendland und angeblich ist unsere Welt vom Christentum, von der Nächstenliebe geprägt. Dann frage ich dich, warum wir, ich zumindest und du, und alle, die ich kenne und jemals getroffen habe, nicht wissen, was es heißt, liebenswert zu sein. Ich will liebenswert sein, ich bin es immer gewesen. Wir sind es wert, geliebt zu werden, aber schau dir mal diese verrückte Welt an. Gott hat mich errettet vom Alkoholismus, hat aus mir einen besseren Menschen gemacht, hat dieser Verrückte gesprochen auf seiner Wahlversammlung, und als er dann endlich Präsident war, hat er bei der nächstbesten Gelegenheit durch Lügen, die er in der ganzen Welt verbreitet ließ, einen Krieg vom Zaun gebrochen und sein Volk hat diesem Wahnsinn zugestimmt. Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr den Krieg gegen den Terrorismus? Das ist Ironie, bittere. Wir sind liebensfähige Menschen, wir sind liebenswert, und sonst nichts.“ Langsam sprach er: „Du hast recht, jeder hat sein Problem mit seiner eigenen Liebe. Ich weiß nicht mehr, wann ich darauf gekommen bin, dass ich liebensunfähig bin, wann ich glaubte, nicht imstande zu sein, meine eigene Frau zu lieben. Ich sagte mir damals oft, ich könnte nicht mehr lieben. Heute denke ich, ich bin jetzt erst in der Lage zu begreifen, dass ich stets Liebe gewesen bin und dass ich ein liebenswerter Mann bin, genauso wie du eine liebenswerte Frau. Ich habe meiner Frau nette Worte zugeflüstert, wie viele andere Männer auch, das ist auch richtig. Doch eigentlich sollte jeder Mensch seit seiner Geburt wissen, dass er liebenswert ist. Es sollte zu seiner innersten Überzeugung gelangen, dass dies so ist und so sein kann, dass er liebenswert ist. Leider ist das nicht der Fall. Liebenswert! Wer denkt heute, dass er wirklich liebenswert ist? Ich meine, man muss sich mal der Tragweiter bewusst sein, was das bedeutet. Ein Mörder, ein Verbrecher, ein Mensch, der liebe Worte säuselt, ist nicht liebenswert, nicht nach außen hin. Wir alle haben solche Probleme damit, dass wir gar nicht eine richtige Beziehung aufbauen können oder wenn ja, dann bricht sie auseinander nach kurzer Zeit. Wir wurden einfach als Kinder nicht genug geliebt. Wir spürten so wenig von dieser elterlichen Liebe, weil diese letztendlich oft keine war. Darum ziehen wir unbewusst Partner an, die uns diese Problematik wieder spiegeln. Unser Partner ist unser Spiegelbild, immer, für irgendetwas steht dieser Partner, und in dieser Beziehung eine Bewegung hinein zu bringen, dass sich jeder befreien kann von diesen alten Mustern aus der Vergangenheit ist sehr schwer. Da geht leider oft die Beziehung kaputt, darum haben ja die hohen Scheidungsraten. Liebe schmerzt, durch die Liebe machen wir die bittersten Erfahrungen, leider, da stimme ich dir zu, irgendwann stecken wir den Kopf in den Sand und können nicht mehr, oder suchen uns einen neuen Partner, eine neue Partnerin, nur um nach Jahren mit Schrecken feststellen zu müssen, es läuft schon wieder dasselbe Spiel ab. Ich möchte mich in einer Beziehung entwickeln, ich will mit einem Menschen glücklich sein, glücklich! Das wird uns oft in dieser Beziehung verwehrt, doch davon brauche ich dir nicht zu erzählen. Du kannst ein Lied davon singen.“ „Das stimmt. Ich bin eine Frau im 21. Jahrhundert und im muss sagen, wir Frauen sind noch immer nicht genug gewürdigt worden, noch immer nicht voll emanzipiert, wie die Männer, und die Kinder – was die Liebe betrifft. Man gesteht es uns nicht zu wirklich lieben zu dürfen, das erkennt man an der Politik im eigenen Land, den Zuständen weltweit, an den Krisen, in denen wir uns befinden. Wir sind keine Gesellschaft gewesen, deren oberstes Prinzip die Liebe war. Es ging und geht immer nur um Macht, Geld, Reichtum und ein bisschen Liebe. Es wird eine Show abgezogen, was die Liebe betrifft. Wer seine Kinder heute liebt und sich um sie ernsthaft kümmern will wie um den eigenen Partner, wird ausgelacht, es ist noch immer nicht modern zu lieben. Stehlen, morden, betrügen, zum Kriege hetzen, das ist gefragt, doch Kinder so zu erziehen, dass sie wissen und erfahren haben, was wahre Liebe ist, die von sich sagen können: Meine Mutter hat mich bedingungslos geliebt, mein Vater war in der Lage mich so zu lieben wie ich bin, ich verdiene es geliebt zu werden, ich bin ein liebenswerter Mensch, das habe ich selten noch gehört, nur das Gegenteil. Ich bin der letzte Dreck, ich bin ein Nichts und ein Niemand. Schau dir nur unsere Politik an, unsere Familien und Sozialpolitik, unsere Außenpolitik! Was sieht man da? Kinder werden immer mehr abgeschoben, das Kind hat noch immer keine Rechte, kein Recht auf Liebe, auf Eltern ja, die noch gestörter sind als vor Jahrzehnten! Wir haben Generationen heute, die nicht wissen, wie man mit Kinder umgeht. Willst du wissen, wie viele verwahrloste Kinder es heute gibt in diesem Land, in Europa? Diese Kinder leben mit ihren Eltern und sind trotzdem verwahrlost! Es sind zu viele, viel zu viele Menschen, die noch immer nicht wissen, wie sich diese wahre Liebe im Außen abspielen muss. An unserer Politik hat sich nichts geändert, ebenso wenig an unserer Erziehung. Die Kinder wachsen ohne Liebe auf, die Erwachsenen kennen kaum die wahre Liebe und wenn ja, wird man belächelt. Kinder und Mütter, Alleinerzieherinnen, alleinerziehende Vater haben es heute nicht leicht, man wird nur bestraft, wenn man Kinder hat und sie in Liebe aufwachsen lassen will. Das Geld wird gestrichen, der Staat kürzt sein Budget zunächst mal bei den Armen, den Familien, den Kranken, niemals bei denen, die über genügend Kapital verfügen, bei den Superreichen, die nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld, mit ihren Zinsen machen sollen. Das ist alles keine Liebe. Wahre Liebe verlangt von uns Menschen ein anderes Geldsystem, ein anderes Wirtschaftssystem, eine andere Politik – und vor allem eine andere Außenpolitik, keinen Krieg, keine Zerstörung, keine Zerschlagung des Bankenwesen, keinen Ruin des Landes, sodass eine Regierung irgendwann gezwungen wird, klein beizugeben, sich diesen Mächtigen dieser Welt zu beugen, weil sie erpresst und gezwungen wurde, Gesetze zu erlassen, welche wieder nur die Familien treffen. Betrachte die Politik Europas in den letzten Jahrzehnten. Vor wem machen wir einen Kniefall? Worauf verzichten wir in all den Jahren? Auf unsere Rechte als Staatsbürger! Wer steckt hinter dieser Politik, denn es steckt ja jemand dahinter? Nicht umsonst werden Politiker und Bankenchefs jedes Jahr zu geheimen Treffen eingeladen, um diese neue Politik fortzusetzen. Wir brauchen mehr Liebe auf dieser Welt und sie sollte überall Einlass finden in jedem Bereich des Lebens, dann hätten wir alle mehr davon, mehr Geld, mehr Reichtum, mehr Lebensqualität, mehr Arbeitsplätze. Diese haben sie uns doch alle weggenommen, wegrationalisiert, weil sie behauptet haben, dass sie sparen müssen. Wer muss sparen in unserer so korrupten, verdorbenen und geldgierigen Welt? Wir, die Frauen und Kinder, die Familienväter – uns trifft es, nicht die, die alles verschuldet haben, die auf ihren Pfründen hocken, auf ihren Millionen und keinen Cent davon hergeben, die nicht bereit sind, Steuern zu zahlen wie alle anderen Bürger des Landes auch. Ich weiß nur eines: Liebe muss geteilt werden, Liebe hat etwas mit hergeben zu tun, mit Gerechtigkeit, Liebe kann man nicht horten, sondern nur teilen, damit man wieder beschenkt werden kann. Diese Liebe findet sich nur teilweise bei einzelnen Familien, bei einzelnen Menschen, ist jedoch nicht gesellschaftlich verankert. Unsere Epoche wird eines Tages in die Geschichte als die Zeit eingehen, wo die größten Verbrechen begangen wurde, wo man ganze Völker ihres Vermögens und ihrer Rechte beraubt hat, still und leise und schön langsam ging dies vonstatten. Es war dies eine stille und leise Revolution, die kaum einer von diesen Menschen richtig verstanden hat. Es waren immer nur wenige, die sofort begriffen haben, worum es letztendlich ging. Bis dann die Fakten auf dem Tisch lagen, war die Welt bereits in einem neuerlichen Konflikt, Krieg, verwickelt. Dieses verrückte Volk hat übrigens diesen wahnsinnigen Präsidenten ein zweites Mal gewählt und sein Nachfolger wurde mit Lorbeeren überschüttet, obwohl er nichts getan hat für das Wohl der Menschheit. Solange es nicht auf diesem Planeten eine große Mehrheit für die wahre Liebe gibt, wird sich nichts ändern, diese Welt wird sich weiter am Rande des Abgrunds bewegen und wir können nichts tun.“
Als ich begann
der Liebe zu vertrauen
konnte ich
noch lange nicht
ihr – der Liebe
mich anvertrauen
Er saß da und starrte lange auf die wenigen Zeilen meines Gedichtes. Ich wusste, er musste erst diese Strophe innerlich verarbeiten, sich bewusst werden, was sie bedeuteten. Endlich begann er: „Sie sagen zu viel, viel zu viel, und ich weiß nicht, wo ich beginnen soll. Wohin sagtest du, wolltest du reisen?“ „Zu den Orten, wo Buddha gewandelt sein soll, wo man behauptet, er habe sich dort aufgehalten – der Überlieferung nach, der Legende nach“, finge Helena an. „Dann fliegst du also nach Asien, nach Thailand oder…?“ „Ich habe vor, mit dem Flugzeug diesen Kontinent aufzusuchen, doch wo immer Buddha gewandelt haben mag in grauer Vergangenheit, ich werde mehr Länder besuchen, möglichst alle, wenn es meine Zeit erlaubt. Buddha wandelt auch heute noch dort, bildlich gesprochen, denn in jedem von uns wohnt Buddha, wohnt die unsterbliche Seele. Ich werde ohne meine Kinder reisen, sie sind alt genug um alleine auf eigenen Beinen zu stehen und ich wäre wirklich froh, wenn ich einen Begleiter an meiner Seite hätte.“ „Wer wird das sein?“, begann er langsam und bedächtig. „Wer darf dich begleiten, wer darf an deiner Seite wandeln? Das letzte Mal warst du dagegen, als ich dich darum ersuchte, dich bat, dich nach Ägypten begleiten zu dürfen. Ich bin dir nachgereist, weißt du das noch - und du hast hier schon gewusst, dass ich das tun werde. Warum?“ „Lies noch einmal diese Strophen und präge sie dir ein. Was bedeuten sie dir? Was steckt alles hinter diesem einen Gedicht? Du sagst vieles und ich stimme dir zu. Es ist das Leben, um das es hier geht, dein Leben, mein Leben, möglicherweise unser gemeinsames zukünftiges Leben, unser Leben in bewusster Liebe für einander. Ich sage dir das so, weil es doch darum geht, bewusster zu leben. Die meisten Menschen sehnen sich nach mehr Liebe, mehr Achtung, mehr Würde, mehr Rechte, mehr Geld, mehr Reichtum. Doch wie beginnen, wenn man nicht weiß, wie man das, was man will, erreichen kann? Lebe bewusster, lieber Mann, lieber Mensch! Sei dir bewusst, dass du im Hier und Jetzt stehst und dass dir alles zur Verfügung steht, dein bisheriges und dein zukünftiges Leben. Du kannst die Zeit nutzen, deine eigene Zeit, wenn du gewillt bist, fortan bewusster zu leben. Wer bewusst lebt, ist in der Lage, bewusst zu lieben, bewusst glücklich zu sein – und er wird es eines Tages auch sein. Wer hingegen stets nur glücklich und zufrieden sein will, reicher, berühmter, mächtiger, was auch immer, aber auf diesen Bewusstwerdungsprozess verzichtet, der wird stets heimgesucht werden von seiner schlimmsten Vergangenheit. Er ist sich dieser Glaubenssätze nicht bewusst, die man ihm aufgezwungen hat, er ist sich nicht bewusst, dass diese Verhaltensweisen, die er nicht mehr benötigt, in seinen Zellen gespeichert sind, er weiß bewusst nicht, dass das Wissen seiner Ahnen man spricht von mindestens sieben Generationen, in seinem Körper steckt, er weiß einfach nicht, dass sein Unterbewusstsein die treibende Feder in seinem Leben ist und nicht die Seele. Betrachte die Leben der heutigen Menschen. Was fehlt ihnen heute? Liebe, Achtung, Würde, Geld, eine Arbeit und vieles mehr! Was ist die Lösung? Bewusstheit! Bewusstheit ist die einzige Lösung. Wer nicht geliebt wurde, und die meisten Menschen hier werden nicht bedingungslos geliebt, brauchen diesen Bewusstseinsprozess, nicht diese Liebe, die da überall zu finden ist, nicht ein wenig von diesem Reichtum, weil sie bitterlich arm sind. Warum? Weil sie dann zwar mehr Geld besitzen, doch noch immer nicht lieben können! Es geht um Bewusstheit – und diese Aufgabe - ist meine Aufgabe auf dieser Welt. Dieser einen Aufgabe habe ich mich verschrieben, darum schreibe ich Gedichte, lasse ich neue Bücher von mir verlegen. Es ist mein Plan auf dieser Erde, den armen Menschen diesen einen möglichen und gangbaren Weg zu zeigen. Lebt bewusster, seid euch selbst bewusster, lernt euch bewusst anzunehmen. Das ist der erste Schritt, nicht sucht die Liebe und die Reichtümer möglichst schnell, damit ihr endlich das große Glück finden könnt. Das wird niemals der Fall sein. Ein Großteil der Menschheit hat das noch immer nicht begriffen, ein winziger Teil weiß davon und will es nicht tun, und weißt du auch warum? Weil dieser Bewusstseinsprozess mit unsagbarem Leid verbunden ist, mit Schmerz und Trauer. Wir müssten zugeben, dass wir von Anbeginn an nicht geliebt wurden, dass wir uns nicht für würdig halten, geliebt zu werden von den Menschen, dass wir überall auf dieser Welt die Liebe bekämpfen und sie vernichten wollen. Liebe gibt es auf diesem Planeten genug, auch genügend Menschen, die sie suchen und zu finden hoffen. Es werden sehr viele Anstrengungen unternommen, zu dieser Liebe zu gelangen, doch der Weg ist der falsche. Lebe bewusst, sei dir bewusst, erkenne die unbewussten Anteile in dir, erkenne, was man dir angetan hat und verzeihe deinen Mitmenschen ihre Unwissenheit, liebe sie trotzdem, das ist sehr schwer. Erkenne, dass du unbewusst, diese Menschen angezogen hast, die dir scheinbar das Böse angetan haben. Sei dir bewusst, dass du in der Lage bist, Glaubenssätze abzulegen, die dir nicht dienlich sind, was so viel bedeutet, dass du endlich begreifst, dass wir in einer Welt der Illusionen leben, in einer von vielen Realitäten. Erkenne und akzeptiere dich selbst als Teil des Universums. Erkenne die Gesetze des Universums an. Dass ich mir erst des Leides und des Schmerzes, der Wut, dem Hass und meiner Fehler, aber auch meiner Fähigkeiten bewusst werden muss, um ganz bewusst vor die Massen hintreten zu können und zu sagen bei vollem Bewusstsein: Ich liebe euch alle, ohne Hintergedanken, ich liebe euch alle bedingungslos! Kannst du dir vorstellen, welche Reise auf uns Menschen dieser Welt wartet? Die allerwichtigste, die allerschönste, aber auch die - schmerzhafteste aller Reisen, denn sich bewusst zu machen, was hier auf Erden alles Furchtbare passiert ist, ist schwer auszuhalten und diese Aufarbeitung sollte ja nicht ein Wiedererleben sein, ein weiteres sich Versenkens in den Schmerz, in dem man hängen, stecken bleibt, sich verirrt wie in einem Labyrinth, nein, es sollte nur eine kurze Bestandsaufnahme werden, ein stilles Beobachten, ein kurzes Wahrnehmen der eigenen Person und seiner Vergangenheit – und dies ist für uns alle sehr schwer. Wer lieben will, muss zuerst den richtigen Schritt tun! Nicht die Liebe irgendwo da draußen suchen in Form eines neuen Partners, sondern sie in sich selbst wieder spüren. Er muss sich bewusst machen, dass er es verdient geliebt zu werden – von allen Menschen dieser Erde, von allen Wesen dieser Galaxie. Er verdient es, er hat diese Würde, und es gibt nur einen, der sie sich nehmen lässt – er selbst. Der Mensch heute glaubt, dass er diese Liebe nicht mehr verdient, dass es schon für die wahre Liebe zu spät ist, viel zu spät. Doch warum? Es ist richtig, Liebe kann man nicht erzwingen, man kann einen Menschen lieben, ihn auf seine Liebe zu ihm aufmerksam machen und ihn fragen, ob der andere bereit ist, auch ihn ganz bewusst diese Liebe zu schenken. Wenn der andere Nein sagt, kann das sehr wehtun. Doch Liebe gibt es überall. Überall auf dieser Welt finden wir so viel Liebe – und wir sehen sie nicht. Das ist das traurige. Wir wollen sie nicht. Wir wollen sie nur unter bestimmten Umständen, Bedingungen, wir haben Forderungen. Die Allerwichtigste ist die, dass wir nicht von allen Menschen, Wesen des Planeten, geliebt werden wollen, und damit schaffen wir ein riesiges Problem. Liebe ist universell, Liebe gibt es auch da draußen im finsteren Weltall, Liebe ist überall und Liebe ist ewig. Wenn nun ein Mensch einen neuen Glaubenssatz aufstellt für sich, weil er hofft, damit sein Menschenleben damit fristen zu können, dann erschafft er sich damit jede Menge Probleme. Wir haben uns alle nicht integriert, uns angenommen als Teil des Universums, als kosmische Wesen. Integrationspolitik steht hoch im Kurs, das weißt du ja, wer spricht nicht ständig davon, wir! Wir tun nichts anderes, als von Integration zu reden, die Ausländer müssen sich integrieren, die andersdenkenden Menschen sollten sich integrieren. Schön, doch haben wir uns alle selbst mal integriert, angenommen als Wesen dieser Welt? Unsere ganze Politik ist zum Scheitern verurteilt, weil wir bei dieser Integrationspolitik ständig uns ausschließen. Wir schließen uns bewusst oder unbewusst von dieser kosmischen Liebe ab, wir wollen sie nicht, wir leugnen sie, wir hassen sie. Wir lieben auf andere Art, aus anderen Gründen und glauben im Recht zu sein. Wir haben seit Jahrtausenden anders geliebt, weil wir anders gedacht haben, als diese Wesen aus dem Universum. Wir hatten die zahlreichen Religionen auf dieser Erde und sie haben uns wenig gebracht. Ich sage bewusst wenig, denn einigen Menschen haben sie sehr viel gebracht. Mir hat es immer wieder geholfen, in diesen Büchern zu schmökern und mich zu fragen, was wahre Liebe ist. Die heutige moderne Gesellschaft mit ihrem kapitalistischen System ist vom Monotheismus geprägt, vom Christentum. Was wir nicht begriffen haben von diesem Gedankengut der Schriften ist, dass wir alle eins sind. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts leben nicht danach, dass wir alle eins sind, alle nur eine Seele. Wir haben die Wahrheit in diesen sogenannten heiligen Büchern dermaßen verzerrt, dass wir sie heute kaum mehr finden und auch nicht finden wollen. Es ist relativ leicht, sich abzugrenzen und den anderen auszugrenzen. Es ist viel leichter den Mitmenschen weiß zu machen, dass die Liebe leicht zu finden ist und dass es bloß genügt, sich einzureden, dass man bereit ist, zu lieben. Es ist richtig, dass sehr viele Menschen die wahre Liebe suchen, nach ihr hungern und dass sie keine Mühen scheuen, den anderen oder einen gewissen Menschen zu lieben. Doch dieser Weg ist der falsche, leider, und er führt uns in die Irre. Bewusstheit ist der einzige mögliche, denn erst dann kann ich die falsche Liebe von der wahren unterscheiden, erkenne ich meine eigenen Gedankenmuster, die mich in die Irre geführt haben, erfahre ich am eigenen Leib, was es heißt betrogen worden zu sein von den Eltern, der Gesellschaft, dem Staat und dies seit Generationen, weil ich bewusst weiß, was ich selbst nicht mehr brauche. Hier steht niemand mehr, der mich belehren kann, der auf mich Einfluss nehmen kann, mich ausbeuten, erniedrigen und versklaven kann, denn die wahre Liebe wird dies unmöglich machen. Die wahre Liebe zeigt dem bewusst lebenden Menschen den Urgedanken, der hinter jedem Wort, jedem Gedanken und hinter jeder Tat steckt. Der Urgedanke ist ja uns unbewusst, und indem ich mich meiner bewusst werde, meiner Glaubenssätze, meiner verborgenen Gefühle, meiner Ängste, meiner Fähigkeiten und Talente, umso mehr werde ich mir auch bewusst, wie diese Täuschungsmaschinerie in meinem Kopf und denen von anderen Menschen abläuft. Wir belügen uns selbst. Wir verbinden die Illusionen mit Lügen, dadurch können wir die Illusionen nicht mehr richtig nutzen. Wir stehen vor einer Welt, die andauernd wie eine Seifenblase vor uns zerbricht. Du weißt, dass ich dir gesagt habe, dass es einige wenige Illusionen gibt, die sehr viele andere auflösen. Dies ist letztendlich das Ziel dieses Bewusstwerdungsprozesses: Wieder auskommen mit sehr wenigen Illusionen, auskommen mit ganz bestimmten Illusionen, die frei von jeglicher Lüge sind, die keinerlei Lügen aufkommen lassen. So gelingt es uns aus dieser Dichte und aus diesem virtuellen Feld, in dem sich heute viel zu viele sich befinden zu gelangen. Wir werden endlich Teil dieser Welt, Teil des Universums, integrativer Bestandteil eines riesigen illusorischen Werkes, das Weltall heißt und wir sind in der Lage uns das Paradies zu erschaffen.“
Helena hatte lange geredet. „Wie soll das geschehen? Welche Politik sollen wir führen? Wie sollen wir handeln, was sollen wir letztendlich tun? Das fragen sich doch alle?“, begann er von neuem. „Das meinst du doch nicht im Ernst?“, erwiderte Helena. „Hast du vergessen, dass nur wenige Jahre vergangen sind, dass ein christlicher Präsident, der sich in aller Öffentlichkeit als Christ bezeichnete, weil Gott ihn von seinen Alkoholexzessen befreit hat, dieser Wahnsinnige, sein eigenes Volk und die ganze Welt verführt, angelogen und die Welt in eine fürchterlichen Krieg gestürzt hat? Hast du dies vergessen? Hast du nicht mitbekommen, wofür die Religionen, diese ganze Ideologien missbraucht werden? Einer wird geboren, für uns alle, das ist unser christliches Weihnachtsfest, das heute noch sehr vielen etwas bedeutet, und kurze Zeit später muss dieser eine sterben für uns alle? Ist dies unsere Integrationspolitik? Einer lebt für alle und einer stirbt für alle? Erlöst uns alle von unserem Leid? Was ist das für ein Schwachsinn? Wir alle leider auf dieser Welt, wir alle, denn schau dir diese Verbrechen von heute an. Wer leidet denn unter diesen sogenannten Naturkatastrophen? Wir alle! Sie schicken uns Stürme, Erdbeben, Hurrikans, der Golfstrom hat sich verändert, in Japan ist alles verstrahlt! Wer stirbt und wie viele sterben jährlich durch die Folgen von Wetterkriegen? Es sind Millionen und trotzdem hat unsere westliche Welt nichts anderes zu tun, als die alte Vergangenheit erneut auferstehen zu lassen. Die Religionen haben versagt und zwar alle, auch alle Ideologien, das ist nur einleuchtend. Das mussten sie. Trotzdem orientieren wir uns noch immer an ihnen, feiern wir diese Feste, erziehen wir unsere Kinder noch immer christlich, unterrichten in den Schulen noch immer diesen Wahnsinn. Wer hat den Beweis geliefert, dass irgendeiner von diesen heiligen Männern, egal, wie sie heißen mögen, wirklich auf Erden gelebt hat? Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür – bis heute – und trotzdem orientieren wir uns an diesen Lügen, glauben, dass es genügt, dass es einen Erlöser gibt für uns alle. Einer muss leiden, ich sicher nicht, das wird stets der andere sein. Das war ein Grund für jeden Krieg, für jeden Völkermord. Dabei haben die Menschen eines vergessen: Wir alle leiden darunter, dass wir nicht bedingungslos geliebt wurden und auch daran, dass wir diese bedingungslose Liebe nicht leben. Wir selbst leiden. Das ist das, was wir Menschen von heute nicht sehen wollen. Wie viele Menschen, glaubst du, gehen heute zum Psychotherapeuten? Zu viele sind es – und es sind zu viele Kinder, die heute unter dieser Lieblosigkeit leiden. Brauche wir jetzt noch im 21. Jahrhundert Religionen, die uns verkünden: Wir brauchen nicht leiden, es genügt, wenn einer leider – für uns alle. Brauchen wir nicht endlich – diese bedingungslose Liebe, damit sich ein Wandel abzeichnen kann, damit es keine verwahrlosten Kindern gibt, keine Zehntausenden Straßenkinder hier in Europa, keine Millionen von Arbeitslosen in den europäischen Ländern, keine Verbrecher, die unser Finanz und Wirtschaftssystem in den Ruin führen? Dafür brauchen wir keine bedingungslose Liebe? Wir begnügen uns mit Abertausenden Ängsten, Horrorängsten? Ist es wirklich das, was wir wollen – oder das, was diese machtgierige, herrschsüchtigen wenigen Menschen von uns wollen? Wir benötigen eine wirkliche Integrationspolitik – so dumm dies auch klingen mag. Ich integriere mich selbst, ich habe dies sehr früh verstanden, schon als Kind, dass ich Teil des Universums bin und viele dieser Lichtkinder heute, dieser Kristallkinder kommen mit genau diesem Bewusstsein auf die Welt! Was tun wir Erwachsene? Sie müssen leiden, weil wir nicht bereit sind, uns bewusst zu machen, dass wir bisher gelitten haben, mehr als genug, und dass es endlich Zeit ist, aufzuhören mit diesem sehr grausamen Spiel. Wir brauchen dieses Machtspielchen nicht, wir brauchen vieles nicht mehr – die bedingungslose Liebe können wir niemals streichen, hier nicht wie dort nicht, weder in der Politik, noch in der Wirtschaft, weder bei der Verteilung des Geldes noch der Ressourcen der Erde, weder in der Familie noch in der größeren Gemeinschaft, im Staat oder im Völkerverband. Wir haben diese Liebe notwendig, dringend sogar und der Weg dorthin wird schwer sein, sehr schwer, das gebe ich zu. Alles beginnt mit diesem einen Schritt: Bewusstwerdung! Ich nehme mich an, so wie ich bin und weiß innerlich, dass ich eine Größe bin, zu der ich gelangen möchte noch in diesem meinem jetzigen Leben und meine Mitteln dazu sind einzig und allein die bedingungslose Liebe.“
Wieder in Paris, dieses Mal am Flughafen, die kleine Maschine mit Inspektor Clouseau und Nicole landet soeben, rollt langsam hin zu den Schaulustigen, wo bereits Scharen von Reportern, Kameraleute und die Politiker der Stadt, Chefinspektor Dreyfuss und auch der werte Herr Minister, der ja Clouseau für die Auffindung des rosaroten Panthers bestellt hat, mit großer Spannung warten. Die Tür öffnet sich endlich und Clouseau tritt als erster heraus, ein riesiger Jubel empfängt ihn, Dreyfuss, dem man es noch ansieht, dass er soeben aus dem Spital entlassen worden ist, kann seine Wut kaum in Schach halten. Da wird dieser Volkstrottel der Nation wie ein Held empfangen, wo er doch nur ein bisschen Glück gehabt hat und gerade diese Lausebengel so nebenbei erwischt hat. Dieses Mal, das wird er dem Minister klar machen, gibt es kein Pardon für diesen Helden. Er wird dem Herrn Minister mit seinem eigenen Rücktritt drohen, falls er es wagen sollte, diesen weißhaarigen Kerl, der glücksstrahlend daher spaziert, als sei nichts gewesen, länger auf diesen neuen Posten zu belassen. Von ihm aus kann er ja der offizielle Leiter der Untersuchungskommission sein, das war leider nicht mehr zu verhindern gewesen, doch er wird dafür sorgen, dass er selbst die polizeilichen Untersuchungen leiten wird, und Ponton, der neben ihm genauso glücklich strahlend steht und Clouseau zuwinkt, den wird er abservieren bei der nächst besten Gelegenheit. Er ist ja nicht dumm gewesen. Seine Leute haben die Leiche dieses jungen Mädchens, dieses Models, untersucht und er hat schon eine Spur und die, das wird er dem Minister später mitteilen, führt direkt ins Ausland. Jawohl, das ist sein Verdienst, seiner, und nicht der von Clouseau. Dieser Lackaffe tanzt da mit dieser bildhübschen Nicole auf. Dass diese ihn auch begleiten muss. Doch vielleicht ist das nicht schlecht. Seine Spitzeln haben heraus bekommen, dass sie eigentlich die griechische und ägyptische Kultur schätzt. Da wird sie genügend Gelegenheit haben, mit ihrem geliebten Gatten das Britische Museum zu besuchen, während seine Leute den unerwünschten Inspektor abhängen werden. Irgendwie wird es sich schon hinbiegen lassen, dass er die eigentliche Untersuchung führt und dann wird er stolz vor alle hintreten und verkünden, dass er alles gemeistert hat, während dieser Hinterwäldler von Clouseau mit seiner Gattin auf Urlaub war. Der hat ja noch offiziell Urlaub, darauf wird er den Minister auf jeden Fall hinweisen, daran ist nicht zu rütteln. Er hat ja einen Plan, der sicherlich gelingt, wenn er es nur schlau anfängt. Jetzt muss er allerdings sein freundlichstes Gesicht zeigen, nur nicht aus der Rolle fallen, zu viele Schaulustigen, Reporter, Herren von Polizei und Politik haben sich versammelt. Furchtbar dass er das erleben muss, wie der Minister Clouseau die Hand schüttelt, wie sie sich um den weißhaarigen Mann da drängen. Das nächste Mal wird er ihn in eine unterirdische Parkgarage versetzen lassen, dort kann er dann in aller Ruhe die abgestellten Autos kontrollieren. Dreyfuss stellt sich das höhnisch vor, wie er da ab und auf spaziert in der finsteren Parkgarage und die Autos inspiziert. Zu dumm, dass er das noch nicht erlebt hat, aber bald wird dieser eine Traum wahr. Er wird Clouseau strafversetzen lassen und dieser Nicole wird er eins auswischen. Die glaubt doch noch immer, dass ihr Ehemann treu ist. Dreyfuss hat sich wieder in der Hand, nur nicht aus der Rolle fallen, da vorne steht der Minister. Das letzte Mal war es der Präsident mit seiner Gattin – das war genau an dem Abend, bei dieser blöden Modenschau, wo seine eigene Frau gejammert hat wegen dieser komischen Fetzen und der rosarote Panther gestohlen wurde. Gott sein Dank ist endlich dieses Gehabe um diesen Vollidioten vorüber. Man hat Clouseau am Flughafen in eine andere Halle gebracht, wohin weiß er nicht, aber aus seinen Augen ist er, das ist die Hauptsache. Das eine weiß er, denn das hat er sich geschworen, bei der kleinsten Verfehlung ist dieser Hanswurst geliefert. Er wird nicht zögern und zaudern und ihn bei der erstbesten Gelegenheit der Welt zum Gespött machen.
Alle sind abmarschiert, nur Clouseau ist noch immer von einer Schar von Reportern umringt. Sie alle wollen nur eines wissen, wie er das anpacken wird, wie er sich die ganze Sache da vorstellt, in die Frankreich verwickelt ist, noch einmal diesen rosaroten Stein suchen und zurück bringen. Clouseau hat ja nicht viel mitbekommen, er war ja im Süden Frankreichs und wollte seiner Nicole ein Süppchen kochen im Hotel. Leider hat man ihn und seine Frau regelrecht vom Tisch gezerrt und in das nächstbeste Flugzeug verfrachtet. Er hat noch keine Zeit gehabt, sich zu informieren, die neuesten polizeilichen Berichte zu lesen und das muss ausgenutzt werden. Wie gut, dass Dreyfuss an alles gedacht hat, auch an seinen Vermittlungsmann, der als Reporter verkleidet sich unter seine Kollegen gemischt hat, an vorderster Front kämpft und der Clouseau in arge Schwierigkeiten bringen soll durch Fangfragen. Das war ein klug ausgedachter Plan von ihm. Die Leute können noch etwas von Dreyfuss lernen. Man blamiert diesen Helden der Nation, wo es nur geht, dann ist er weg, dann leitet er die Ermittlungen und heimst endlich den Orden der Grand Nation ein.
Clouseau ist also umringt, mitten im Gespräch und soeben wirft dieser ehrenwerte Reporter, Dreyfuss Gefolgsmann, seine Arme aus und versucht ihn in die Falle zu locken. Womit? Ganz einfach, man fragt den Trottel der Nation, ob er mit der Politik einverstanden ist, ob er loyal ist, ob er konform mit der Regierung geht, was denn sonst, was er von seinem Präsidenten hält und seiner bezaubernden Frau. Das wird ein Fressen für die Presse, sollte sich heraus stellen, dass er ….ja dass er. Doch dieser Reporter kann sich leider nicht durchsetzen. Ein Frau, Reporterin selbstredend, drängelt sich nach vorne, schiebt diesen Herrn beiseite und diese, ihre Frage, wird Clouseau beantworten: „Lieben Sie Frankreich?“ Das ist doch eine leichte Frage? Selbst für einen Idioten. Clouseau, stark wie ein Löwe und schlau wie ein Fuchs, antwortet: „Selbstverständlich, liebe ich – Frank-reich, was glauben sie. Hier ist meine Frau, Nicole, sie ist Fran-zösin, wissen sie? Darum habe ich sie ja geheiratet. Sie ist so eine kluge Frau und sie ist Pariserin. In Paris gibt es die schönsten Frauen der Welt. Paris ist eine wunderbare Stadt und ich kann mir gar keine bessere vorstellen?“ „Stimmt es, dass Sie heute noch nach London fliegen werden, dieses Mordopfer, wie hieß sie doch gleich, dieses Model, war kurz vor ihrem Tod mehrmals in London, und die Ermittlungen haben ergeben, dass die Spur nach England führt.“ Nein, jetzt ist noch nicht der Moment gekommen, um Clouseau der Lächerlichkeit preiszugeben. Unser Vermittlungsmann drängt sich wieder nach vorne, dicht an unseren Inspektor ran, er will nur mehr eines wissen. „Was können sie uns über die Geschichte unseres Landes erzählen?“ Nein, das sind wirklich blöde Fragen, finden die anderen und der Mann wird überhört. Gelernt ist gelernt, sein Handwerk muss man lernen, auch das eines Reporters. Der Mann fällt nicht auf, das ist wahr, doch Clouseau kann sein Gesicht wahren und die Leitung beibehalten.
Kurze Zeit später will Clouseau das nächste Flugzeug besteigen, er muss wirklich nach London, er hat es soeben erfahren. Nicole ist ganz untröstlich, doch sie darf mit, da sie – beide auf Urlaub gewesen sind. Man hat sie schon informiert, dass es in der britischen Hauptstadt die Möglichkeit gibt, die ägyptische Kunst zu bewundern. Sie ist sehr verstimmt, wieder ein Flug, und ihr lieber Gatte muss arbeiten, muss ermitteln, vorbei der gemeinsame Urlaub. Er sitzt bei der Arbeit und sie darf sich alleine vergnügen in einer fremden Stadt. Ihr Gatte wird nur kurz gebraucht. Das wäre eine kurze Unterbrechung, weiter nichts, dann könnte man den geplanten Erholungsurlaub fortsetzen und wann wird das sein? In einigen Monaten vielleicht? Wenn Clouseau wieder hinter irgendwelchen Dieben und Verbrechern her ist? Dieses Mal trägt er bestimmt nicht die Schuld, das weiß sie. Sie war ja dabei, wie der Herr Minister ihn gebeten hat, dem Vaterland zu helfen. Da konnte er nicht nein sagen, das weiß sie. Darum hat man auch eine Ausnahme gemacht und sie mitfliegen lassen. Was sie nicht weiß, ist, dass sie dies Dreyfuss zu verdanken hat, der alles schlau eingefädelt hat. Sie verdient einen Urlaub, er auch, sollen sie ihn doch bekommen. Während sich die beiden vergnügen, ermitteln er und seine Leute und streifen die Lorbeeren ein, so wird das gemacht. Sein Vermittlungsmann darf nur nicht auffallen, darf keine blöden Fragen stellen, die dieser kluge Mann beantworten kann. Wie zum Beispiel: Wie werden sie den Dieb des rosaroten Panthers fangen? Nein, es war ausgemacht, solche dummen Fangfragen fallen zu lassen, das wäre zu auffällig. Ganz unauffällig muss er sich ihm nähern und ihn verbal zu Fall bringen. Irgendetwas wird er nicht wissen, das wird sein, Dreyfuss Vorteil sein, und dann wird er ihn stürzen von seinem Thron. Dem Minister wird er vorschlagen, dass statt seiner er, Dreyfuss, der bessere Mann für diesen Posten sei. So in etwa wird es verlaufen.
Wir alle waren mal Kinder und diese bedingungslose Liebe wurde uns nie oder kaum jemals gezeigt. Kaum einer von uns wurde an diese Liebe erinnert und doch gibt es sie und sie wird es sein, die uns aus dieser weltweiten Krise heraus führt. Denn die Liebe ist gleichzeitig ein Kennzeichen der Seele, und wie du jetzt weißt, ist die Seele nichts anderes als das Leben schlechthin. Die Seele ist Liebe, ist Leben, ist Weisheit, jedoch nicht im menschlichen Sinn, wie die meisten Menschen es heute verstehen, sondern im kosmischen Sinn. In alter Zeit wussten noch unsere Vorfahren was es bedeutet hat, nach den alten Lehren zu leben, nach den Lehren von Atlantis oder der Zeit dafür. Naturvölker heute kennen noch zum Teil diese alten Lehren und auch bei uns in der westlichen Welt sind diese alten Lehren noch nicht zur Gänze verschwunden. Sie sind wieder auferstanden in den Religionen, haben sich irgendwie am Leben erhalten in den unzähligen Glaubenssätzen unserer westlichen Welt. Doch sie sind nicht mehr dieselben geblieben. Dieses alte Wissen wurde verfälscht, entstellt, verdreht, wenn du das verstehst, und es ist für die meisten Menschen von heute, sehr schwer, dies nachzuvollziehen in ihrer historischen Entwicklung und die ursrpüngliche Lehre zu finden. Wichtig ist, finde ich, dass wir dieses Wissen in uns haben, immer fähig sind zu lieben, weil wir in unserer Essenz nur Liebe sind, und dass diese Liebe stets nur eines sein kann: bedingungslos! Die Liebe darf niemals mit bestimmten Forderungen verbunden sein. Wenn ich einen Menschen liebe unter bestimmten Voraussetzungen, ich an ihn gewisse Erwartungen stelle, die der andere zuerst erfüllen muss, bevor ich es der Mühe wert finde, ein Gespräch mit ihm zu führen, ihn anzusprechen, dann bin ich auf dem falschen Weg – denn ich liebe ihn nicht. Es gibt für uns Menschen nur einen einzigen Weg – den der Liebe. Lieben wir nicht, sind wir nicht unterwegs, sondern stehen geblieben, drehen uns selbst im Kreis und haben statt des Pfades der Seele ein Labyrinth erschaffen, aus dem wir scheinbar nicht hinaus gelangen können. Nur die Liebe wird dies schaffen, niemals die Gewalt, der Krieg, das Töten und Zerstören. Liebe ist alles, was es gibt. Wer liebt ist in Meinem Reich zugegen, spricht die Seele. Wer nicht liebt, ist nicht in diesem Reich vorhanden, ist nicht. Er spielt das Spiel der Illusionen, begibt sich ins Reich der Dichte oder was noch schlimmer ist, auf die Ebene des virtuellen Feldes, wo es nur mehr das Böse gibt. Darum ist es ja so wichtig sich zu fragen, wo man sich gerade befindet, warum und wie man an dem Punkt gelangt ist, an dem man sich gerade befindet, und wie es einem wieder gelingt, ins helle Reich, ins Reich der Seele zu gelangen, was so viel bedeutet: Wie ist es mir heute möglich, diese bedingungslose Seele zu entdecken, sie zu leben – und was noch viel wichtiger ist, diese Liebe zu „lehren“? Damit meine ich nicht, dass man da Stoff vermittelt, obwohl es genug Stoff gäbe, nein, sondern, wie bringt man eine Gesellschaft so weit, dass sie wieder begreift, dass es besser ist, bedingungslos zu lieben als zu morden, zu brandschatzen und alles in Schutt und Asche zu legen. Wie verhindere ich einen weiteren Krieg, wie eine weitere Zerstörung? Dabei werden wir Menschen nichts anderes tun können, als uns der allerwichtigsten Frage zu stellen:
Bin ich bereit, alles anzunehmen, so wie es ist? Das ist das allererste. Mich selbst annehmen, die anderen, die Lage, in der ich mich derzeit befinden, meine illusorische Umgebung, mein Umfeld, meinen Beruf, meine Familie, meine Fähigkeiten, da gehört sehr viel dazu, und vor allem eines, meine hunderttausend Ängste. Dies setzt voraus, dass ich bereit bin, mich meiner Vergangenheit zu stellen, sich mit den Angelegenheiten zu beschäftigen, die mir bisher verschlossen geblieben sind, die sich im Unterbewusstsein abspielen. Leider haben davor die meisten Menschen Angst. Warum? Weil wir alle einmal geboren wurden, weil wir alle kleine Kinder waren und als solche diese Liebe kaum, sehr selten oder niemals zu spüren bekommen haben und darum schwer traumatisiert sind. Wir tragen alle ein schweres Trauma mit uns herum, wir haben Glaubensmuster in uns, die uns immer noch verborgen sind, die sich alle um diese Liebe ranken und die letztendlich doch nicht aus uns Menschen gemacht haben, die fähig sind bedingungslos zu lieben. Ganz im Gegenteil, alle diese Glaubenssätze unserer Eltern, unserer Vorfahren, unserer Gesellschaft zielten darauf ab, diese bedingungslose Liebe zu leugnen, sie nicht zu leben und zu erfahren. Dies tun auch sämtliche Religionen, ob du es glaubst oder nicht, weil die oberste Instanz nicht die eigene Seele ist, sondern stets die Glaubensgemeinschaft oder die Kirche, der der Gläubige angehört. Auf das höchste Podest wird in unserer Gesellschaft nicht die bedingungslose Liebe gestellt, sondern immer wieder nur ein, oder wenn man so will, mehrere, viele Glaubensätze, die niemals umgestoßen werden. Du weißt ja, Glaubenssätze sind nichts anderes als Illusionen, niemals die Liebe, die Wahrheit. Darum orientieren wir uns auch nicht an der Liebe, an der ewigen Wahrheit, sondern immer nur an den Illusionen. Doch dies ist der falsche Weg, der uns niemals aus dieser geistigen Sackgasse führen kann. Der kosmische Mensch der Zukunft orientiert sich nur an der einen Wahrheit, die da lautet: Ich bin Seele, ich bin Liebe und zwar bedingungslose Liebe. Der kosmische Mann, die kosmische Frau, das kosmische Kind, weiß, dass zuerst dieses Wissen da war und ist, und später erst diese Illusionen entstanden sind, dass wir als liebesfähige Menschen auf die Erde kommen und uns innerhalb kurzer Zeit, innerhalb wenigen Jahren in schreckliche Monster verwandeln. Zuerst kommt das innere Wissen, dann die Erfahrung. Dies ist etwas, was die heutigen Menschen vergessen haben. Sie alle orientieren sich nicht an der ewigen Wahrheit, an ihrem inneren Wissen. Sie suchen Zuflucht bei den anderen als bei sich selbst. Sie fragen sich, was ihnen geschehen ist, was ihnen widerfahren ist und somit sind wir wieder bei den Erfahrungen gelandet, bei den Illusionen. Das innere Wissen geht der Erfahrung voraus. Das Wissen der Seele geht jeder menschlichen Erfahrung voraus. Aber das begreift die Menschheit nicht. Sie will auch nicht begreifen, dass die meisten Leute heute sich an den allerschlimmsten Erfahrungen orientieren. Sie richten sich nach ihren eigenen fürchterlichsten Ängsten aus und dies wird in unserer zivilisierten Welt seit Jahrhunderten, Jahrtausenden gemacht. Wir schüren Ängste, Horrorängste, wir erschaffen eine neue Weltordnung, die da lautet: Überall droht euch Gefahr, überall lauert das Böse, der Terrorismus. Wer hat ihn den erschaffen? Wir! Wir waren es, die das Böse, das es eigentlich gar nicht gibt, erschaffen haben. Warum? Weil wir noch immer die anderen kontrollieren wollen, beherrschen wollen, weil wir zu unserer eigenen Macht gelangen wollen und uns dies scheinbar verwehrt ist. Wir bräuchten nur unsere Glaubensmuster zu durchstöbern, unseren Krempel über Bord werfen, doch davor haben die meisten Angst, weil sie zugeben müssten, dass ihr Leben nicht so gelaufen ist, wie sie es sich erträumt haben. Für viele wird es sehr schlimm werden, zuzugeben, dass sie niemals diese Liebe erfahren haben. Diese Angst vor der wahren Liebe verhindert, dass wir die wahre Liebe in uns finden. Der Schmerz ist zu groß, das Leid zu entsetzlich, um es noch einmal in Erfahrung zu rufen.
Kap. 13)
Minuten später sieht man unseren lieben Inspektor Clouseau vergnügt Arm in Arm spazieren, Nicole trägt voller Stolz ihren Blumenstrauß, der macht sie noch hübscher. Beide setzen sich im Hotel hin, auf einen leeren Tisch und Clouseau betrachtet verliebt seine Gattin. „Erinnerst du dich noch, mein Liebchen an unseren ersten Tag, ….als ich dich hochgehoben habe…dich getragen habe…in meinen Armen?“ „Oh“, erwidert Nicole. Natürlich erinnert sie sich daran, als er sie auf sehr merkwürdige Art und Weise getragen hat, ihr von oben, oh mein Gott, wie schrecklich peinlich war das, von den Leuten angestarrt zu werden, wie er sie…. „oh“, entkommt es ihr erneut, und ihr lieber Gatte fährt voller Begeisterung fort. „Und wie du dich damals mein liebes graues Mäuschen von diesem italienischen Volltrottel zum Essen einladen hast lassen.“ Jetzt blickt seine liebe Frau ihn aber sehr ernst an, er – bemerkt leider gar nichts, übersieht ihre Blicke. Voller Freude fährt er stolz weiter: „Wie wir beide das erste Mal in diesem Restaurant gesessen haben und alles ein Rauch der Flammen geworden ist….erinnerst du dich mein Schätzchen? Und dann hast du dir diesen komischen Vogel genommen, diesen italienischen Affen, der mit seiner Badewanne nicht fliegen konnte…“, Clouseau brüllt nur mehr vor Lachen, sodass sich manche der Gäste beunruhigt zu ihm umdrehen. „Dann, beim zweiten Mal habe ich, dein ge-lieb-ter Gatte, dein berühmter Inspektor, für dich, mein Mausschwänzchen getanzt….und es diesem Schurken, diesem Herzensbrecher heimgezahlt….“ „Aber…“, meldet sich Nicole zu Wort, weiter kommt sie allerdings nicht, denn sie wird unterbrochen – von seinem schrecklichen lauten Lachen. „Die ganze Küche ist abgebrannt, das gesamte Restaurant zum zweiten Mal, haha haha…“, er schüttelt sich nur mehr so. Seine liebe Frau findet das jetzt gar nicht lustig, zumal sie wieder mal in so einem feinen Lokal sitzen und er und sie Lust, Hunger, hat. „Weißt du, worauf ich gerade Lust habe?“ Nicole will gar nichts mehr wissen, sie kann sich vorstellen, was jetzt kommen könnte. „Ich möchte für dich eine wunderbare ….hm, (er greift sich mit der Hand zum Mund und küsst sie von ferne…oder doch schon die vermeintliche Speise)…Tomatensuppe kochen, da draußen in der herrlichen Küche. Was sagst du dazu, Liebling? Hm….wie die duftet?“ Nicole sagt gar nichts, doch sie hat den Kellner bemerkt, den er selbstredend übersehen hat und der wie der Göttervater Zeus aus dem Nichts aufgetaucht ist und sie andonnert. „Was darf ich den Herrschaften bringen?“, fragt der besonders höfliche Mensch und der Inspektor ist leider nur zu einer Frage fähig. „Woher kommen Sie?“ Der Kellner betrachtet für einen kurzen Augenblick zuerst ihn, dann sie und wieder dann ihn. „Aus der Küche, mein Herr“ „Ah, aus der Küche, verstehe. Und woher kommen sie, wenn ich fragen darf?“ „Aber Liebling, der Herr…will doch wissen, was wir essen…verstehst du…mon ami?“ „Ich wollte Sie eigentlich nach dem Trinken fragen“, entgegnet da der Kellner, doch wenn Sie wünschen“. „Nein, nein, ich nehme…französischen Wein, und du, mein Schatz?“ Damit wendet sich Nicole an ihren Mann, der scheinbar auf der Leitung steht. „Echte französische Tomatensuppe bitte, mit diesen ….Sie wissen schon…Zwiebelchen, die so lecker duften, dass man heulen könnte.“ Der Kellner schaut die beiden Herrschaften an. So was hat er noch nicht gehört in seinem ganzen Leben. Zwiebelsuppe, warum nicht. Freundlich grinsend wiederholt er, was er gehört hat. „Also ich bringe eine Flasche Wein, mit zwei Gläser, wie Madame es wünscht“, er wird unterbrochen von Clouseau, der laut „Weißwein“ dazwischen schreit, „und für Sie mein Herr, “ weiter kommt auch er nicht, weil Nicole ihn nicht ausreden lässt, um die gefährliche Situation zu retten. „Ich nehme auch Zwiebelsuppe…wie mein Gemahl“. Der Herr Ober redet jetzt gar nichts mehr, so unfreundliche Leute aus der Hauptstadt hat er noch nie getroffen, können keine Speisekarte lesen, bestellen zuerst die Suppe und dann, na ja, an ihm soll es nicht liegen, ein ziemlich komisches, schräges Paar die beiden Typen da. Er lacht so komisch, kichert vor sich hin, mit seinen weißen Haaren. Sie ist wenigstens hübsch und hat so einen Pariser Volltrottel geheiratet. Sie hat wenigstens ein paar Manieren. Wenn er dem Küchenchef da erzählt, was er ganz zu Beginn gehört hat, dass dieser Greis da nämlich in seiner Küche eine Tomatensuppe selber kochen will, macht der aus ihm Hackfleisch. Der Tag ist gerettet, denkt sich der Kellner, weil er sich gerade dieses Bild vorstellt, wie dieser komische weißhaarige Kautz in der Küche vom Küchenpersonal fertig gemacht wird. Der soll sich mal in die Hotelküche trauen, da kann er was erleben. Seine Leute stehen mit dem Messer, dem großen Schöpflöffel und der Bratpfanne bereit und verteidigen ihr Revier.
Wenige Minuten später erkennt man das traute Paar wieder, die beiden Gläser stehen eingeschenkt mit Wein am Tisch, er riecht an der Suppenschüssel wie ein hungriger Wolf, während sie langsam den Suppenlöffel in die eine Hand nimmt und bedächtig zu Essen anfängt. Sie macht es so geschickt wie eine Lady eben, damit man nicht auffällt. Er riecht und riecht, als ob etwas fehlen würde. Der Kellner von ferne beobachtet ihn. Das ist die beste, feinste, französische Tomatensuppe, die es hier in der Gegend gibt. Allerdings sind keine Zwiebeln darinnen. Welcher Vollidiot gibt auch Zwiebelchen hinein. So kann nur ein Pariser kochen, der nicht alle Tassen im Schrank hat. Clouseau hat genug entdeckt, nein, seine Frau muss er befriedigen, er wird dann den Küchenchef rufen lassen und ihm seine Bitte unterbreiten, einmal für kurze Zeit ihm sein Büro zu überlassen, damit er es mal diesen Südfranzosen heimzahlen kann, können nicht mal ein anständiges Süppchen für ihn und seine Frau kochen. Die beiden essen mit Genuss, er streitet nicht ab, dass sie herrlich ist. Doch um wie viel besser würde sie noch schmecken, wäre da noch ein kleines Zwiebelchen mitgekocht worden. Morgen wird er Madame Toulliere am Markt aufsuchen. Schon möglich, dass sie ihm wieder etwas schenkt. Während die beiden im Speisesaal sich an der Suppe laben, geschieht da draußen vor dem Hotel etwas Wunderbares. Auch in dem kleinen südfranzösischen Städtchen hat sich schnell herum gesprochen, wer da in diesem Hotel sich einquartiert hat. Der Herr Bürgermeister wollte allerdings noch auf Nummer sicher gehen und hat vorsichtshalber in Paris angerufen, worüber die Behörden dort in große Freude ausgebrochen sind. Endlich mal einer, der weiß, wo der berühmte Inspektor Clouseau abgestiegen ist. Endlich können sie dem Herrn Minister, welcher Clouseau sofort zu sehen wünscht hier da in Paris, was denn sonst, mitteilen, wo er sich aufhält, der Held der Nation, der Mann, der wieder mal den rosaroten Panther suchen muss. Die gute Nachricht verbreitet sich schnell, schon nach kurzer Zeit, als unser liebes Paar noch beim Essen sitzt, tummeln sich plötzlich Dutzende Reporter, Kameraleute, Vertreter der Politik und der Polizei vor dem Hotel und wollen hinein. Da drinnen sitzt er und wartet, wartet auf sein großes Glück, und er weiß nichts davon. Ja, drinnen sitzt er wirklich und hat die Absicht, der Küche einen ehrenwerten Besuch abzustatten. Noch hat er nicht alles aufgegessen, als er und seine geliebte Nicole unterbrochen werden von einem Kellner, dann einem zweiten, der die anderen aufhalten sollte, wie gesagt sollte. Leider ist die Zahl der Schaulustigen, der Reporter und Fernsehleute zu groß. Mit einem Mal stürmen sie den Speisesaal und ehe Clouseau und Nicole es bemerken können, sind sie schon umgeben von Dutzenden Mikrofonen und die Fragen wollen kein Ende nehmen.
„Ist es wahr, dass Sie diesen Fall übernehmen? Ganz Paris spricht davon. Sie suchen den rosaroten Panther zum dritten Mal?“ Während die Reporter wild durcheinander reden, möchte der Inspektor eigentlich nur in Ruhe essen, sein Hühnchen fertig essen und die Knochen diesen Vollidioten von vorhin, diesen Drahteseln Fahrern, die sich an den Nachbartisch gesetzt haben, vor die Füße werfen. Leider wird das jetzt nicht mehr möglich sein, angesichts der Tatsache, dass ganz Frankreich ihn sieht und - selbstverständlich bewundert. Soeben dränt sich wieder ein Reporter vor und fragt, Clouseau hat die Hühnerkeule noch nicht fertig gegessen: „Inspektor Clouseau, wie fühlt man sie, wenn man gerufen wird, wenn ganz Frankreich auf einem wartet. Der Minister persönlich hat Ihnen diese Aufgabe zugeteilt und in wenigen Augenblicken werden Sie abgeholt.“ Nein, Nicole kann es nicht fassen, was da geflunkert wird. Er und abgeholt, wo sie doch beide in Urlaub sind und er seit kurzem hier. Clouseau kann es nicht fassen. Man hat ihn nicht vergessen, ihn, diesen wunderbaren Inspektor. Voller Stolz steht er auf, die Hühnerkeule noch in seiner Hand und mit ihr wendet er sich an die Leute, die Reporter und brüllt mit ausgestreckter Hand. „Ich - kriege dich! Ich, ich hole den rosaroten Panther zurück!“ Blitzgewitter beweisen es, dass man Hühnerkeulen nicht nur zum Essen verwenden kann. Sie sind eine Waffe gegen jeden Dieb, besonders den, der dieses Mal den rosaroten Panther gestohlen hat. Während Nicole begreift, was da sich vor ihren Augen abspielt, wie man ihr den Mann stiehlt, um ihn die Hauptstadt zu bringen und sie um den wohlverdienten Urlaub bringt, postiert ihr lieber Gatte in allen möglichen Posen vor dem Tisch vor den Reportern und brüllt sein: „Ich - fange dich, ich jage dich durch die ganze Welt! Ich bringe den rosaroten Panther zurück!“
„Sie lieben nicht, weil sie nicht lieben können. Sie alle haben es nie gelernt. Es war niemand hier, der sie gelehrt hat, der sie erinnert hat, was wahre Liebe ist, wie man ein menschenwürdiges Dasein führt. Sie haben keinerlei Erfahrungen mit dieser bedingungslosen Liebe gehabt, ganz im Gegenteil, ihre Eltern haben sie nicht wirklich geliebt, ihre Freunde nicht, in der Schule wurden sie nicht wirklich geliebt, und im Berufsleben auch nicht. Du weißt am besten, wie es in einem Beruf zugehen kann. Woher sollen die Menschen wissen, was wahre Liebe ist, wenn keiner da ist und ihnen zeigt, wo es lang geht. Glaube mir, alle Menschen haben sie irgendwann für einen kurzen Moment erfahren, vielleicht für einen sehr kurzen Moment, doch es wurde uns allen verwehrt, diese Liebe zu akzeptieren, sie anzunehmen, sie in unser Leben zu integrieren. Wir Menschen leben nicht bewusst. Noch immer bestimmt unser Unterbewusstsein den größten Teil unseres Lebens, und dies bedeutet, unsere Traumata aus der Kindheit, aus der pränatalen Phase bestimmen unser Erwachsenendasein, seit Anbeginn unseres menschlichen Daseins als Fötus werden wir mit dieser Unmenschlichkeit, Grausamkeit konfrontiert. Wir erleben nichts anderes als Leid, Schmerz, Trauer, Verlustangst, Ablehnung, Hass und Wut. Wer von dieser ehrenwerten, so christlich gesinnten Welt, nimmt uns an, so wie wir sind? Die Menschen können diese Liebe nicht finden, wie man ein Auto oder ein paar Schuhe finden kann in einem Kaufhaus. Das ist unmöglich. Unsere Erziehung heute ist nicht darauf ausgerichtet aus uns „bewusste Menschen“ zu machen, die wissen, was sie sagen und denken, warum sie das tun, was sie tun. Unser Höheres Bewusstsein, unsere Seele, hat in unserer Welt nicht das Sagen, begreifst du es? Die Menschen haben die Lehren des Universums vergessen, sie haben, wenn du so willst, auf viel zu viel vergessen. Es ist heute nicht modern, nachzudenken, selbstständig zu denken über sich selbst. Die meisten haben auch dazu keine Zeit, denn sie müssen Geld verdienen, um zu überleben. Sie haben tausenderlei Ängste, und viele von ihnen sind nicht unbegründet. Da bleibt für die Liebe keine Zeit, das stimmt.“ „Doch warum suchen sie nicht mehr, warum wollen sie nicht finden, die wahre Liebe finden?“,sprach er voller Verzweiflung und wandte sich ab und ging ein paar Schritte weiter. „Weil sie nichts gefunden haben, das ist der Grund, das ist der wahre Grund. Die Liebe ist nicht in unseren Lügen zu Hause, auch nicht in unseren Illusionen, das ist es. Die wahre Liebe hat ihr eigenes Reich und dorthin zu gelangen ist heute schwerer denn je.“
Wir schritten den ganze Weg, den wir vorhin marschiert hatten zurück, kalt war es noch immer, der Schnee lag auf den Feldern und nur ein paar Vögel ließen sich blicken. „Als du mir dieses Gedicht gabst, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Ich dachte ich wäre verrückt. Du selbst hast an der Liebe gezweifelt, hast sie gesucht wie einer von diesen verrückten, größenwahnsinnigen Menschen von heute….“ „Und ich habe sie gefunden, das stimmt. Irgendwann finde ich immer etwas, weißt du?“, sagte ich schelmisch zu ihm. „Jeder findet etwas, tagtäglich, doch wie du das verwertest, was du gefunden hast, das ist die Sache jedes einzelnen.“ Er entgegnete nichts mehr, hielt aber nach wenigen Metern inne und wandte sich erneut mir zu. „ Als ich begann, mich der Liebe anzuvertrauen, da kannte ich sie nicht, ich – und andere Frauen“, hub er an. „ Ist das dein Ernst, Helena? Du kanntest die wahre Liebe nicht, wo du mir oft genug mitgeteilt hast, dass sie ewig ist, nie zerstört werden kann?“ „Das ist richtig, die wahre Liebe ist ewig, nichts kann sie zerstören, nichts sie beschmutzen, und doch kannte ich sie nicht. Ich wusste nur von dieser anderen Liebe, dieser falschen, und – ich kannte den Unterschied nicht zwischen der einen, die letztendlich keine ist und der einen, der wahren. Ich musste mir erst bewusst machen, dass ich sie niemals erlebt hatte, diese wahre Liebe – und dies, mein Lieber – ist ein sehr schmerzhafter Prozess, den heute viele Menschen nicht beschreiten wollen. Es ist der schmale Pfad der Seele, den die heutigen Erdbewohner nicht bereit sind zu gehen. Sie schämen sich, sie weigern sich, sie können diesen erlittenen Schmerz nicht annehmen. Sie können sich nicht annehmen. Die Angst hindert sie, und glaube mir, es sind nicht irgendwelche Ängste, es sind die schlimmsten Ängste, die es gibt. Wenn es um die Liebe geht, so geht es um Sein oder Nicht – Sein, um Leben und Tod. Wer gibt gerne zu, dass er bisher als Toter durchs Leben gegangen ist, dass man ihm alles genommen hat, das Allerwichtigste in seinem Leben, dass sein Leben unerfüllt war, leer war, das man ihm das gestohlen hat, was er am notwendigsten gebraucht hätte? Niemand will das wirklich wahrhaben, freiwillig, meine ich, wenn nicht das Leben letztendlich dich dazu bringt, der bitteren Tatsache ins Auge zu schauen und sich irgendwann einzugestehen, dass man von Geburt an, eigentlich vom Zeitpunkt der Zeugung an, einschließlich der neun Schwangerschaftsmonate, immer wieder um diese Liebe betrogen worden ist, sie niemals oder nur sehr selten erfahren hat. Wer von uns, wer von den Menschen heute ist bereit zu sagen, dass er sich selbst annehmen kann, zu allem stehen kann, was er je getan hat, was er je gesagt oder gedacht hat – und das annehmen kann, was ihm je widerfahren ist. Keiner, denn dies hält niemand aus. Den furchtbaren Schmerz, das unsägliche Leid, wir reden hier von den bittersten Erfahrungen, die sich der Mensch wird stellen müssen, bevor er sich der wahren Liebe zuwenden kann, sich einzugestehen, das – halten nur wenige aus. Annahme, verstehst du, dies ist das Schlüsselwort. Ohne Annahme keine Liebe, sondern wieder nur Wut, Zorn, Hass und Gewalt. Annahme ist der Beginn und darum, mein Lieber, auch der Anfang meines Gedichtes.
Als ich begann
der Liebe zu vertrauen
da kannte ich
sie nicht
ich und viele Frauen