Sonntag, 9. Oktober 2011

BAND 13 Als ich begann.....Romanfortsetzung



„Die Erkenntnis, dass die Liebe schmerzhaft ist, sein kann, tut sehr weh“, erwiderte Helena nach einer Weile. „Liebe kann schmerzhaft sein, Liebe kann wehtun, sehr sogar.“ „Oder“, fügte er nach einem kurzen Augenblick zu ihren Worten hinzu, „der Weg zur wahren Liebe ist schmerzhaft, denn die wirkliche Liebe kann dich nicht verletzen, meinst du nicht auch?“ „Wir alle sind in unserem Leben so oft verletzt worden, von Menschen, die vorgegeben haben, dass sie uns lieben. Die ersten Menschen waren unsere nächsten Angehörigen, unsere Mütter, die uns geboren haben, die uns im ihrem Leib getragen haben. Jeder, der sich an seine Zeit als Fötus erinnert hat, weiß, was es heißt geboren zu werden, eins zu sein mit der eigenen, leiblichen Mutter, nicht geliebt zu werden, die Beziehung der Mutter zu ihrem Partner, dem künftigen Vater erlebt zu haben. Da findet man sehr oft Spannungen, Konflikte, die einen schon als Neugeborenes prägen. Danach kommt die Geburt, die Monate und Jahre danach, wo ein Baby, ein Kleinkind ständig nur wirkliche Liebe erfahren sollte. Ist dies bei uns allen der Fall gewesen? Nein, wir wurden kaum oder nur sehr selten wirklich geliebt, kein Wunder, dass wir keine Erfahrungen mit der wahren Liebe haben, dass wir sie nicht suchen, sondern fürchten, ihr aus dem Weg gehen, zumal wir sie auch nirgendwo gelehrt bekommen haben. Niemand zeigte uns bis auf den heutigen Tag, wie diese wahre Liebe gelebt werden sollte. Niemand ist da, der dir als Kind, als Jugendlicher oder Erwachsener sagen kann, wie man bedingungslos liebt, wie man liebt ohne den anderen zu verletzen, wie man eine Beziehung aufbaut, ohne dass sie nach kurzer Zeit zerbricht, eine Beziehung, die ohne Lügen auskommt, ohne Betrug und Verrat, ohne Machtkämpfe, eine Liebe eben, die wirkliche Liebe ist, sonst nichts, eine Liebe, die alle einschließt, jeden Menschen. Du fragst mich, warum ich dieses Gedicht geschrieben habe. Es war für mich bestimmt, es ist alles für mich bestimmt, einfach alles, doch letztendlich auch für die anderen, für jeden, der bereit ist, sich auf die Suche nach seinem inneren Glück zu machen. Ich kann nicht mehr dastehen und schweigen zu allem wie viele andere auch. Ich habe zu vielem schweigen müssen. Kinder müssen schweigen, Jugendliche müssen schweigen, Partner in einer Beziehung schweigen, weil sie glauben, es tun zu müssen. Man hat es uns beigebracht, man hat uns diese schreckliche Gehirnwäsche verpasst, einem jedem von uns. Wir leben im christlichen Abendland und angeblich ist unsere Welt vom Christentum, von der Nächstenliebe geprägt. Dann frage ich dich, warum wir, ich zumindest und du, und alle, die ich kenne und jemals getroffen habe, nicht wissen, was es heißt, liebenswert zu sein. Ich will liebenswert sein, ich bin es immer gewesen. Wir sind es wert, geliebt zu werden, aber schau dir mal diese verrückte Welt an. Gott hat mich errettet vom Alkoholismus, hat aus mir einen besseren Menschen gemacht, hat dieser Verrückte gesprochen auf seiner Wahlversammlung, und als er dann endlich Präsident war, hat er bei der nächstbesten Gelegenheit durch Lügen, die er in der ganzen Welt verbreitet ließ, einen Krieg vom Zaun gebrochen und sein Volk hat diesem Wahnsinn zugestimmt. Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr den Krieg gegen den Terrorismus? Das ist Ironie, bittere. Wir sind liebensfähige Menschen, wir sind liebenswert, und sonst nichts.“ Langsam sprach er: „Du hast recht, jeder hat sein Problem mit seiner eigenen Liebe. Ich weiß nicht mehr, wann ich darauf gekommen bin, dass ich liebensunfähig bin, wann ich glaubte, nicht imstande zu sein, meine eigene Frau zu lieben. Ich sagte mir damals oft, ich könnte nicht mehr lieben. Heute denke ich, ich bin jetzt erst in der Lage zu begreifen, dass ich stets Liebe gewesen bin und dass ich ein liebenswerter Mann bin, genauso wie du eine liebenswerte Frau. Ich habe meiner Frau nette Worte zugeflüstert, wie viele andere Männer auch, das ist auch richtig. Doch eigentlich sollte jeder Mensch seit seiner Geburt wissen, dass er liebenswert ist. Es sollte zu seiner innersten Überzeugung gelangen, dass dies so ist und so sein kann, dass er liebenswert ist. Leider ist das nicht der Fall. Liebenswert! Wer denkt heute, dass er wirklich liebenswert ist? Ich meine, man muss sich mal der Tragweiter bewusst sein, was das bedeutet. Ein Mörder, ein Verbrecher, ein Mensch, der liebe Worte säuselt, ist nicht liebenswert, nicht nach außen hin. Wir alle haben solche Probleme damit, dass wir gar nicht eine richtige Beziehung aufbauen können oder wenn ja, dann bricht sie auseinander nach kurzer Zeit. Wir wurden einfach als Kinder nicht genug geliebt. Wir spürten so wenig von dieser elterlichen Liebe, weil diese letztendlich oft keine war. Darum ziehen wir unbewusst Partner an, die uns diese Problematik wieder spiegeln. Unser Partner ist unser Spiegelbild, immer, für irgendetwas steht dieser Partner, und in dieser Beziehung eine Bewegung hinein zu bringen, dass sich jeder befreien kann von diesen alten Mustern aus der Vergangenheit ist sehr schwer. Da geht leider oft die Beziehung kaputt, darum haben ja die hohen Scheidungsraten. Liebe schmerzt, durch die Liebe machen wir die bittersten Erfahrungen, leider, da stimme ich dir zu, irgendwann stecken wir den Kopf in den Sand und können nicht mehr, oder suchen uns einen neuen Partner, eine neue Partnerin, nur um nach Jahren mit Schrecken feststellen zu müssen, es läuft schon wieder dasselbe Spiel ab. Ich möchte mich in einer Beziehung entwickeln, ich will mit einem Menschen glücklich sein, glücklich! Das wird uns oft in dieser Beziehung verwehrt, doch davon brauche ich dir nicht zu erzählen. Du kannst ein Lied davon singen.“ „Das stimmt. Ich bin eine Frau im 21. Jahrhundert und im muss sagen, wir Frauen sind noch immer nicht genug gewürdigt worden, noch immer nicht voll emanzipiert, wie die Männer, und die Kinder – was die Liebe betrifft. Man gesteht es uns nicht zu wirklich lieben zu dürfen, das erkennt man an der Politik im eigenen Land, den Zuständen weltweit, an den Krisen, in denen wir uns befinden. Wir sind keine Gesellschaft gewesen, deren oberstes Prinzip die Liebe war. Es ging und geht immer nur um Macht, Geld, Reichtum und ein bisschen Liebe. Es wird eine Show abgezogen, was die Liebe betrifft. Wer seine Kinder heute liebt und sich um sie ernsthaft kümmern will wie um den eigenen Partner, wird ausgelacht, es ist noch immer nicht modern zu lieben. Stehlen, morden, betrügen, zum Kriege hetzen, das ist gefragt, doch Kinder so zu erziehen, dass sie wissen und erfahren haben, was wahre Liebe ist, die von sich sagen können: Meine Mutter hat mich bedingungslos geliebt, mein Vater war in der Lage mich so zu lieben wie ich bin, ich verdiene es geliebt zu werden, ich bin ein liebenswerter Mensch, das habe ich selten noch gehört, nur das Gegenteil. Ich bin der letzte Dreck, ich bin ein Nichts und ein Niemand. Schau dir nur unsere Politik an, unsere Familien und Sozialpolitik, unsere Außenpolitik! Was sieht man da? Kinder werden immer mehr abgeschoben, das Kind hat noch immer keine Rechte, kein Recht auf Liebe, auf Eltern ja, die noch gestörter sind als vor Jahrzehnten! Wir haben Generationen heute, die nicht wissen, wie man mit Kinder umgeht. Willst du wissen, wie viele verwahrloste Kinder es heute gibt in diesem Land, in Europa? Diese Kinder leben mit ihren Eltern und sind trotzdem verwahrlost! Es sind zu viele, viel zu viele Menschen, die noch immer nicht wissen, wie sich diese wahre Liebe im Außen abspielen muss. An unserer Politik hat sich nichts geändert, ebenso wenig an unserer Erziehung. Die Kinder wachsen ohne Liebe auf, die Erwachsenen kennen kaum die wahre Liebe und wenn ja, wird man belächelt. Kinder und Mütter, Alleinerzieherinnen, alleinerziehende Vater haben es heute nicht leicht, man wird nur bestraft, wenn man Kinder hat und sie in Liebe aufwachsen lassen will. Das Geld wird gestrichen, der Staat kürzt sein Budget zunächst mal bei den Armen, den Familien, den Kranken, niemals bei denen, die über genügend Kapital verfügen, bei den Superreichen, die nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld, mit ihren Zinsen machen sollen. Das ist alles keine Liebe. Wahre Liebe verlangt von uns Menschen ein anderes Geldsystem, ein anderes Wirtschaftssystem, eine andere Politik – und vor allem eine andere Außenpolitik, keinen Krieg, keine Zerstörung, keine Zerschlagung des Bankenwesen, keinen Ruin des Landes, sodass eine Regierung irgendwann gezwungen wird, klein beizugeben, sich diesen Mächtigen dieser Welt zu beugen, weil sie erpresst und gezwungen wurde, Gesetze zu erlassen, welche wieder nur die Familien treffen. Betrachte die Politik Europas in den letzten Jahrzehnten. Vor wem machen wir einen Kniefall? Worauf verzichten wir in all den Jahren? Auf unsere Rechte als Staatsbürger! Wer steckt hinter dieser Politik, denn es steckt ja jemand dahinter? Nicht umsonst werden Politiker und Bankenchefs jedes Jahr zu geheimen Treffen eingeladen, um diese neue Politik fortzusetzen. Wir brauchen mehr Liebe auf dieser Welt und sie sollte überall Einlass finden in jedem Bereich des Lebens, dann hätten wir alle mehr davon, mehr Geld, mehr Reichtum, mehr Lebensqualität, mehr Arbeitsplätze. Diese haben sie uns doch alle weggenommen, wegrationalisiert, weil sie behauptet haben, dass sie sparen müssen. Wer muss sparen in unserer so korrupten, verdorbenen und geldgierigen Welt? Wir, die Frauen und Kinder, die Familienväter – uns trifft es, nicht die, die alles verschuldet haben, die auf ihren Pfründen hocken, auf ihren Millionen und keinen Cent davon hergeben, die nicht bereit sind, Steuern zu zahlen wie alle anderen Bürger des Landes auch. Ich weiß nur eines: Liebe muss geteilt werden, Liebe hat etwas mit hergeben zu tun, mit Gerechtigkeit, Liebe kann man nicht horten, sondern nur teilen, damit man wieder beschenkt werden kann. Diese Liebe findet sich nur teilweise bei einzelnen Familien, bei einzelnen Menschen, ist jedoch nicht gesellschaftlich verankert. Unsere Epoche wird eines Tages in die Geschichte als die Zeit eingehen, wo die größten Verbrechen begangen wurde, wo man ganze Völker ihres Vermögens und ihrer Rechte beraubt hat, still und leise und schön langsam ging dies vonstatten. Es war dies eine stille und leise Revolution, die kaum einer von diesen Menschen richtig verstanden hat. Es waren immer nur wenige, die sofort begriffen haben, worum es letztendlich ging. Bis dann die Fakten auf dem Tisch lagen, war die Welt bereits in einem neuerlichen Konflikt, Krieg, verwickelt. Dieses verrückte Volk hat übrigens diesen wahnsinnigen Präsidenten ein zweites Mal gewählt und sein Nachfolger wurde mit Lorbeeren überschüttet, obwohl er nichts getan hat für das Wohl der Menschheit. Solange es nicht auf diesem Planeten eine große Mehrheit für die wahre Liebe gibt, wird sich nichts ändern, diese Welt wird sich weiter am Rande des Abgrunds bewegen und wir können nichts tun.“