Dienstag, 4. Oktober 2011

BAND 13 Als ich begann.....Romanfortsetzung



„Unsere Unfähigkeit“, begann Helena, „den Partner bedingungslos zu lieben, eine wirkliche Beziehung einzugehen und aufrecht zu erhalten, wird bedingt durch die Tatsache, dass wir nie erfahren haben, was wirkliche Liebe ist. Uns – hat niemals oder kaum jemand bedingungslos geliebt. Wir sind aufgewachsen in einer Umgebung, wo man das Wort bedingungslose Liebe nicht kannte, wo man die Liebe anders definierte, sie anders betrachtete, wo es keinen Platz gab für „bedingungslos“. Unsere Eltern, Geschwistern, Verwandten und Bekannten, unsere Freunde, Lehrer, Erziehungsberechtigten, die werte Gesellschaft kannten diesen einen Begriff nicht und kennen ihn oft heute noch nicht. Bedingungslose Liebe! Was bedeutet dies? Sie alle, die ich soeben genannt haben, diese normalen Menschen dieser Erde, verknüpften mit dem Begriff Liebe etwas ganz Bestimmtes. Sie verlangten von uns Kindern andauernd etwas. Erst wenn wir diese oder jenes taten, ihre Forderungen, die sie an uns stellten, erfüllten, wurden wir geliebt, doch nicht für immer, sondern auch nur für bestimmte Zeit, bis zu dem Zeitpunkt, bis wieder einer zu uns gekommen ist und gesagt hat: Das tust du jetzt. So will ich es haben, punkt, Schluss, basta. Dann erst bekommst du dies oder jenes. Dann erst bin ich bereit, dich zu achten, dich zu würdigen oder vielleicht zu lieben. Man hat die Liebe mit etwas verbunden und man tut dies bis auf den heutigen Tag noch immer. Mit dieser Liebe werden unerfüllte Träume verbunden, Sehnsüchte, verrückte Gedanken, Forderungen, doch was immer es ist, es ist falsch. Es ist nicht richtig, die Liebe mit den Illusionen in Verbindung zu bringen. Liebe ist Liebe. Liebe bedeutet nicht lieb und nett sein, den anderen Opfer bringen zu müssen, auf etwas zu verzichten, den anderen jeden Wunsch zu erfüllen, um erst in den Zustand der Gnade zu gelangen, dass man würdig ist, etwas zu bekommen. Liebe ist ein Seins Zustand wie die Würde. Würde ist etwas, das man niemanden nehmen kann, genauso nicht wie die Liebe und – die Größe des Menschen. Liebe, Würde und Größe gehören zusammen und können niemals getrennt werden, niemals jemanden weggenommen werden. Man kann einem Menschen seine Würde nehmen, verbal, das ist möglich. Man kann sogar noch weiter gehen und dies mit Waffengewalt, mit Brutalität versinnbildlichen, dem Gegenüber klar machen, dass man scheinbar der Stärkere ist und ihn brutal niederschlagen oder meinetwegen auch erschießen. Dies sollte uns aber nicht darüber hinweg täuschen, dass jeder Würde besitzt, jeder Mensch dieser Erde. Jeder hier auf unserem schönen Planeten besitzt Würde, Größe und diese Liebe. Dies zu lehren ist unsere Aufgabe auf dieser Welt, dies zu leben unser Plan der Seele, doch tun wir es? Wir wissen gar nicht mehr, dass wir Würde besitzen, dass andere, unsere Mitmenschen, mit Würde zu betrachten sind. Noch wenigen wissen wir, was wahre Liebe ist, was es bedeutet, bedingungslose Liebe zu sein und sie zu leben.

Wir alle waren mal Kinder und diese bedingungslose Liebe wurde uns nie oder kaum jemals gezeigt. Kaum einer von uns wurde an diese Liebe erinnert und doch gibt es sie und sie wird es sein, die uns aus dieser weltweiten Krise heraus führt. Denn die Liebe ist gleichzeitig ein Kennzeichen der Seele, und wie du jetzt weißt, ist die Seele nichts anderes als das Leben schlechthin. Die Seele ist Liebe, ist Leben, ist Weisheit, jedoch nicht im menschlichen Sinn, wie die meisten Menschen es heute verstehen, sondern im kosmischen Sinn. In alter Zeit wussten noch unsere Vorfahren was es bedeutet hat, nach den alten Lehren zu leben, nach den Lehren von Atlantis oder der Zeit dafür. Naturvölker heute kennen noch zum Teil diese alten Lehren und auch bei uns in der westlichen Welt sind diese alten Lehren noch nicht zur Gänze verschwunden. Sie sind wieder auferstanden in den Religionen, haben sich irgendwie am Leben erhalten in den unzähligen Glaubenssätzen unserer westlichen Welt. Doch sie sind nicht mehr dieselben geblieben. Dieses alte Wissen wurde verfälscht, entstellt, verdreht, wenn du das verstehst, und es ist für die meisten Menschen von heute, sehr schwer, dies nachzuvollziehen in ihrer historischen Entwicklung und die ursrpüngliche Lehre zu finden. Wichtig ist, finde ich, dass wir dieses Wissen in uns haben, immer fähig sind zu lieben, weil wir in unserer Essenz nur Liebe sind, und dass diese Liebe stets nur eines sein kann: bedingungslos! Die Liebe darf niemals mit bestimmten Forderungen verbunden sein. Wenn ich einen Menschen liebe unter bestimmten Voraussetzungen, ich an ihn gewisse Erwartungen stelle, die der andere zuerst erfüllen muss, bevor ich es der Mühe wert finde, ein Gespräch mit ihm zu führen, ihn anzusprechen, dann bin ich auf dem falschen Weg – denn ich liebe ihn nicht. Es gibt für uns Menschen nur einen einzigen Weg – den der Liebe. Lieben wir nicht, sind wir nicht unterwegs, sondern stehen geblieben, drehen uns selbst im Kreis und haben statt des Pfades der Seele ein Labyrinth erschaffen, aus dem wir scheinbar nicht hinaus gelangen können. Nur die Liebe wird dies schaffen, niemals die Gewalt, der Krieg, das Töten und Zerstören. Liebe ist alles, was es gibt. Wer liebt ist in Meinem Reich zugegen, spricht die Seele. Wer nicht liebt, ist nicht in diesem Reich vorhanden, ist nicht. Er spielt das Spiel der Illusionen, begibt sich ins Reich der Dichte oder was noch schlimmer ist, auf die Ebene des virtuellen Feldes, wo es nur mehr das Böse gibt. Darum ist es ja so wichtig sich zu fragen, wo man sich gerade befindet, warum und wie man an dem Punkt gelangt ist, an dem man sich gerade befindet, und wie es einem wieder gelingt, ins helle Reich, ins Reich der Seele zu gelangen, was so viel bedeutet: Wie ist es mir heute möglich, diese bedingungslose Seele zu entdecken, sie zu leben – und was noch viel wichtiger ist, diese Liebe zu „lehren“? Damit meine ich nicht, dass man da Stoff vermittelt, obwohl es genug Stoff gäbe, nein, sondern, wie bringt man eine Gesellschaft so weit, dass sie wieder begreift, dass es besser ist, bedingungslos zu lieben als zu morden, zu brandschatzen und alles in Schutt und Asche zu legen. Wie verhindere ich einen weiteren Krieg, wie eine weitere Zerstörung? Dabei werden wir Menschen nichts anderes tun können, als uns der allerwichtigsten Frage zu stellen:

Bin ich bereit, alles anzunehmen, so wie es ist? Das ist das allererste. Mich selbst annehmen, die anderen, die Lage, in der ich mich derzeit befinden, meine illusorische Umgebung, mein Umfeld, meinen Beruf, meine Familie, meine Fähigkeiten, da gehört sehr viel dazu, und vor allem eines, meine hunderttausend Ängste. Dies setzt voraus, dass ich bereit bin, mich meiner Vergangenheit zu stellen, sich mit den Angelegenheiten zu beschäftigen, die mir bisher verschlossen geblieben sind, die sich im Unterbewusstsein abspielen. Leider haben davor die meisten Menschen Angst. Warum? Weil wir alle einmal geboren wurden, weil wir alle kleine Kinder waren und als solche diese Liebe kaum, sehr selten oder niemals zu spüren bekommen haben und darum schwer traumatisiert sind. Wir tragen alle ein schweres Trauma mit uns herum, wir haben Glaubensmuster in uns, die uns immer noch verborgen sind, die sich alle um diese Liebe ranken und die letztendlich doch nicht aus uns Menschen gemacht haben, die fähig sind bedingungslos zu lieben. Ganz im Gegenteil, alle diese Glaubenssätze unserer Eltern, unserer Vorfahren, unserer Gesellschaft zielten darauf ab, diese bedingungslose Liebe zu leugnen, sie nicht zu leben und zu erfahren. Dies tun auch sämtliche Religionen, ob du es glaubst oder nicht, weil die oberste Instanz nicht die eigene Seele ist, sondern stets die Glaubensgemeinschaft oder die Kirche, der der Gläubige angehört. Auf das höchste Podest wird in unserer Gesellschaft nicht die bedingungslose Liebe gestellt, sondern immer wieder nur ein, oder wenn man so will, mehrere, viele Glaubensätze, die niemals umgestoßen werden. Du weißt ja, Glaubenssätze sind nichts anderes als Illusionen, niemals die Liebe, die Wahrheit. Darum orientieren wir uns auch nicht an der Liebe, an der ewigen Wahrheit, sondern immer nur an den Illusionen. Doch dies ist der falsche Weg, der uns niemals aus dieser geistigen Sackgasse führen kann. Der kosmische Mensch der Zukunft orientiert sich nur an der einen Wahrheit, die da lautet: Ich bin Seele, ich bin Liebe und zwar bedingungslose Liebe. Der kosmische Mann, die kosmische Frau, das kosmische Kind, weiß, dass zuerst dieses Wissen da war und ist, und später erst diese Illusionen entstanden sind, dass wir als liebesfähige Menschen auf die Erde kommen und uns innerhalb kurzer Zeit, innerhalb wenigen Jahren in schreckliche Monster verwandeln. Zuerst kommt das innere Wissen, dann die Erfahrung. Dies ist etwas, was die heutigen Menschen vergessen haben. Sie alle orientieren sich nicht an der ewigen Wahrheit, an ihrem inneren Wissen. Sie suchen Zuflucht bei den anderen als bei sich selbst. Sie fragen sich, was ihnen geschehen ist, was ihnen widerfahren ist und somit sind wir wieder bei den Erfahrungen gelandet, bei den Illusionen. Das innere Wissen geht der Erfahrung voraus. Das Wissen der Seele geht jeder menschlichen Erfahrung voraus. Aber das begreift die Menschheit nicht. Sie will auch nicht begreifen, dass die meisten Leute heute sich an den allerschlimmsten Erfahrungen orientieren. Sie richten sich nach ihren eigenen fürchterlichsten Ängsten aus und dies wird in unserer zivilisierten Welt seit Jahrhunderten, Jahrtausenden gemacht. Wir schüren Ängste, Horrorängste, wir erschaffen eine neue Weltordnung, die da lautet: Überall droht euch Gefahr, überall lauert das Böse, der Terrorismus. Wer hat ihn den erschaffen? Wir! Wir waren es, die das Böse, das es eigentlich gar nicht gibt, erschaffen haben. Warum? Weil wir noch immer die anderen kontrollieren wollen, beherrschen wollen, weil wir zu unserer eigenen Macht gelangen wollen und uns dies scheinbar verwehrt ist. Wir bräuchten nur unsere Glaubensmuster zu durchstöbern, unseren Krempel über Bord werfen, doch davor haben die meisten Angst, weil sie zugeben müssten, dass ihr Leben nicht so gelaufen ist, wie sie es sich erträumt haben. Für viele wird es sehr schlimm werden, zuzugeben, dass sie niemals diese Liebe erfahren haben. Diese Angst vor der wahren Liebe verhindert, dass wir die wahre Liebe in uns finden. Der Schmerz ist zu groß, das Leid zu entsetzlich, um es noch einmal in Erfahrung zu rufen.