Mittwoch, 5. Oktober 2011

DER ROSAROTE PANTHER......Fortsetzung



Kap.14)

Wieder in Paris, dieses Mal am Flughafen, die kleine Maschine mit Inspektor Clouseau und Nicole landet soeben, rollt langsam hin zu den Schaulustigen, wo bereits Scharen von Reportern, Kameraleute und die Politiker der Stadt, Chefinspektor Dreyfuss und auch der werte Herr Minister, der ja Clouseau für die Auffindung des rosaroten Panthers bestellt hat, mit großer Spannung warten. Die Tür öffnet sich endlich und Clouseau tritt als erster heraus, ein riesiger Jubel empfängt ihn, Dreyfuss, dem man es noch ansieht, dass er soeben aus dem Spital entlassen worden ist, kann seine Wut kaum in Schach halten. Da wird dieser Volkstrottel der Nation wie ein Held empfangen, wo er doch nur ein bisschen Glück gehabt hat und gerade diese Lausebengel so nebenbei erwischt hat. Dieses Mal, das wird er dem Minister klar machen, gibt es kein Pardon für diesen Helden. Er wird dem Herrn Minister mit seinem eigenen Rücktritt drohen, falls er es wagen sollte, diesen weißhaarigen Kerl, der glücksstrahlend daher spaziert, als sei nichts gewesen, länger auf diesen neuen Posten zu belassen. Von ihm aus kann er ja der offizielle Leiter der Untersuchungskommission sein, das war leider nicht mehr zu verhindern gewesen, doch er wird dafür sorgen, dass er selbst die polizeilichen Untersuchungen leiten wird, und Ponton, der neben ihm genauso glücklich strahlend steht und Clouseau zuwinkt, den wird er abservieren bei der nächst besten Gelegenheit. Er ist ja nicht dumm gewesen. Seine Leute haben die Leiche dieses jungen Mädchens, dieses Models, untersucht und er hat schon eine Spur und die, das wird er dem Minister später mitteilen, führt direkt ins Ausland. Jawohl, das ist sein Verdienst, seiner, und nicht der von Clouseau. Dieser Lackaffe tanzt da mit dieser bildhübschen Nicole auf. Dass diese ihn auch begleiten muss. Doch vielleicht ist das nicht schlecht. Seine Spitzeln haben heraus bekommen, dass sie eigentlich die griechische und ägyptische Kultur schätzt. Da wird sie genügend Gelegenheit haben, mit ihrem geliebten Gatten das Britische Museum zu besuchen, während seine Leute den unerwünschten Inspektor abhängen werden. Irgendwie wird es sich schon hinbiegen lassen, dass er die eigentliche Untersuchung führt und dann wird er stolz vor alle hintreten und verkünden, dass er alles gemeistert hat, während dieser Hinterwäldler von Clouseau mit seiner Gattin auf Urlaub war. Der hat ja noch offiziell Urlaub, darauf wird er den Minister auf jeden Fall hinweisen, daran ist nicht zu rütteln. Er hat ja einen Plan, der sicherlich gelingt, wenn er es nur schlau anfängt. Jetzt muss er allerdings sein freundlichstes Gesicht zeigen, nur nicht aus der Rolle fallen, zu viele Schaulustigen, Reporter, Herren von Polizei und Politik haben sich versammelt. Furchtbar dass er das erleben muss, wie der Minister Clouseau die Hand schüttelt, wie sie sich um den weißhaarigen Mann da drängen. Das nächste Mal wird er ihn in eine unterirdische Parkgarage versetzen lassen, dort kann er dann in aller Ruhe die abgestellten Autos kontrollieren. Dreyfuss stellt sich das höhnisch vor, wie er da ab und auf spaziert in der finsteren Parkgarage und die Autos inspiziert. Zu dumm, dass er das noch nicht erlebt hat, aber bald wird dieser eine Traum wahr. Er wird Clouseau strafversetzen lassen und dieser Nicole wird er eins auswischen. Die glaubt doch noch immer, dass ihr Ehemann treu ist. Dreyfuss hat sich wieder in der Hand, nur nicht aus der Rolle fallen, da vorne steht der Minister. Das letzte Mal war es der Präsident mit seiner Gattin – das war genau an dem Abend, bei dieser blöden Modenschau, wo seine eigene Frau gejammert hat wegen dieser komischen Fetzen und der rosarote Panther gestohlen wurde. Gott sein Dank ist endlich dieses Gehabe um diesen Vollidioten vorüber. Man hat Clouseau am Flughafen in eine andere Halle gebracht, wohin weiß er nicht, aber aus seinen Augen ist er, das ist die Hauptsache. Das eine weiß er, denn das hat er sich geschworen, bei der kleinsten Verfehlung ist dieser Hanswurst geliefert. Er wird nicht zögern und zaudern und ihn bei der erstbesten Gelegenheit der Welt zum Gespött machen.

Alle sind abmarschiert, nur Clouseau ist noch immer von einer Schar von Reportern umringt. Sie alle wollen nur eines wissen, wie er das anpacken wird, wie er sich die ganze Sache da vorstellt, in die Frankreich verwickelt ist, noch einmal diesen rosaroten Stein suchen und zurück bringen. Clouseau hat ja nicht viel mitbekommen, er war ja im Süden Frankreichs und wollte seiner Nicole ein Süppchen kochen im Hotel. Leider hat man ihn und seine Frau regelrecht vom Tisch gezerrt und in das nächstbeste Flugzeug verfrachtet. Er hat noch keine Zeit gehabt, sich zu informieren, die neuesten polizeilichen Berichte zu lesen und das muss ausgenutzt werden. Wie gut, dass Dreyfuss an alles gedacht hat, auch an seinen Vermittlungsmann, der als Reporter verkleidet sich unter seine Kollegen gemischt hat, an vorderster Front kämpft und der Clouseau in arge Schwierigkeiten bringen soll durch Fangfragen. Das war ein klug ausgedachter Plan von ihm. Die Leute können noch etwas von Dreyfuss lernen. Man blamiert diesen Helden der Nation, wo es nur geht, dann ist er weg, dann leitet er die Ermittlungen und heimst endlich den Orden der Grand Nation ein.

Clouseau ist also umringt, mitten im Gespräch und soeben wirft dieser ehrenwerte Reporter, Dreyfuss Gefolgsmann, seine Arme aus und versucht ihn in die Falle zu locken. Womit? Ganz einfach, man fragt den Trottel der Nation, ob er mit der Politik einverstanden ist, ob er loyal ist, ob er konform mit der Regierung geht, was denn sonst, was er von seinem Präsidenten hält und seiner bezaubernden Frau. Das wird ein Fressen für die Presse, sollte sich heraus stellen, dass er ….ja dass er. Doch dieser Reporter kann sich leider nicht durchsetzen. Ein Frau, Reporterin selbstredend, drängelt sich nach vorne, schiebt diesen Herrn beiseite und diese, ihre Frage, wird Clouseau beantworten: „Lieben Sie Frankreich?“ Das ist doch eine leichte Frage? Selbst für einen Idioten. Clouseau, stark wie ein Löwe und schlau wie ein Fuchs, antwortet: „Selbstverständlich, liebe ich – Frank-reich, was glauben sie. Hier ist meine Frau, Nicole, sie ist Fran-zösin, wissen sie? Darum habe ich sie ja geheiratet. Sie ist so eine kluge Frau und sie ist Pariserin. In Paris gibt es die schönsten Frauen der Welt. Paris ist eine wunderbare Stadt und ich kann mir gar keine bessere vorstellen?“ „Stimmt es, dass Sie heute noch nach London fliegen werden, dieses Mordopfer, wie hieß sie doch gleich, dieses Model, war kurz vor ihrem Tod mehrmals in London, und die Ermittlungen haben ergeben, dass die Spur nach England führt.“ Nein, jetzt ist noch nicht der Moment gekommen, um Clouseau der Lächerlichkeit preiszugeben. Unser Vermittlungsmann drängt sich wieder nach vorne, dicht an unseren Inspektor ran, er will nur mehr eines wissen. „Was können sie uns über die Geschichte unseres Landes erzählen?“ Nein, das sind wirklich blöde Fragen, finden die anderen und der Mann wird überhört. Gelernt ist gelernt, sein Handwerk muss man lernen, auch das eines Reporters. Der Mann fällt nicht auf, das ist wahr, doch Clouseau kann sein Gesicht wahren und die Leitung beibehalten.

Kurze Zeit später will Clouseau das nächste Flugzeug besteigen, er muss wirklich nach London, er hat es soeben erfahren. Nicole ist ganz untröstlich, doch sie darf mit, da sie – beide auf Urlaub gewesen sind. Man hat sie schon informiert, dass es in der britischen Hauptstadt die Möglichkeit gibt, die ägyptische Kunst zu bewundern. Sie ist sehr verstimmt, wieder ein Flug, und ihr lieber Gatte muss arbeiten, muss ermitteln, vorbei der gemeinsame Urlaub. Er sitzt bei der Arbeit und sie darf sich alleine vergnügen in einer fremden Stadt. Ihr Gatte wird nur kurz gebraucht. Das wäre eine kurze Unterbrechung, weiter nichts, dann könnte man den geplanten Erholungsurlaub fortsetzen und wann wird das sein? In einigen Monaten vielleicht? Wenn Clouseau wieder hinter irgendwelchen Dieben und Verbrechern her ist? Dieses Mal trägt er bestimmt nicht die Schuld, das weiß sie. Sie war ja dabei, wie der Herr Minister ihn gebeten hat, dem Vaterland zu helfen. Da konnte er nicht nein sagen, das weiß sie. Darum hat man auch eine Ausnahme gemacht und sie mitfliegen lassen. Was sie nicht weiß, ist, dass sie dies Dreyfuss zu verdanken hat, der alles schlau eingefädelt hat. Sie verdient einen Urlaub, er auch, sollen sie ihn doch bekommen. Während sich die beiden vergnügen, ermitteln er und seine Leute und streifen die Lorbeeren ein, so wird das gemacht. Sein Vermittlungsmann darf nur nicht auffallen, darf keine blöden Fragen stellen, die dieser kluge Mann beantworten kann. Wie zum Beispiel: Wie werden sie den Dieb des rosaroten Panthers fangen? Nein, es war ausgemacht, solche dummen Fangfragen fallen zu lassen, das wäre zu auffällig. Ganz unauffällig muss er sich ihm nähern und ihn verbal zu Fall bringen. Irgendetwas wird er nicht wissen, das wird sein, Dreyfuss Vorteil sein, und dann wird er ihn stürzen von seinem Thron. Dem Minister wird er vorschlagen, dass statt seiner er, Dreyfuss, der bessere Mann für diesen Posten sei. So in etwa wird es verlaufen.