Dienstag, 27. September 2011

Inspektor Clouseau ermittelt



DER ROSAROTE PANTHER TEIL 3


Kap.12)

Unser viel geliebter Inspektor Jacque Clouseau ist auf dem Weg nach Hause, mit dem Fahrrad selbstverständlich. Wer fährt denn um diese Zeit mit dem Auto, er doch nicht. Er lächelt vergnügt von seinem Drahtesel, der über und über voll ist mit Blumen, Gemüse und Obst. Überall hat man ihn beschenkt, da noch ein Stück Gurke, dort ein paar von diesen herrlichen Tomaten, die er so liebt und die so wunderbar duften. Nein, er liebt es, zu Hause für seine liebe Nicole die allerfeinste französische Tomatensuppe zu kochen. Ein bisschen Weißwein dazu, nur so ein kleiner Schuss, gerade dass man es nicht merkt. Clouseau denkt an das gute Essen und fängt beim Fahren zum Schnuppern an. Wie sein Essen duftet! Er überlegt sich, ob er nicht doch mehr von dem Rosmarin in die Suppe geben wird. Indessen kurvt der liebe Mann von der Pariser Polizei vergnügt auf den Straßen herum, nimmt kaum den lauten Verkehr wahr und denkt nur an sich und seine Nicole. Mein Gott, er hat halt vergessen, dass er sein Lager in einem feinen Hotel aufgeschlagen hat und man ihm das Essen serviert, er nicht kochen braucht oder kann, weil er ja zu Gast dort ist, doch das scheint ihm jetzt nicht wichtig zu sein, auch nicht, dass er bereits zum zweiten Mal in demselben Kreisverkehr mit seinem Vehikel unterwegs ist und ein alter verstaubter Lastwagen ihn an hupt. „Volltrottel“, kommt es über die Lippen des Wagenlenkers. „Hast schon so mal einen Kerl gesehen?“, brummt der Mann zu seinem Nachbar rüber. „Fährt die ganze Zeit mit seinen Kisten im Kreis spazieren. „Mann“, ruft der Beifahrer aus dem Fenster, das er hinunter gekurbelt hat. „Du hast es wohl nicht alle, das ist kein Kinderkarusell, wo man im Kreis fährt. Das – ist eine Straße, und rund ist die auch.“ Es hilft nichts, die Beschimpfungen der beiden Männer gehen an Clouseaus Ohr vorbei, als hätte er sie nicht gehört. Wie wird Nicole schauen, wenn er mit so vielen Blumen ankommt und er ihr erzählt, dass er beschlossen hat, ein bisschen seinem Hobby nachzugehen und kochen wird. Ja, kochen wird er. Er wird das Hotelpersonal fragen, die sind sicher sehr erfreut, wenn er ihnen mal in der Küche aushilft und dann wird er…er…die beste und feinste Tomatensuppe von ganz Frankreich auf den Tisch zaubern. Jetzt ist unser lieber Inspektor beinahe bei seiner geliebten Frau angelangt, und es wäre auch nichts passiert, hätten nicht diese verrückten Sportler, ich meine, diese Wahnsinnigen da mit ihren klapprigen Gestellen, die schon jetzt mitten im Hochsommer für die Tour de France trainieren müssen, anstatt sich im Meer abzukühlen, nicht die wahnwitzige Idee gehabt, gerade um die Ecke abzubiegen, allesamt, die gesamte Gruppe, als er gerade im Begriffe war, großzügig die Kurve zu schneiden. Ein Unglück ist leider nicht zu verhindern gewesen – und Gottlob, ist unserem lieben Beamten der Pariser Polizei nichts passiert, wirklich nichts. Es macht ja nichts, wenn die alle am Boden liegen mitsamt ihren sauteuren Rennfahrrädern, Pech gehabt liebe Leute. Wer um diese Zeit Sport betreibt, muss einen Sonnenstich haben. Clouseau ist noch immer begeistert und schaut sehnsüchtig zu den Hotelfenstern hin. Ja, in welchem schläft Nicole? Er hat's gleich, nur ein bisschen nachdenken und so übersieht er die bitterbösen Blicke der Sportler, die schön langsam sich vom Boden erheben, ihre Gliedmaßen sich strecken und dehnen und sich über so manch verbeultes Fahrrad beugen. Clouseau ist ganz in seinem Element, nein, er hat ja ein Zimmer mit Meerblick gebucht, wie konnte er das nur vergessen, er wird sie hier nicht sehen können mit seinem wunderschönen Blumenstrauß. Ja, wo ist denn der nur hin verschwunden? Hat den einer von diesen ausgewachsenen Drahteseln Fahrer geklaut? Er blickt um sich und entdeckt ihn. Ah, da liegt er ja, sein schöner Blumenstrauß. Ein Blick auf den Korb seines Fahrrades belehrt ihn, dass dieser leer ist. Jetzt heißt es einsammeln gehen. Ja, liebe Leute, seine Sachen liegen da verstreut, aber die Blümchen schauen noch wunderhübsch aus. Er betrachtet sie und vertieft sich in ihren Duft. Wie sie riechen, nein, der Sturz hat den Blumen nicht geschadet, die sind noch alle da und keine Blüte ist abgebrochen, das ist die Hauptsache, und der Duft bezaubert. „Nicole….“, ruft einer da aus, „ich liebe dich!“ Beinahe wäre er über diesen Tollpatsch darüber gefallen. „Sind sie niedergefallen, mein Herr?“, fragt Clouseau gut gelaunt. „Darf ich ihnen ….bittte….schöööön, meinen Arm an-bie-ten?“ Seine Laune ist und bleibt gut, während da vor ihm ein Mann oder sind es doch mehrere, vor ihm liegt, voll bekleckert mit dem Saft von Tomaten und sich in einem Gemüsegarten befindet. Schnell begreift Clouseau was da passiert ist. „Sie, Sie…befinden sich auf meinen Gür-ken, mein lieber Herr…und sie haben meine Tomaten zerquetscht….ich wollte gerade noch für meine Frau die beste französische Tomatensuppe machen….kochen….verstehen sie. Ich bin hier aus diesem wun-der-hübschen Hotel…und wollte leckere Tomaten-Suppe kochen.“ Schon langsam stehen alle Radfahrer auf und man sieht, während Clouseau sie mit seinen Äuglein betrachtet, wie sich bei den Männern eine Mordswut breit macht. Nicht genug, dass dieser Hanswurst ihnen die Straße versperrt hat, weil er die Kurve geschnitten hat, nein, der Vollkoffer muss auch noch ganz oben im Korb seine weichen Tomaten platzieren. Jetzt diese Bescherung, die Männer vollgespritzt von oben bis unten und dann wagt dieser Kerl noch, sie zu verhöhnen, das ist doch etwas zu viel. Dem müsste man wohl seine Visage polieren, da einfach daher geschneit kommen und mitten in die Gruppe rasen, wo sie heute einen weiteren Rekord aufstellen wollten. Unser lieber Inspektor ist guter Dinge, läuft ein wenig hierhin und dorthin und beguckt die netten Leutchen von oben bis unten. „Das ist die eine Gür-ke, jawohl. Madame Toulliere, wissen Sie, war so nett, mir zwei davon zu schenken….ah…da ist ja meine zweite …Gür-ke….und was ist das, mein Zwiebelchen…liegt da…und wie das duftet, finden Sie nicht auch, dass man in jede echte französische Suppe ein bisschen Zwiebeln schneiden sollte, hm?“ Clouseau hält die Zwiebel dem Mann direkt vor die Nase und bald verdreht dieser Augen, weil diese rinnen begonnen haben. „Sie weinen doch nicht etwa, wegen der paar Tomaten. Morgen gehe ich wieder hin zu diesen lieben netten Damen und besorge mir neue Tomaten.“ Betrachtet jetzt den Sportler von oben bis unten. „Das wird ihnen teuer zu stehen kommen…mein Lieber…die Wäscherei, dass können sie sich von mir sagen lassen….wird keine Freude daran haben…diese Flecken werden nicht heraus gehen….“Wutentbrannt will sich dieser Mann, er fühlt sich sehr angesprochen von dem lieben Inspektor, auf ihn stürzen und wer weiß, wie diese Situation geendet hätte, vielleicht in einer weiteren Tomaten und Gurkenschlacht, wäre da nicht der Retter in der Not erschienen, die bezaubernde Nicole. Diese steht auf einmal da in einem bezaubernden Kleid und die beabsichtigte Ohrfeige kann leider nicht ausgehändigt werden. Alle Männer blicken Nicole an, die da steht und wie ein Unschuldslamm ihren Allerliebsten anspricht. „Mon ami…ich habe so lange auf dich gewartet…alle…sogar der Hotelchef…du warst fast zwei Stunden aus…da habe ich gedacht…es ist was passiert….“ „Ist das Ihre Frau?“, hört Clouseau einen der Männer da reden. „Nicht zu fassen, dass so ein Vollidiot solch eine Frau hat.“ Doch der liebe gute Mann hat feine Ohren. „Das…will ich nicht gehört haben…meine Herren…ich bin nämlich Inspektor Clouseau von der Pariser Polizei ….und ich ermittle hier in einem seeeehr wichtigen Fall.“ Damit nimmt er Nicole am Arm und zerrt sie schnell weg. Was braucht sie wissen, welche Schlacht hier geschlagen wurde. Den Blumenstrauß hat er in der Hand, das Fahrrad gehört dem Hotel….und den Dreck, wer räumt den weg? Er sicherlich nicht, er ist Hotelgast und Gäste werden hier bedient. Wie gut, dass er den Blumenstrauß besorgt hat.

Dienstag, 20. September 2011

BAND 13 Als ich begann.....Romanfortsetzung



Ich frage mich die ganze Zeit, wann ich wirklich liebe, ob ich jemals einen Menschen bedingungslos geliebt habe, ob dies in unser schrecklichen Welt überhaupt möglich ist, den anderen wie sich selbst zu lieben. Ich habe immer wieder festgestellt, dass ich es nicht getan habe und habe versucht, die Beziehung zu meiner Frau zu verbessern. Ständig habe ich irgendwo irgendwann Fehler bei mir entdeckt und das hat mich wahnsinnig gemacht. In unserer Gesellschaft wird die Super-Beziehung postuliert, es wird einem vorgegaukelt, wie eine Ehe, Beziehung sein soll, damit sie nicht scheitert, was man alles tun muss, damit sie nicht in Brüche geht. Ich habe zu mir immer gesagt, dass ich alles versucht habe und trotzdem ist meine Ehe auseinander gegangen. Jetzt, wo meine Frau tot ist, gestorben an Krebs, und ich festgestellt habe, dass ich dich noch immer lieber, mehr als du oder ich es sich vorstellen können, frage ich mich natürlich, woher diese Liebe kommt. War sie schon die längste Zeit da und ich habe sie nur beiseite geschoben, als meine Frau auftauchte und dich vergessen oder habe ich sie und dich geliebt, zwei Frauen auf einmal. In unserer Welt darfst du nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben, schon gar nicht zwei Partnerinnen zurselben Zeit. Kann man Liebe aufteilen? Man liebt die eine und die andere nicht? Geht das? Ist Liebe teilbar oder ein Ganzes? Kann man die Liebe aufheben so wie bei dir für spätere Zeiten, weil man selbst jetzt keine Zeit für sie hat? Bringt es etwas, wenn man vor ihr davon läuft? Auch das habe ich mich oft gefragt, weil –sehr viele Menschen Angst vor der Liebe haben, ihr aus dem Weg gehen, obwohl sie sich nach dieser Liebe sehnen. Wir haben gelernt in unserer so christlichen Welt, die Liebe zu verleugnen, und jetzt meine ich die wahre Liebe, dass sehr viele von uns, die wahre Liebe ignorieren, sie beiseite schieben, sie hassen, weil sie diese an viele schmerzhafte Erfahrungen erinnern, an Erfahrungen, wo sie nicht geliebt, sondern sehr verletzt wurden. Darum töten sie die Liebe, ja, das habe ich beobachtet, sogar bei mir selbst. Wir zerstören all das, was uns glücklich machen könnte. Meistens tun wir es unbewusst, weil noch viele alte Muster in uns ablaufen und genau das ist es, was mich in unserer Gesellschaft so stört, generell auf dieser Erde stört. Wir töten noch immer, führen ständig Kriege, zerstören – so, als ob wir noch Neandertaler wären und wir mit einem Mammut oder einem Säbelzahntiger jeden Tag kämpfen müssten. Wir fallen bei der kleinsten Kleinigkeit in ein uraltes Muster, wo es nur mehr ums Überleben geht. Es geht um Leben und Tod und deshalb haben wir kein Interesse am anderen. Wir gehen nicht auf ihn zu – und wir sind nicht bereit zu lieben. Uralte Ängste kommen da hoch, aus unserem Unterbewusstsein macht sich plötzlich eine Angst breit, die uns selber erschrickt und wir fragen uns im stillen, was da mit uns geschieht. Woher kommen auf einmal diese schrecklichen Gedanken, diese Emotionen? Wir können nicht mehr wertfrei urteilen. Eine Kraft hat uns gepackt und lässt uns nicht mehr los. Es ist eine sehr tiefsitzende Kraft und sie muss schon lange in unserem Innern verborgen sein, denn nicht umsonst bricht sie zeitweise mit einer Heftigkeit hervor, dass man erschaudern könnte. Das alles steckt in uns, auch diese furchtbare Ur-Angst. Schaue mich nicht so komisch an, Helena, ich bezeichne es so, denn für mich gibt es daneben dieses wunderbare Gefühl, das noch Babys haben, wenn sie auf die Welt kommen. Ich nenne es das Ur-Vertrauen. Weißt du, als ich vor einiger Zeit in Sizilien war bei Luigi, da habe ich, als ich am Meer stundenlang spazieren ging darüber nachgedacht, wer wir sind und woher wir kommen. Wir stammen sicherlich aus dem Weltall, darüber besteht kein Zweifel und wir haben unsere eigene Geschichte geleugnet. Genauso wie viele unserer Regierungen noch die Existenz von Aliens und Ufos anzweifeln, sie in der Öffentlichkeit ins Lächerliche ziehen, zweifeln wir an unsere Geschichte der Menschheit. Was wissen wir denn über uns? Dass wir mit den Tieren verwandt sind, vom Affen oder Schwein abstammen sollen? Glaubst du – an Darwins Lehre? Diese war schon zu seiner Zeit sehr umstritten und wenn ich mir genau überlege, so finden sich in seiner Theorie viele zeitliche Lücken. Können das nicht Außerirdische gewesen sein? Haben wir deshalb so eine Ur-Angst in uns, weil wir diesen Beginn unseres Menschentums noch immer leugnen, die Menschen auf Erden nicht bereit sind zuzugeben, dass wir im Weltall nicht allein sind? Ich weiß es nicht, sicher ist für mich nur, in einer Beziehung, und jeder von uns steckt in solch einer und hat gleich jeder Menge davon, denn es gibt auch berufliche, nicht nur private Beziehungen, wir zeitweise von schrecklichen Ängsten heimgesucht werden. Da wir alle nicht gelernt haben, die Vergangenheit zu akzeptieren, uns unseren Fehlern und Schwächen zu stellen, uns selbst anzunehmen wie wir sind, weil wir nie bedingungslos geliebt wurden, tragen wir jede Menge an inneren Schmerz und Leid mit sich. Man zieht stets nach den Regeln der Tiefenpsychologie ganz bestimmte Menschen, Partner an, die einem alles nur wiederspiegeln. Sehr viele von uns flüchten weiterhin in der Beziehung, in der Ehe und sind nicht bereit, ihre Schattenseiten zu akzeptieren, und wenn es mal so weit ist, geht man lieber zum Scheidungsanwalt und trennt sich, als ein neues Leben zusammen anzufangen. Diese Ängste aufzuarbeiten in einer Beziehung sind sehr schwer und viele wollen sich lieber davor drücken. Sie können sich ihrem Partner nicht offenbaren, weil sie glauben, sie werden sofort abgelehnt wie von ihren Eltern. Diese Eltern – Kindbeziehung ist das Thema, was wir alle noch nicht aufgearbeitet haben und was bei uns zu diesen Ehedramen führt. Trotz moderner Psychotherapien ist es bis heute nicht gelungen, die Zahl der Scheidungen zu senken, die Menschen dazu zu bewegen, sich keinen neuen Partner zu suchen, der ihnen dasselbe Muster wiederspiegelt. In unserer Zeit wird ja alles getan, dass wir uns nicht dieser Vergangenheit stellen brauchen. Wir verlieben uns schnell dort, verheiraten uns hier kurz, schon nach wenigen Jahren sind wir wieder geschieden und gleich nach unserer Trennung tauchen wir glücklich und strahlend mit einem Partner auf der nächsten Party auf und wissen, dass uns die anderen nur beneiden. Hier, Helena, läuft so vieles falsch, dass ich es gar nicht sofort aussprechen kann, so viel ist es. Die Gesellschaft hat völlig falsche Werte. Die Liebe ist niemals das oberste Prinzip in unserer Gesellschaft. Wenn man jemanden wirklich liebt, wird man noch immer ziemlich blöd angeschaut, und erst eine Politik zu führen, die sich an dieser bedingungslosen Liebe orientiert, das ist heute vielerorts unmöglich. Ich sagte bewusst vielerorts, denn in manchen Regionen der Erde gibt es sie noch, diese bedingungslose Liebe. Bei manchen außereuropäischen Kulturen finden wir in einem Stamm, eine Gruppe von Aborigines Bedingungen, die dieser bedingungslosen Liebe sehr nahe kommen. Wo Kinder nicht alleine von den Eltern erzogen werden, sondern vom ganzen Stamm, wo jeder für jeden verantwortlich ist und wo Kinder nach einem ganzheitlichen Weltbild erzogen und selbstverständlich auch geliebt werden. Wer von uns kann vortreten und sagen: Meine Eltern haben mich stets bedingungslos geliebt und sie haben mir gezeigt, wie ich diese Liebe meiner Partnerin, meinem Partner schenken kann? Wie viele sind das? Haben nicht all diese Religionen und Ideologien dafür gesorgt, dass wir heute im 21. Jahrhundert noch immer nicht lieben können und bringt es nicht diese neue Ordnung von heute mit sich, dass wir uns eigentlich ununterbrochen fürchten anstatt den anderen wie sich selbst bedingungslos zu lieben? Orientieren sich nicht die meisten Staaten daran, dass sie die Staatsbürger ausbeuten und unterjochen, sie für dumm verkaufen? Ich frage mich, wie die Politik aussehen muss, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Menschenrechte zu respektieren und in ihrem Land umzusetzen. Wir haben ein Recht darauf geliebt zu werden und andere zu lieben. Dies ist ein Recht, das uns ständig vorenthalten wird, wobei ich dazu sagen muss, dass sich die meisten Menschen dieser Tatsache nicht bewusst sind, dass sie den anderen gar nicht lieben. Wer eine falsche Erziehung erfahren hat und damit meine ich eine, bei der die Liebe zu kurz kam, und auf wie viele trifft dies zu, wohl auf fast alle, der ist kaum in der Lage eine Beziehung richtig aufzubauen. Er wird die Liebe suchen und sie selten finden. Er wird glauben, er liebt wahrhaftig und hat sich doch nur geirrt, denn die alten Muster zerren an ihm, harren darauf, an die Oberfläche seines Bewusstseins zu dringen und ihm zu sagen, dass es wichtig ist betrachtet zu werden. Vieles, was wir für Liebe halten – ist nicht Liebe! Wir wissen so wenig über die Liebe und trotzdem suchen wir sie, weil sie in uns schlummert und wir ohne sie gar nicht leben können. Selten machen wir wunderbare Erfahrungen der Liebe, die uns tatsächlich dem anderen näher bringen, doch genügt uns das? Genügt es dir, zwei oder dreimal in dem Leben das Gefühl gehabt zu haben, das man wahrhaftig geliebt wurde? Was ist mit dem Rest? Haben wir nicht mehr verdient? Mehr Liebe, mehr Aufmerksamkeit, mehr Zeit, mehr Achtung und Würde? Geht es der wahren Liebe nicht um mehr? Dass alle in Würde und Frieden leben können? Warum gibt es noch immer Krieg? Weil einige wenige ihn haben wollen, das stimmt oder doch nicht? Ich sage dir: Wir habe noch immer den Krieg, weil die meisten Menschen hier auf diesem Planeten die wahre Liebe nicht kennen, nicht lieben wollen oder können, und weil wir die Liebe bekämpfen auf Schritt und Tritt. Wir wollen sie töten, beiseite schieben, denn es war sehr schlimm, als man uns beleidigte, uns nicht liebte, uns im Regen stehen ließ. Es ist ein sehr schmerzhafter Prozess und es ist ein Weg, der uns zu unserer Ganzheit führt, hinbringt zu unserer Seele, und – es ist ein Weg, den jetzt jeder von uns zu gehen bereit sein müsste. Unsere Welt steht am Abgrund. Wir fürchten uns zu Tode, überall droht die Gefahr, das Böse wird herauf beschworen und das Böse ist auch sichtbar. Ist es nicht endlich Zeit, diesen eine Weg zu gehen, der uns zu uns selbst führt, zu unserem Inneren, zu unserem Herz? Aus der Ganzheitsmedizin wissen wir, dass fast alle unsere Zivilisationskrankheiten etwas mit dem Herzen zu tun haben. Haben wir noch ein Herz für uns selbst oder wollen wir lieber an einem Herzinfarkt sterben? Können wir uns endlich annehme, so wie wir sind? Auf das Annehmen kommt es an. Wir leben nicht in einer Lichter-, wo alles eitle Wonne ist, sondern auch in einer Schattenwelt, diesen Schatten gilt es zu betrachten. Nehme ich mich an, kann ich das überhaupt oder hat man es mir bisher ständig verwehrt? Wenn letzteres der Fall ist, und dies ist leider sehr oft der Fall, dann bin ich derzeit nicht in der Lage eine glückliche Beziehung mit mir zu haben, mit einem Partner, mit Kindern oder am Arbeitsplatz. Meine Vergangenheit blockiert mich, sie hindert mich. Deshalb scheitern unsere Beziehungen, deshalb gelingt es uns nicht, unseren kosmischen Menschen in uns hervor zu holen, weil wir diese schreckliche Angst in uns verspüren. Wir müssen uns endlich unseren innersten Ängsten stellen, dieser Ur-Angst, damit wir zum Ur-Vertrauen gelangen können. Wir sind alle nur Seele, Liebe, und wir sind eins mit dem Universum. Wir sind eins mit jedem Wesen, Pflanze, Tier, Stein oder meinetwegen Alien dieser Galaxie. Wenn wir dies wissen, aber erst dann, können wir eine bessere Welt erschaffen, denn glaube mir, diese Hölle auf Erden zu ertragen ist sehr schwer und auf Dauer hält dies keiner von uns aus. Wir wollen alle nur geliebt werden, wir wollen nicht überflutet werden von Schreckensnachrichten, wir wollen keinen Krieg und keine Zerstörung. Das wollen nur ein paar Verrückte, ein paar Größenwahnsinnige und sie treiben die Politik in diese Richtung. Doch wir, das Volk, der einfache Bürger, wir sind auch stark, wir wollen lieben und geliebt werden. Wir pfeifen auf diesen Dreck, den sie uns andrehen wollen. Wir wollen Liebe und LIEBE ist eine starke Macht. Der Liebe kann sich auf Dauer kein Mensch widersetzen, niemand überlebt die Liebe. Jeder wird irgendwann anfangen wollen zu lieben oder sich wünschen geliebt zu werden.

An die werten Leser und Leserinnen!



Da die Zahl der Leserinnen und Leser

............nicht ab-, sondern zunimmt, möchte ich mitteilen, dass ich auch über facebook zu erreichen bin. Meine emailadresse bleibt gleich, wie gehabt:

areliahshaar@emailn.de

Mittwoch, 14. September 2011

BAND 13 Als ich begann.....Romanfortsetzung



6.9.2011

Er saß bei ihr und blickte in ihre Augen. Helena schaute ihn wortlos an und erwiderte nichts auf seine Fragen. Es waren jetzt genau drei Wochen verstrichen, als beide von ihrer wunderbaren Reise aus Ägypten zurück gekehrt waren, und dieses Mal waren alle zusammen gereist, vier an der Zahl. Beatrice und ihr Mann hatten sie beide am Flughafen erwartet. Mark, sein Freund, hatte sich noch am Airport von ihnen allen verabschiedet. Er flog zurück in die Staaten um nach seinem Häuschen zu sehen, das irgendwo tief drinnen in den Rocky Mountains lag, im tiefen Arizona. Helena, mit der er die schönsten Stunden seines Lebens verbracht hatte, weilte jetzt noch immer in ihrem Sessel auf ihrer Terasse, ihr Kuchenteller war leer wie seiner und auch die Teetassen waren geleert. Sie saß vergnügt da, blickte ihn liebevoll an und reichte ihm endlich nach langem Schweigen einen Zettel. „Er ist für dich“, entgegnete sie, „und ich hoffe, er wird dir manche deiner Frage beantworten. Ich werde schnell in die Küche schauen und neuen Tee machen.“ Damit stand sie auf und marschierte, ohne seine Antwort abzuwarten, ins Haus hinein. Er rührte sich nicht, dachte ein wenig nach und musste schmunzeln. Sie hatte sicherlich ein weiteres Gedicht geschrieben. Seit vier Stunden saßen sie da und diskutierten über ihr Leben, ihr gemeinsames und ihr getrenntes, denn beide hatten in der Vergangenheit alleine gelebt, er mit seiner Frau, die noch schon lange tot war, gestorben an Krebs. Er hatte das Gefühl, dass es schon sehr viele Jahre waren, die seit ihrem schrecklichen Tod vergangen waren, und sie hatte viele Jahre alleine mit ihren beiden Kindern verbracht nach dem Tod ihres Mannes. Der Tod hatte sie verbunden wie die Liebe. Ja der Tod konnte aus einer Beziehung niemals gestrichen werden. Der Tod gehört zum Leben hat er ihr vorhin mehrmals versichert. Streiche den Tod aus deinem Leben und du wirst niemals wirklich lieben können, dies waren einige seiner letzen Worte gewesen. Dann hatte er von seiner Liebe zu ihr gesprochen, von der Liebe schlechthin, der bedingungslosen Liebe, wie er es nannte und hatte ihr zuletzt eine Frage gestellt. Er kannte Helena, die Frau seines Herzens nur zu gut, um zu wissen, was ihr Schweigen bedeutete. Sie war eine Dichterin, schrieb Romane und phantastische Gedichte, und dieses eine Blatt, das sie ihm dargereicht hatte, war für ihn bestimmt. Sicherlich stand darauf das schönste Liebesgedicht für ihn, das sie für ihn jemals verfasst hatte. Er nahm den Zettel mit großer Erwartung entgegen, begann die ersten Zeilen zu lesen, den nächsten Vers und blickte auf. Seine Augen schauten in die Ferne und sein Herz spürte diese starke Kraft in sich. Was hatte sie da verfasst? Das war kein Liebesgedicht für ihn. Nein, das war – er konnte es zunächst nicht fassen – erschütternd und grauenhaft, was sie da verfasst hatte. Sie glaubte an die Liebe, schrieb nur über die Liebe – und doch konnte es möglich sein, dass auch sie, wie jeder andere Mensch auch an der Liebe gezweifelt hatte, sie in Frage gestellt hatte, sich gefragt hatte, ob es die eine, die wahre Liebe überhaupt gab? Zweifelsohne entdeckte er neue Seiten in ihr, die er offensichtlich nicht kannte und darum nahm er den Zettel wieder auf und las weiter. Eigentlich hatte er noch nicht wirklich zu lesen begonnen, er war sich der Aussage dieses Textes noch nicht voll bewusst. „Als ich begann, der Liebe zu vertrauen“, las er da als Überschrift und seine Augen schweiften umher. Jeder war ein Zweifler, auch sie war es, das wusste er jetzt, wie alle Menschen auf dieser Erde. Doch sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte, und das wollte er auch, immer das finden, was ihm sein Herz, sein Innerstes riet. Leider war das sehr schwer, denn zunächst musste er erst zu seinem Herz gelangen, zu seinem wahren Inneren. Zögernd las er weiter.

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

da kannte ich

sie nicht

ich und viele Frauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

konnte ich

noch lange nicht

ihr – der Liebe

mich anvertrauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

da lief

dieses furchtbare Spiel

zwischen Männern

und Frauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

spürte ich

Hass, Wut

doch niemals Liebe

hatte kein Selbstvertrauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

waren Männer

lieblos – ich

konnte nicht

den Frauen vertrauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

sagten Frauen

zu Männern:

Man kann

euch nicht trauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

misstrauten

die Männer

uns immer, uns

den emanzipierten Frauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

sah ich noch

keine Hoffnung

keine Lösung – doch

ich lernte ver – trauen

Als ich begann

mich zu trauen

mich ständig

dieser Liebe anzuvertrauen

da wusste ich

ich konnte mir mehr zutrauen

Als ich begann

mich der Liebe

anzuvertrauen

da bemerkte ich

viele Männer

und Frauen, die sich trauten

Als ich begann

mich den Menschen

anzuvertrauen

sagte die Liebe:

Bleib weiter

in deinem Ur – Vertrauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

konnte ich baldigst

den Männern

den Frauen und

den Kindern vertrauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

merkte ich ziemlich spät

dass ich einst

mich hatte verloren

wie viele andere Frauen

Als ich begann

der Liebe zu vertrauen

war ich auf

dem besten Weg

um zu lernen

das Vertrauen

….und ich vertraue, ich vertraue…weiterhin….

(Gedichtzyklus: Als ich begann, der Liebe zu vertrauen)

Sie kam mit der vollen heißen Teekanne zurück und stellte sich auf den Tisch, nahm ein Messer und schnitt eine Rose aus ihrem Garten ab. Es war keine gelbe Rose, ihre Lieblingsrose, sondern eine ganz gewöhnliche rote Rose. Er wunderte sich darüber. Jeder Handgriff von ihr hatte eine spezielle Bedeutung und noch hatte er nicht erfasst, was es bedeutete, dass sie eine fast verblühte rote Blume abschnitt und in sie zusätzlich in die Blumenvase gab. „Auch ich habe mich entwickelt, auch ich wachse noch, auch in Zukunft, magst du da vielleicht anderer Meinung sein. Ich bin vollkommen, doch bin ich hier auf Erden ständig nur Seele? Lebe ich jede Minute meines Lebens auf diesem Planeten in wirklichem Frieden, in Harmonie? Sind wir uns eventuell der Tatsache nicht bewusst, dass wir uns in einer Realität befinden, in unserer selbstgeschaffenen Welt, die Illusionen unterliegt. Ich wollte dir schon lange dieses eine Gedicht zeigen, mit dir darüber reden, dir offenbaren, wie es mir ergangen ist auf dem Weg, der uns uns näher bringen soll. Die Zeit hat nicht gereicht und der passende Augenblick war nie da. Jetzt denke ich, ist es so weit, dir zu sagen, dass unsere größten Stärken dort liegen, wo wir glauben versagt zu haben und wo wir in unserem Alltagsleben befürchten, weiterhin zu versagen. Wir sind Liebe, wir beide wissen es, doch was erleben wir? Immer nur Liebe? Immer nur Harmonie? Wobei dazu gesagt werden muss, dass erst genau diese Liebe definiert werden muss, denn Liebe hat nichts mit lieb und nett sein zu tun. Ich weiß, ich habe dich erschreckt, jedoch wollte ich, dass du mich von allen Seiten kennen lernst, schätzen lernst, auch meine Fehler und Schwächen, meine tiefsten Geheimnisse kennst, meine Ängste und Gebrechen. Ich habe vor lange Zeit beschlossen, den Pfad der Seele zu beschreiten, koste es, was es wolle und ich möchte daran festhalten. Als du aufgetaucht bist hatte ich den Entschluss gefasst endlich heil und ganz zu werden, weil mich dieses Wissen um die wahre Liebe nicht befriedigt hat und ich nicht wusste, was es bedeutete nicht gesund, sondern heil und ganz zu werden. Ich sage es so wie es ist. Ich hatte keine Ahnung, wusste nicht, wen ich frage konnte, darum nahm ich meine Zuflucht zu mir selbst, stellte mich dieser Lebensfrage und kann dir sagen: Leicht ist es nicht, dorthin zu gelangen, in das Reich der Seele. Es fiel mir sehr schwer, mich zu akzeptieren wie ich bin, so unvollkommen, und obwohl ich gesund war, mich gesund fühlte, habe ich erst durch diesen Genesungsprozess erfahren, dass ich vieles von mir vergessen hatte, auf viele Seiten von mir verzichtet habe und dass ich nicht in der Lage war, ständig diese bedingungslose Liebe aufrecht zu erhalten, weil noch viele unbewusste Muster in mir abliefen, die mich hinderten wahrhaft zu lieben. Jetzt fragst du dich, wie dies passieren konnte, wo ich doch selbst weiß, dass ich mich Zeit meines Lebens darum bemüht habe mich zu vervollkommnen, zu wachsen und zu reifen. Der Weg der Ganzheit ist ein eigener Weg und er ist mit nichts zu vergleiche. Durch die Seele dringst du in Bereiche vor, die du niemals zuvor betreten hast in diesem Leben. Du lernst die Liebe wirklich kennen, spürst was du falsch gemacht hast, weißt warum die vergessen hast, erkennst deine Muster im Hier und Jetzt und den Grund für dein Versagen und du bist erst dann bereit, all diese Muster, die du in deinem Kopf ständig hin und her geschoben hast, an ihren Platz zu stellen, dorthin, wohin sie gehören. Wir leben nun mal in einer Dichte und viele von uns in einem virtuellen Feld, dies können wir nicht leugnen, auch ich nicht. Wir sind alle diesem Feld, dieser Dichte ausgesetzt, weil diese westliche kapitalistische auf Gewinn orientierte Welt mit ihren Religionen und Ideologien uns stark beeinflusst. Wir reden hier nicht von der Seele, sondern von unzähligen Illusionen, die mit Lügen verknüpft sind, wobei die meisten Menschen gar nicht mitkriegen, was da genau abläuft. Darum hängen diese Menschen noch immer den Religionen und diesen Ideologien nach, glauben, dass es irgendwo da draußen ihre Erlöser und Retter gibt, hoffen auf Politiker, die glauben, endlich eine Patentlösung für die Probleme unserer Welt gefunden zu haben. In Wahrheit liegt die Antwort ganz wo anders, nämlich nur bei uns, in unserem Innersten, und dorthin zu gelangen – ist sehr sehr schwer. Der Pfad der Seele ist mühsam, und doch muss er beschritten werden, auch wenn es uns nicht leicht fällt, weil es keine andere Lösung gibt. Jeder andere Weg wurde schon von uns beschritten und wie hat die Welt nachher ausgeschaut? Nach dem letzten Krieg, der letzten Zerstörung, der letzten Naturkatastrophe? Wir haben noch immer nicht angefangen, wirklich zu lieben, uns selbst anzunehmen in unserer Ganzheit und den anderen zu lieben wie wir sind. Wer heil und ganz werden will, das verspreche ich dir, wird dieser Liebe begegnen. Er wird gar nicht anders können und in seinem Innersten wird er den Wunsch verspüren, endlich mal geliebt zu werden von seinen Mitmenschen und andere zu lieben. Das wird sich erfüllen und dies habe ich erlebt. Jedoch der Pfad, auf dem man sich bewegt, ist eng und schmal und er, das muss ich betonen, ist nicht leicht zu gehen, und man darf niemals umkehren, nur weitergehen, immer weiter gehen, bis man Menschen trifft, die genauso nur eines wollen, Frieden und Reichtum für die Menschen, und vor allem LIEBE.

Zur Erinnerung.....



Der rosarote Panther Teil 3.....
Wiederholung -Fortsetzung

Der rosarote Panther Teil 3

Ar’Eliah-Sha’ar

Kapitel 1)


Inspektor Clouseau von der Pariser Polizei spaziert mit seiner bezaubernden Frau Nicole in Paris Arm in Arm herum, freundlich grüßt er nach allen Seiten die Leute, obwohl sie ihn nicht kennen oder nicht kennen wollen, nimmt, man sieht den Eiffelturm in der Nähe, seinen Hut vom Kopf und grinst besonders freundlich über das ganze Gesicht. Seiner Frau Nicole ist das etwas peinlich, doch sie macht gute Miene zum bösen Spiel. Sie ist keine graue Maus mehr, nein, ihr Gatte, dieser berühmte Inspektor, der zweimal schon den berühmten rosaroten Panther gerettet hat vor den Verbrechern, hat heute seinen ersten Urlaubstag. Sein Kollege Ponton vertritt ihn in der Zwischenzeit, und sowohl der Inspektor als auch Nicole sind überglücklich, den ersten Urlaubstag allein, das heißt, in trauter Zweisamkeit in Paris verbringen zu dürfen. Clouseau hat seiner lieben Nicole versprochen, dass er mit ihr ans Meer fährt, dass er nur für sie da ist in den nächsten Wochen. Das Auto steht vollgepackt vor seinem Haus und ist bereit für die Abreise morgen. Heute am ersten Tag will er seiner allerliebsten Nicole jeden Wunsch erfüllen und spaziert bei dieser Hitze oder ist es doch das Gewand, das unpassend ist für diesen Ausflug, auf den langen Straßen Paris herum. In der Eile hat er nichts finden können, was seiner geliebten Frau irgendwie gefallen würde. Er hält diesen und jenen Fetzen, Kleidungsstück in die Höhe, nachdem er immer wieder an dem Stoff geschnuppert hat, sodass jedes Mal der Verkäufer kam und fragte, was er da mache. Nicole verdreht die Augen und wendet sich entsetzt ab. Clouseau antwortet ganz ruhig dem Besitzer dieser so kostbaren Gewänder aus der Hippizeit: „ Ich habe den Stoff untersucht“ „Wozu?“ „ Ich bin Inspektor Clouseau von der Pariser Polizei….und ich suche, ein hübsches, ein besonders hübsches Kleid für meine geliebte ….mon amie.“ Nicole würde sich am liebsten hinter dem nächsten bunten Fetzen verstecken. Nein, das ist nicht ihre Welt, schöne Kleider wollte ihr Mann ihr heute kaufen, stattdessen laufen sie sich die Füße wund, auf den Wegen überall Touristen, die zum Eiffelturm wollen und hier haben die Verkäufer bunte lange altmodische Gewänder. Clouseau schaut seine Teuerste ganz liebevoll an und strahlt über das ganze Gesicht. „Nicole, wie wäre es mit diesem hier!“ Seine liebe Gattin verzieht etwas das Gesicht und wendet sich kopfschüttelnd ab. Der Verkäufer ist verärgert über des Inspektors Unverschämtheit, die schön geordneten Kleider so zerwühlt zu hinterlassen. Erbost stellt er ihn zur Rede: „Was machen sie da….hm…Inspektor…?“ „Inspektor Clouseau, bitte, von der Pariser Polizei, (hält seinen Ausweis in die Höhe) wollen sie hier bitte schön meinen Orden sehen? Ich habe schon zweimal den rosaroten Panther gefunden, und hier ist meine bezaubernde Frau Nicole, mein süßes kleines graues Mäuschen…na wie gefällt dir dieses graue Schottenröckchen….Liebling?“ „Ich beziehe meine Ware nicht aus Schottland, und übrigens….verziehen sie sich schleunigst…ihre arme Frau kann einem ja leidtun….und hören sie auf…in meinen Stoffen zu wühlen…! Verstanden?“ „Ich untersuche, verstehen sie, ich….ich untersuche, nicht wahr Nicole…diesen Stoff….“ „Und was wollen sie hier finden….Herr Inspektor, hm?“ „Ich erlaube mir, Sie darauf hinzuweisen, dass nach Paragraph sowieso… der französischen Rechtsordnung sie verpflichtet sind, mir bei meiner Suche behilflich zu sein.“ Der Verkäufer stellt sich breitbeinig hin, die anderen Kollegen kommen herbei gelaufen und wollen zuschauen. Ein breitbeiniger starker Mann gegen einen schlanken weißhaarigen Mann, der ständig an den langen Hippikleidern herum fummelt. „Alter, schleich dich…wir wollen dich hier nicht“ „ Also bitte, schö—ö-n reden“, meckert Clouseau, „man ist immer höflich zu seinen Kunden und ich bin doch Kunde.“ Nicole hat sich etwas abgeseilt und schaut zu ihrem Gatten hinüber. Clouseau kniet sich plötzlich zu Boden, breitet die Arme aus und fragt: „Nicole, zartes Täubchen, mein graues Mäuseschwänzchen, magst du diesen altmodischen grauen Fetzen haben, der dich wieder zu einer kleinen grauen Maus macht wie in der Vergangenheit….( Nicole geniert sich und schreit oh….)…oder du sagst diesem Hundesohn, dass er sich seine Fetzen hinten reinschieben kann, … dann lass dich umarmen, Gemahlin…wir … werden weitermarschieren und einen anderen Ort suchen, wo es nicht so gemeine Verkäufer wie diesen hier gibt.“ Der Besitzer ist bei den letzten Worten ziemlich wütend geworden und hat den nächst besten Fliegenbracker genommen von seinem kleinen Stuhl, auf dem er zuvor gesessen ist, und ist auf den Inspektor losgesprungen. Mit einem „ Ich mach dich fertig“ stürzt er sich auf ihn, doch Clouseau kommt im zuvor. Er packt ihn und sagt: „Sie wollen Gewalt anwenden, bitte sehr, hauen sie mir eine rein, sofort, dann garantiere ich ihnen, dann sitzen sie…warten sie mal…sie sitzen… ich muss rechnen, …. (nimmt einen Kuli und sein Notizbuch und schreibt was hinein)… sind es eins oder zwei Jahre im Gefängnis.“ Der Verkäufer wird von seinen Kollegen festgehalten, nicht mehr vom Inspektor alleine, am liebsten würde er ihn am Kragen packen. „Was willst du hier…was schnüffelst du hier herum….du Schwein….?(man zerrt ihn etwas zurück, sodass der Inspektor ihm gegenüber steht und voll zur Wirkung gelangt und seines Amtes walten kann). Nicole steht nur mehr fassungslos daneben und versucht ihren lieben Mann zu erreichen. „Jacques, ich bitte dich….hör auf…Jacques“, doch ihre Stimme geht unter. Es gibt ein schnelles Wortgefecht zwischen den beiden Männer, beide brüllen sich laut an, der Inspektor ist der letzte, der spricht „….im Namen des Gesetzes….der französischen Republik verhafte ich sie….“ Der Verkäufer erbleicht, sagt: „Was bitte, habe ich getan…was bitte…ich habe diesem Trottel gesagt…er soll mit seiner Tussi….“ Der Inspektor ist ziemlich erzürnt, seine geliebte Nicole beschimpft niemand, auch kein Mann von der Straße, der nur lumpige Kleider für seine liebe Frau hat, die ihr nicht gefallen. Ein Auto bleibt plötzlich auf der Straße stehen, jemand hupt, dieser jemand steigt aus und steht plötzlich in der Runde. „Alles in Ordnung, Chef?“ Sein Freund Ponton ist erschienen. Clouseau hat sich wieder im Griff, nicht jedoch der Verkäufer. „Bitte, was haben sie hier gesucht…ständig an meinen Sachen herum gefummelt mit ihren schmutzigen Händen, … die schönen Stoffe .?“ „Clouseau dreht sich plötzlich blitzschnell um und schreit in die schaulustige Menge hinein: „Ich habe die Stoffe untersucht! Ich habe die Stoffe untersucht! (zeigt mit einer Hand in die Richtung des Verkäufers, die Menschen stehen wie gebannt) Ich – habe sie nach möglichen Sprengstofffallen untersucht…“ Ein Aufschrei in der Menge, „Dieser Mann da“, er zeigt auf den Verkäufer, „ist kein (…..alle warten gespannt)… kein Verbrecher….er ist kein Dieb. Er ist nur faul und schlampig, er hat die losen Fäden an den langen Kleidern aus Amerika nicht angenäht. Sehen sie her. Hier ist ein langer Faden, hier auch, das ist Betrug. Jeder, der dieses Kleidungsstück kauft, verliert es nach ein paar Tagen wieder, und warum? Weil ein paar Löcher darinnen sind! Schlechte Ware, mein Herr, schlechte Ware!“ Die Menge atmet erleichtert auch, Kollege Ponton nickt freundlich in die Menge, verabschiedet sich von seinem Freund und Chef. „Alles in Ordnung, ich mach das schon, ich und meine zwei Jungs. Kommen sie bald wieder“, winkt und geht zum Auto und fährt ab. „Bitte“, der Verkäufer weicht immer wieder ein paar Schritte zurück, „bitte tun sie mir nichts. Ich habe diese losen Fäden nicht gesehen. Ich habe die Ware aus der Türkei bestellt und sie aufgemacht. Sie dürfen mir glauben. Ich will niemanden betrügen.“ „Das könnte gefährlich sein, verstehen sie, da könnte eine Bombe in dem Stoff versteckt sein….“ „ Oder eine Wanze“, ruft einer der Umstehenden. Clouseau nickt und bückt sich zu Boden, während Nicole wie verdattert dasteht und dem Schauspiel ihres Gatten zuschaut. Die Leute wissen nicht ganz, ist das ein total Verrückter oder doch ein richtiger Polizist, denn seine Marke hält Clouseau noch immer in der Hand. „Das nächste Mal durchsuchen sie ihre Ware nach einer Sprengstofffalle, verstanden?“ Nicole ist mit einem Schlag bei ihrem lieben Gatten und zieht ihn aus der Menge hinaus. Clouseau ist überglücklich, er strahlt über das ganze Gesicht. Nicole ist traurig, sie hat kurz geweint. Ein paar Meter weiter vorne, bleibt sie stehen und dreht sich zu ihm hin. „Du hast mir versprochen, während des Urlaubes nur an mich zu denken. Du wirst keine Verbrecher jagen….du hast es versprochen!!!.“ „ Ja mein liebes graues Mäuschen….hm….meine liebe Nicole.“

Kapitel 2)

Kurze Zeit später sieht man beide (Clouseau und Nicole) völlig verliebt in einem größeren Geschäft stehen. Nicole hat endlich das gefunden, was ihr geliebter Clouseau versprochen hat, ein wunderhübsches Kleid, das findet zumindest er. Die Verkäuferin steht neben ihr, während der Inspektor seine Frau vor dem Spiegel in dem schönsten, für ihn schönsten Kleid bewundert. Er schlägt die Hände zusammen, eilt auf sie zu, umarmt sie wie verrückt, während die Verkäufer etwas betroffen daneben steht. Er bemerkt es und sagt voller Stolz zu ihr: „Wir sind erst seit kurzem verheiratet, das ist…unser erster Urlaub…verstehen sie…wir müssen erst was Passendes für sie finden…für meine Nicole. …. (diese lächelt, weil es schön ist, dass ihr ihr Mann schmeichelt und selbstverständlich das Kleid für sie bezahlt)…..äh….hm…haben sie nicht noch ein zweites Kleid für sie…für meine Liebe…hm….(kommt wieder nahe zu seiner Frau und beschnuppert sie von oben und unten wie ein Verliebter, die Verkäuferin verschwindet sofort, kommt dann mit einem zweiten Kleid zurück)….chic bist du…meine belle amie…hm….ich werde mich auch für dich umschauen…ob ich was Hübsches für dich finden kann….(verschwindet)“. Während er sich ihm Geschäft umschaut, kleidet sich Nicole um und steht bald erneut vor dem Spiegel in einem zweiten, wirklich bezaubernden Kleid. Inzwischen hat sich ihr lieber Gatte umgeblickt, die zarteste Spitzenunterwäsche für Damen im Visier gehabt, sich vorgestellt, wie Nicole darin aussieht und sich in die Wäsche gekuschelt, d.h. sie sich an sein Gesicht gehalten, die Augen geschlossen und zu träumen angefangen. Als er die Augen öffnet, bemerkt er, dass vor ihm eine andere Verkäuferin steht, die ihn bitterböse anstarrt. Er hat sich fast in die funkelnagelneue Spitzenwäsche geschnäuzt, so sieht es jedenfalls sie. Sie nimmt ihm ganz einfach die Wäsche ab und deutet ihm in eine bestimmte Richtung. Brav marschiert Clouseau dorthin und befindet sich in der Herrenabteilung, von seiner Frau fehlt jede Spur. Nun ist der liebe Mann in seinem Element und er erinnert sich, dass er doch ein lieber Gatte ist und sich seiner bildhübschen Nicole in dem bezaubernden Kleid nicht mit seiner Uniform nähern kann. Was macht man da? Man kauft ein, kleidet sich genauso hübsch wie sie und dies setzt voraus, dass seine geliebte Nicole mit einem Kauf von Herrenunterwäsche, einem Anzug für ihren getreuen Gatten einverstanden ist. Ein paar Minuten später sieht man den Inspektor seines Dienstgewandes entledigt in einem feschen Anzug stecken, die zwei Verkäuferinnen neben ihm sind ihm behilflich die teuersten Sachen, Hemd, Krawatte etc. an den freundlichen Kunden loszuwerden. Kurz und gut, eine halbe Stunde später kehrt Clouseau mit einer großen Tasche zu seiner geliebten Nicole zurück, in der sich seine alten Klamotten nebst Dienstausweis befindet, selbstverständlich tritt er nun in dem neuen Anzug auf. Seine Frau hat gerade jede Menge Kleider probiert, ist völlig in dem Kleiderrausch aufgegangen und bemerkt ihn nun endlich. „Sie nur, wie mir das Kleid steht, (sie dreht und wendet sich vor dem Spiegel)…was meinst du….“ Clouseau kommt ihr wieder etwas nahe…und meint dann: „Meine liebe Nicole…zieh doch mal wieder das eine Kleidchen an…das von vorhin….das passt wunderbar zu meinem neuen Anzug….findest du (deutet auf sein Gewand) …dass er nicht etwas zu altmodisch ist für mich?...“ Nicole ist nicht gewillt, die letzten Kleider herzugeben, sicherlich, das erste war schön, aber die, die sie nachher entdeckt hat, als ihr lieber Gatte abwesend war, nein, nicht auszudenken….dass sie dieses schäbige Kleid wieder anzieht.“ „Nicole…mein süßes kleines ….hm….(Nicole kann sich denken was jetzt kommt, sie soll das allererste Kleid anziehen…nur weil es zu seinem Anzug passen soll)….sieh nur…was die beiden Damen da drüben für mich ausgesucht haben…den allerletzten Schrei….und ich denke…dass dies (nimmt sie ihn die Arme und versucht sie rumzukriegen)….hm…Nicole….mein Liebling“ „Jaques,….ich will diese drei Kleider…..(wehrt ihren lieben protestierenden Gatten ab)…und ich lasse mich nicht davon abbringen….du hast mir gesagt…dass ich keine graue Maus bin…in dem Kleid(fängt fast zu heulen an)….werde ich wieder eine sein…und das will ich nicht….“ Der Inspektor ist gerührt, beruhigt sie und meint dann zu der Verkäuferin, die nicht weiß, was sie jetzt tun soll, das erste Kleid bringen oder nicht, weil er dafür ist und sie total dagegen. „Hm…meine süße Nicole….möchtest du das schöne Kleidchen….“ „Ja, aber dieses, das ich gerade anhabe…..verstehst du…dieses will ich und die zwei anderen….“ „Dann lässt du es eben an…es macht gar nichts….gar nichts mein Liebling“. „Oh!“, Nicole ist entzückt, dass ihr Mann endlich zur Vernunft gekommen ist. Still und leise schleicht er zu der einen Verkäuferin und gibt den Befehl, das andere Kleid, das, was ihm so gut gefiel, einzupacken. Diese nickt nur, sagt aber nichts. Nicole ist jetzt fertig, sie hat all ihre Sachen in eine große Tasche gesteckt und eilt zur Verkäuferin hin. Diese nickt nur, bevor sie den Mund aufgemacht hat. „Wird gemacht, gnädige Frau, die beiden Kleider, die ihnen gefallen - und das eine lassen wir, wir haben schon verstanden.“ „Wir sind …erst seit - hm - kurzem verheiratet und es ist unser erster Urlaub, unser erster gemeinsamer Einkauf….“, bemerkt Nicole an. Dann verschwindet sie und läuft zu ihrem Gatten, der an der Kasse steht und bereit ist zu zahlen. Es dauert etwas länger, weil die zwei anderen Gewänder noch gut verpackt werden, sodass er sie nicht zu Gesicht bekommt, dann versucht Nicole ihn abzulenken, damit er bei der Rechnung, die er zu zahlen hat, nicht zu viel nachdenkt. Alles geschieht bestens, ihr lieber Gatte merkt nichts oder doch? Er ist nur total verliebt und hingerissen, weil sie jetzt beide so ein schönes hübsches Paar sind und beschließt nach Verlassen des Geschäftes Nicole eine weitere Freude zu bereiten. Beiden stehen auf der Straße und Clouseau ruft ein Taxi, wirft dann die benötigten Einkaufstaschen hinein und gibt dem Fahrer das nötige Geld, um alles nach Hause zu bringen. Dann sind beide wieder alleine und die beiden laufen ein wenig herum, man sieht im Hintergrund den Eiffelturm.

Clouseau hat eine Idee, die er schnell seiner Frau mitteilt. Wenn sie schon so schön gekleidet sind, dann könnten sie mal die Welt von oben aus betrachten, denn er fühlt sich wie im siebenten Himmel. Gesagt getan. Warum ist ihm diese tolle Idee nicht sofort gekommen? Nein, seine geliebte Nicole muss mit ihm da hinauf auf den Eiffelturm und dieses Mal ist seine Frau von seinem Plan hingerissen. Sie war schon lange nicht mehr da oben und hat den Himmel gerochen, geschnuppert. Wenige Minuten später bemerkt man sie im Lift, beide werden von den umstehenden Touristen angestarrt. Wer ist auch so verrückt und fährt mit der Abendgarderobe auf den Eiffelturm? Nur ein sehr verliebter Mann und eine noch verliebtere Frau. Wenig später stehen die beiden oben und sind überglücklich, blicken Arm in Arm auf ihre geliebte Stadt Paris und denken an den bevorstehenden Urlaub am Meer. Nicole wollte ja eigentlich weiter und sich ein paar Kulturschätze anschauen. Ägypten oder Griechenland war ihr sehnlichste Wunsch gewesen, doch sie sieht es ein, so viel verdient ein Inspektor nicht, dass er jetzt und noch dazu so plötzlich sich ein Fünfsternehotel für seine Frau in Ägypten leisten kann, noch dazu wo er es hasst, zwischen alten verstaubten und verdreckten Steinen, die ein paar Tausend Jahre alt sind, in der staubigen Hitze herumzulaufen. Da ist das französische Meer gerade richtig. Nein, ihr Mann ist doch ein richtiger Schatz, obwohl sie zugeben muss, manchmal hat er so seine Flausen, so wie gerade vorhin, als er sie zu einer grauen Maus wieder machen wollte. Hier oben glänzt ihr Kleid und sie wurde nicht nur widerholt angestarrt, sondern bewundert von den Touristen, sie fallen überall auf, sie besonders und er ist nur total verliebt. Doch wie lange? Wird er hoffentlich mal für ein paar Wochen seinen Job vergessen – vergessen können? Wie es ausschaut, kann er es, macht er es – ihr zuliebe.

Es vergehen die Minuten, wo beide in ihrem Glücke schwelgen, als das geprüfte Auge des Inspektors etwas Ungewöhnliches entdeckt. Da hat sich doch tatsächlich eine Person zu schaffen gemacht, etwas unterhalb von ihnen. Da steht jemand, Mann oder Frau, genau kann er es nicht sagen, auf jeden Fall starrt er gebannt da hinunter, während Nicole in die Ferne blickt und ihm etwas vorsäuselt. Da untern braut sich was zusammen. Diese unbekannte Person hat einen Anzug an, ähnlich einer Taucherausrüstung, so genau kann er es nicht sagen und darüber legt sich dieser Jemand gerade seinen Fallschirm. Da ist er sich hundertprozentig sicher. Was macht ein völlig Unbekannter oder Unbekannte hier mit einem Fallschirm, noch dazu wo es keinem hier auffällt, denn die meisten Touristen schauen nicht dorthin, wo er gerade hinschaut. Ein Blick zu Nicole zeigt ihm, dass auch sie nichts mitgekriegt hat. Blitzschnell erfasst er die Situation. Normalerweise springt man nicht vom Eiffelturm, es sei denn…. es sei denn, man hat dazu seinen guten Grund, und den muss er noch herausfinden. In Windeseile stürzt er davon, so schnell, dass Nicole es zunächst gar nicht mitbekommt und vor Schreck aufhört zu reden, dann sieht sie ihn, erkennt die Richtung und dann weiß sie, was er vorhat. Da will wirklich einer hinunter springen. Mit einem „Oh, mein Liebling, warte doch…“ rennt sie hinter ihm drein - und obwohl beide Fahrkarten für den Lift hinab haben rennt sie wie er hinterm jener unbekannten Person hinterher, die langsam aber sicher da nach vorne klettert und noch nicht weiß, dass sie bemerkt worden ist. Clouseau hat sie in der Zwischenzeit fast erreicht, da dreht sich diese unverschämte Person auch noch um und blickt ihn an. Ein Gesicht versteckt hinter einer Maske starrt ihm entgegen. Grund genug, dass in ihm die Inspektor Instinkte erwachen und er in Windeseile sich an den Stangen festhält und diesem Verbrecher, denn das ist diejenige, da ist er sich völlig sicher nachzuklettern versucht. Doch die andere ist schneller, ist schon fast am Ende angekommen, dann dort, und dreht sich etwas zur Seite. Noch einmal erkennt der Inspektor das Profil dieses Gauners, dann springt diese ab und der Fallschirm öffnet sich später. Clouseau ist leider nicht schwindelfrei und ist in seinem Übermut in arge Bedrängnis gekommen, indem er nachgeklettert ist. Jetzt hängt er an so einer Stange und schaut erbost dem Geflohenen nach. Nicole steht wie alle anderen Touristen im sicheren Bereich und ruft ihm etwas zu. Jeder sieht nur den verrückten Mann in dem Anzug, der da herum geklettert ist, keiner außer ihm und Nicole hat den oder die Unbekannte zwischen den Häusern da unten entdeckt. Ein letzter Blick nach unten zeigt ihm noch die Richtung, in welcher die flüchtende Person vor Clouseau geflogen ist. Dann hört er nur mehr das Geschrei der Touristen und seiner Frau, und versucht umzukehren.

Kap. 3)

Der Inspektor, von dem natürlich niemand weiß, dass er einer ist, weil er doch in dem chicen Anzug steckt, unternimmt die unmöglichsten Versuche wieder dorthin zu klettern, wo das zahlreiche Publikum und seine geliebte Frau auf ihn warten. Völlig erschöpft kommt er endlich an, und wird anstatt mit Jubel mit Schimpf und Schande empfangen. Die Leute brüllen lauthals auf ihn ein, ob er lebensmüde sei, seine Frau vergessen hätte, weil er so waghalsig an den wenigen Stützen entlang gewandelt war in schwindelerregender Höhe. Auf jeden Fall die Beleidigungen gegen ihn hören nicht auf, zumal auch niemand seine Uniform sieht, denn die ist ja Gott sei Dank per Taxi nach Hause gebracht worden. Nicole steht still da und kommt nicht zu Wort, während Clouseau sich in wüsten Schimpftiraden gegen die aufgebrachte Menge ergeht, man versteht allerdings nichts von dem, was er da in die Menge ruft, bis – plötzlich die Pariser Polizei auf die Bühne tritt, es hat etwas gedauert, bis sie da hier oben am Eiffelturm ist, und Schweigen eintritt. Clouseau ist noch immer außer sich, dass man ihn nicht ernst nimmt, dass er seine Dienstuniform nicht trägt, dessen ist er sich nicht bewusst. Er muss erst dies zur Kenntnis nehmen, als ihn die beiden Beamten packen und durch die Menge ziehen, vorbei an Nicole, er schimpft noch immer, und in eine kleine Ecke gebracht wird. Erst hier kann der liebe Inspektor verhört werden von der Polizei. Clouseau glaubt nicht richtig zu hören, dass man ihn jetzt für einen Gesetzesbrecher hält, wo er gerade im Begriffe war, der Grand Nation eine besonderen Dienst zu erweisen, indem er einen gefährlichen Verbrecher beinahe gefasst hätte. Doch von seinen Erklärungen, warum er da in diesen Höhen herum geklettert wäre, schenken die beiden Beamten keinen Glauben. Er ist und bleibt einer, der Unruhe gestiftet hat, bis plötzlich Nicole vor den beiden steht und Partei für ihn ergreift. „Nicole, liebes Täubchen,… sag doch diesen beiden Plüschaffen, wer ich bin. Ich bitte dich. Du kannst ihm auch deinen Ausweis zeigen, den du immer bei dir trägst….mon amie….meine Liebste.“ Die Polizisten sind nicht besonders davon angetan, von ihm, der ein Inspektor sein soll, in diesem Tone und mit diesem Schimpfwort bedacht zu werden. Der eine kramt sein Büchlein hervor und fragt in strengen Tone: „ Name….bitte, mein Herr!“ „Ich bin Inspektor Clouseau, wie oft soll ich es denn noch sagen….ich bin derjenige,…der den rosaroten Panther gefunden hat….den kennen sie doch. Ich habe auch einen Orden gekriegt. Er hängt um meinen Hals, ich trage ihn stets bei mir“(Clouseau greift nach ihm und muss feststellen, er trägt jetzt anderes Gewand und auch keinen Orden auf seiner Brust) „Und? Wo ist er denn, ihr besonderer Orden?“, fragt der andere Beamte. „ Sie laufen hier mit ihrer reizenden Gattin in diesem komischen Kostüm herum. Gehen sie auf einen Maskenball?“ Der Inspektor will schon etwas Gemeines erwidern, wird aber unterbrochen vom ersten: „Ausweis haben sie keinen, wie ihre Frau Gemahlin, schon gar nicht einen Orden, sie sind durch die Absperrungen hindurch, was verboten ist und wollten da hinunter springen, das haben viele gesehen….haben sie überhaupt eine Fahrkarte, wie sie gerade behauptet haben?“ Der Inspektor kramt in seiner Tasche und findet nichts. „Also das auch nicht, keine Eintrittskarte. Gut, das sind dann mehrere Delikte. Wir bringen sie mal aufs Revier, dann sprechen wir weiter, und wenn sie weiterhin in diesem Tone mit uns sprechen und uns blöd verschaukeln wollen, nur zu, eine Zelle haben wir immer frei, auch für sie!“ Fuchsteufelswild geworden versucht Clouseau, sich davon zu stehlen, doch er kommt nicht weit. „Ein Fluchtversuch, auch nicht schlecht“, meint der eine Kollege, „nur so weiter, dann sitzen sie irgendwann im Kittchen“ Jetzt probiert es der Inspektor mit der freundlichen Tour. „Ich – ich habe ihnen doch gesagt, wer ich bin. Wir sind auf Urlaub. Heute ist mein erster freier Tag. Ich habe total vergessen, dass ich keine Uniform anhabe. Sie könnten in der Zentrale anrufen, mein Kollege Ponton vertritt mich, er wird für mich bürgen.“ „So so, in der Zentrale kennt man sie, na schön, bin schon gespannt, was die dazu sagen, wenn wir sie zu ihnen schicken. Pierre, könntest….könntest du mal anrufen und nach einem gewissen Ponton fragen.“ Der Polizist telefoniert, der andere wartet und der Inspektor ist beruhigt. Es vergehen einige Minuten, bis der andere zurückkommt. „Ein gewisser Ponton ist nicht bekannt, niemand kennt ihn. Wer soll denn das sein, hm?“ Clouseau versteht das Ganze nicht, wo ist sein Freund und Retter, nicht im Dienst um diese Zeit? Na gut, er hat noch eine Triumphkarte im Ärmel, die will er nutzen. „Rufen Sie Chefinspektor Dreyfuss an, sagen sie ihm, dass es dringend ist. Ich, Clousseau, muss ihn sprechen!“ „Den Chef persönlich? Das ist nicht lache, aber von mir aus. Wir werden schon sehen, du sitzt bald im Kittchen mein Freund“ Der andere Kollege steht etwas herum und weiß nicht, was er tun soll. Darauf sein Kollege: „Was ist? Er hat gesagt, wir sollen den Chef anrufen, diesen Dreyfuss. Aber Gnade dir Gott, Freundchen, uns wirst du nicht so schnell los, wenn das jetzt nicht klappt.“ In der Zwischenzeit sitzt Dreyfuss in einer wichtigen Besprechung und möchte nicht gestört werden, als das Telefon durchgestellt wird und man ihm mitteilt, es wäre sehr - sehr - wichtig. Verärgert nimmt er ab.

Man sieht den Polizisten wieder telefonieren, endlich scheint der richtige Mann am Apparat zu sein, denn die Miene des Polizisten verändert sich. „Ja, das hat er behauptet, er sei Inspektor Clouseau und….sie würden ihn kennen. Ja, er hat ein bildhübsche Frau neben sich….warten sie mal…wie heißt die Dame? Nicole heißt sie, jawohl….“ Er übergibt das Handy dem Inspektor und salutiert vor dem, Dreyfuss meldet sich am Apparat. „Mein Gott, Clouseau, was ist passiert, dass sie mich mitten in einer Besprechung mit dem Minister belästigen. Diese Beamten da haben behauptet, sie wollten vom Eiffelturm springen. Nein, nicht? Schade, schade. Und was wollten sie da oben….Clouseau? Tauben fangen sicherlich nicht. Also was?....Was? Einen Verbrecher fangen, der mit einem Fallschirm abgesprungen ist? (immer lauter werdend) Mein Gott, Clouseau, ich bitte sie, wo kämen wir da hin, wenn sie mich wegen jeder Bagatelle in einer wichtigen Sitzung stören…..Nein, wir werden heute kein Protokoll aufnehmen, das wird die hiesige Polizei überprüfen, ob jemand abgesprungen ist, nicht sie, haben sie mich verstanden. Sie haben ihrer Nicole versprochen, sich nur um sie zu kümmern, (sehr laut) Clouseau…sie – sind auf Urlaub!! Sie fahren auf Urlaub und Ponton wird sich darum kümmern. Was, er hat ihn ja nicht gesehen, dieses Gesicht mit der Maske…in einem Taucheranzug? Hahaha ….da kann ich ja nur lachen. Wer trägt einen Taucheranzug und springt vom Eiffelturm mit einem Fallschirm? …ich werde Ponton beauftragen….und jetzt geben sie mir mal einen der beiden Beamten…“ Clouseau reicht verärgert dem Polizisten das Handy zurück, der spricht , schaut ihn dann verdattert an und nimmt plötzlich Haltung an. „Wird gemacht, Herr Chefinspektor. Inspektor Clouseau ist auf freien Fuß zu setzen nebst Gemahlin…und…hm….wie bitte….ja, er steht etwas abseits und hört nicht mit ….selbstverständlich, wir werden nicht ermitteln, nicht nachforschen, wie er es von uns gewünscht hat. Der Herr Inspektor ist in Urlaub und er kommt in drei oder vier Wochen zurück. Selbstverständlich, auf Wiedersehen Herr…Herr Oberinspektor!“

Nicole ist in der Zwischenzeit bei ihrem Mann angelangt und hat gehört, was geschehen ist. Sie ist froh, dass der Rummel vorbei ist und die Leute sich wieder zerstreuen, weil sich heraus gestellt hat, dass der vermeintliche Verrückte doch ein Mitglied der Pariser Polizei ist. Sie ist überglücklich, dass sie doch bald nach Hause kommen, mit dem Lift hinab fahren können, nur ihr lieber Mann hat da enorme Einwände. Dreyfuss war nicht erpicht auf das, was er ihm mitgeteilt hatte über diese unbekannte Person, Ponton war nicht in seinem Büro, wo er sich gerade aufhielt, wusste er nicht. Auf jeden Fall konnte er diesen Vorfall nicht so ohne weiters ad acta legen. Wenn er an das Gesicht dieser unbekannten Person dachte, an die Maske, dann überfiel ihn ein Schauer und er musste sich sagen, dass es um ein Verbrechen ging, ein echtes Verbrechen in dieser wunderbaren Stadt Paris.

Kap. 4)

Clouseau und Nicole fahren im Taxi nach Hause, noch immer denkt der Inspektor an das unbekannte Gesicht am Eiffelturm, während Nicole den Urlaub bildhaft vor Augen sieht. Der Süden Frankreichs ist schön, kein Zweifel, doch man wird doch noch träumen dürfen – von Griechenland oder von Ägypten. Ihr Liebling hat ja recht, jetzt ist es in Nordafrika erschreckend heiß und wenn sie sich vorstellt, wie er und sie in dieser glühenden Hitze in den Pyramiden herumkrabbeln in diesen finsteren Schächten, nein, da ist Griechenland schon besser, griechische Tempeln, wunderbare, soweit das Auge reicht, griechische Vasen und Skulpturen, die gibt es nicht so häufig in Frankreich. Nicole wird von der Realität eingeholt, das Taxi fährt vor, Clouseau bezahlt und beide steigen aus, jetzt sind sie zu Hause angekommen und der Abreise steht eigentlich nichts mehr in Wege oder doch? Ein bestimmter Gedanke, ein Wunsch von ihm oder ihr, wer weiß. Der liebe Mann sperrt die Wohnungstür auf und er und sie treten ein. Er ist noch immer sehr verliebt wie in dem Geschäft oder da oben auf dem Turm, er nimmt sie in seine Arme und denkt, ja woran denkt er eigentlich. „Nicole“, sagt er mit besonderer Leidenschaft und fängt zu träumen an, doch immer wieder endet der Traum mit dieser merkwürdigen Visage jener unbekannten Person. Gedankenlos fragt er seine liebe Nicole. „Wohin möchtest du fahren, meine Liebe, meine allerliebste Nicole?....Möchtest du mit mir nach Nizza oder nach, sagen wir…Monte Carlo….ins Spielcasino…oder…hm….oder?“ „Alexandria wäre schön, oder …“, Nicole ist begeistert, endlich fragt er sie, was sie wirklich will, „Memphis oder Theben, oder noch besser Luxor. Mein Liebling, dorthin will ich….mir die Kunstschätze anschauen….“ Sie schwärmt nur so vor sich hin. Er hingegen denkt nur daran, wie er diesen Menschen fangen könnte und sagt nichtsahnend „Wunderbar…das ist sehr gut…das mache ich…so kriege ich ihn…“ Nicole hat bei beim letzten Wort den Kopf gehoben. Was redet da ihr Liebster? Wen will er kriegen? Sie redet von den schönsten Vasen, den herrlichsten Mumien, sie weiß es selber nicht mehr so genau, und er hat nicht aufgepasst, hat in Gedanken gar nicht an sie gedacht. „Du hast nicht aufgepasst, mon amie, du hast mir nicht zugehört….das machst du immer wieder.“ Clouseau hat sich wieder gefasst. „Natürlich meine liebe Nicole, ich höre dir immer zu.“ Nicole etwas verärgert: „Und? Was habe ich soeben gefragt, dich gefragt? Was? Sage es mir!“ „Äh, hm…. du hast …von uns gesprochen….äh….ich gebe zu, ich war zuletzt in Gedanken….“ „Ich frage mich, was ich da für einen Mann bekommen habe…der an nichts anderes denkt, als an den Vorfall vorhin. Du brauchst mir gar nichts vorschwindeln. Ich kenne dich zu gut“ „Aber Nicole!“ „Ich weiß, du hast mir nicht zugehört, weil ich schon wieder von Ägypten geschwärmt habe…und von Griechenland. Immer hörst du mir nicht zu.“ Clouseau nimmt sie noch heftiger in den Arm. „Du weißt doch, dass mein Herz dir gehört, nur dir allein, du bist so eine besondere Frau für mich…“ „Ja, das weiß ich, und du liebst es mir gelegentlich nicht zuzuhören.“ „Na gut, ich gebe zu, ich habe dir zugehört und dann – ist plötzlich wieder dieses Bild da gewesen, diese Frau oder dieser Mann mit der Maske und dem Fallschirm. Aber ich verspreche dir, mein Liebling….dass ich….“ „Nein, versprich mir nichts…denn ich weiß, du tust es nicht…“ „Ich – ich wollte dir gerade versprechen, dass ich jetzt ins Bad gehe und mich dusche und dann…“ Clouseau ist wie von Sinnen, schnappt seine Frau und trägt sie ins Badezimmer „….und dann werden wir zwei…du und ich….“, weiter kommt er nicht, denn im Vorbeigehen haben Nicoles Beine den Hebel bei der Badewanne berührt und in eine bestimmte Richtung gedreht, sodass mit einem Schlag Wasser aus dem Duschschlauch spritzt und beide von oben bis unten klitschnass sind. So weit zu der Dusche, die jetzt völlig anders verlaufen ist als geplant.

Wenige Minuten später liegen beide im Bett und reden. Dieses Mal ist wirklich die Rede vom Urlaub, von der geplanten Reise in den Süden. Sicherlich, der Inspektor ist ein Liebhaber der schönen Künste, er mag Vasen und alles Mögliche, wie antikes Geschirr etwa, doch wie er seiner geliebten Frau öfters erklärt hat, könnte man diese Gegenstände auch in einem Museum anschauen, zum Beispiel in Paris. Paris hat viel zu bieten und wenn er es sich genau überlegt, muss er nicht nach Kairo fahren, um eine uralte verstaubte Mumie irgendeines Pharao zu betrachten. Ein Blick in eines dieser wunderbaren Magazine oder ins Internet befriedigt voll seine Wünsche. Allerdings denkt da Nicole ganz anders. Seine Erfahrungen mit altertümlichen Gegenständen haben ihn übrigens gelehrt, ihnen aus dem Weg zu gehen, die können etwas gefährlich werden, vor allem dann, wenn man sich zu sehr ihnen widmet. Das weiß er. Da schaut er sich lieber eines von diesen Modeheften seiner Frau an. Er liegt im Bett und blättert in einem dieser Hefte herum, findet nur junge Frauen in lächerlichen Kleidern, „Models“….wie er das Wort schon ausspricht „Models“…in diesen komischen Kostümen, die nur bestimmt sind für das Theater. Ein Glück, dass seine Nicole nicht diese abscheulichen Fetzen bevorzugt, wahrlich, da hat er Glück mit seiner Frau, dass sie die schlichten einfachen Stile liebt so wie er heute – in diesem Geschäft. Während er blättert und dann einfach eine Seite aufschlägt und eine besonders junge Frau in einem langen Gewand auf dem Laufsteg sieht, die Zeitschrift liegt noch lange so aufgeschlagen in diesem Zimmer, weil er es einfach vergisst, sie zuzuschlagen, bemüht er sich, seiner Frau zu versichern, dass sie irgendwann mal nach Griechenland fahren, nur heute nicht und schon gar nicht morgen.

Kap. 5)

Man sieht Clouseau und Nicole im Bett liegen, es ist mitten in der Nacht. Immer wieder wälzt sich der Inspektor im Bett hin und her, schläft aber, doch er träumt von seiner lieben Frau Nicole. Dann passiert es. Mitten im schönstenTraum wechselt das Bild und plötzlich erkennt man ein großes Gebäude, eine Bank mitten in Paris. Mehrere vermummte Gestalten sind in Bewegung. Alle tragen sie Waffen, man sieht kurz, wie der eine noch den Sack nimmt und mit seinen Kollegen sich aus dem Staub macht, ins Auto springt und wegfährt, danach ist noch einmal diese Banque Francaise zu erkennen. Nun rührt sich nichts mehr, niemand ist auf der Straße, es ist, als wäre in der letzten Stunde hier nichts geschehen. Im selben Moment, als die Straße wieder leer ist, das Auto der Gangster ist bereits abgefahren, wird Clouseau munter und erwacht voller Schrecken. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Er weiß nur, er hat von seiner lieben Nicole geträumt, an das Geschehen danach kann er sich nicht erinnern. Vorsichtig dreht er das Licht auf, um seine Frau nicht zu wecken. Er kann nicht mehr einschlafen, er ist viel zu ausgeschlafen, um da im Bett zu liegen. Vorsichtig will er ins Badezimmer oder in die Küche schleichen, doch er kommt nicht weit, er stolpert mitten in der Nacht über irgendetwas, er weiß nicht was es ist, doch er fliegt. Es hat zwar einen lauten Krach gegeben, doch Gott sei gedankt, Nicole schläft friedlich in Bett weiter. Er schafft es ins Badezimmer zu gehen und sich mal auf der Toilette zu erleichtern. Die Spülung ist auch nicht gerade leise, doch seine liebe Frau schläft. Ein Blick auf ihr strahlendes Gesicht im Bett beruhigt ihn. Sie ist so glücklich, vor allem darüber, dass er ihr gestern dieses eine hübsche Kleid gekauft hat, das so gut zu seinem neuen Anzug passt. Jetzt nur noch schnell hinaus in die Küche und dann sich überlegen, was er in der Zwischenzeit macht, bis Nicole munter wird. Vielleicht ein wenig sich mit dem Computer beschäftigen. Wie ging das gerade noch? „Zuerst mit der Maus kli-cken, dann öff-net sich ein Fen-steeeeer….und….“, der Inspektor hat laut gesprochen, das tut er immer, wenn er vor dem Computer sitzt. Doch er ist noch nicht einmal in der Küche angelangt, als er wieder über etwas stolpert. Nein, wie das laut ist. Ein lauter Krach lässt ihn verstummen, dann ein kurzes Innenhalten. Nicole schläft noch immer sehr fest. Seine Hand greift im Finstern nach einem Lichtschalter, findet aber keinen. Mein Gott, was ist denn das? Ein lauter Knall folgt. Ach, ja, sie waren gestern einkaufen und das sind die Sachen, die – er überlegt, wohl jetzt am Boden liegen. Was bedeutet, dass er, um weiter zu kommen im Finstern, über sie hinweg schreiten muss. Keine Kleinigkeit für einen Mann wie ihn, weil das doch mitten in der Nacht ist und Anschleichen schon immer seine große Stärke war. Vergeblich. Gerade in dem Moment, als er gedacht hat, dass er allem aus dem Weg gegangen sei, fällt er über die letzten Einkaufsschachteln und rutscht aus und fällt mit einem lauten Krach zu Boden. Es hat wehgetan und er betastet im Finstern seinen verletzten Körperteil. Er ist still und leise und sagt sich, dass er eine wunderbare Frau hat, denn sie verfügt über einen besonders gesunden Schlaf. Jetzt ist die Frage, wie er da hochkommt, wo ihm alle Knochen wehtun und er da am Boden irgendetwas fühlt. Gerade sagt ihm seine innere Stimme, dass da noch jemand ist, ganz in seiner Nähe. Teile des Traumes, der eigentlich keiner war, kommen ihm in Erinnerung. Da, schon wieder, er hört für kurze Zeit einen Ton, es war irgendein Geräusch, fast wie ein Schritt, er kann es nicht sagen. Wenn es doch ein Einbrecher ist? Was dann? Dann muss er selbstverständlich seine Nicole vor diesem beschützen. Hoch muss er, und das schleunigst, und den Lichtschalter erwischen. Im selben Moment, als er sich emporschnellen will, geht der selbige an und er hat gerade noch Zeit, sich auf die Seite zu wälzen, sodass ihn der Einbrecher nicht sofort an seinem Gesicht erkennt. Nicole, in ihrem reizenden Nachthemd steht neben der offenen Tür und starrt ihn an, einen Gegenstand in der Hand, am Boden sieht man sein Werk der Verwüstung. Clouseau blickt zu ihr hin und seine Augen weiten sich. Beide sind erstaunt, den anderen hier zu finden, Nicole findet als erste ihre Sprache wieder. „Was….was machst du hier?…ich dachte…hier ist ein Ein-brecher….ich habe dich nicht gefunden….habe den Lärm gehört…Jaques…was machst du da….mit all den schönen Sachen, die wir gestern für uns beide gekauft haben?“ Clouseau steht jetzt endlich auf, er ist froh, dass es nur seine Nicole ist und doch kein schlimmer Einbrecher, den er mit seinen Karategriffen zu Boden schlagen muss. „Nicole“, flüstert er erleichtert, „du weißt gar nicht, was ich in diesem Moment durch gemacht habe. Ich – musste dich doch verteidigen…vor diesem….Wüstling….diesem Ein-dringling.“ Nicole schaut ihn etwas komisch an. „Ich kann nicht mehr schlafen. Komm, lass uns jetzt schon abreisen. Die Nacht ist kühl…und es fahren wenige Autos und wir sind dann schneller am Ziel.“ Seine liebe Frau schaut ihn ganz liebevoll an. Endlich ergreift sie das Wort: „Gut, aber nur – wenn du mir versprichst, dass ich fahre…und das mitten in der Nacht.“ „ Aber Nicole….was denkst du dir denn mein Täubchen…ich bin doch der Inspektor“ Nicole bleibt hartnäckig. Sie kennt die Fahrgewohnheit ihres lieben Ehemannes. Sie will ans Ziel gelangen und wenn ihr lieber Gatte schon sich zu Hause, in ihrer eigenen Wohnung im Finstern nicht zu Recht findet, wie konnte es da auf der Straße sein. Nein, es ist am besten, wenn sie fährt und er sich in der Zwischenzeit ausschläft. Das Auto war fertig gepackt und wartete nur auf sie. Clouseau war überglücklich, dass seine Frau schnell begriff. Er brauchte nicht zu fahren, wo er doch in der Nacht so gut wie nichts sah. Da konnte er sogar schlafen, im Auto, wahrscheinlich sogar besser als in seinem Bett.

Szenenwechsel:

Nicole sitzt am Steuer des Autos, Clouseau ist neben ihr und hat schon seine Äuglein geschlossen, er ist eingenickt und seine Frau fährt beide, ihn und sich selbst wohlbehütet aus der Stadt hinaus. Stunden später sieht man die beiden die Plätze tauschen. Nicole ist lange gefahren, die Sonne steht hoch am Himmel, die liebe Frau hat bereits getankt und ein Frühstück gekauft, das beide eingenommen haben während der Fahrt. Jetzt sitzt Clouseau am Lenkrad, währen seine geliebte Frau eigentlich schlafen sollte. Doch sie kann nicht, immer und immer wieder fallen ihr zwar die Augen zu, doch ihr lieber Gatte liebt es, seine Hände vom Lenkrad zu nehmen und sich mit diesen ihr verständlich zu machen. Außerdem ist er über die wunderbare Landschaft mehr als gerührt. Es wandern seine Augen weg von der Straße und hin zu der bezaubernden Gegend, die ihm ins Auge sticht. Nein, Nicole kann es nicht wagen, da einzunicken, wie sie es gerne möchte, zu sehr erfordert Clouseaus Fahrweise ihre Aufmerksamkeit. Als sie endlich einsieht, dass ein Schlaf aussichtslos ist, beschließt sie munter zu bleiben. Clouseau ist über ihre Worte, dass sie keinen weiteren Schlaf benötigt so entzückt, dass er noch mehr zu reden beginnt als sonst. Dass dabei diese komische Landstraße etwas zu kurz kommt und mit ihm auch der Verkehr, wen stört das. Sicherlich nur die großen Geister, Clouseau sicherlich nicht. Dass der hinter ihm fahrende Fahrer ihn überholen möchte, weil er durch seine langsame Fahrweise jeden behindert, Clouseau will ja schließlich die Natur links und rechts von der Straße genießen, und kein Verständnis für seine Zick-Zack Kurven hat, interessiert den Inspektor der Pariser Polizei nicht. Auf einem kurzen Stück einer geraden Straße ist es endlich so weit. Clouseau, in ein Gespräch mit seiner Nicole vertieft, merkt erst in der letzten Minute, wie ihn dieses Wildschwein mit seinem Auto überholt und davon rast. Er ist überglücklich, Nicole das Meer zeigen zu dürfen, das weite blaue Meer, das von hier aus zu erkennen ist. Das Schild „Bauarbeiten“ kommt ihm gerade gelegen, noch mehr seiner süßen Nicole zu erzählen, die leider, das muss er einsehen, am Einschlafen ist, der Schlaf meldet sich bei ihr. So befindet sich gerade Nicole in einem Dämmerzustand, wo sie zwar noch gerade hört, was ihr Liebster da im Auto ihr zuflüstert, doch von dem anderen Geschehen bekommt sie wenig mit. Darüber kann nur einer froh sein, denn Nicole hätte einen Mordsaufstand gemacht. Er hat die Baustelle übersehen und ist durch sein Reden viel zu schnell unterwegs. Dem einen Bauarbeiter ist er ziemlich nahe gekommen, der ließ die Schaufeln noch im rechten Augenblick fallen und sprang zur Seite. Clouseau, ganz in seinem Element, hat seine Hände jetzt wieder auf dem Lenkrad und konzentriert sich da wirklich auf die Straße. Er findet es halt komisch, dass in diesem Winkel von Frankreich so viele Männer da auf der Straße hocken. Meine Güte, da kniet gerade einer, wirklich mitten auf der Straße. Gott sei Dank gibt es da keinen Gegenverkehr. Er hat das Schild „Umleitung“ in seinem Eifer nicht bemerkt und ist auf der Baustelle weiter gefahren. Sein ist das Glück und auch ein Glück für die Bauarbeiter, die gerade das letzte Stück fertig asphaltiert und die Straße durchgängig befahrbar gemacht haben. Allerdings rechnet in diesen Breiten keiner der Straßenarbeiter mit einem Pariser, der die Verkehrsschilder nicht lesen kann. Voller Entsetzen springen sie im letzten Moment um ihr Leben, retten sich und ihre Lieben auf die Seite, um nicht von Clouseau ins Jenseits befördert zu werden. Dieser hat jetzt wohl die Straßenverhältnisse erkannt, zu seinem Glück aber nicht die wüsten Beleidigungen und Schimpfereien der Straßenarbeiter gehört. Einer von jenen schnappt in Eile sein Handy, um seine Kollegen da weiter vorne vor diesem Irren zu warnen. Gerade schafft er es noch, als Clouseau, Nicole ist in einen sanften Schlaf gefallen, mit seiner voll gepackten Kiste vor ihnen auftaucht und vor Ärger stehen bleibt. Er hat ja von nichts eine Ahnung. Verärgert drückt er mehrmals auf die Hupe um kundzutun, dass die Baggerwalze da wirklich nichts auf der Straße verloren hat, genauso wie der große Laster da. Wie soll er da mit seinem schön geputzten Auto weiterfahren? In seinem Eifer, er muss sich ja aufregen, öffnet er das Fenster und wird sofort von einigen aufgebrachten Straßenarbeitern zur Rede gestellt. Was diese ihm da ins Gesicht sagen, wollen wir lieber gleich überhören. Tatsache ist, dass Clouseau ein Weilchen festsitzt, bis ihn die braven Leutchen weiter fahren lassen auf der Sandstaße, nicht ohne ihm vorher ordentlich die Leviten gelesen und ihm eingeschärft zu haben, dass er sich schleunigst verduften soll. Doch davon ein anderes Mal. Wie gut, dass Nicole von dem Schlamassel nichts mit bekommen hat. Sie schläft in Frieden.

Kap. 6)

Man sieht Nicole und Clouseau in einem kleinen Dörfchen Mittagsrast machen. Das kleine Nest ist richtig einladend und das kleine Dorfgasthaus der ideale Ort für Clouseau seiner lieben Nicole zu beweisen, dass er auch ohne seine Arbeit auskommen kann, nicht immer ermitteln muss. Der Tisch ist voll mit bereits leer gegessenen Tellern, Clouseau hat sich erneut als großzügiger Ehemann erwiesen, er hat ordentlich gefuttert, ohne dass in diesem Lokal irgendein Feuerchen ausgebrochen ist, wofür ihm Nicole unendlich dankbar ist, denn jedes Mal, wenn in seinem Herzen das Feuer der Leidenschaft entflammt ist, ist,….Nicole will gar nicht mehr an diese schlimmen Geschichten denken. Jetzt ist er ihr Ehemann und hat sich hier, nicht wie in Paris, als wahrer Gönner von Gaumenfreuden erwiesen. Die französische Küche in diesem kleinen Gasthof ist ausgezeichnet, der Blick auf die herrliche Landschaft versetzt den Inspektor in eine Mords Stimmung und so stört es ihn dieses Mal nicht, dass er den Wirten dreimal rufen lassen muss, um zum Abschluss seiner Nicole noch eine letzte Leckerei zukommen zu lassen. Dreimal hat er seine Angebetene gefragt: „Mon cheri, bist du satt….möchtest du mit mir noch etwas kosten?“ Nicole hat stets abgelehnt, nein, sie hat keinen Hunger, sie braucht kein Törtchen mehr zum Kaffee, nur ein wenig Schlaf und er hat gleich darauf betont, dass er selbst verständlicherweise weiter am Steuer sitzt, bis zu ihrem Hotel. Schlafen, sich Ausruhen wie vorhin, als alles so ruhig war im Auto, sie hat ja nichts mitbekommen. Während die beiden frische Luft einsaugen, denn diese gibt es nicht in Paris, findet man das halbe Wirtshaus samt Wirt vor dem laufenden Fernsehapparat versammelt. Nein, wie schrecklich, was da die Fernsehsprecherin in den Nachrichten verkündet. Auf einer bekannten großen Bank in Paris hat man heute Nacht eingebrochen und sage und schreibe über eine Million Euro gestohlen, die Täter konnten unerkannt flüchten. Die Pariser Polizei sei ratlos, es werde gefahndet, doch man weiß zur Stunde noch nicht, wer die wahren Täter seien. Ganz entsetzt über diese Frechheit der Diebe, die da zugeschlagen haben in der Grand Nation ergeben sich die Dorfbewohner in wüsten Beschimpfungen, die wildesten Vermutungen werden angestellt, wer die Diebe seien und wohin sie geflüchtet sein könnten. Von all dem weiß der Pariser Inspektor nichts. Seit er beschlossen hat, sich zur Gänze seiner Frau zu widmen und seit Oberinspektor Dreyfuss ihm in Paris sehr nahe gelegt hat, endlich mal auf Urlaub zu fahren, hat Clouseau keine Gelegenheit mehr wahrgenommen, ausgenommen tags zuvor am Eiffelturm oben, und seine Fühler in Sachen Ermittlung ausgestreckt. So kriegen die beiden auch wirklich nichts mit, erfahren nicht, um wie viel das Vaterland da bestohlen worden ist, hören nicht, was besorgte französische Reporter der Welt erzählen, dass dies nun schon der vierte spektakuläre Geldraub sei innerhalb eines Jahres und dass die französische Polizei scheinbar versagt habe wie so oft. Minuten später sieht man beide glücklich ins Auto einsteigen und wegfahren. Nicole lehnt auf einen Polster, der Beifahrersitz ist ein wenig nach hinten geneigt, um ein kurzes Mittagschläfchen zu halten, während Clouseau auf das Gaspedal steigt, um den Ziel näher zu kommen.

Szenenwechsel:

Man erkennt in einem kleinen Raum ziemlich wenig, da es düster ist, der andere im Hintergrund ist etwas heller erleuchtet, doch ist wenig auszumachen. Eine Frauenstimme im Hintergrund, eben in diesem Zimmer, ist hörbar, laut und deutlich. „Und du wirst ihn trotzdem tragen, nur du allein, und die ganze Welt wird dir zu Füßen liegen.“ Diese Stimme gehörte einer älteren Frau und war gerichtet an eine relativ junge Dame, die sich gerade aus einem Kleid zwängt. „Du kommst als letzte raus, hörst du, und wenn du hinaus trittst, lege ich ihn dir persönlich um, damit basta.“ Mehr hört man nicht, die junge ziemlich schlanke Dame bindet sich die Haare vor dem Spiegel, dann tritt sie etwas zur Seite und nun erkennt man erst, was da sich türmt im Hintergrund. Das ganze Zimmer ist voll mit wunderbaren modischen Kleidern, die alle vorgeführt werden auf der großen Modeschau.

Kap.7)

Clouseau sitzt vergnügt am Steuer, Nicole schläft, und der Herr Inspektor ist infolge seines vollgefüllten Magens etwas langsam unterwegs. Er zuckelt so dahin, bringt machen Fahrer, der hinter ihm fährt zur Verzweiflung, doch das ändert sich, als er sich seinem Ziel nähert. Vor ihm liegt tief unten seine Stadt, das Meer ist nicht zu übersehen und die steile Bergstraße, die in vielen Kurven sich hinab schlängelt an sein Urlaubsdomizil. Wieder überholt ihn ein frecher Autofahrer in einem tollen Flitzer, der ihm mit seiner ausgestreckten Finger zu verstehen gibt, was für ein jämmerlicher Waschlappen, sprich Autofahrer, er ist. Ein Blick auf Nicole zeigt ihm, dass sie da liegt wie ein Engelchen und nicht fühlt, wie sehr er in seiner Inspektorseele verletzt wird. Er und nicht Autofahren können, wo er doch schon viele Verbrecher gejagt hat und alle erwischt hat? Dieses Mal und weil seine Frau sanft schlummert, will er es diesem Schwein da vorne in seinem roten Schlitten mal beweisen, dass er auch was am Hut hat und die Kurven kratzen kann, wenn es notwendig ist. Dass er da einige Serpentinen vor sich hat, es bergab geht, mein Gott, wen stört das? Er hat das schon längst wieder vergessen. Er ist Inspektor und kann wieder einmal beweisen, was in ihm steckt. Das Erlebnis mit der Baustelle und den schimpfenden Arbeitern ist aus seinem Gedächtnis verschwunden, der rote Wagen kurvt gerade ein wenig tiefer unter ihm und überholt ein paar langsame Fahrer. Was der kann, kann ich auch, denkt sich der Inspektor und steigt mal ordentlich aufs Gas. Mit Gegenverkehr ist bei dieser Hitze sowieso nicht zu rechnen. Welches dumme Schwein setzt sich bei dieser Zeit ans Steuer und fährt vom kühlen nassen Meer weg? Sicherlich niemand. Das Meer lockt und die Überholfahrt ebenfalls. So passiert es, dass nach wenigen Minuten ein gereizter Inspektor Clouseau den Berg hinabrast, die Kurven schneidet und es tatsächlich schafft den roten Wagen einzuholen. Der Fahrer von diesem hat sofort erkannt, welches Spiel da abläuft, grinst in den Spiegel, winkt mit der Hand zurück und los geht die Wettfahrt. Dass dabei die Reifen etwas quietschen, macht nichts, dass man sich an die Fersen des anderen hängt auch nicht und schon gar nicht, dass man die zwei Polizisten, die sich da in einem kühlen schattigen Plätzchen mal ein wenig abseits der Straße ausgeruht haben, aus ihrem Schlafe reißt, das kriegen die beiden Kampfhähne nicht mit. Auf jeden Fall haben die beiden jetzt einen Angreifer hinter sich, die hiesige Polizei, die es nicht glauben kann, dass zwei so gottverdammte Wahnsinnige bei diesen Kurven dahin donnern. Sie erkennen noch von weiten, dass in naher Ferne ein Laster sich mühsam den Weg heraufbahnt, verfolgt von einigen Wägen. Das wird eng werden, meint da der eine französische Polizist und nimmt schon sein Funkgerät zur Hand, um seine Kollegen, die etwas weiter unten neben der Straße hocken, denn auch hier ist eine Baustelle, warum auch nicht, vorzuwarnen. Der rote Wagen hat gerade sich einen erheblichen Vorsprung geholt, als er mit Schrecken den Laster und die Gefolgschaft erblickt, und schon zur Vollbremsung ansetzt. Clouseau ist nicht faul gewesen und ist ordentlich gekurvt, sodass plötzlich Nicole munter wird und mit entsetzten Augen erfasst, was da abläuft. Ihr Mann ist verrückt geworden. Was macht er da gerade? Da unten liegt die herrliche Stadt, man sieht das Spielcasino, die hohen Hotels und er, er gibt sich hier einer Wettfahrt hin. Dieses Mal sind Gott sei Dank seine beiden Hände nur auf dem Lenkrad, und ein Blick nach hinten belehrt die kluge Frau, dass sich die Exekutive an die Fersen geheftet hat. „Gleich…mon amie“, scherzt Clouseau, „habe ich ihn….“, der natürlich von nichts eine Ahnung hat. Dann kommt die nächste Kurve und auf einmal der Laster, wo man plötzlich ausweichen, seine Geschwindigkeit reduzieren muss, um nicht im Straßengraben zu liegen. Nicole ist still und bleich geworden, hat keine Zeit etwas zu erwidern. Der rote Wagen ist nicht mehr zu sehen und das wurmt den Herrn Inspektor sehr, zumal er im Rückspiegel erkennt, dass ihm die Polizei auf den Fersen ist, hupt und ihm Zeichen gibt. Doch was soll das alles? Er ist doch hinter jemanden her, und er ist selber Polizist. Ganz sicher wollen sie ihm nur helfen, ihn unterstützen, und darum flitzt Clouseau, soweit es möglich ist, der Stadt entgegen. Auf der Baustelle sind die Herrn Kollegen bereits gewarnt, sie wissen, sie dürfen diesen Wagen nicht vorbei lassen, der mit überhöhter Geschwindigkeit die Straße benutzt. Soeben flitzt ein roter Wagen vorbei und die zwei Beamten schauen sich an. Mit einem zweiten Auto haben sie nicht gerechnet. Wieso hat der Herr Kollege nicht gesagt, dass es zwei sind? Aha, da kommt schon dieses Wildschwein in die nächste Kurve, der eine der Polizisten gibt Handzeichen, springt dann noch rechtzeitig zur Seite, weil Clouseau weiter rast. Nicole ist entsetzt. Was macht ihr liebster Mann da? Was läuft da? Sie dachte nur, dass er sich ärgert, weil der Wagen vor ihm ihn wahrscheinlich überholt hat? Das ist ja nicht weiter schlimm, doch Clouseau ist verbissen. Er kurvt auf dieser schrecklichen Baustelle herum, hinter ihm eine große Staubwolke, die beiden Polizeiwagen hinter ihm, beide sehen wenig aus, was verständlich ist, handelt es sich doch um eine Sandstraße. Die Bauarbeiter haben Mittagspause und kriegen von dieser Szene ziemlich wenig mit. Wahrscheinlich hätten sie sich gefragt, warum die alle so schnell fahren, wo es doch da vorne die große Grube gibt, ein Loch, wo man nur 30 km/h fahren sollte, wie gesagt sollte. Clouseau hört es nur laut Krachen, weiter nichts, er merkt, dass der Wagen noch intakt ist – er fahren kann und dass er dieses rote Schwein da vorne eingeholt hat. Der Fahrer hat ihn wieder im Spiegel erkannt und gibt sein bestes. Jetzt befinden sie sich bereits fast unten auf Meeresniveau und es ist nur mehr ein kurzer Weg bis zu seinem Hotel da drüben. Minuten später sieht man den Fahrer des roten Wagens erleichtert aussteigen. Weit und breit keine Spur von einem verrückten Inspektor und seiner Frau. Dass er da nicht stehen darf, stört ihn nicht und dass er zwei anderen Wagen die Ausfahrt versperrt auch nicht. Doch die Typen, und das sind wirklich nur fiese Typen, wenn auch in lauter feinen Anzügen, regen sich sofort und zwei von ihm machen ihm klar, dass er mit seiner Badewanne abdampfen solle. Sie müssten jetzt weg, hätten hier nur eine Kleinigkeit zu erledigen gehabt und weil das freundliche Bürschchen vom roten Wagen nicht schnell genug denken kann, klopfen ihm die lieben Herren etwas hart auf die Schultern. Von all dem kriegt der kluge Clouseau nichts mit, er hat die Bullen am Hals und das mitten in der Stadt und muss sie abschütteln. Eine Ausrede muss er sich auch noch einreden lassen, denn seine liebe Frau sitzt im Auto und fragt ständig, was er da mache, was das für ein toller Urlaub werden würde. Es ist nicht leicht, diesen Verfolger zu entgehen, darum nimmt Clouseau kurzerhand Kurs auf eines dieser ihm unbekannten Hotels und will schon in die Straße einbiegen, als er in einiger Entfernung den roten Wagen erblickt, den Mann, der jetzt unfreiwillig sich ins Auto setzt, um von jenen Typen nicht mehr belästigt zu werden. Er bremst ab, biegt ein in seine Richtung und….es ist früher Nachmittag und jeder will doch mal seine Ruhe haben, auch der Inspektor, der hofft, so den Bullen zu entkommen. Also nichts wie Gas geben und dem roten Wagen den Weg versperren, die einzige Straße, die vom Hotel wegführt. Gesagt und getan, Clouseau ist zufrieden, dass er den Besitzer des roten Wagens endlich gestellt hat. Dass dabei die Bullen mit drei Wagen anrücken stört ihn nun nicht mehr. Er kann es beweisen, dass dieser Halunke da sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung gehalten hat und außerdem, seine Augen sehen sehr gut, dreizehnmal den Mittelstreifen in den Kurven überfahren hat. Das war dreizehnmal zu viel und außerdem, ja außerdem war er vorbei gefahren und hat einen Beamten der Pariser Polizei beleidigt, ihm den Finger gezeigt und war dabei nicht angeschnallt. Das sind mindestens drei Vergehen gegen die Verkehrsordnung und wenn er es sich genau überlegt, werden da noch ein paar andere Verstöße dazu kommen.

Clouseuas Wagen quietscht und bringt vor dem Hotel den Verkehr zu erliegen. Er selbst springt aus dem Wagen und wird von den Umstehenden sogleich wahrgenommen. Da er leider keine Uniform trägt, sind auch die Männer hier nicht besonders freundlich. Der Wagenlenker glaubt ein leichtes Spiel zu haben, hat sich jedoch geirrt, wenn er hofft mit einem blauen Auge davon zu kommen. In der Hosentasche von Clouseau befindet sich noch immer das Notizbuch und der Kuli und mit dem marschiert er auf den Wagen samt Fahrer los und sagt in einem bestimmten Ton: „Sie haben – dreizehnmal den Mittelstreifen überfahren. Dreizehnmal – und ich habe…genau mitgezählt. Sie waren nicht angeschnallt, wie sie mich überholt haben, ein zweiter Verstoß gegen die Verkehrsordnung….und…“ Clouseau stolziert in seinem schönen Gewand um den Wagen herum, mustert den Fahrer und die fiesen Typen und redet weiter: „ Sie haben mich, einen Pariser Bürger, beleidigt, mich und meine Frau Nicole.“ Meine Güte, was soll man dazu sagen, zumal der Kerl noch dazu höflich spricht. Der Mann grinst einfach unverschämt und glaubt in Clouseau einem Trottel gegenüber zu stehen, zumal auch diese fiesen Typen angesichts des lächerlichen Vorspiels von ihm zu lachen anfangen. Sie finden das komisch, was der Alte da faselt. Beim Überholmanöver sei diese Alte da, Nicole, beleidigt worden, und darauf wäre er ihm gefolgt. Nicole ist ebenfalls aus dem Auto gestiegen um ihrem lieben Schatz da zu Hilfe zu eilen, denn der Inspektor wirkt auf alle Leute da wie ein Scherzkeks. Nein, wie lustig, da will sich dieser Alte da vor ihm blamieren, denkt der Lenker des Wagens. Na eine solche Chance kann er sich nicht entgehen lassen, zumal jetzt die drei Streifenwagen um die Ecke biegen und wirklich alles verstellen, den Verrückten hier wird er vor den Beamten anschwärzten, ist ja klar. Die fiesen Typen schauen sich an, das ist nicht gut, dass die Polizei aufkreuzt oder doch. Es scheint ja hier wirklich um etwas anderes zu gehen, um diesen Parksünder da, der ihnen die Ausfahrt verstellt hat, um einen Wahnsinnigen, der einen anderen Autofahrer beleidigt und im gezeigt hat, dass sein Auto schnell wie eine Rakete ist. Doch niemand der Umstehenden hat mit dem cleveren Clouseau gerechnet, dem das Schicksal wieder einmal hold ist.

Kap. 8)

Wir befinden uns mitten in Paris, Chefinspektor Dreyfuss ist mehr als durcheinander. Draußen warten Dutzende Reporter und er weiß nicht, wie er diese Affäre erklären soll, denn das ist eine. Schade, dass dieser Obertrottel von Clouseau nicht da ist, dann hätte er es ihm in die Schuhe schieben können. Doch der ist ja auf Urlaub mit seiner Nicole und dieses Mal haben seine eigenen Leute versagt. Nein, wie furchtbar, dies ist der vierte Raubüberfall innerhalb eines Jahres und die Summe von einer Million Euro, die ist nicht wenig. Wie das dem Minister erklären? Welche Ausrede soll er sich einfallen lassen? Wenn Clouseau da wäre, dann wüsste er schon. Dreyfuss macht ein jämmerliches Gesicht, nein, diese Schande und er wird das auslöffeln müssen. Gottlob, dass dieser Verrückte nicht da ist, es wird ihm schon etwas einfallen, was er diesen Reportern sagen wird. Die wird er schon abwimmeln, es kann nur froh sein, dass Clouseau weit weit weg ist und hoffentlich nichts mitbekommen hat. Der ist aufgestanden in der Früh und ist mit seiner Nicole im Auto unterwegs. Der wird erst gegen Abend merken, was passiert ist, oder auch nicht, bis dahin muss er sein Team zusammen gestellt haben, sein eigenes, dann kann er sich endlich profilieren, zeigen, dass er auch was drauf hat und selbstverständlich muss er die Diebe fangen. Höchstwahrscheinlich sind die schon ins Ausland geflüchtet wie das letzte Mal, er wird alle Flughäfen überprüfen, alles abriegeln lassen und dann….ja, dann…“

Die Tür geht auf und einige seiner Leute kommen herein. Dreyfuss hebt den Kopf hoch und will schon etwas sagen, als der Minister ohne sich anzumelden hereinstürmt. „Äh…hm…Hm Herr Minister!! Welche Überraschung…hm…welche Ehre…Sie …hier begrüßen zu dürfen.“ Der Minister erwidert: „Ich nehme mal an, Chefinspektor, Sie wissen, weswegen ich hier bin…und ich brauche mich nicht lange mit Ihnen zu unterhalten. Wo ist er?“ „Wer?“ „Wer? Das fragen sie noch? Das wissen sie doch. Alle Welt verlangt nach ihm. Alle, auch ich.“ Dreyfuss hüstelt verlegen herum und blickt bald hierhin und dorthin. „Hm, verstehe ich das richtig…ich war gerade im Begriff ein Team zusammen zu stellen…das die Ermittlungen führt.“ „Großartig, das wollte ich Ihnen gerade vorschlagen. Eine Million Euro, verstehen Sie, die verschenkt man nicht, das geht etwas zu weit…wo ist er?“ „Wer?“ „Ah, sie sind ein Scherzkeks? (im strengeren Tone)…ich meine Inspektor Clouseau, sie wissen schon, unseren Retter der Nation. Also, wo ist er?“ Der Minister schaut der Reihe nach jeden an. „Sie haben ihn doch wohl in Kenntnis gesetzt, dass er die Leitung übernimmt, oder?“ Dreyfuss (ziemlich verärgert): „Bedaure…aber unser (hämisch) lieber Inspektor Clouseau ist derzeit auf Urlaub…und äh...hm…nicht abkömmlich.“ „Dann rufen Sie ihn an! Was ist? Was schauen sie mich an? Die ganze Welt verlangt nach ihm. Draußen stehen die Reporter, die wollen hören, dass Clouseau ermittelt, verstehen sie?“ Wo ist übrigens diese reizende Dame?“ „Ah…sie meinen Nicole…das ist seine Frau…er hat sie mitgenommen.“ „Was? “ „Ja, ich bedaure Herr Minister, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Inspektor Clouseau unabkömmlich ist. Er weilt zurzeit…ja wo weilt er denn?” Dreyfuss fragt seinen Sekretär, dieser denkt laut nach: “Nicole erwähnte etwas von Ägypten oder Griechenland, hm…zumindest hat sie das in den letzten Tagen hier verlautbart“ „Soll das ein Witz sein, Dreyfuss, unser bester Mann befindet sich im Ausland, während sie hier herum stehen? Los, holen sie ihn zurück….das ist ein Befehl!“ „Mit Verlaub….ich habe ihn gestern noch gebeten, ... hm…hm… sich zur Gänze seiner Frau zu widmem...“ Der Minister ist verärgert, Dreyfuss stinksauer, weil Clouseau gewünscht wird, wo er doch froh sein kann, ihn endlich losgeworden zu sein für mehrere Wochen. Der Minister marschiert wütend bei der Tür hinaus, Dreyfuss steht sauer im Raum, nur der Sekretär wartet. „Worauf warten sie noch?…(Dreyfuss schreit ihn an)…holen sie ihn herbei….wie er es verlangt hat!“ Der Sekretär rennt beleidigt hinaus, jetzt wird er angegriffen. Was kann er dafür, dass dieser Verrückte mal nicht da ist, wenn nach ihm verlangt wird. Es fällt ihm zwar noch im Gehen ein, dass Nicole am letzten Tag noch erwähnt hat, dass sie vielleicht in den Süden Frankreichs fahren, doch denkt er, dass es nicht sinnvoll ist, dies seinem Chef zu erzählen. Der ist sowieso angefressen wegen der Einbrüche und dass es dieses Mal Clouseau nicht erwischt hat. Sollen die alle glauben, dass er irgendwo am Mittelmeer hockt, meinetwegen in Griechenland oder in Ägypten. Dreyfuss wird ihn köpfen lassen, wenn man den Inspektor da unten irgendwo in Südfrankreich findet. Nein, lassen wir alles, wie es ist. Der gewünschte Inspektor ist nicht verfügbar und Dreyfuss muss sich selbst seine Leute zusammen suchen. Während draußen der Minister vor den Reportern Stellung nimmt zu den Überfällen, sitzt Dreyfuss in seinem Zimmer und sinniert. Wen soll er nehmen? Ponton, der Clouseau vertritt, dann könnte er gleich den Teufel, diesen Idioten, selber nehmen, nein, das kann er sich nicht antun, er wird sich Zeit lassen und gegen Abend erst verkünden, wer bei diesem Team dabei ist, selbstverständlich er, das ist ja klar. Aus der Not muss man eine Tugend machen. Clouseau ist leider nicht auffindbar, trotz intensiver Nachforschung konnte der gute Inspektor nicht gefunden werden, und da es sich um einen solchen brisanten Fall handelt, dem er keinen anderen zutrauen wird können, muss er selbst den Fall übernehmen. Nur nichts überstürzen, schön langsam muss das sein, sonst könnte ja der Verdacht entstehen, er freut sich, dass sein Rivale nicht da ist. So einfach wird das gemacht. Die Reporter werden ein wenig hingehalten und dann wird er sich in Szene setzen. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihm, dass schon wieder kostbare Zeit verstrichen ist, er muss noch seine Frau anrufen. Die hat schon in der Früh genervt. Komm ja hin, mein Liebling hat sie gesagt. Der Präsident ist anwesend mit Gattin. Meine Güte, wie wenn ihn diese blöde Modenschau interessieren würde. Fetzen nichts als Fetzen, moderne, aber Fetzen, die seine Frau so anhimmelt, und selbstverständlich wird sie ihn an jammern und eines von diesen kostbaren Kleidern haben wollen. Gottlob haben ihm da die lieben Kollegen die ganze Arbeit abgenommen. Der Herr Präsident mit seiner lieben Gattin!…und dann dieses Model, das den rosaroten Diamanten tragen soll. Schrecklich…eigentlich gut…dass er da nichts dazu beitragen musste…die Drecksarbeit haben ja die anderen Kollegen gemacht. Wie hieß nur dieses junge Dingsda, dieses Model?

Die Tür geht auf, der Sekretär kommt herein und Dreyfuss nimmt wieder Haltung an. „Und? Wo ist er? Unser Retter der Nation?“ „Sie wissen doch selbst, dass er auf Urlaub ist…wo soll ich ihn hernehmen? Sein Handy ist ausgeschaltet, ebenso das von Nicole…und außerdem ist er nicht in Paris. Was also…“ Dreyfuss steht auf und fällt ihm ins Wort: „Ich – werde die Sache persön-lich in die Hand nehmen. (richtet sich seine Krawatte)…ich werde den Fall lösen…ich alleine…und dann bekomme ich die Ehrenmedaille der Grand Nation persönlich vom Präsidenten…jawohl vom Präsidenten überreicht“. „Wie Sie meinen…äh…und was sollen wir mit Clouseau tun?“ „Sie lassen ihn dort, wo er ist…erwähnen gar nichts….und heute Abend treffe ich mich mit dem Präsidenten bei dieser…wie hieß das doch…Modenschau…!“ „Ah, da gehen Sie auch hin? Da wird zum ersten Mal der rosarote Panther gezeigt…und das in aller Öffentlichkeit…hm!“ „Jawohl…da geh ich, Dreyfuss, hin und werde….mit dem Präsidenten persönlich reden. Ich werde ihn über alle Sicherheitsmaßnahmen unterrichten…und dann…hm…dann…was ist? Was schauen sie mich so komisch an?“ „Sie befürchten nicht, dass man diesen rosaroten Panther stehlen könnte…wo doch Clouseau nicht da ist?…hm…ich meinte….“ Dreyfuss ist bei den letzten Worten fuchsteufelswild geworden, brüllt laut auf: Ich höre immer nur Clouseau….Inspektor Clouseau…ich – habe das beauftragt und ich bürge dafür…und der rosarote Panther wird nicht gestohlen werden…dafür ist gesorgt…hm…(richtet sich wieder den Kragen und blickt hochmütig auf seinen Sekretär, jetzt immer lauter werdend) „Clouseau ist ein armes Würstchen gegen mich. Gut…er hat zweimal ein bisschen Glück gehabt…doch dieses Mal beweise ich, dass nichts passiert in seiner Abwesenheit, rein gar nichts. Nichts wird gestohlen, verstanden? Haben sie mich ver – stan-den?“

Szenenwechsel:

Stunden später bei der Modenschau, die bereits in vollem Gang ist, Dreyfuss sitzt neben seiner reizenden Gattin unter sehr vielen Gästen und schaut wie alle anderen zum Laufsteg, wo Models die neuesten Kreationen präsentieren. Irgendwo sitzt auch der Präsident, er hat ihn noch nicht gesprochen. Soeben verschwinden die letzten Damen hinter dem Vorhang und ein Mann erscheint mit einem Mikrofon und kündigt den Höhepunkt an. „Die nächste Kollektion wird vorgestellt von ….“, er sagt laut den Namen dieser jungen Dame…, und blickt erwartungsvoll in die Runde. „ Wie Sie alle wissen, meine Damen und Herren, erwarten wir jetzt die letzte Überraschung dieses unvergesslichen Abends und….(das Publikum ist gespannt, es ist still) …ich kann Ihnen versichern, dass er echt ist….(der Vorhang bewegt sich, dann tritt ein junges Mädchen in einem wunderbaren Kleid heraus) und sie trägt….ja sie trägt ihn…da ist er meine Damen und Herren…sie trägt den rosaroten Panther um ihren Hals!“ Tosender Applaus erfolgt, die Dame marschiert langsam weiter und dreht und wendet sich, nicht nur das Kleid funkelt, auch der Stein schimmert und die Menschen sind begeistert. Die Kameras sind auf sie gerichtet, lauter Jubel, der nicht enden will. Endlich ist es wieder so weit, die Dame muss sich von ihrem Publikum verabschieden und wandelt langsamen Schrittes zurück, verschwindet wieder und dann sieht man, was hinter der Bühne sich abspielt. Überall schwer bewaffnete Sicherheitskräfte. Die junge Dame steht vor mehreren Männern mit Waffen, einer nimmt ihr vorsichtig die Kette, die eigens für diesen Auftritt gemacht wurde, mitsamt den rosaroten Panther ab, dann wird der kostbare Stein noch einmal von allen unter die Lupe genommen, es wird sichergestellt, dass er der echte ist, und in eine kleine Schatulle getan und diese verschlossen. Dieselbe kommt in einen kleinen Koffer, der gut versperrt wird und ab geht die Post, Sicherheitskräfte begleiten dieses kostbare Gut der französischen Nation und bringen es wieder dorthin, wo es vorher war. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun, denn die Modenschau ist noch nicht zu Ende, es war erst der Höhepunkt. Man sieht das junge Model, das den Stein vorführen durfte, in ihre Umkleidekabine huschen, hört sie reden, und dann erscheint sie noch einmal in einem anderen Kleid. Es gilt, sich am Abschluss der Show noch einmal zu zeigen, zusammen mit ihren Kolleginnen. Das Publikum im Saal ist begeistert von der letzten Darbietung, applaudiert, Chefinspektor Dreyfuss ist froh, dass seine Frau zufrieden ist und er nun nach draußen kommt an die frische Luft. Schön langsam, in diesem Trubel drängelt man sich ins Freie. Niemand aber merkt, was da drinnen in einem bestimmten Raum wirklich passiert. Nur undeutlich ist zu erkennen, dass eine Gestalt sich in einem Raum bewegt, inne hält und plötzlich zu Boden sinkt, völlig unbemerkt von allen anderen und dort lieben bleibt, bis sie erst in der Früh von jemanden entdeckt wird. Zur selben Zeit bringen Sicherheitskräfte den kostbaren Diamanten in ihrem kugelsicheren Wagen zurück, dorthin, wo er abgeholt worden war von anderen Sicherheitsbeamten. Man sieht den Koffer, wie er aus dem Wagen geholt wird, getragen wird von einer Hand, erkennt nur die Hand, hört die Schritte, jemand öffnet den Koffer, nimmt die kleine Schatulle heraus und kurz darauf ist ein Klicken zu hören. Jemand sagt: „Ah, da ist er ja, bringen sie ihn wieder zurück an seinen alten Platz!“ Jemand nimmt die Schatulle und schreitet davon…dann ein Aufschrei, ein sehr lauter zweiter Aufschrei folgt und dann kommen zwei Herrn gelaufen. „Was gibt es,…dass Sie mich erneut stören?...Was haben Sie denn?“ „Äh…(keucht und außer Atem)…es…es ist….“ „Was ist?“ „Es…ist der falsche….Er ist gestohlen worden…ich meine….ausgetauscht worden!“ „Was? Was ist los?“ Der zweite Mann, der bisher nur geschwiegen hat, nimmt Stellung: „Wir wollten ihn gerade hinlegen, als ich die Idee hatte, ihn noch einmal zu scannen. Er ist eine Fälschung….jawohl…der rosarote Panther ist eine nachgemachte Kopie…weiter nichts….“ „Das glaube ich nicht….wie konnte das geschehen?…wir…haben doch alles kontrolliert…das kann …nicht wahr sein.“ „ Wir….wir irren uns nicht….nein bestimmt…das ist nicht der rosarote Panther…der vorher hier war…es ist sicher eine Fälschung“. Man hört lauter Stöhnen, man vernimmt Schritte. „Was sage ich dem Präsidenten,… was dem Minister? (wird immer lauter) Was? Sagen Sie mir, …was ich tun soll? Mitten in einer Galavorstellung…an der das Oberhaupt des französischen Staates teilnimmt,…wird der rosarote Panther gestohlen….“ „Äh….wir haben…nicht wahr…zumindest meint das auch mein Kollege…nicht gesagt…dass er dort gestohlen wurde…nur der hier (erkennt das Bild mit der Nachbildung) ist nicht der echte…er ist eine billige Imitation, schaut verteufelt gut dem echten Stein ähnlich…“ „Und?….und wo ist der andere?....(der Mann stöhnt)…wo…wo ist der echte Stein?“

Wenige Minuten später in einem anderen Gebäude, Dreyfuss ist guter Dinge, mitten im Feiern, da erreicht ihn ein Anruf…er hebt ab und schreit hinein, dass er wegen des Trubels hier zu wenig hört. Mehrmals muss er nachfragen, was man ihm da mitteilt, dann wankt er, versucht sich festzuhalten vor den Augen der Anwesenden und taumelt irgendwie auf einen Sessel, wo er zusammen bricht. Die Leute um ihn glauben, dass er zu viel getrunken hat. Er liegt halb auf einen Sessel, die Beine hängen komisch an ihm herunter. Dreyfuss kann sich kaum in dieser Stellung halten und murmelt laut vor sich hin, sodass es alle hören können: „Ich bin ruiniert…Ich …bin ruiniert…und er ist nicht da…“ Dann hört er noch, wie jemand nach der Person fragt, die seiner Meinung nach abwesend ist und er hört sich wie im Traum laut vor sich hin lallend sprechen. „Clouseau ist nicht da…mein Gott…der Mann hat recht gehabt…man hat ihn gestohlen…und er ist nicht da…Clouseau! Wo ist der Inspektor!“ Dann bricht er zusammen und muss ärztlich versorgt werden. Über die nächsten Ereignisse wird ausführlich in den französischen Medien berichtet, auch, dass ein gewisser Chefinspektor Dreyfuss ins Krankenhaus eingeliefert werden musste aus unbekannten Gründen.

Kap.9)

Wir erinnern uns noch einmal der Szene, wo unser lieber Inspektor mit seiner Nicole vor dem Typen mit seinem roten Wagen steht und die Straße vom und zum Hotel abriegelt. Nur wenige Meter hinter ihm parken die drei Polizeistreifenwagen und die Polizisten sind bereit, diesem Geistesgestörten, der da an ihnen vorbeigerast und nicht aufzuhalten gewesen ist, jetzt tüchtig die Leviten zu lesen, zumal man davon ausgehen kann, dass dieser Tollpatsch da vor ihnen, der behauptet, aus der Hauptstadt zu sein, leicht zu überführen ist. Den fiesen Typen gefällt es nicht, dass sich da die Bullen versammelt haben, sie haben vorgehabt, schnell von hier zu verschwinden, doch sie haben ja immerhin eine gute Ausrede noch. Der Verrückte in seinem roten Wagen hat ihnen die Ausfahrt versperrt und sich geweigert, den Parkplatz zu räumen und so wie es ausschaut, haben beide, er und dieser Volltrottel in seinen langen Hosen die Straßenregeln nicht beachtet. Der eine der Typen, der Anführer geht zum Wagen, um den anderen zu signalisieren, dass es Zeit ist, sich aus dem Staub zu machen, ohne die Bullen zu reizen. Die sollen sich mal in aller Ruhe dieser beiden Herrn annehmen. Clouseau merkt, dass er auf keinerlei Respekt gestoßen ist und hat sich der Vorfälle der letzten Tage erinnert. Er hat alles mitgebracht außer – ja außer seiner Uniform. Die konnte er vor der Abreise nicht so leicht in die Koffer schmuggeln. Nicole hätte sie entdeckt, doch immerhin hat er seine gesamte Ausrüstung mit, das Notizbuch mit dem Spezialkugelschreiber, die anderen wertvollen Utensilien, die hat er nicht vergessen, und seine Pariser Gewohnheiten, mit denen er die Leute verblüfft. Na gut, der Fahrer des roten Rennwagens ist nicht aus der Ruhe zu bringen und ist siegessicher Clouseau ein paar Schritte näher gerückt, nachdem ihm dieser erklärt hat, dass er dreizehn Mal die Mittellinie der Bergkurven überfahren hat. Nein, er nimmt diesen Herrn, der keine Uniform trägt, nicht mehr ernst, da kommen auch schon die Bullen angetanzt und was die sich denken, dass erkennt man schon von weiten an ihrer Miene. Die machen schnelles Spiel zum bösen Spiel, verhaften da mal diesen Wahnsinnigen, der ihn da verfolgt, sich an seine Fersen geheftet hat…er musste ja schneller fahren, weil er sich von ihm bedroht gefühlt hat, und diese Typen da, die sind auch nicht stubenrein, das riecht er. Die stinken, nur weiß er nicht, was er ihnen nachweisen soll. Die haben eigentlich ihn am Kragen, weil er falsch geparkt hat, doch das hat er nur in aller Eile getan, um vor diesem gottverdammten Blödmann hier, der die falschen Hosen anhat, zu flüchten. Das wird er der Polizei mitteilen. Er hat sich bedroht gefühlt, verfolgt von einem …., weiter kommt er nicht, denn die Polizisten sind sehr nahe gerückt. Da stehen sie nun alle, auf der einen Seite des Kreises die Bullen, die lieblichen Beamten in ihrer Uniform, in der Mitte Clouseau mit seiner Nicole und auf der anderen Seite der Fahrer des roten Wagens und die fiesen Typen. Der Chef der Polizeitruppe tritt kurz vor und will etwas sagen, als ihm der Boss der fiesen Typen ins Wort fällt. „Hey,….wir wollen weg hier…könnten sie mal diesen beiden Armleuchtern klarmachen…dass sie uns nicht behindern sollen?“ „Wird gemacht“, erklärt der Chef und nimmt Clouseau ins Visier. So also sieht ein Pariser aus, der nicht weiß, wie man sich hier im Süden benehmen soll. Für ihn ist es ganz klar. Der Mann da in seiner langen Hose hat wohl noch nie was von Verkehrsregeln gehört und scheint nicht viel im Kopf zu haben. Nicole blickt entsetzt in die Runde und kann es nicht fassen, dass ihr lieber Mann so ruhig daneben steht und sich verhaften lässt, wo er doch …hinter einem Verbrecher…her ist. Ganz klar ist er das gewesen, denn warum sollte er so schnell gefahren sein…sie nicht aufgeweckt haben? Der Chef tritt forsch zu Clouseau hin und fordert ihn auf: „Ihre Papiere bitte! (und zu dem Fahrer des roten Wagens, der glaubt davon gekommen zu sein)…Sie sind der nächste….also meine Herren…Ausweis, Papiere…!“ Clouseau macht einen Schritt und verkündet stolz: „Nicole…Schätzchen!…Hast du nicht gehört…was der liebe Mann da gesagt hat?…meine Papiere!“ Nicole schaut ihn, dann alle in der Runde an. Was ist denn jetzt los? Eine Finte von ihm, will er ablenken? Sie weiß doch, dass er alles zu Hause gelassen hat, damit sie endlich mal in aller Ruhe…ihren ersten gemeinsamen Urlaub genießen können. Darum fällt auch ihre Antwort völlig anders aus, und sowohl die Polizisten als auch der Mann mit seinem Rennwagen und die fiesen Typen fangen zu grinsen an. „Du weißt doch….mon ami…“, verkündet Nicole langsam…, „dass wir deine …Papiere in Paris…gelassen haben…in unserer Wohnung. Hast du das vergessen?“ „Aha…“meint da der eine Beamte…., „Sie haben also Zulassungsschein, Führerschein für ihr Auto….hm…in Paris zurück gelassen…hm…(ein Blick zu seinen Kollegen sagt alles) Der Fahrer des roten Wagens reicht voller Stolz seine Ausweise dem Chef der hiesigen Polizei, der sie überprüft und wieder zurückgibt. Nun braucht er kaum mehr etwas zu befürchten und jetzt ist wieder Clouseau an der Reihe. Er weiß ja, dass seine Nicole die allerbeste Frau der Welt ist, doch dass sie das nicht verstanden hat, was er gemeint hat, oh lala. Der Chef stolziert um den Wagen herum und tut so, als würde er die Reifen des Autos überprüfen. Clouseau folgt ihm und erklärt: „Das sind funkelnagelneue Reifen…erst vor drei Wochen von meinem lieben Kollegen neu besorgt…sie müssen wissen…Ponton…Gott hab ihn selig…ist so ein lieber gütiger Mann…und jetzt…oh mein Gott…wann werde ich ihn wieder sehen….wahrscheinlich gar nicht…oh…viele Wochen werden vergehen…“ Die Umstehenden sind sich nun völlig sicher, einem völlig Beklopften gegenüber zu stehen. Von wem faselt der Mann da nur? Der Chef nickt nur zufrieden und notiert etwas in sein Notizbuch. „Wollen sie nicht noch einen Blick in unseren Wagen werfen?, bitte sehr.“ Clouseau öffnet die Wagentür und zwei Polizisten gucken neugierig hinein. Nichts Verdächtiges ist zu bemerken. Nur Clouseau greift nach hinten, wühlt etwas im Wagen herum, man weiß nicht, was er da gemacht hat, auf jeden Fall sieht es sehr komisch aus, wie er da vom Fahrersitz aus und nach hinten gebeugt in dessen Inneren herum wühlt – und das direkt wenige Zentimeter vor den beiden Polizisten, die kaum mehr ein Lachen unterdrücken können. Ganz klar, der Fall scheint gelöst zu sein, zumindest für die Polizei. Endlich kommt Clouseau aus seiner Versenkung, er hat den Müll in der Hand, ein leeres Säckchen vom leckeren Frühstück, das Nicole besorgt und das er in aller Eile nach hinten geworfen hat. „Oh“, grinst da Clouseau ganz entsetzt, „…das haben wir …in aller Eile vergessen weg zu schmeißen, Herr Inspektor. Das wird nicht mehr vorkommen, wirklich nicht. (salutiert vor dem Chef und hält das leere Säckchen in der Hand) ….Nicole…Täubchen…wo ist der nächste…du weiß schon… Mistkübel?“ Seine liebe Frau blickt ihn verstört an. Was hat er denn nur? Was macht er da für ein Theater? Er ist doch sonst nicht so penibel? Seit wann stört ihn ein bisschen Müll? Clouseau grinst weiter: „Schönes Wetter heute, nicht wahr, Herr…Herr Inspektor…bei uns in Paris war es sehr kühl (wirft Nicole einen Blick zu, die noch immer nicht versteht) …äh…Sie haben doch nichts dagegen…dass ich das entferne, nicht wahr?“ Und er hält das leere Säckchen in die Höhe und marschiert betont langsam vorbei an den Wagen der fiesen Typen hin Richtung Mistkübel und wirft es hinein. Der Fahrer des roten Wagens ist überprüft, er ist zufrieden, die Polizei hier hat ja einen Verdächtigen und das gibt ihm Grund genug, mal anzufragen, ob er sich nicht mal aus dem Staub machen dürfte. Die fiesen Typen haben völlig vergessen, weswegen sie eigentlich hier sind, sie haben gegrinst, mit den restlichen Polizisten gelacht und eines leider übersehen, nämlich Clouseau, der jetzt zur letzten Tat schreitet. Der Chef gibt dem Fahrer ein Zeichen, dass er schwinden soll. Dieser setzt sich erfreut über den Ausgang in seinen Wagen und will starten, doch da verstellt ihm plötzlich Clouseau den Weg und spricht laut: „Sie haben etwas vergessen…!“ Der Mann schaut verärgert auf. Was soll er denn vergessen haben?“ „Sie haben den Zündschlüssel vergessen!“ und Clouseau hebt seinen eigenen Schlüssel hoch und zeigt ihn stolz den Leuten, „…den Zündschlüssel!“ Die Männer kommen sich ein bisschen verschaukelt vor. Die fiesen Typen rücken ein wenig näher, denn sie können es nicht glauben, was hier sich abspielt, da ist doch einer völlig durchgeknallt. Der Fahrer von Wagen steigt wütend aus, im Begriffe, dem Alten da mal an die Gurgel zu springen. Wenn er nicht schleunigst verschwindet, dann wird er ihm den Hals umdrehen, diesem Hanswurst und diesen Beamten da auch. Er will weg, es reicht ihm. Er hat seinen Autoschlüssel, also was soll das Geschreie da vom Zündschlüssel, der nicht seiner ist. Erbost steht er vor dem Inspektor, der seelenruhig da steht und alle angrinst. Auch der Polizeichef will jetzt wissen, was da los ist. „Das“ – Clouseau erklärt es laut und deutlich“, „…ist ein Zündschlüssel. Mein Zündschlüssel…von meinem Wagen!“ Ein lautes Wort der Entrüstung fährt aus allen Mündern. „Und dieser Zündschlüssel, hat gesteckt in meinem Wagen, während ich mit meinem Auto gefahren bin.“ Man hört wüste Schimpfwörter, die fiesen Typen stehen bunt gemischt durcheinander, gleich neben den Polizisten und blicken ihn zornig an. Dieser Idiot aus Paris ist wohl in die Sonderschule gegangen? Die Polizisten können es nicht fassen. Was redet er da? Warum hält er denn Mann, eigentlich sie alle zum Narren? „Sehen sie, da – ist ein kleiner Druckknopf…denn man betätigen kann…vom Auto aus…während der Fahrt.“ Neugierig kommt der Chef der Polizei näher und sieht, dass da tatsächlich ein Knopf ist. „Wissen Sie! Wir aus Paris mögen vielleicht in ihren Augen etwas beklopft sein, doch dumm sind wir nicht. Nicole Schätzchen, kannst du mal das Taschentuch aus deiner Handtasche holen?“ Nicole rennt zum Wagen und begreift, dass er ihre Hilfe braucht, aber was will er nur? Schnell sucht sie ihre Handtasche, die komischerweise da hinten am Sitz liegt. Meine Güte, wieso braucht er jetzt ein Taschentuch? Sie nimmt die Handtasche, die sie eigentlich zu Hause gelassen hat, öffnet sie und erschrickt. Da ist eine Pistole drinnen, seine! Oh, mein Gott. Er hat also doch jemanden verfolgt und benötigt ihre Hilfe. Schnell dreht sie sich um und marschiert mit der Handtasche zurück, bleibt aber hinter allen stehen. Dies ist so schnell geschehen, dass keiner etwas mitgekriegt hat oder ahnt, was da passieren wird demnächst, denn Clouseau ist noch mitten im Erzählen. „Und hier, da vorne zwischen den beiden Lichtern werden sie eine kleine Kamera erkenne können, …die zu diesem Zündschlüssel gehört. Jedes Mal, wenn ich auf diesen Knopf drücke…wird da vorne die Kamera eingeschaltet und nimmt alles auf, was ich möchte…“, die neugierig gewordenen Beamten beugen sich vor und entdecken sie, „…und damit kann ich jederzeit beweisen, dass dieser Herr hier …den Mittelstreifen um sage und schreibe fast einen Meter überfahren hat.“ Der Fahrer des roten Wagens wird von zwei Beamten festgehalten, weil er sich am liebsten auf dieses fiese Schwein stürzen möchte, das ihn doch noch erwischt hat. Clouseau ist noch nicht fertig mit seinem Bericht. „Und dieser kluge Zündschlüssel hat noch ein winzig kleines Radar eingebaut….damit ich messen kann,… wie schnell jeder Wagen vor mir gefahren ist, der mich überholt ... Ponton, mein Pariser Freund hat mir das empfohlen…und es mir einbauen lassen. Sie verstehen also meine Herren…dass es unmöglich ist…diesen Herrn da in seinen Wagen…einsteigen zu lassen…“ Schön langsam dämmert es dem Chef der hiesigen Polizei. „Und wer sind sie…wenn ich fragen darf?“ „Sie dürfen...natürlich dürfen sie mich das fragen…nur…ich brauche zuerst ein Taschentuch…Nicole!....Mein Täubchen…hast du ein Taschentuch für deinen Liebsten, damit er sich die Nase abwischen kann?“ Die fiesen Typen und einige der Beamten schauen sich an. Was rennt hier eigentlich ab? Nur einer scheint jetzt endlich was zu ahnen. Der Chef ist sich allerdings noch nicht ganz sicher: „Wir sollen also diesen Verkehrssünder mitnehmen? Ist es das, was sie uns mitteilen wollen? Hinter dem sind sie her gewesen?“ Der Fahrer protestiert lautstark, er möchte nicht aufs Revier und sich den Führerschein abnehmen lassen und eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen, nur weil da so ein Pariser sich eine Kamera in sein Auto hat einbauen lassen. Wer ist der schon? Wer? Die fiesen Typen sind beruhigt. Der echte Verkehrssünder ist gefasst, die Polizei ist zufrieden und …., ja leider können sie nicht weiter denken, weil sich die Ereignisse überstürzen. Noch ehe die Männer mitkriegen, was da los ist, hat Clouseau seinen Ausweis gezückt vor dem Boss der fiesen Typen und Haltung angenommen: „Im Namen der französischen Republik…verhafte ich sie alle…“ Weiter kommt er nicht, weil der Kerl doch auf der Hut und sofort mit der Hand sich an die Brust gegriffen hat, um…ja, was? Aber der fiese Typ ist einen Augenblick zu langsam gewesen. Alle starren Clouseau an, dann Nicole, die mit erhobener Waffe hinter den Männern steht, an eine Flucht ist nicht mehr zu denken. Alle sind entsetzt, denn niemand hat mit diesem Ausgang gerechnet. Nein, nicht dieses Wildschwein mit seinem roten Wagen wird verhaftet, sondern die Herren in den schönen Anzügen, und bevor noch der Polizeichef den Mund aufmachen kann, um nachzufragen, was das alles bedeutet, kommt die Erklärung aus dem Munde Clouseaus. „Als ich hier ausgestiegen bin, um Ihnen (an den Fahrer des Wagens gewendet) zu sagen…dass man einen Pariser Bürger und seine Frau nicht beleidigen darf…, habe ich diesen Notizblock (zeigt es stolz her)….und diesen präparierten Stift verwendet. Meine feinen Ohren haben mir gesagt….dass in einem der beiden Wagen …dieser Herrn (sich an die fiesen Typen wendend) sich etwas befinden muss….was man nicht alle Tage findet….sie verstehen schon. Dies ist ein Stift….der mit einem speziellen Sender ausgestattet ist….und er hat einen ganz leisen Piep – Ton von sich gegeben …so in etwa (drückt auf den Stift)….und da habe ich gewusst, warum sie es eilig haben…von hier fort zu kommen. Und als dann der Herr Oberinspektor vorhin…meinen Wagen besichtigen wollte….habe ich…meine spezielle Ausrüstung hervor – geholt…. (zeigt es her, ein kleines Gerät, das gerade in eine Hand passt)…und festgestellt …während ich den Mist weggeschmissen habe ….dass in diesem Wagen…der diesem Herrn gehört etwas sein muss, was eine bestimmte Strahlung abgibt und zwar eine bestimme Mikrowellenstrahlung (Boss)…und wenn die Herrn Kollegen jetzt so freundlich wären….und die Kofferraumtür öffnen würden….dann…“ Man hört ein Geschimpfe und Gejammer, die Polizisten packen der Reihe nach die Kerls und legen ihnen Handschellen an, während der Polizeichef den Kofferraum öffnet, eine große Metallkiste vorfindet und diese öffnen lässt und alle in Verwunderung und erstaunen ausbrechen…weil…weil diese randvoll ist mit lauter echten Banknoten. Über den weiteren Verlauf brauchen wir, glaube ich nicht zu berichten, nur so viel sei erwähnt, dass einige Zeitungsreporter davon ziemlich bald Wind bekommen haben und das Bild vom klugen Clouseau am nächsten Tag in allen Zeitungen zu finden war. Clouseau der Held des Tages….der Inspektor, der nur einen Tag braucht, um einen Banküberfall aufzuklären.

Kap.10)

Wieder in Paris am nächsten Morgen, Chefinspektor Dreyfuss liegt in seinem Krankenzimmer im Pariser Spital und Ponton und einige Kollegen von der Pariser Polizei reden auf ihn ein. Gespräch des Tages ist wie zu erwarten im ganzen Land, in der Hauptstadt als auch in diesem Zimmer der Raub des rosaroten Panthers. Dreyfuss hat beim nächtlichen Sturz etwas im Gesicht abbekommen, weil er doch zusammen gefallen ist nach der furchtbaren Nachricht heute Nacht. Die Kollegen sind sehr um ihn bemüht, zumal sie ihm noch beibringen müssen, dass bereits an diesem Vormittag der Banküberfall aufgeklärt worden ist und zwar von keinem geringeren als Inspektor Clouseau, der da im Süden mit einem Handstreich die Spitzbuben erwischt hat. Dreyfuss ist mehr als gereizt, sodass es bisher noch keiner der Beamten gewagt bzw. geschafft hat, ihrem lieben Chef die Wahrheit zu sagen. Die Schwester kommt herein und meckert herum, dass zu viele Besucher dastehen und der Patient Ruhe braucht und nicht unnötig in Angst und Schrecken versetzt werden darf. Die lieben Beamten schauen sich an. Wer soll ihrem Chef reinen Wein einschenken? Da kommt sicherlich nur einer in Frage, nicht wahr?

Dreyfuss liegt im Bett und hält sich mit einer Hand das Tuch um das geschwollene Gesicht, schaut urkomisch drein. Fängt auch gleich zu fragen an. „Was hat der Minister gesagt? ….Hm…. Was? ….au…(stöhnt laut) …ich… ….au…hm….also…hm….was hat er gesagt…zu dem Vorfall von heute Nacht?“ Die Beamten sehen sich der Reihe nach an. Einer meldet sich endlich. „Er…hat nichts gesagt…rein gar nichts…“ „Was? Nichts? Das ist unmöglich. Der rosarote Panther ist gestohlen…und der Präsident war dabei samt Gattin… und dann…(sehr laut, sich wieder die Wange haltend)….Nichts? Diese gottverdammte ….“ Ponton beruhigend: „Mit Verlaub…es wird besser sein …in ein paar Tagen….“ Dreyfuss verärgert: „ In ein paar Tagen!…was mache ich bis dahin…und er ist nicht da…ist nicht erreichbar…verdammte…“ Wird von einem Beamten unterbrochen: „Wen meinen Sie denn, den Arzt? … Sollen wir Ihnen den Doktor holen lassen…?“ Dreyfuss richtet sich etwas auf und zieht sich mit einer Hand hoch: „Ich brauch keinen Arzt… ich brauche ein gutes Team…verstehen sie…wenn der Minister erfährt…dass….dass….“ „Ja, was denn….“ „Die Sache ist so…ihr beide, Du und Pierre…ihr geht…und erledigt…die ganze Sache…“ „Ah sie…meinen…diesen Überfall?…ah“ Alle nicken sich an, sind ganz ruhig. „Was ist? WAS? Das ich nicht weiß.“ „Die Schwester hat gesagt…wir sollen Sie schonen…Sie sind noch etwas kraftlos….“ „Kraftlos…(Dreyfuss ist verärgert; man sieht, wie er blau im Gesicht ist vom Sturz)…helfen sie mir auf….au…ah…. (jammert etwas)…sie müssen an der ganzen Sache dran bleiben, verstehen sie. Wenn der Minister nachfragt…sie wissen von nichts…mir tun noch immer diese verdammten Rippen weh…“ „Ein Glück für Sie, dass keine gebrochen ist…nur etwas geschwollen und…ja…das Gesicht…“, erwidert Ponton, „…aber wir werden uns die allergrößte Mühe geben…sie …zufrieden zu stellen….“ „Und Sie sagen zu niemanden ein Wort…ICH…werde den Fall lösen….ich, wenn ich wieder auf den Beinen bin…verstanden…kommen Sie schon…Ponton…helfen Sie mir auf…ich will aus diesem Bett heraus“. Alle schauen sich an. Nein, so kann man dem Chefinspektor nicht beikommen, doch irgendeiner muss ihm die Wahrheit sagen. Am besten ist es, wenn es einer tut, nämlich er, sein bester Freund und Beschützer, Ponton. Die Beamten schwirren plötzlich alle aus und sind im nächsten Moment verschwunden. Mit einem „Wird gemacht, Chef“ trollen sie sich blitzschnell aus dem Zimmer, während Ponton alleine zurück bleibt. Dreyfuss ist ergrimmt, dass er seine Ruhe nicht hat, weil die Schmerzen doch noch zu spüren sind und er ein Zähneknirschen nicht unterbinden kann. Der Detektiv zweiter Klasse muss allerdings nicht mitbekommen, dass er, der Pariser Chefinspektor, unter fürchterlichen Schmerzen leidet. Sie sind fast nicht auszuhalten, das geschwollene Gesicht tut sein Übriges…nein, wie er nur aussieht…und dann steht dieser Kerl noch herum, anstatt zu verschwinden und seine Arbeit zu machen ….und er leidet, mein Gott, diese verdammten Schmerzen im Rippenbereich. Die Bankräuber müssen schleunigst gefunden werden, bevor der Herr Minister ihn zu sich ruft und einen Tobsuchtsanfall kriegt. Ponton steht ganz ruhig neben ihm und wartet, Dreyfuss wird noch giftiger und faucht ihn ordentlich an. „Habe ich nicht gesagt hat …dass …“, dann geht ihm allerdings die Luft aus…“ „ Sie müssen sich schonen, sie wissen schon…und was …diese Sache betrifft…die Sie vorhin erwähnt haben…“ „Ja?“ „Der Herr Minister ist sehr zufrieden….alles in Ordnung, Chef.“ Dreyfuss guckt ihn verdattert an. Hat er sich nicht deutlich ausgedrückt? Es war die Rede vom Banküberfall. Hat denn niemand verstanden, dass es da um Nachforschungen ging? Soeben geht die Tür auf und die Schwester kommt herein. „Fiebermessen“, kündigt die werte Dame an und Inspektor Dreyfuss bekommt das Fieberthermometer in die Hand gedrückt. Eigentlich ist es Ponton, der, nachdem die Schwester wieder hinaus marschiert ist, dieses dem Chefinspektor in den Mund steckt. „Sie müssen gesund werden“, ist Pontons Antwort und Dreyfuss fängt zu schlucken an. Jetzt auch das noch. Jetzt steht dieser Dreikäsehoch von Detektiv neben ihm und erklärt ihm, wie man das Fieberthermometer betätigt. Aber alles Reden hilft nicht, sooft Dreyfuss versucht, sich mitzuteilen, kommt aus seinem Mund, in dem das Fieberthermometer steckt, nicht viel heraus, zumindest versteht Ponton nichts. Der Detektiv zweiter Klasse nimmt Platz neben Dreyfuss und wartet und da jener herum werkt mit seinem Mund, um sich kundzutun, es natürlich nicht schafft, weil das Thermometer ihn hindert, fühlt Ponton endlich die Zeit für gekommen, um seinem Chef reinen Wein einzuschenken. „ Wir haben sie…seit gestern Abend“ Man hört nur ein Gejammer, weil Dreyfuss verbissen den Mund hält, dafür schaut er umso verbissener drei. „ Man hat sie gestern alle verhaftet…sie sitzen bereits…alle in Gefängnis…ja…und das Geld wurde sichergestellt…das sollte ich Ihnen noch mitteilen…haben Sie noch einen Wunsch? Soll ich ihnen das Bett hochstellen?“ „Dreyfuss schüttelt verärgert den Kopf. „Soll ich Ihnen das Kissen schütteln?“ Dreyfuss verdreht die Augen, das fehlt noch, dass der ihm das macht. Na ja, eigentlich wäre das notwendig…doch der …wird das sicher nicht machen…er wird …hm…die Schwester rufen lassen…schließlich…ist er… doch der Chefinspektor…“ Dreyfuss fängt zu husten an, das Fieberthermometer ständig im Mund halten …ist doch sehr anstrengend. Ponton steht auf, schiebt den Sessel zurück und beugt sich zu ihm ganz vor, um abzulesen, dabei schaut er in das blaue verschwollen Gesicht von Dreyfuss, der die Augen vor Gift nur so rollt. „Sie….haben kein Fieber…keines…sie …sind bald wieder auf den Beinen…ich muss jetzt gehen…man erwartet mich…“Dreyfuss völlig genervt, reißt sich mit der einen Hand das Thermometer aus dem Mund und macht einen Brüller, einen ziemlich lauten, dann noch einen. Bevor Ponton hinaus marschiert, ruft er noch zurück: „Es war übrigens Inspektor Clouseau…der sie gefasst hat…das wollte ich noch sagen.“ Dann schließt sich die Tür und Dreyfuss kippt wieder um, in sein Bett und brüllt wieder, immer wieder, bis die Schwestern gelaufen kommen.

Wenige Minuten später ist das Zimmer voll mit Ärzten und Schwestern, Dreyfuss liegt fast wie ein Ohnmächtiger in seinem Bett. Er kann es nicht glauben, was ihm da mitgeteilt worden ist. Sein Fall erledigt, nein, das kann nicht sein, doch es erwartet ihn bereits die nächste Überraschung. Nicht genug, dass diese wahnwitzigen Schwestern und Ärzte davon reden, dass er Ruhe braucht, es reicht, dass seine linke Rippe da noch immer einen Schmerz von sich gibt…und die blöde Krankenschwester da an ihm überall herum fummelt. Nein, jetzt muss auch noch die Tür aufgehen und der Chefarzt kommt herein…und mit ihm…mein Gott…das darf ja nicht wahr sein…der Herr Minister. Alle lächeln ihn an, ja, alle, sogar der Herr Minister, der ein sehr freundliches Gesicht heute aufgesetzt hat. Dieser tritt sogar an sein Bett heran und sagt in besonders charmanten Ton: „Gut gemacht, mein Lieber. Ich habe auch nichts anderes erwartet. Alle Achtung. Sie haben ihn noch erwischt, bevor er abgereist ist. Wunderbar. Dafür bekommen Sie irgendwann einen Orden, erinnern Sie mich bitte daran, und jetzt…erholen Sie sich…Inspektor Clouseau wird das Restliche für sie erledigen…(zum Chefarzt gewandt)…wissen sie, das ist unser bester Mann…(zu Dreyfuss) …er wird den Fall übernehmen und ich bin mir sicher…er wird den rosaroten Panther sicher zurück bringen.“ Mehr sagte der Minister nicht, doch es hat ausgereicht, um den Chefinspektor in ein noch größeres Loch fallen zu lassen. Nachdem der vornehme Besuch aus dem Krankenzimmer verschwunden ist, ist außer Gejammer und Gezucke an den Gliedern vom Chefinspektor nicht zu hören und zu sehen. Dreyfuss geht es wirklich nicht gut und er würde sich am allerliebsten unter der Bettdecke verstecken. Nein, so eine Blamage. Also hat es doch gestimmt…was man sich überall zuflüstert. Der berühmte Inspektor hat den Banküberfall aufgeklärt und wird jetzt wieder den neuesten Fall übernehmen, seinen Fall! Reden kann er nicht, er schwitzt und es schmerzt ihn überall, sogar der Schwester ist sein Geschimpfe zu viel. Sie dreht kurz entschlossen den Fernseher auf. Soll sich doch der arme Patient erholen und einmal etwas anderes erleben. Weit gefehlt. Denn was spielen die Leute da im Fernsehen? Nichts zumindest keinen Film! Denn alles wurde gestrichen und die Reporter in den Nachrichten nehmen Stellung zu den letzten Vorfällen in Frankreich. Ein plötzlicher Bildwechsel bringt den armen Dreyfuss fast an den Rand des Wahnsinns, denn wer schaut ihm da aus der Kiste entgegen aus dem Süden Frankreichs? Inspektor Clouseau mit seiner reizenden Nicole vor ihrem Hotel und neben den beiden zahlreiche Reporter, die anfragen, ob er den rosaroten Panther ein drittes Mal finden würde“. Als die Schwester kommt, um nach ihrem Patienten zu finden, erkennt sie Dreyfuss kaum wieder…nein, wie der Arme heute leidet…furchtbar leidet…auch seelisch!

Kap. 11)

Nun befinden wir uns im Süden Frankreichs, Clouseau ist mit seiner Nicole im Hotel angelangt, dort von Dutzenden Reportern „überfallen“, photografiert, worden und hat sein Interview gegeben. Jetzt ist der Trubel vorüber, und Clouseau hat beschlossen einkaufen zu gehen wie diese Südländer hier, diese Landsleute, welche die Sonne so sehr genießen. Nicole liegt in ihrem Liegestuhl und sonnt sich, die Fahrt war doch sehr anstrengend und wenn sie an das Vorgefallene denkt, nicht auszudenken, was hätte passieren können. Gottlob hat ihr lieber Mann alle seine Papiere bei sich gehabt, nur seine Uniform ist in Paris geblieben, worüber sie eigentlich froh ist. Jetzt ist Urlaubszeit und ihr bester Mann hat versprochen, jetzt auf den Markt zu gehen, ihr frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Er ist ja so aufmerksam zu ihr, ja, wenn er nur bei der Sache ist. Gott sei Dank, ist diese Geschichte vorbei, die Bankräuber eingesperrt und es droht ihnen beiden keine weitere Gefahr mehr. Ihr liebster Gatte hat den Reporter hoch und heilig versichert, dass er nicht gedenkt, den nächsten Fall zu übernehmen. Wie konnte es auch nur der Chefinspektor so weit kommen lassen, dass der rosarote Panther gestohlen wurde? Nein, ihr Gatte wird den Urlaub mit ihr verbringen, das hat er vor laufender Kamera laut und deutlich verkündet. Er verbringe hier zum ersten Mal seinen Urlaub mit seiner Frau und da wolle ein Pariser Inspektor nun mal nicht gestört werden. Was soll denn jetzt noch passieren. Das Auto hat jemand vom Hotelpersonal in die Garage gestellt und ihr liebster Clouseau hat sie gleich, als sie das Hotelzimmer betreten hat, gefragt, ob sie nicht mit ihm eine Segelfahrt, eine Bootstour machen möchte. Sie hat freudig zugestimmt und dann nur gemeint, dass sie vor Hunger sterbe…und das einheimische Obst…und Gemüse…kosten wolle, worauf er ihr sofort erklärt habe, er werde den nächsten Markt aufsuchen, sich unter die Einheimischen mischen, und weg war er. Jetzt ist er schon fünf Minuten fort und er würde ihr Zeit lassen, sich zu erholen von den Strapazen der Reise…und vor den Zugriffen der hiesigen Reporter.

In der Zwischenzeit steht Clouseau beim Eingang zur Parkgarage, mit dreiviertel Hose und T-Shirt, wie ein typischer Tourist und sucht in der Garage sein Auto. Aha, da hat es dieser Kerl eingeparkt. Wie gut, dass er an alles gedacht hat, auch an die Autoschlüssel, schnell noch den Korb auf den Rücksitz gestellt und los kann es gehen. Das man hätte auch zu Fuß machen können, zu dem Markt laufen, doch wer denkt daran? Ein Pariser Polizist sicherlich nicht, der gewohnt ist, stets im Auto zu sitzen. Clouseau gibt Gas und es gelingt ihm auf wunderbare Weise aus der Garage zu gelangen. Das ist vorerst auch das einzige Wunder, das wir erleben können, denn jetzt schaltet der Inspektor auf die nächst höheren Gänge, denkt nur an seine liebe Nicole und an die französischen Märkte und übersieht…ja, was sieht er denn da nicht? Einen Haufen abgestellter Fahrräder, die alle der Reihe nach um purzeln. Mein Gott, das kann doch mal schon vorkommen, da haben halt diese sportlichen Männer ihre Drahteseln nicht richtig hingestellt. Auf jeden Fall hat es einen lauten Plumps gegeben und der Reihe nach fallen die Fahrräder um, und die dazugehörigen Besitzer, junge Männer, kommen aus dem Haus gelaufen, sehen die Bescherung und erheben wütend die Hände und schimpfen. Nur Clouseau merkt von dem nichts, ist schon ein paar Meter weiter und möchte aus der Hotelanlage hinausfahren. Irgendwie schafft er da nicht die Kurve, er weiß selber nicht, warum, doch das Auto bleibt stehen und der Hotel Boy springt noch rasch zur Seite. Der diensthabende Angestellte kommt höflich herbei, grüßt, als ob nichts geschehen wäre und fragt nach. „Aha, sie wollen einkaufen gehen“, erkundigt er sich, „zum nächsten Markt. Aber da nimmt man doch nicht das Auto, sondern ein Fahrrad, Herr Inspektor, das gibt es zu verleihen.“ Und ehe es sich Clouseau richtig überlegen kann, sitzt er auf einem dieser Drahtesel und der Hotel Boy verspricht ihm hoch und heilig, sein Auto zurück in die Garage bringen zu lassen. Nun ist unser lieber Inspektor mit diesem zweirädrigen Vehikel unterwegs, das vorne und hinten einen schönen großen Korb besitzt, was Clouseau nur erfreut. Da kann er seiner Nicole die schönsten Blumen kaufen. Beschwingt und ohne jede Sorgen, was die Verkehrszeichen betrifft, tritt der Herr Inspektor in die Pedale, vorbei an den Fußgängern, die etwas zur Seite rücken müssen plötzlich. Das französische Städtchen entpuppt sich als sehr malerisch, nur der Verkehr ist etwas ermüdend und die Fahrer sind auf die Radfahrer nicht gut zu sprechen, das merkt der Inspektor sofort. Da hat doch dieser Laster tatsächlich den einen PKW ordentlich geschnitten, er hat es bemerkt, und weit und breit ist kein Verkehrspolizist zu sehen, und im Vorbeifahren merkt er noch, hat diese komische Dame dort drüben ihr Auto in das Halteverbot gestellt. Clouseau vergisst auf einmal, weswegen er hier ist, stellt sein Fahrrad ab, wo er sich gerade befindet und marschiert zu dieser Übeltäterin hin. Ja, das hat er sich gedacht. So gut sehen seine Augen noch. Das ist ein Halteverbot und die Wagenbesitzerin hat den Streifen vorne auf der Straße um einen halben Meter überfahren. Das ist ein weiteres Delikt. Ein Blick in das Wageninnere sagt ihm, dass die Dame auf Ordnung wenig Wert legt, die Taschen und Säckchen liegen kreuz und quer. Clouseau beugt sich genau vor und blickt in das Innere. Was hat diese Dame noch versteckt? Er kann nicht wissen, dass sie nur kurz Zigaretten holen will und eine Zeitung, gleich wieder zurück ist und einen Fremden bei ihrem Wagen von weitem bemerkt, der verdächtig, ja ziemlich verdächtig bei diesem steht und hinein schnüffelt. Dem wird sie mal ordentlich heimleuchten müssen. Sie schleicht sich also an, während Clouseau vom Wagenfenster aus das Innere des Wagens ins Visier nimmt. Ist sie angeschnallt gewesen? Kann das sein? Ein Blick auf die Seite bestätigt seinen Verdacht. Da hängt alles so durcheinander. Hat er es sich doch gedacht. Strafdelikt Nummer drei. Jetzt noch weiter forschen. Doch ach, was ist das? Was sieht er da auf einmal in dem Glas des Fensters vor sich? Eine Dame im Hintergrund, die ihn bitterböse anschaut und anschnauzt. Gerade noch rechtzeitig dreht er sich um, denn sonst hätte ihn der Regenschirm der Wagenbesitzerin erwischt. Was er nicht so alles gelernt hat als Pariser Polizist! Der schnelle Sprung hat ihm das Leben gerettet. Er kommt gar nicht dazu irgendetwas zu erklären, die Dame glaubt einen Gauner vor sich zu haben, der ihr Auto stehlen will und fängt laut zu schreien an und ehe noch eine Minute verstrichen ist, hat sich da um die beiden eine große Menschenschar gebildet. Dass weiter hinten ein Verkehrspolizist Clouseaus Fahrrad ohne Besitzer gefunden hat, entgeht der schimpfenden Menge. Dieser wird erst sichtbar als Clouseau sich in einer ordentlichen Zwickmühle befindet, denn die Damen und Herren beschimpfen ihn aufs Gröbste. Der Polizist schiebt das Fahrrad von Clouseau vor und fragt: „Was ist hier los? Schön der Reihe nach meine Damen…und Herrn. Hier versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Alle fangen erst recht laut zu meckern an und zeigen auf Clouseau. Der Polizist brüllt einmal laut Ruhe und dann ist es wirklich still. Fest fasst der Beamte den Besitzer der dreiviertel Hose und des T-Shirts ins Auge, dann wendet er sich an die Dame. Die hat jetzt endlich Gelegenheit, ihre Version der Geschichte zu erzählen. Dame: „…also ich gehe da nichts ahnend zu Bertraund, dem ich wie immer die Zeitung abkaufe, hole mir noch meine Zigaretten und Bertraund, der Kioskbesitzer begleitet mich hinaus…und was sehen da meine Augen. Ihn…diesen Dieb…der mein Auto stehlen wollte…das ist noch ziemlich neu…dann steht er da …gebeugt…so….Herr Inspektor (sie zeigt es vor) und starrt in mein Auto…minutenlang…minutenlang!… schaut …ob er was stehlen kann …verhaften sie ihn…aber sofort …dieses Landstreicher…diesen Dieb da…“(Stimmen der anderen werden sofort lauter, die alle dazwischen brüllen) Jetzt wendet sich der Polizist an Clouseau, zückt sein Büchlein und will seines Amtes walten. „Name bitte, Ihre Adresse, Telefonnummer…ja…und Ihren Beruf, bitte!“ „Das ist ja die Höhe…den noch nach seinem Beruf zu fragen…der ist ein Dieb…der gehört bestraft…ins Gefängnis!“ „Ruhe….ich verbitte mir das…hier kommt jeder zu Wort. Also. Ihren Namen bitte…und wenn es geht....schön der Reihe nach!“ Clouseau weiß nun, wen er vor sich hat, einen gutmütigen Vertreter des Gesetztes, den man auf keinen Fall enttäuschen kann. Er nennt Namen, Adresse, seine und Nicoles Telefonnummer, die Wagenbesitzerin schaut ihn erzürnt an, während der Polizist brav seinen Stift führt und schreibt. „Und jetzt noch ihren Beruf bitte…also bitte meine Damen und Herren…sie wollen doch wissen…was der Herr vorher gemacht oder nicht gemacht hat….nicht wahr?“ Vergnügt und voller Stolz verkündet Clouseau: „Ich bin Inspektor Clouseau…von der Pariser Polizei…und wenn sie mal…in den Nachrichten gegü,ckt haben…nur ein winzig wenig, ein Stünd-chen…so ein klitze kleines Minütchen….dann wissen sie …dass ich einen großen Fall verfolge. Ich bin hier….weil ich jeden zu fassen kriege…“ „Moment Mal…sagten sie nicht soeben……wie war das?…dass sie Inspek-tor…der Pariser Polizei sind?“ „Jawohl, und man hat mich vor einer Stunde gefragt, ob ich bereit bin… dem Vaterland einen weiteren Dienst zu erweisen? Verste-hen sie mich?“ „Sie…sie sind dieser…hm…dieser berühmte Inspektor…der den rosaroten Panther zurück bringen will…hm….soll….oh…mein Gott….verzeihen Sie…jetzt erkenne ich sie wieder….sie sind es tatsächlich…nein, diese Verkleidung…ich hätte sich nicht erkannt…und sie sind schon hinter den Gangstern her? Hier? Mitten im Süden Frankreichs? OH…! Selbstverständlich…Inspektor…können sie mit meiner Unterstützung rechnen…das gesamte Polizei Korp steht zu ihren Diensten….“ Clouseau grinst sich eines, der Polizist ist ernst geworden, nur die Dame sieht nicht ein, dass die Geschichte nicht so verläuft wie sie sich das gedacht hat. Kein Dieb ist das, sondern…ein berühmter Inspektor…ja, die Nachbarin neben ihr…erkennt ihn plötzlich auch wieder…nur sie…ist angefressen…dass das auch ihr passieren muss…auf Bertraund kann man sich auch nicht verlassen. „Tut mir leid, meine Dame, ich muss diesen Herrn laufen lassen. Er sagt die Wahrheit…“ Die Dame und der Polizist kommen sich in die Haare. „Der hat doch noch gar nicht seinen Ausweis gezeigt“, schimpft sie, „und warum ist er bei meinem Auto gestanden und hat herum geschnüffelt, …wenn er es nicht stehlen wollte?“ Ja, da will auch der klügste Polizist eine Antwort haben und die bekommt er auch. „Ich habe diese Dame nur beobachtet…von mein-em Fahrrad aus“, beteuert Clouseau, „wie sie ihr Auto abge-stellt hat vor meinen Augen. Hier an diesem Platz be-findet sich ein Halte-verbot (ein Raunen geht durch die Reihe der Schaulustigen, aha, so einer ist der Herr aus Paris….der Leute abzockt, wenn er nur kann)…und die Dame hat den Streifen da vorne um genau 45 Zenti-meter überfahren…das sagt mir mein ge-übtes Auge….und (die Dame blitzt ihn wütend an, während der Polizist sein Augenmerk auf die Parksünderin lenkt)…und sie war…nicht angeschnallt!“ Das ist jetzt der Dame doch zu viel. Die schreit wild auf, schimpft ihn, während Clouseau sein Fahrrad entgegen nimmt…und gleichzeitig seinem Kollegen seinen Ausweis zeigt. Der versteht jetzt, worum es dem Pariser Kollegen gegangen ist und widmet sich ganz dem Fall, denn hier lockt wieder mal das Geld, dass die arme Polizei Frankreichs so notwendig braucht. Clouseau steigt vergnügt aufs Rad und wirft einen letzten Blick auf die Schaulustigen. Jetzt muss sich die Wagenbesitzerin tüchtig ins Zeug legen, denn ihre Karten sind ziemlich schlecht. Der Herr Kommissar hat wenig Humor übrig für solche Verkehrssünder, da hilft auch kein Schreien und Toben mehr, jetzt sehen es alle auf Schwarz und Weiß. Das ist ein Halteverbotschild.( sieht das Halteverbotsschild, es ist…wie?)

Kap.12)

Inspektor Clouseau fährt vergnügt die letzten Meter zum Markt, den er schon von weitem sieht, er pfeift ziemlich laut vor sich hin, immer wieder dieselbe Melodie. Dann blickt er sich um, aha, da vorne sind die Gemüse und Obststände, doch wo gibt es Blumen? Selbstverständlich sind die Blumen das wichtigste, will er doch seiner lieben Nicole zeigen, wie sehr er sie schätzt, was sie ihm bedeutet. Und oho, was ist denn das? Auf dem ganzen Marktplatz gibt es keinen Fahrradständer? Nein, so was, wo stellen denn diese Franzosen hier ihr Fahrrad ab. Clouseau blickt sich mehrmals um. Nein, so ein Ding der Unmöglichkeit besitzen die Leute nicht. Wahrlich, das ist nicht Paris. Ein netter junger Mann bei einem Stand hat ihn beobachtet, neugierig tritt er ein Stück vor und fragt ihn: „Excuse moi,….monsieur….hm…kann ich Ihnen behilflich sein….sie sind nicht aus dieser Gegend…nicht wahr…?“ Clouseau: „Hm…ich suche…ja, ich suche…sie wissen schon…eines von diesen Dingsda…um mein Fahrrad…ordnungsgemäß abzustellen….hm….sehen sie ihn irgendwo?“ „Ach, sie meinen…hm….nein, denn gibt es hier nicht…wissen Sie…die Leute gehen hier zu Fuß…und das Gestell vom Hotel…hm…das können sie vergessen…die meisten stellen es irgendwo ab…und wenn es vergessen wird…stört das keinen…irgendwo…taucht es dann wieder auf…und die Polizei bringt es dem Hotel zurück…verstehen sie?“ Clouseau blickt ihn komisch an, nein, so ein Kerl, er braucht doch sein Rad…er will seiner Nicole die schönsten Blumen bringen. Clouseau schiebt sein Fahrrad durch die Menschenmenge durch, der junge Mann folgt ihm voller Neugierde. Man sieht herrliche Stände, die Verkäufer nicken freundlich, preisen ihre Waren…und ein älterer Herr ruft dem jungen Mann zu. „Na, wen bringst du uns heute, Pierre?...diesen jungen Mann da…sie wohnen sicherlich in einem Hotel …in welchen denn…wenn ich fragen darf….?“ „Er schiebt doch das alte Fahrrad…du weißt schon…altes Haus…die sammeln es dann morgen wieder ein.“ „Nein sowas….im neuesten Hotel der Stadt wohnen sie….lassen sie mal…Pierre besorgt das schon…Pierre bring das Fahrrad weg…kommen sie schon…ich hab was für sie!“ Clouseau steht vor Pierre, der sein Fahrrad möchte. Nein, was sind das für ungezogene Leute hier, kennt da niemand die Verkehrsschriften. „Ich bin Clouseau…ich würde gerne…mein Fahrrad selber versorgen…wenn sie nichts dagegen haben. Pierre nimmt die Hände von seinem Fahrrad weg. „Bitte! Ich habe nichts dagegen…ich geh mal wieder…bis später…!“ Pierre verschwindet in der Menschenmenge. „Und sie heißen Clouseau? Komisch, mit Vornamen?....“ „Mit Nachnamen…was fragen sie?“ „Und ihr Vorname?“ „Jaques, was denn sonst….ich suche wunderschöne Blumen für Nicole meine Frau….wissen sie…sie sehnt sich so nach fran-zösischen Blumen….“ „Komm Jaques….Madame Toulliere da vorne…meine Nachbarin…verkauft dir die schönsten Blumen von ganz Südfrankreich….woher kommst du?“ „Aus Paris!“ „Ah….ein Pariser!“, der Alte mustert Clouseau von oben bis unten, „und deine Frau….“ „Nicole, schläft jetzt in ihrem Zimmer…ich will sie über-raschen mit dem bezaubernsten Duft von Rosen….hm…hm…wie das duftet…Rosen“ „Naja…Rosen…hat sie gerade nicht…die sind … fürchte ich schon alle…aber…andere noch schönere Blumen….ah…was ist…?“ Clouseau hat während des Gesprächs seinen Kopf ein wenig nach links verdreht und einen jungen Mann beobachtet. Der hat ihm gar nicht gefallen. „Ich brauche jetzt…einen Ständer…!“ „Einen …was? Ach so….einen Ständer! Weißt du Jaques…den benutzt hier niemand…außer es erscheint die hiesige Polizei…wozu brauchst du denn das?“ „Ich bin von der Polizei.“ „Ah….von der…Pariser Polizei…nicht wahr…und da brauchst du einen Stän-der.“ Einen Fahrradständer…für mein Fahrrad. Man parkt jedes öffentliche Fahrzeug ordentlich auf der Straße…ver-stehen sie?“ „Ja, selbstverständlich….Madame Toulliere…wartet auf sie…du könntest es schieben…und dann…“ „Ah…da ist ja einer…mon dieu!“ Clouseau hat endlich das gefunden, was er gewollt hat, allerdings befindet er sich nicht in einem passablen Zustand. Man merkt dem Ständer an, dass er schon relativ alt ist. Er steht da irgendwie zwischen den Kisten und ist eigentlich nur im Weg, den Kisten selbstverständlich. Clouseau drückt dem verdatterten Alten sein Fahrrad in die Hand und nimmt den Ständer ins Visier. Die viele Kisten müssen mal da weg. Schlicht und einfach stellt er die ganze Schachteln zur Seite. Dann rückt er den Ständer zurecht, schiebt ihn bald hierhin bald dorthin, bis er bemerkt, dass sich ein paar Leute um ihn gescharrt haben, der Alte mit seinem Fahrrad ist auch dabei. Ehe noch die Besitzer der Schachteln ein Wort dazu sagen können, ergreift der Alte das Wort und meint: „Das ist bloß…ein Pariser Polizist…er will halt das Fahrrad unterbringen ….Leute….“ „Da vorne bei der Bank…haben sie einen, verstehen sie mich…funkelnagelneu…der glitzert in der Sonne…für ihren Drahtesel…hier…brauchen wir das nicht….Robert hält ihnen ihr Fahrrad….“ „Ach lass ihn doch….der will halt sein Fahrrad hinstellen…Mensch…reg dich nicht auf….“ „Und was soll ich mit meinen vielen Kisten?…wohin damit?…du weißt doch…deine liebe Cousine…die regt sich auf…wenn ich sie hoch staple…(die beiden haben kurz miteinander gesprochen und nicht gemerkt, dass Clouseau die Kisten und Schachteln übereinander stellt)…was machen sie denn da?…wenn das meine Frau …und seine Cousine sehen…was glauben sie, was es da für ein Theater gibt…nein, nein, mein guter Mann…das lassen sie bleiben.“ „Ach reg dich doch ab, Paul, …zeig ihm die schönsten Blumen für seine Frau…führ ihn zu Madame Toulliere…während ich hier auf sein Fahrrad aufpasse.“ Clouseau ist jetzt mit den Schachteln fertig und fängt an, vor den Zuschauern den Ständer noch einmal zu richten. Er schiebt ein bisschen hierhin und dorthin. „Und was wird das jetzt…?“, fragt der Alte mit seinem, Clouseaus Fahrrad“. „Das muss…ein bestimmter Winkel sein, genau…72 Grad….das machen wir in Paris immer so….“ Clouseau nimmt das Fahrrad und stellt es ab, bemerkt erst jetzt, dass es kein Schloss zum Versperren gibt. „Was ist? Was habens denn?“ „Das Schloss fehlt! Es kann ge-stohlen werden….!“ „Ja…aber das ist doch nur ein Rad….vom Hotel…verstehen sie, Jaques…ein armseliges altes Fahrrad.“ Clouseau nimmt Haltung an. „Nein, ….das ist ein ganz neues Fahrrad…und ich bringe es zurück…so wahr ich Inspektor Clouseau heiße….und ….“ Weiter kommt er nicht, denn eine Zuschauerin, eine Einheimische, fragt ihn: Sie sind Inspektor? Und woher? „ Aus Paris…das sagte er schon“, meldet sich der Alte zu Wort, „…und er will Blumen kaufen…bei Madame Toulliere…für seine Frau! Das ist doch so….Inspektor? Inspektor! Was Inspektor? Sie sind Inspektor? Vielleicht dieser be-rühmte Inspektor…? Nein, so was….hol schnell Monsieur Neville …sie sind Inspektor Clouseau…na freilich…jetzt erkenne ich sie…sie waren heute im Fernsehen…hm…da haben sie aber ein bisschen anders ausgeschaut. Paul, du passt auf sein Fahrrad auf…marsch marsch…etwas schnell…damit sein Fahrrad hier nicht gestohlen wird….sonst steht das morgen auch in der Zeitung. Nein so was….der berühmte Inspektor….und was machen sie hier…wenn ich fragen darf?“ „ Ich möchte….Blumen kaufen…Blumen für meine Frau Nicole!“ „Ach ja, das hab ich fast vergessen…gleich…wir gehen gleich zu Madame Toulliere. Paul passt auf ihr Rad auf…das tust du doch, nicht wahr….und wir beide…wir gehen jetzt…äh…was ist denn…Inspektor?“ Paul hat das Rad irgendwie hingestellt, völlig schief, sodass es fast umfällt. Clouseau runzelt die Stirn. Dass es so etwas hier gibt. Er lässt alle stehen und richtet das Rad in dem richtigen Winkel aus, schiebt den Ständer ein wenig zur Seite, dann wieder und behindert natürlich die umstehenden Leute, die ihm verblüfft zuschauen. „Das muss ein exakter Winkel von 72 Grad sein, sonst…behindert man den Verkehr…wissen sie, was ich meine? Die Autos können sonst nicht vorbei…“ „Das war jetzt ein guter Scherz, Jaques, (klopft Clouseau auf die Schulter)…und jetzt komm…Madame…aber…was ist denn?“ „Sie glauben mein Vorhaben missbilligen zu dürfen?“ Clouseau steht vor einem Zuschauer, der in ihm einen Idioten sieht, weil er da mit dem Fahrrad herum gewerkelt hat. Der Mann war darauf nicht gefasst, dass Clouseau ihn anspricht. „Aber Laroche…was ist denn? Warum bist du heute nicht im Laden?…du weißt doch…das…ist unser lieber Inspektor Clouseau…von der Pariser Polizei“. Der Mann zieht sich zurück: „So so…von der Pariser…Polizei“. „Ja, und er geht mit mir einkaufen…also bitte…lass ihn durch…oder noch besser…bewach sein Fahrrad…während wir unterwegs sind…. Bitte…Herr Inspektor…kommen sie…Madame Toulliere wird sie bewundern…sie hat heute auch ferngeschaut…und ich bin mir sicher…sie werden ihr gefallen….“

Minuten später stehen beide Männer vor dem Blumenstand, Clouseau hat zwar keine Rosen, die sind nämlich wirklich schon alle, dafür aber einen wirklich hübschen gut riechenden Blumenstrauß in der Hand und quasselt mit der alten Verkäuferin, die ihn am liebsten gar nicht mehr los lassen will. „Nein, Inspektor…da wird sich aber ihre Frau Gemahlin freuen…(ein Aufschrei von ihr)….mein Gott, was ist denn?“ Sie sieht einen jungen Mann, den von vorhin, den Clouseau beobachtet hat, schnell in der Menge verschwinden und der Inspektor springt schnell nach, erwischt ihn, packt ihn vor allen Leuten am Kragen und schleift ihn zurück. Der junge Mann schreit wie verrückt, weil er nicht weiß, was ihm da widerfahren ist. „ Hab ich dich…mein Söhnchen…. “Clouseau hält ihn noch immer am Hals gepackt. Der Junge: „Aber was ist denn?…was habe ich denn…getan?…lassen sie mich…los!“ Die Leute kommen näher. Madame Toulliere und der Alte von vorhin, der Clouseau hierher geführt hat, rücken an sie ran. „Wir sind ja schon so gespannt, was der Inspektor…mit dir macht?“, meint Madame Toulliere. „Es hat ja so kommen müssen…deine Mutter hat es dir hundert Mal gesagt…aber du hast nicht hören wollen.“ „Bitte…lassen sie mich frei…au…das tut ja weh!“ Clouseau hat ihn noch immer am Kragen gepackt. „Du gibst das zurück…und das schleunigst!“ „Was denn? …ich weiß gar nicht….äh…ich krieg keine Luft…was das soll?“ Clouseau lässt ihn jetzt los. „Du hast dieser Dame dort…die Geldbörse gestohlen…(ein lautes Ah ist zu hören)…ich habs gesehen“ „Aber…ich hab nichts gestohlen…wirklich nicht…ich bin nur…“ „Das ist der berühmte Inspektor Clouseau…von der Pariser Polizei….“ Die Umstehenden sind neugierig, der Dieb steht noch immer und holt sein Diebesgut nicht hervor. „Ich zähle bis drei,“ Clouseau wird dabei sehr ernst. „Bei drei drücke ich ab….eins….zwei….“ „Schon gut…ich habs hier….“, der Dieb greift in seine Tasche und zieht eine Geldbörse hervor, Clouseau zeigt sie in die Höhe und die Bestohlene dringt vor und kann es nicht fassen, sie hat den Diebstahl nicht einmal bemerkt. Der Dieb will sich davon schleichen, doch Clouseau waltet wieder seines Amtes. „Das haben sie vortrefflich gemacht…das Diebesgut zurückgegeben…die Herrn Kollegen werden darüber erfreut sein.“ „Aber ich hab doch jetzt alles gemacht..was sie gewollthaben…was ist denn noch?“ „Sie werden jetzt mit mir aufs Revier gehen….dort wird ein Protokoll erstellt werden…“ „Nein, nein…ich will nicht…ich werde dorthin nicht gehen….!“ „Sie kommen mit…keine Widerrede…Madame Toulliere…darf ich Ihnen meine Blumen anvertrauen?“ „Selbstverständlich …Herr Inspektor…(zum Dieb)…so ein Feigling…einer Dame die Geldbörse aus der Tasche klauen und sich davon stehlen…danach aber ein Feigling sein…“ „Ich bin kein Feigling…ich will nur nicht aufs Revier!“ „Ja, was ist denn hier los? Sieh hier, Madame Toulliere!“ Niemand hat den Beamten bemerkt, der plötzlich in der Menge steht vor Clouseau und dem jungen Mann. „Ach hat dich endlich mal einer erwischt!“ „Er hat mir die Brieftasche mit dem ganzen Geld gestohlen…Herr Inspektor…und dieser Mann da…(der Beamte mustert Clouseau) …hat den Dieb gefasst…Ich hab wieder meine Geldbörse…Leute…!“

Der Beamte schnappt sich den jungen Mann, beide verschwinden in der Menge, Clouseau steht schließlich mit der Alten da, die ihm seine Blumen wieder in die Hand drückt. „Na, was sagen Sie, …die riechen noch immer gut…Ihre Nicole wird sich freuen. Sie sind ja so ein wunderbarer Mann…und ihre Frau…ihre Nicole…die müssen sie mal mitbringen und uns vorstellen…nicht wahr?“ Alle Umstehenden nicken voller Begeisterung. Nein, dieser Inspektor aus Paris…ist eine Wucht. Er hat zwar einen Riesenstrauß, der den einen Korb seines Fahrrades zum Überquellen bringt, doch was macht das. Nicole wird sich freuen, das ist die Hauptsache. Jetzt schnell nach Hause zu seiner Lieben, die wartet sicher sehnsüchtig auf ihn. „Haben sie nicht etwas vergessen, Herr Inspektor?“ Madame Toulliere hat ihn das gefragt. Er und was vergessen. Clouseau bleibt stehen. Das Gemüse mit dem Obst, das hat er doch tatsächlich vergessen. Nein, wie rührend sich alle hier um ihn kümmern. Wenn Madame Toulliere nicht wäre, dann wäre er jetzt nach Hause ins Hotel gefahren und Nicole hätte ihn gefragt…, nein, nicht auszudenken, was sie ihn gefragt hätte. „Hast du auf mein Obst vergessen, Liebling, schon wieder vergessen?“ Nein, er hat nichts vergessen, gleich wird er Madame Toulliere fragen, wo man das beste Obst kaufen kann, sie kennt doch jeden hier. Er wird sich von ihr herum führen lassen und der Dieb, der kann ihm gestohlen bleiben. Er wird auch nicht aufs Revier fahren und das Protokoll unterschreiben. Sollen die Kollegen die Arbeit verrichten. Er ist auf Urlaub und will sich erholen, sonst nichts.