Dienstag, 20. September 2011

BAND 13 Als ich begann.....Romanfortsetzung



Ich frage mich die ganze Zeit, wann ich wirklich liebe, ob ich jemals einen Menschen bedingungslos geliebt habe, ob dies in unser schrecklichen Welt überhaupt möglich ist, den anderen wie sich selbst zu lieben. Ich habe immer wieder festgestellt, dass ich es nicht getan habe und habe versucht, die Beziehung zu meiner Frau zu verbessern. Ständig habe ich irgendwo irgendwann Fehler bei mir entdeckt und das hat mich wahnsinnig gemacht. In unserer Gesellschaft wird die Super-Beziehung postuliert, es wird einem vorgegaukelt, wie eine Ehe, Beziehung sein soll, damit sie nicht scheitert, was man alles tun muss, damit sie nicht in Brüche geht. Ich habe zu mir immer gesagt, dass ich alles versucht habe und trotzdem ist meine Ehe auseinander gegangen. Jetzt, wo meine Frau tot ist, gestorben an Krebs, und ich festgestellt habe, dass ich dich noch immer lieber, mehr als du oder ich es sich vorstellen können, frage ich mich natürlich, woher diese Liebe kommt. War sie schon die längste Zeit da und ich habe sie nur beiseite geschoben, als meine Frau auftauchte und dich vergessen oder habe ich sie und dich geliebt, zwei Frauen auf einmal. In unserer Welt darfst du nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben, schon gar nicht zwei Partnerinnen zurselben Zeit. Kann man Liebe aufteilen? Man liebt die eine und die andere nicht? Geht das? Ist Liebe teilbar oder ein Ganzes? Kann man die Liebe aufheben so wie bei dir für spätere Zeiten, weil man selbst jetzt keine Zeit für sie hat? Bringt es etwas, wenn man vor ihr davon läuft? Auch das habe ich mich oft gefragt, weil –sehr viele Menschen Angst vor der Liebe haben, ihr aus dem Weg gehen, obwohl sie sich nach dieser Liebe sehnen. Wir haben gelernt in unserer so christlichen Welt, die Liebe zu verleugnen, und jetzt meine ich die wahre Liebe, dass sehr viele von uns, die wahre Liebe ignorieren, sie beiseite schieben, sie hassen, weil sie diese an viele schmerzhafte Erfahrungen erinnern, an Erfahrungen, wo sie nicht geliebt, sondern sehr verletzt wurden. Darum töten sie die Liebe, ja, das habe ich beobachtet, sogar bei mir selbst. Wir zerstören all das, was uns glücklich machen könnte. Meistens tun wir es unbewusst, weil noch viele alte Muster in uns ablaufen und genau das ist es, was mich in unserer Gesellschaft so stört, generell auf dieser Erde stört. Wir töten noch immer, führen ständig Kriege, zerstören – so, als ob wir noch Neandertaler wären und wir mit einem Mammut oder einem Säbelzahntiger jeden Tag kämpfen müssten. Wir fallen bei der kleinsten Kleinigkeit in ein uraltes Muster, wo es nur mehr ums Überleben geht. Es geht um Leben und Tod und deshalb haben wir kein Interesse am anderen. Wir gehen nicht auf ihn zu – und wir sind nicht bereit zu lieben. Uralte Ängste kommen da hoch, aus unserem Unterbewusstsein macht sich plötzlich eine Angst breit, die uns selber erschrickt und wir fragen uns im stillen, was da mit uns geschieht. Woher kommen auf einmal diese schrecklichen Gedanken, diese Emotionen? Wir können nicht mehr wertfrei urteilen. Eine Kraft hat uns gepackt und lässt uns nicht mehr los. Es ist eine sehr tiefsitzende Kraft und sie muss schon lange in unserem Innern verborgen sein, denn nicht umsonst bricht sie zeitweise mit einer Heftigkeit hervor, dass man erschaudern könnte. Das alles steckt in uns, auch diese furchtbare Ur-Angst. Schaue mich nicht so komisch an, Helena, ich bezeichne es so, denn für mich gibt es daneben dieses wunderbare Gefühl, das noch Babys haben, wenn sie auf die Welt kommen. Ich nenne es das Ur-Vertrauen. Weißt du, als ich vor einiger Zeit in Sizilien war bei Luigi, da habe ich, als ich am Meer stundenlang spazieren ging darüber nachgedacht, wer wir sind und woher wir kommen. Wir stammen sicherlich aus dem Weltall, darüber besteht kein Zweifel und wir haben unsere eigene Geschichte geleugnet. Genauso wie viele unserer Regierungen noch die Existenz von Aliens und Ufos anzweifeln, sie in der Öffentlichkeit ins Lächerliche ziehen, zweifeln wir an unsere Geschichte der Menschheit. Was wissen wir denn über uns? Dass wir mit den Tieren verwandt sind, vom Affen oder Schwein abstammen sollen? Glaubst du – an Darwins Lehre? Diese war schon zu seiner Zeit sehr umstritten und wenn ich mir genau überlege, so finden sich in seiner Theorie viele zeitliche Lücken. Können das nicht Außerirdische gewesen sein? Haben wir deshalb so eine Ur-Angst in uns, weil wir diesen Beginn unseres Menschentums noch immer leugnen, die Menschen auf Erden nicht bereit sind zuzugeben, dass wir im Weltall nicht allein sind? Ich weiß es nicht, sicher ist für mich nur, in einer Beziehung, und jeder von uns steckt in solch einer und hat gleich jeder Menge davon, denn es gibt auch berufliche, nicht nur private Beziehungen, wir zeitweise von schrecklichen Ängsten heimgesucht werden. Da wir alle nicht gelernt haben, die Vergangenheit zu akzeptieren, uns unseren Fehlern und Schwächen zu stellen, uns selbst anzunehmen wie wir sind, weil wir nie bedingungslos geliebt wurden, tragen wir jede Menge an inneren Schmerz und Leid mit sich. Man zieht stets nach den Regeln der Tiefenpsychologie ganz bestimmte Menschen, Partner an, die einem alles nur wiederspiegeln. Sehr viele von uns flüchten weiterhin in der Beziehung, in der Ehe und sind nicht bereit, ihre Schattenseiten zu akzeptieren, und wenn es mal so weit ist, geht man lieber zum Scheidungsanwalt und trennt sich, als ein neues Leben zusammen anzufangen. Diese Ängste aufzuarbeiten in einer Beziehung sind sehr schwer und viele wollen sich lieber davor drücken. Sie können sich ihrem Partner nicht offenbaren, weil sie glauben, sie werden sofort abgelehnt wie von ihren Eltern. Diese Eltern – Kindbeziehung ist das Thema, was wir alle noch nicht aufgearbeitet haben und was bei uns zu diesen Ehedramen führt. Trotz moderner Psychotherapien ist es bis heute nicht gelungen, die Zahl der Scheidungen zu senken, die Menschen dazu zu bewegen, sich keinen neuen Partner zu suchen, der ihnen dasselbe Muster wiederspiegelt. In unserer Zeit wird ja alles getan, dass wir uns nicht dieser Vergangenheit stellen brauchen. Wir verlieben uns schnell dort, verheiraten uns hier kurz, schon nach wenigen Jahren sind wir wieder geschieden und gleich nach unserer Trennung tauchen wir glücklich und strahlend mit einem Partner auf der nächsten Party auf und wissen, dass uns die anderen nur beneiden. Hier, Helena, läuft so vieles falsch, dass ich es gar nicht sofort aussprechen kann, so viel ist es. Die Gesellschaft hat völlig falsche Werte. Die Liebe ist niemals das oberste Prinzip in unserer Gesellschaft. Wenn man jemanden wirklich liebt, wird man noch immer ziemlich blöd angeschaut, und erst eine Politik zu führen, die sich an dieser bedingungslosen Liebe orientiert, das ist heute vielerorts unmöglich. Ich sagte bewusst vielerorts, denn in manchen Regionen der Erde gibt es sie noch, diese bedingungslose Liebe. Bei manchen außereuropäischen Kulturen finden wir in einem Stamm, eine Gruppe von Aborigines Bedingungen, die dieser bedingungslosen Liebe sehr nahe kommen. Wo Kinder nicht alleine von den Eltern erzogen werden, sondern vom ganzen Stamm, wo jeder für jeden verantwortlich ist und wo Kinder nach einem ganzheitlichen Weltbild erzogen und selbstverständlich auch geliebt werden. Wer von uns kann vortreten und sagen: Meine Eltern haben mich stets bedingungslos geliebt und sie haben mir gezeigt, wie ich diese Liebe meiner Partnerin, meinem Partner schenken kann? Wie viele sind das? Haben nicht all diese Religionen und Ideologien dafür gesorgt, dass wir heute im 21. Jahrhundert noch immer nicht lieben können und bringt es nicht diese neue Ordnung von heute mit sich, dass wir uns eigentlich ununterbrochen fürchten anstatt den anderen wie sich selbst bedingungslos zu lieben? Orientieren sich nicht die meisten Staaten daran, dass sie die Staatsbürger ausbeuten und unterjochen, sie für dumm verkaufen? Ich frage mich, wie die Politik aussehen muss, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Menschenrechte zu respektieren und in ihrem Land umzusetzen. Wir haben ein Recht darauf geliebt zu werden und andere zu lieben. Dies ist ein Recht, das uns ständig vorenthalten wird, wobei ich dazu sagen muss, dass sich die meisten Menschen dieser Tatsache nicht bewusst sind, dass sie den anderen gar nicht lieben. Wer eine falsche Erziehung erfahren hat und damit meine ich eine, bei der die Liebe zu kurz kam, und auf wie viele trifft dies zu, wohl auf fast alle, der ist kaum in der Lage eine Beziehung richtig aufzubauen. Er wird die Liebe suchen und sie selten finden. Er wird glauben, er liebt wahrhaftig und hat sich doch nur geirrt, denn die alten Muster zerren an ihm, harren darauf, an die Oberfläche seines Bewusstseins zu dringen und ihm zu sagen, dass es wichtig ist betrachtet zu werden. Vieles, was wir für Liebe halten – ist nicht Liebe! Wir wissen so wenig über die Liebe und trotzdem suchen wir sie, weil sie in uns schlummert und wir ohne sie gar nicht leben können. Selten machen wir wunderbare Erfahrungen der Liebe, die uns tatsächlich dem anderen näher bringen, doch genügt uns das? Genügt es dir, zwei oder dreimal in dem Leben das Gefühl gehabt zu haben, das man wahrhaftig geliebt wurde? Was ist mit dem Rest? Haben wir nicht mehr verdient? Mehr Liebe, mehr Aufmerksamkeit, mehr Zeit, mehr Achtung und Würde? Geht es der wahren Liebe nicht um mehr? Dass alle in Würde und Frieden leben können? Warum gibt es noch immer Krieg? Weil einige wenige ihn haben wollen, das stimmt oder doch nicht? Ich sage dir: Wir habe noch immer den Krieg, weil die meisten Menschen hier auf diesem Planeten die wahre Liebe nicht kennen, nicht lieben wollen oder können, und weil wir die Liebe bekämpfen auf Schritt und Tritt. Wir wollen sie töten, beiseite schieben, denn es war sehr schlimm, als man uns beleidigte, uns nicht liebte, uns im Regen stehen ließ. Es ist ein sehr schmerzhafter Prozess und es ist ein Weg, der uns zu unserer Ganzheit führt, hinbringt zu unserer Seele, und – es ist ein Weg, den jetzt jeder von uns zu gehen bereit sein müsste. Unsere Welt steht am Abgrund. Wir fürchten uns zu Tode, überall droht die Gefahr, das Böse wird herauf beschworen und das Böse ist auch sichtbar. Ist es nicht endlich Zeit, diesen eine Weg zu gehen, der uns zu uns selbst führt, zu unserem Inneren, zu unserem Herz? Aus der Ganzheitsmedizin wissen wir, dass fast alle unsere Zivilisationskrankheiten etwas mit dem Herzen zu tun haben. Haben wir noch ein Herz für uns selbst oder wollen wir lieber an einem Herzinfarkt sterben? Können wir uns endlich annehme, so wie wir sind? Auf das Annehmen kommt es an. Wir leben nicht in einer Lichter-, wo alles eitle Wonne ist, sondern auch in einer Schattenwelt, diesen Schatten gilt es zu betrachten. Nehme ich mich an, kann ich das überhaupt oder hat man es mir bisher ständig verwehrt? Wenn letzteres der Fall ist, und dies ist leider sehr oft der Fall, dann bin ich derzeit nicht in der Lage eine glückliche Beziehung mit mir zu haben, mit einem Partner, mit Kindern oder am Arbeitsplatz. Meine Vergangenheit blockiert mich, sie hindert mich. Deshalb scheitern unsere Beziehungen, deshalb gelingt es uns nicht, unseren kosmischen Menschen in uns hervor zu holen, weil wir diese schreckliche Angst in uns verspüren. Wir müssen uns endlich unseren innersten Ängsten stellen, dieser Ur-Angst, damit wir zum Ur-Vertrauen gelangen können. Wir sind alle nur Seele, Liebe, und wir sind eins mit dem Universum. Wir sind eins mit jedem Wesen, Pflanze, Tier, Stein oder meinetwegen Alien dieser Galaxie. Wenn wir dies wissen, aber erst dann, können wir eine bessere Welt erschaffen, denn glaube mir, diese Hölle auf Erden zu ertragen ist sehr schwer und auf Dauer hält dies keiner von uns aus. Wir wollen alle nur geliebt werden, wir wollen nicht überflutet werden von Schreckensnachrichten, wir wollen keinen Krieg und keine Zerstörung. Das wollen nur ein paar Verrückte, ein paar Größenwahnsinnige und sie treiben die Politik in diese Richtung. Doch wir, das Volk, der einfache Bürger, wir sind auch stark, wir wollen lieben und geliebt werden. Wir pfeifen auf diesen Dreck, den sie uns andrehen wollen. Wir wollen Liebe und LIEBE ist eine starke Macht. Der Liebe kann sich auf Dauer kein Mensch widersetzen, niemand überlebt die Liebe. Jeder wird irgendwann anfangen wollen zu lieben oder sich wünschen geliebt zu werden.