Donnerstag, 13. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, Japan - die Aliens kommen

Kap 24) In Japan

In der japanischen Wohnung der Familie Misukazimotu, der Vater ist schon munter und sitzt bei seinem Schreibtisch und telefoniert, die Mutter arbeitet in der Küche, Hayato geht im Pyjama durch die Zimmer, öffnet leise die Tür und schleicht sich zu seinem Vater unter den Tisch, dort verkriecht er sich und hört das Gespräch seines Vaters mit. Dieser telefoniert eine längere Weile.

Herr Misukazimotu: …sehr gut…das wusste ich nicht…ja…woher soll ich das wissen? Ich habe ihn nur kurz in Moskau kennen gelernt…nein, nicht zu fassen…diese beiden Herrn…werden begleitet von einer Truppe von Geheimagenten…und die werden mit denen nicht fertig...sie meinen da steckt Sinn dahinter…hätte mich auch gewundert…von den Russen hätte ich das nicht erwartet…lassen den so ohne weiteres über den Roten Platz flitzen…was sagt der russische Geheimdienst?…ah…sie haben die ganze Bande…hm, darum haben sie das in Kauf genommen…verstehe…und jetzt?...nein, den Chinesen wird das nicht egal sein…ist ja unerhört…wie können die das nur machen…eine Katastrophe…und die wollen hier wirklich über Aliens reden…das wird eine Katastophe…wo nehmen wir nur Aliens her…weiß ich doch…was? Was hat der bitte gemacht? ….gezeichnet…Aliens gezeichnet…ein Wahnsinn…das solche Leute noch herum rennen…die sind ja eine Strafe für alle Verbrecher…verstehe…das Rauschgift…ja…sie haben alle Hintermänner…gut…und wann wird das sein?…na, dann werden die alle schön schauen…und ein paar Plätze im Gefängnis werden belegt sein…verstehe…die beiden sind unser Lockvogel…und was soll ich tun?…muss das sein…ich bin schon genug gestraft…ja, das bin ich…hab die beiden gestern von der Polizeiwache geholt…das haben sie gehört…haben sich einfach verlaufen…und sich wie Irre benommen…ja...weiß ich …wenn es unbegingt sein muss und sie darauf bestehen…warten sie mal…einen Moment…

Der Vater legt kurz den Hörer weg und bückt sich zu seinem Sohn hinunter: Hayato…kommst du bitte hervor…nein, nicht sie…nur mein Sohn…er hat sich zu mir ins Zimmer geschlichen…komm schon…was tust du hier?…(Hayato kriecht hervor im Schlafanzug)…gut…sie wissen Bescheid, …ich informiere sie, wenn ich etwas Neues weiß….(legt auf und zu seinem Sohn)…solltest du nicht…(Sohn schüttelt den Kopf)….was hast du dir dabei gedacht…mich zu belauschen…

Hayato: Stimmt das…dass sie Alien gezeichnet haben….Papa?

Vater: Ja, ganz schreckliche…damit haben sie in Russland die Menschen erschrecken wollen, doch die haben sich nichts anmerken lassen…

Hayato: Darf ich zu ihnen…der soll mir auch was zeichnen und…was singen…bitte…
Mutter kommt bei der Tür herein: Da steckst du…ich habe dich ins Badezimmer geschickt.

Vater: Er hat gelauscht…

Hayato: Nein, zugehört…das sind meine Freunde.

Vater: Und warum sind das deine Freunde…wenn ich fragen darf?…die beiden haben gestern Nacht auf einem Wahlplakat gekritzelt…weiß du das…(Sohn lacht)…so…lustig findest du das…die Polizei hat das nicht lustig gefunden…

Mutter schnappt ihren Sohn und zieht ihn in die Küche, dort sitzt er wenige Minuten später und isst sein Frühstück, Sohn fängt zu raunzen an.

Hayato: Mama…wenn Papa fortgeht...gehn wir heute zu den zwei Sängern…
Mutter hört nicht zu…

Hayato: Mama…bitte…Papa hat es mir versprochen…

Mutter: Aber ich nicht…isst alles zusammen …ich muss noch zu deiner Großmutter…und was einkaufen…bis dahin…

Hayato (laut): Super, dann kann ich sie ja besuchen…du gehst zu Oma…und ich mit Papa…

Mutter: Ich hab gesagt…ich gehe nirgendwohin…

Hayato (schaut sie an, nimmt den Teller und leert alles absichtlich auf den Boden, schaut ganz traurig drein und tut so, wie wenn er heulen würde)

Mutter: Hayato…das Essen liegt wieder mal unten…so kann es nicht weiter gehen…wenn das wieder dein Vater sieht…

Hayato: Will aber nicht zu Oma gehen…ins Hotel will ich…verstehst du…ins Hotel.

Vater (kommt bei der Türe rein und sagt): Ich geh…und du nimmst Hayato mit zur Oma? Was ist hier los?

Hayato (laut): Nein…ich will nicht…da geh ich nicht hin….die will ich nicht… die mag ich nicht sehn.

Mutter: Das Essen liegt wieder mal unten…wie immer…was soll ich nur tun…

Vater (schaut die verzweifelte Mutter an): Wie wäre es, wenn du dir mit deiner Mutter einen schönen Tag machen würdest…und du Hayato…ziehst dich schleunigst an…ich muss in 5 Minuten weg…

Hayato (schnell): Ich darf mit? Ich komm mit dir mit…wirklich? (lässt alles liegen und rennt hinaus und in sein Zimmer um sich anzuziehen.

Kurze Zeit später gehen Herr Misukazimotu und sein Sohn Hayato hinaus, die Mutter telefoniert gerade mit ihrer Mutter, dass sie alleine kommt und früher fort kann.


SZENENWECHSEL


Im Hotel, Weber und Breitfuss sitzen in einer Ecke an einem großen Tisch, Herr Misukazimotu spricht mit Breitfuss, und Weber sitzt Hayato gegenüber. Das Kind schaut ihn aufmerksam an und spricht japanisch, später englisch)

Hayato: Wie heißt du? (japanisch, dann englisch)

Weber reagiert nicht.

Hayato nimmt aus seiner Tasche einen Zettel und einen Kugelschreiber und malt darauf einen Alien und reicht das Bild Weber. Der schaut es nicht einmal an und lässt es liegen, gähnt und beobachtet Breitfuss und Hayato’s Vater.

In der Zwischenzeit sprechen die beiden Herrn miteinander.

Breitfuss: Sie…sie können leicht reden…sie sind Mitarbeiter bei der Japanischen Polizei…hier…geht es bitte schön …um viel mehr…wie bring ich den Japanern bei…dass sie sich um den Frieden bemühn müssen mit den Außerirdischen…die meisten haben ja net einmal einen davon g’sehn g’habt…und meine Konferenz…

Misukazimotu: Da kann ich ihnen leider nicht behilflich sein…sie stecken in einer Zwickmühle…wenn sie uns wenigstens sagen könnten, wo das Rauschgift ist…

Breitfuss:…das hab ich doch…der Herr Klaus hat’s versteckt…

Mi.:.Und das sollen wir glauben…einen Weihnachtsmann…

Breitfuss: Ein Mitarbeiter unserer Abteilung…mein lieber Herr…der über kriminalistische Talente verfügt…wir warn das net…

Mi.: Na, geärgert haben sie ja bisher niemanden…schätze ich mal…auch nicht sich an einem Wahlplakat vergriffen…

Breitfuss: Das war a Notlösung…haben gehofft, dass da endlich einer von der Polizei auftaucht und uns ins Hotel bringt….sie haben einen netten Sohn…ist a bissl klein…so klein wie…(auf einmal kommt ihm die Erleuchtung)…sagen sie mal…darf ihr Sohn hier bleiben…bei uns?…

Mi.: Wäre das so wichtig….ich hab noch zu tun..also gut von mir aus…er will, dass sie ihm was vorsingen…und was zeichnen…dieses Gekritzel hat ihm gefallen..(wendet sich an seinen Sohn und sagt zu ihm auf Japanisch, dass er hier bleiben darf, bis er ihn abholt, Hayato ist überglücklich) …gut…ich werde jetzt verschwinden …und noch eins…mein Sohn ist pflegeleicht…aber trotzdem nicht zu unterschätzen…(geht ab)

Ein paar Minuten später sitzen alle drei vergnügt bei Tisch, Hayato hat ein riesengroßes Eis bestellt und isst es, Weber sitzt auf der einen und Breitfuss auf der anderen Seite. Hayato macht lauter Blödsinn, steckt den Kopf ins Eis und hat ein Eisgesicht…grinst Weber an, dann Breitfuss, schießt mit dem Löffel Eiskugeln weg und bewirft die anderen Gäste auf anderen Tischen. Weber schaut vergnügt zu und sagt nichts, bis eine Japanerin zum Tisch kommt und auf Japanisch zu schimpfen anfängt. Weber und Breitfuss verstehen allerdings nichts. Hayato macht weiter…macht dabei ein unschuldiges Gesicht und lacht wie verrückt…da kommt dieselbe Dame wieder und nörgelt herum…Hayato hat sie mitten ins Gesicht getroffen mit Eis…Hayato lacht aus vollem Halse.

Weber (zu der Frau): Was will diese Funsn da….des bissl Eis..wegen so ana Kleinigkeit regt sie sich auf…hab ma heut noch ka Eis gessen, gnädige Frau?…

Hayato (kichert und biegt sich vor Lachen)

Japanerin schimpft fürchterlich über sie, dass das keine Erziehung sei…dann geht sie auf den Jungen los.

Breitfuss (krempelt sich die Ärmel auf, steht auf und stellt sich der Dame in den Weg, die laut meckert): Moment amal…Sie da…kommens her..waun ich mit ihnen red…(Dame zischt ab, weil sie sieht, das bringt nichts und die zwei sind gestört)…sich aufregen…und die Wut auslassen an so an armen Kind da…Zwerg…a Frechheit…von Erziehung haben sie wohl noch nix gehört…man muss seiner inneren Stimme folgen…und sich sein inneres Kind da…wie heißt des do Herr Weber …in der Tiefenpsychologie…erhalten…

Weber (verschränkt die Hände nach hinten, setzt sich bequem hin und genießt es, Hayato isst sein Eis weiter)…reden sie mit mir oder mit dem Herrn Freud?

Breitfuss: Wer?

Weber: Der Sigmund Freud…ist der ihnen a Begriff?

Breitfuss: …des arme Kind so erschrecken…net einmal dem Kind etwas gönnen…brav…Burli…ist nur dein Eis zaum…wenn der Papa kommt…kaunst des nimmer…

Weber: Der hast net …Burli…sondern Hayato…

Breitfuss: Zeichnens ihm was…des mag er…ich helf ihm (nimmt den Eislöffel und will das Eis werfen…landet irgendwo)

Weber: Können sollte man des…dazu brauchen’s a Eisschleuder…

Breitfuss: G’schickt ist er ..des muss ma sagen…(bemerkt, wie Hayato Grimassen schneidet und der Dame, die sich beschwert hat, Fratzen zeigt…die schaut immer finsterer drein)

Auf einmal, er ist mit dem Eis fertig, verschwindet Hayato vom Tisch, läuft weg und kommt wenige Minuten später mit dem Mistkübel zurück…einem kleinen Kübel, der viele Löcher hat zum Luftholen…den Müll hat er einfach weggeschmissen. Stolz zeigt er Weber und Breitfuss den Mistkübel und setzt sich ihn auf den Kopf. Weber hat zu zeichnen angefangen und malt schreckliche Bilder, Hayato schaut durch den Mistkübel zu und fängt unter dem Kübel zu lachen an. Auf einmal hört man von weiter hinten einen Schrei und ein Geschimpfe, dann kommt die Kellnerin herbei und sagt etwas zu Hayato. Er hat den Müll einfach auf den Boden geleert und soll sofort den Kübel zurück geben. Die Japanerin von vorhin steht auf, schaut herüber und schüttelt den Kopf, auch andere japanische Touristen werfen Blicke herüber, wundern sich über die beiden Männer, die nichts sagen. Schließlich kommt die Kellnerin angerauscht, erzürnt und spricht Weber an.

Kellnerin(auf deutsch): Können sie nicht mal ihrem ungezogenen Sohn da…sagen…dass er sich benimmt.

Weber: Wer?...Haben’s des g’hört…hahaha

Breitfuss (lacht): Des war guat…der beste Witz…den ich je gehört hab…hörn sie schönes Fräulein…

Kellnerin (steht bitterböse zwischen beiden…weil Hayato..seelenruhig kritzelt auf einem Papier): Das ist kein Kindergarten…verstehen sie…die Leute haben sich beschwert…er hat in der Rezeption ein Chaos angerichtet…und sie sitzen hier herum…

Breitfuss, Weber (zeitgleich, lachen und grinsen sich eins)

Weber: Haben’s a Problem…sonst kriegns ans mit uns…

Breitfuss: Der Herr Weber…und Vater…(zu der Dame)…haben’s den Herrn Oberrat Mike Weber schon mal gründlich angeschaut…liebes Fräulein…haben wir Schlitzaugen?

Weber: Hayato kommst…

Hayato hebt den Kübel ab…und man sieht seine schwarzen Haare und seine Augen.

Breitfuss: Und jetzt sagns uns ins Ge’sicht…dass des unser Kind is…der spricht kein Wort Deutsch…und wir net Japanisch (wird immer lauter…)…sie komische Urschel do…halten…meinen Kollegen do …für den Vater…

Kellnerin (kennt sich nicht aus): Wem…wem gehört denn dann das Kind?

Weber: Ist doch uns wurscht…wem der g’hört…verstehns mi…und jetzt …zischen sie ab…

Breitfuss: Wird’s bald…

Kellnerin: Irgendjemanden…muss er doch …gehören…(dreht sich um und geht ab)

Breitfuss: Schleichens ihnen …(zu Hayato)…kannst deinen Ritterhelm wieder anziehn…

Weber: Den kenn man brauchen…der ist besser wie der Vater…auf den ist Verlass…

Breitfuss: Freilich…der hat Köpfchen wie wir…

Hayato betrachtet die schönen lustigen Bilder von Weber. Die sind die reinste Katastrophe, Weber drückt sie ihm in die Hand als Geschenk, Hayato strahlt förmlich, schmeißt den Mistkübel laut weg, der purzelt in der Gegend herum.

Breitfuss: Des Kind passt super zu uns…könnt a echter Breitfuss sein…

Weber: Wos heißt …ihr Kind…der zeichnet wie ich…und besser werfen kann er a…haums gesehn…wie er die Leut beworfen hat…der hat des zu Haus geübt…

Eine Zeit lang ist Ruhe und Breitfuss steht auf und holt sich eine große Schale voll mit Obst. Hayato isst genüßlich eine Banane wie Herr Weber und Herr Breitfuss, dann schnappt er sich den Korb und verschwindet, kommt aber nach wenigen Minuten mit dem leeren Korb zurück, stellt ihn auf den Tisch hin und zeichnet wie die zwei Männer. Doch – auf einmal ist der Teufel los, zwei Kellner kommen angelaufen und die Dame von vorhin, alle drei sprechen wild durcheinander auf japanisch. Weber und Breitfuss tun so, als ob sie das nichts angeht, doch sie müssen jetzt Farbe bekennen. Die drei wollen jetzt den Jungen mitnehmen, der sich wehrt und schreit, jetzt heißt es eingreifen.

Weber (wild): Sans verruckt worden…lassn’s des Kind los…

Breitfuss: Wir passen auf den Jungen auf…des haben wir dem Vater versprochen…

Es kommt die Japanerin, die deutsch spricht, hinzu, wendet sich an die beiden: Was ist hier los…seit einer Stunde höre ich nur mehr Beschwerden…man hat angeordnet…den Jungen wegzubringen..(die anderen hören zu, obwohl sie nichts verstehen)

Weber: Wir passen auf…schönes Fräulein, des haben wir dem Vater versprochen…

Japanerin: So so..versprochen…vorhin haben sie was anderes uns erzählt…

Weber: Na…denn der Vater bin ich net…

Japanerin: Dann darf ich sie bitten…dass sie hier verschwinden…mitsamt dem Jungen…sie können auf ihr Zimmer gehen…wir wünschen sie hier nicht zu sehn.

Weber, Breitfuss und Hayato marschieren woanders hin und entdecken einen größeren Saal, sofort haben alle eine Idee.

Weber: Da können wir in Ruhe singen…ich hol mal meine Gitarre…

Breitfuss: Für einen Vortrag ist der Saal groß genug…komm hilf mir mal…da halt ich meine Rede…

Breitfuss schnappt einen Sessel, Hayato macht es ihm nach, beide tragen die Sessel und stellen sie halbkreisförmig auf, wie für eine Konferenz, dann holt Hayato noch einen Sessel und stellt ihn in die Mitte. Weber kommt schon mit der Gitarre und setzt sich darauf.

Breitfuss: Jetzt fehlen halt nur noch die Aliens…a so ein kleiner Alien…wie der Hayato…der ist groß genug…

Weber: Was soll des heißn…Herr Kollege…wollns a bissl nachhelfen?

Breitfuss: Wenn die Aliens net zu den Menschen kommen…dann müssns wir anders machen…

Weber: Brauchens a Gwandl…ich hab ans…

Breitfuss: Was …haben sie?…

Weber: A Aliengwandl…des hat mir der Kopierfredie mitgebn…ich soll ihm eins kaufen für seinen Neffen…hat er gmeint…a schönes Alienkostüm..wauns wolln…ich habs im Koffer…übrigens…ich hab a Idee..

Breitfuss: Ich auch…

Weber: Den kleinen da…der taucht auf…mitten in ihrem Vortrag…lassns mich nur machen..ich organisier des…dem Vater dürfens davon nix erzähln…der ist Polizist…der bringt sie um…wenn er als Alien auftaucht und die Leut erschreckt.


SZENENWECHSEL


Eine Stunde später sitzt Hayato nicht mehr bei Weber, der Gitarre spielt (irgendetwas, das japanisch sein soll), Breitfuss ist gerade mit seiner Ansprache fertig geworden, die er an die Versammelten halten wird. Hayato ist mehrmals hinausgeflitzt aus dem Saal, die beiden Herren haben das gar nicht bemerkt, beide waren sehr in ihre Arbeit vertieft. Auf Hayatos Stuhl befindet sich ein kleines Päckchen, in dem das Alienkostüm drinnen ist vom Kopierfredi. Weber hat es ihm geschenkt und der kleine Junge hat sich irre gefreut. Sein Vater ist noch nicht zurückgekehrt, es hat bei ihm halt länger gedauert als er gedacht hat, Hayato fühlt sich pudelwohl bei den zwei Herrn, die jetzt erst bemerken, dass Hayato wieder einmal fehlt. Weber hat zu spielen und Breitfuss zu reden aufgehört.

Weber: A super Liad war des, noch dazu japanisch g’sungen…und vor allem musiziert…

Breitfuss: A Musik soll des sein?...war noch schlimmer wie die Katzenmusik von der Chinesischen Oper…

Weber: Sie verstehn halt wenig von Kunst…übrigens…wo ist der Kleine…sie wissen schon…ihr Mitstreiter…ihr Komparse…ihr Schreckgespenst?

Die beiden blicken sich um, niemand da.

Breitfuss: Auße ist er halt gangen...wohin auch sonst…Herr Kollege…a so a kleines Kind muss halt öfter…

Weber: Nur dieses Mal a wenig länger…(schau dabei auf die Uhr)

Breitfuss: So?


Weber: A halbe Stund wird’s schon sein…

Breitfuss: Was? A halbe Stund?

Weber: Regens ihnen net auf…sie san der richtige Babysitter…der Kleine kommt schon wieder…

Breitfuss: Und wenn was passiert ist…was dann?

Weber: Na, glaubens, dass er in die Klomuschel g’falln ist wie sie…wird schon kommen…bevor der Herr Papa kommt und schimpft…(Tür geht leise auf und Hayato schleicht herein, man hört von draußen ordentliches Geschrei, es ist, als würden Leute rennen und brüllen, eine Sirene heulen)

Hayato setzt sich auf seinen Stuhl, als wäre nichts geschehen, grinst die beiden an und holt sein Kostüm hervor und betrachtet es.

Weber: Sehn's…des san mir die allerliebsten Kinda…so brav...still...sitzt da…und gibt a Ruh…

Breitfuss: Ja…gut erzogen is er schon…und freundlich (grinst zu dem Kind hin)

Hayato grinst zurück und ist sehr brav.


SEZENWECHSEL


In der Zwischenzeit spielt sich im anderen Teil des Hotels eine fürchterliche Szene ab. Touristen steigen aus, Herr Misukazimotu eilt der Eingangstür entgegen, als er und die Touristen von einer Schar von Polizisten aufgehalten werden, man drängt die Leute zurück. Misukazimotu zückt seinen Polizeiausweis und kann irgendwann ein paar Meter vordringen, nun ist er im Hotel und erkundigt sich. Von den hysterischen Angestellten erfährt er zunächst nur wirres Zeug. Eine Japanerin berichtet dann, was passiert ist. Zuerst wäre ihnen ja nicht viel aufgefallen, außer, dass ein kleiner Junge in regelmäßigen Abständen ins Restaurant gegangen wäre, das ganze Obst geholt hätte und es auf die Bäume verteilt hätte. Sie hätten ja noch diesen kleinen Schabernack des Buben verstanden. Allerdings hätte der Chef einen Tobsuchtsanfall gekriegt, wie er den Jungen erwischt hat, wie dieser mit einem rot gekleideten Mann mit weißen Bart Bananen und Orangen in der Empfangshalle aufgehängt hätte. Der Junge hatte noch dazu alle ausgelacht wie der große Rote…und wäre ihnen allen entkommen, sie hätten ihn noch nicht gefangen. Doch den großen roten Kerl hätten sie geschnappt, und als sie endlich sicher waren, dass sie ihn gehabt hätten, hätte er seine Jacke aufgemacht und viele Waffen wären zum Vorschein gekommen und alle seien erschrocken zurück gewichen. Darauf hätte der Boss die Polizei verständig, auch deshalb weil dieser Verbrecher sie auf japanisch gehänselt hätte, dann sei er ihnen entwischt, durch die Lappen gegangen, sie alle wären ihm hinterdrein gelaufen durch die Hotelhalle....bis…, da stöhnte die Japanerin beim Erzählen, bis er spurlos verschwunden gewesen wäre. Sie habe ihn noch gesehen, aber auf einmal war er weg, und sie und ihre Kollegen seien über eine dicke Buddhafigur gestolpert. Und jetzt sagt sie, käme das Allerschlimmste. Die zwei Polizisten, die bereits erschienenen waren, hatten die Verfolgung bereits aufgenommen und hatten den Buddha untersucht, in einer Lade wurde eine Menge Falschgeld und in der anderen, sie stotterte, Rauschgift gefunden. Seither wäre das Hotel von Polizisten belagert…und niemand wüsste eigentlich, was da geschehen wäre…diesen kleinen Lauser hätten sie allerdings nicht erwischt.

Misukazimotu verlässt die Leute und macht sich auf die Suche nach seinem Sohn, findet ihn zunächst allerdings nicht, bis er Hayato aus einer großen Tür schaun sieht. Hayato lugt etwas hervor und ruft freudig nach seinem Papa.

Hayato: Papa…ich bin’s…hier… (winkt ihm, bis er kommt)

Vater eilt seinem Sohn entgegen, es ist noch immer ein Trubel im Hotel. Sohn zieht ihn in den Raum hinein. Vater geht zu Weber und Breitfuss.

Mi.: Was ist hier los?

Weber: Ka Ahnung…wir san hier g’sessen…wir wissen von nix

Mi.: Und mein Sohn…was hat er damit zu tun?

Breitfuss (lügt): Der war bei uns…die ganze Zeit…schauns…was er g’macht hat…(zeigt die Bilder her von Hayato)

Mi.: Er hat sicher nichts angestellt…sind sie sich sicher

Weber, Breitfuss: Na.

Hayato setzt seine unschuldigste Miene auf: Nein…Papa…habe da gemalt, der Mann da hat Gitarre gespielt…mir was Schönes vorgesungen…ich war ganz brav, echt…Papa.

Mi. (beruhigt sich): Und ich dachte….

Hayato: Was denn?

Mi.: Oh nichts…es hat nur länger gedauert…länger als ich dachte…

Hayato: Darf ich noch dableiben…war so schön…bitte…

Mi.: Ein anderes Mal…muss noch was besprechen.


Szenenwechsel


Polizist (fragt die Leute an der Rezeption): Und sie haben diesen Lausebengel nicht erwischt…der überall Bananen aufgehängt hat…ein Kollege ist auf einer ausgerutscht…und der rote Mann da…der Terrorist…wir verfolgen da so eine Spur…wie sah der noch aus?

Gruppe von Japanern: Wie der Weihnachtsmann…mit weißen…ja mit weißen Bart…und ganz rot…wie der echte Weihnachtsmann aus dem Fernsehen…

Polizist notiert sich Aussage und schaut die Leute komisch an und dann seine Kollegen, er weiß nicht, was er von so einer Aussage halten soll.