Montag, 3. Januar 2011

MA 2412 Teil 2, ÖSTERREICH GRÜSST DIE GANZE WELT AKT 22

Kap 22) Österreich grüßt die ganze Welt

Noch immer am Flughafen in Tokio, Breitfuss, Weber und Knackal werden belagert von Fotografen, Reportern und schaulustigen Japanern, die Stimmung ist wunderbar, seit Weber und Breitfuss sich erklärt haben, noch als Draufgabe ein Liedchen zu singen. In einem anderen Raum, dort, wo die Regierung des Landes sitzt, schaut man dem wilden Treiben der Österreicher zu, das japanische Fernsehen überträgt gerade, einige Herrn blicken gespannt.
Im Fernsehen: Weber und Breitfuss singen gerade das Lied von „Wien und der Wein“, sie grölen entsetzlich, doch den Leuten gefällt es, dann Bildwechsel und man sieht eine Reportage, die Reporterin berichtet, es folgen dazu die passenden Bilder.

Reporterin: Hier noch einmal unser Bericht, wir fassen die wichtigsten Schlagzeilen des Tages zusammen. Heute brachte eine österreichische AUA Maschine unsere heiß geliebten Botschafter aus Wien direkt zu uns nach Tokio, sie sehen soeben, wie die Herren Beamten das Flugzeug verlassen und von unserer Regierung begrüßt werden (man sieht die beiden die Stufen hinunter flitzen, dann marschieren sie alleine weiter und schütteln begeistert den Ministern die Hände) Unsere Regierung war hoch erfreut über den Besuch aus Österreich. Einer dieser Gesandten, ein reicher Kunstliebhaber, der allerlei Kunststücke sammelt, er hat da in seinem schönen Wien eine große Sammlung von Gartenzwergen …und seit neuestem sammelt er so dicke Buddhafiguren, (man sieht die verloren gegangen Buddhastatue aus Peking eingeblendet) Die Freude unseres Außenministers war nicht zu übersehen, als ihm der österreichische Gesandte eines seiner wertvollsten Kunstgegenstände überreichte (weiteres Bild vom Gartenzwerg). Nach der herzlichen Begrüßung fuhren die Ehrengäste mit dem Wagen des Ministers zur Empfangshalle des Flughafens, wo ihnen ein phantastischer Empfang vorbereitet wurde. Die Herrn Beamten aus Wien verfügen ja über vielerlei Talente, u. a. haben sie sich der Muse verschrieben, einer der beiden Herrn komponiert still und leise in Wien, wie er einem unserer Reporter verraten hat, aber erleben sie jetzt selbst, was diese Beamten musikalisch uns zum Besten gegeben haben. (man sieht alle drei singen, Knackal schreit gerade abscheulich „Come on rock me Amadeus“ ins Mikrofon) Und nun schalten wir zurück und meine Kollegen melden sich direkt aus der Empfangshalle vom Flughafen.

Die Herren im Zimmer machen ein paar Schritte, einer von ihnen fängt zu reden an: So, das wäre mal gut gelaufen, bin gespannt wie es weiter geht. Haben unsere Leute alles organisiert?

SZENENWECHSEL

Am Flughafen, Weber, Knackal und Breitfuss sind in ein Interview verwickelt.

Breitfuss: Sagen sie mal, Fräulein, ich …versteh nur Bahnhof…wie war des gerade?

Weber: Haben’s net aufgepasst…a Unglück is g’schehn.

Knackal: Ah so? Und bitte schön…was war es denn?

Reporterin: Unsere Regierung hat soeben verkündet, dass sie ihre Maschine ausgeräumt haben und da war nichts drinnen, rein gar nichts, verstehen sie?

Weber: Echt? Gar ka Bomben mit an Eurofighter und einer Bodenluftraktenten?

Breitfuss (witzelt): Haben’s halt in die falsche Ecke g’schaut…schönes Fräulein…was suchen die do auch in unserer Maschin?

Reporterin: Na haben sie das vergessen? Das Gastgeschenk, das sich die Japaner ausbedungen haben…

Breitfuss, Knackal: Was?

Reporterin: Die Mozartkugeln…die Sicherheitsbeamten haben die Maschine dreimal auf den Kopf gestellt…und stellen sie sich vor…keine einzige Mozartkugel war darinnen.

Weber: Die Knackal …hat die letzte grad auf Bühne g’essen…die chinesischen Nudeln haben den Passagieren an Bord net g’schmeckt.

Breitfuss: Jo…diese Chinesen do in dem bunten Gwandl….sie wissen schon…

Weber: Sie meinen die Herrn in Uniform…jo die kriegten kane Mozartkugeln in China…

Reporterin: Spaß beiseite meine Herren, das ist mir bitter ernst…die Regierung…

Knackal (laut): Bitte…ich bin eine Dame, wieso sagen sie nur…meine Herrn…zähl ich vielleicht nichts…hab grad so schön beim Amadeus mitgesungen…

Weber: Wollns uns weismachen…dass diese …Regierung da…

Reporterin: Jawohl…sie sagen, dass mit dieser Maschine etwas nicht in Ordnung ist…die gehört general überholt…in Moskau haben sie Berge ausgepackt…in China sind sie mit einer ganzen Waffenlieferung gekommen…

Breitfuss: …und jetzt haben wir nichts im Kofferraum?

Weber: Des werden die Russen gewesen sein…

Breitfuss (verärgert): Wieso die Russen? Haben sie hier irgendwo einen Russen g’sehn, der unsere AUA ausg’räumt hat?

Weber: Vollkoffer,…in Russland muss des schon passiert sein…das russische Flughafenpersonal ist durch gedreht wie die g’hört haben, dass die Maschin voller Mozartkugeln is…

Breitfuss (begreift): Jesas…der Putin…darum war der so beleidigt…wegen der vielen Kugeln…

Knackal (schluchzt): Der arme Präsident…der tut mir furchtbar leid…

Weber, Breitfuss: Wer?

Knackal: Na, der Medvedev…der hat a schwere Entscheidung treffen müssen…wohin mit den vielen Kugeln…der tut mir ja so leid…

Weber: So schwer wird dem des net g’fallen sein. Entweder isst er alle selber zaum oder er hebt den Rest für die Verwandtschaft auf…

Knackal: Darum war der Ministerpräsident so stinksauer…und hat sie nicht zum Staatsbankett eingeladen…

Breitfuss (zur Reporterin): Wir…wir können nix dafür…des können nur die Russen g’wesen sein, die sich diese Kugeln als Sonderration unterm Nagel g'schlagen haben….

Reporterin: Doch wie erklären sie es, dass kein einziges Gastgeschenk angekommen ist, die Maschine ist völlig leer gewesen.

Knackal: Na, das ist doch…ganz einfach…sie haben’s halt ausgeräumt….

Reporterin: Und wo genau?

Weber: In Moskau!

Breitfuss (fast zeitgleich): Was? Dort? Na…selbstverständlich in Moskau!…was sonst!

Knackal (kurz nach den zweien): In Peking…. (lauter) Ich sag…des warn die Chinesen…die haben doch die Atombombe mit dem alten Flugzeug geliefert und die Bodenbodenluftraketen eingeschleust…

Reporterin: Auf jeden Fall haben sie jetzt Erklärungsbedarf. Sie müssen die japanische Regierung informieren…

Weber: Wieso wir?

Reporterin: Sie sind verantwortlich, haben die in Wien gesagt...

Weber: Da ist a klane Verwechslung passiert…

Breitfuss: Kleine? Herr Kollege, wieso haben sie net aufgepasst…auf unsere Messer und Gabeln aus Schönbrunn?

Reporter: Messer und Gabeln, ich versteh nicht…was das bedeutet?

Knackal: Die waren für die Chinesen bestimmt…glaub ich halt.

Weber: Na, für die Russen, denn die haben die jetzt…

Breitfuss: San die wahnsinnig…wer hat jetzt unser schönes Essbesteck gekriegt?

Reporterin: Sagen sie mal, führen sie denn nicht Buch…machen sie keine Aufzeichnungen, was sie herschenken?

Weber: Der Herr OGD improvisiert gerne, gnädiges Fräulein…

Breitfuss: Freilich hab ich a Liste gemacht von allen Geschenken, von jedem Land, was wir jedem Präsidenten mitbringen…der Chinese do…der Staatschef hat auch seinen Araber kriegt…

Weber: Sie meinen …die Lippi-zahner-stute Lilli aus der Hofreitschul…

Knackal: Ja…an die erinnere ich mich schon noch…die ist irgendwo in Peking ausgestiegen…

Reporterin: Wer?

Knackal: Na, die Lippizahnerstute…die Lilli…des Ross aus Wien…

Reporterin: Hm, hm (blickt der Reihe nach jeden an)…und was sag ich meiner Regierung…auf jeden Fall sind die Mozartkugeln weg.

Weber: Jetzt kann er sich freuen…der Präsident…kann im Kreml golfen…

Breitfuss:…wauns ihm noch net aufgetaut sind…

Reporterin: Verstehn sie jetzt, in welcher Zwickmühle ich mich befinde…man hat mich hierher geschickt aus dem Grund, dass ich in Erfahrung bringen soll, wo die Mozartkugeln hin kommen sind…und sie, meine Herrn, wissen nach ein paar Reisetagen nicht mehr, wem sie was geschenkt haben.

Weber: Na alles können wir uns net merken…wir sind ja schließlich Beamte…aber fragen's mal in Moskau nach…

Knackal: …oder in Peking…vielleicht haben’s noch ein paar übrig hihihi….

Reporterin: Und was sag ich in der Zwischenzeit der Regierung?…was schenken sie morgen dem Japanischen Präsidenten?

Weber: Das ist doch ganz einfach schönes Fräulein…jeder kriegt dasselbe…

Breitfuss: …wir machen’s wie früher bei den Kommunisten…jeder krieg a Kleinigkeit und alle kriegen zusammen einen Gartenzwerg…

Reporterin: Da wird unsere Regierung ziemlich wütend sein…nach der herzlichen Begrüßung…

Weber: Na, dann hättens uns net eingeladen…wir haben nix…könn ma ja froh sein, dass der Herr OGD seinen schiachen Gartenzwerg ins Handgepäck gegeben hat…sonst hätten ihn noch die Chinesen oder Russen g’fladdert…hahaha…

Reporterin: Eine einzige Frage hätte ich noch zum Abschluss…einen einzige…ja…

Weber: Machens es kurz…wir haben ka Zeit…die lieben Damen do…diese reizenden Japanerinnen warten auf mich…

Breitfuss (drängt sich vor): …auf uns…denn die warten auch auf mich…net nur auf sie, Herr Weber…oiso…was is…mit ihrer Frag?

Reporterin: Was schenken sie dem nächsten Land, wenn sie jetzt schon eine leere Maschine haben?

Breitfuss: Sie, Herr Weber…wissen sie, ob wir überhaupt weiter fliegen?

Weber: Na sicher…sie wissen ja gar nichts…zu den Amis flieg ma.

Breitfuss: Wohin?

Weber: Zu den Amer-i-kan-nern! Nach Amerika halt.

Reporterin: Und…was bringen sie als Gastgeschenk mit?

Knackal: Na Mozartkugeln essen die net…die schmecken denen nicht…

Weber: ..die essen schon lieber…Schwarzenegger Kugeln...

Breitfuss: …die wolln nur was vom Michael Jackson…und des gibt’s net bei uns in Wien…na,…für diese Wahnsinnigen haben wir was Besonderes mitgenommen…

Knackal: Ja…einen ganz modernen digitalen Weltatlas mit allen Hauptstädten der Welt…hihihi…damit sie sich in Geografie…oder wie das heißt mal auskennen….na, was hat die?

Reporterin: Ich würde sagen…ich mache mal Schluss hier…ich komme wieder, wenn ich etwas von ihnen brauch…(schüttelt jedem die Hand) es hat mich sehr gefreut…. (geht schnell weg und brummt vor sich hin)…diese Wahnsinnigen…da…dass es solche Leute überhaupt gibt….

Breitfuss: Was mach ma jetzt?

Weber: Singen…is eh klar…was sie machen…was ich net…ich geh zu meinem Publikum…(verschwindet)

Knackal steht mit Breitfuss alleine da.

Breitfuss: Was mach ma jetzt Frau Knackal?…keine Mozartkugeln (Knackal heult)…keine Messer aus Wien… was haben’s denn nur?

Knackal (schluchzt): ...der arme Präsident…wenn ich das g’wusst hätt…was der für a schwierige Aufgab g’habt hat…und jetzt war auch der Winter vorüber…und in Sibirien war kein Eis mehr.

Breitfuss: Lassen wir des…den Putin haben wir verärgert…und den Medvedev…

Knackal: Ich hab…niemanden geärgert…sie haben diese blöde Idee von den Mozartkugeln g’habt und jetzt ist…der arme Präsident fast an den Mozartkugeln erstickt…

Breitfuss: A Idee brauchen wir…wo nehmen wir nur a Idee her?…ich hab’s…wir reden dem japanischen Staatspräsidenten ein…

Knackal (erbost): Ich sag gar nichts mehr…hab eh schon net g’wusst, was ich sagen soll, wie mir die ganzen Akten hinunter gefallen sind…doch der hat so lieb gelächelt …der Präsident…dass mir nichts eingefallen ist…

Breitfuss (ganz in sich versunken, von seiner Idee begeistert): Wir erzähln dem Präsidenten…Frau Knackal…hörn sie überhaupt zu…(Knackal schnappt ihre Sachen und dreht sich um, nachdem sie sich die Tränen wegen des Präsidenten aus dem Gesicht gewischt hat, und läuft zu Herrn Weber, der schon wieder singt)…jetzt bin ich ganz alleine…dem…wie heißt der …dem Staatspräsidenten erzähln wir…dass wir für ihn…einen Kinderspielpark eröffnen…da dürfen auch die ganz Großen, die Erwachsenen, mit so kleine Autos…Raumschiffen fahren…und an jeder Ecke stehen diese Gartenzwergampel…dann haben’s wenigstens a Verwendung…und dann schicken wir ihnen vom Wiener Prater ein paar Ringelspiel….die Pferdchen schmeißen wir weg…und stattdessen lassen wir die Aliens auftauchen…so geht alles auf einmal…die Kinder lernen was über Außerirdische…die Erwachsenen können die Tarnkappenbomber bestaunen und einsteigen…und…ein paar Verkehrpolizisten brauchen wir noch…des kann der Minister machen…der darf als erster den Verkehr regeln …im …im intergalaktischen Raum…jo…und dann gibt’s irgendwo eine Tribüne…wo sie unseren Ufosong singen…ein Gewinnspiel…weils ja um den Weltfrieden gibt...hoffentlich machen da amal die Amerikaner den Hauptgewinn…dann müssen’s amal a Ruh geben…jo…und des Ganze wird ein großer Vergnügungspark…mitten in der Stadt…mit vielen grünen Pflanzen, Bäumen, wo man herum klettern kann…aliens beobachten kann…schaufeln kann…wie bei uns in Wien…apropos Schaufeln…man könnt da noch für die ganz Kleinen…a paar Dinosauerierknochen verstecken…des is a Superidee…muss des gleich dem Herrn Weber mitteilen…und der Knackal…. (geht ab)