Montag, 30. Mai 2011

DER ROSAROTE PANTHER FORTSETZUNG Kap. 5

Fortsetzung: Der rosarote Panther

Kap. 5)

Man sieht Clouseau und Nicole im Bett liegen, es ist mitten in der Nacht. Immer wieder wälzt sich der Inspektor im Bett hin und her, schläft aber, doch er träumt von seiner lieben Frau Nicole. Dann passiert es. Mitten im schönstenTraum wechselt das Bild und plötzlich erkennt man ein großes Gebäude, eine Bank mitten in Paris. Mehrere vermummte Gestalten sind in Bewegung. Alle tragen sie Waffen, man sieht kurz, wie der eine noch den Sack nimmt und mit seinen Kollegen sich aus dem Staub macht, ins Auto springt und wegfährt, danach ist noch einmal diese Banque Francaise zu erkennen. Nun rührt sich nichts mehr, niemand ist auf der Straße, es ist, als wäre in der letzten Stunde hier nichts geschehen. Im selben Moment, als die Straße wieder leer ist, das Auto der Gangster ist bereits abgefahren, wird Clouseau munter und erwacht voller Schrecken. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Er weiß nur, er hat von seiner lieben Nicole geträumt, an das Geschehen danach kann er sich nicht erinnern. Vorsichtig dreht er das Licht auf, um seine Frau nicht zu wecken. Er kann nicht mehr einschlafen, er ist viel zu ausgeschlafen, um da im Bett zu liegen. Vorsichtig will er ins Badezimmer oder in die Küche schleichen, doch er kommt nicht weit, er stolpert mitten in der Nacht über irgendetwas, er weiß nicht was es ist, doch er fliegt. Es hat zwar einen lauten Krach gegeben, doch Gott sei gedankt, Nicole schläft friedlich in Bett weiter. Er schafft es ins Badezimmer zu gehen und sich mal auf der Toilette zu erleichtern. Die Spülung ist auch nicht gerade leise, doch seine liebe Frau schläft. Ein Blick auf ihr strahlendes Gesicht im Bett beruhigt ihn. Sie ist so glücklich, vor allem darüber, dass er ihr gestern dieses eine hübsche Kleid gekauft hat, das so gut zu seinem neuen Anzug passt. Jetzt nur noch schnell hinaus in die Küche und dann sich überlegen, was er in der Zwischenzeit macht, bis Nicole munter wird. Vielleicht ein wenig sich mit dem Computer beschäftigen. Wie ging das gerade noch? „Zuerst mit der Maus kli-cken, dann öff-net sich ein Fen-steeeeer….und….“, der Inspektor hat laut gesprochen, das tat er immer, wenn er vor dem Computer saß. Doch er ist noch nicht einmal in der Küche angelangt, als er wieder über etwas stolpert. Nein, wie das laut ist. Ein lauter Krach lässt ihn verstummen, dann ein kurzes Innenhalten. Nicole schläft noch immer sehr fest. Seine Hand greift im Finstern nach einem Lichtschalter, findet aber keinen. Mein Gott, was ist denn das? Ein lauter Knall folgt. Ach, ja, sie waren gestern einkaufen und das sind die Sachen, die – er überlegt, wohl jetzt am Boden liegen. Was bedeutet, dass er, um weiter zu kommen im Finstern, über sie hinweg schreiten muss. Keine Kleinigkeit für einen Mann wie ihn, weil das doch mitten in der Nacht ist und Anschleichen schon immer seine große Stärke war. Vergeblich. Gerade in dem Moment, als er gedacht hat, dass er allem aus dem Weg gegangen sei, fällt er über die letzten Einkaufsschachteln und rutscht aus und fällt mit einem lauten Krach zu Boden. Es hat wehgetan und er betastet im Finstern seinen verletzten Körperteil. Er ist still und leise und sagt sich, dass er eine wunderbare Frau hat, denn sie verfügt über einen besonders gesunden Schlaf. Jetzt ist die Frage, wie er da hochkommt, wo ihm alle Knochen wehtun und er da am Boden irgendetwas fühlt. Gerade sagt ihm seine innere Stimme, dass da noch jemand ist, ganz in seiner Nähe. Teile des Traumes, der eigentlich keiner war, kommen ihm in Erinnerung. Da, schon wieder, er hört für kurze Zeit einen Ton, es war irgendein Geräusch, fast wie ein Schritt, er kann es nicht sagen. Wenn es doch ein Einbrecher ist? Was dann? Dann muss er selbstverständlich seine Nicole vor diesem beschützen. Hoch muss er, und das schleunigst, und den Lichtschalter erwischen. Im selben Moment, als er sich emporschnellen will, geht der selbige an und er hat gerade noch Zeit, sich auf die Seite zu wälzen, sodass ihn der Einbrecher nicht sofort an seinem Gesicht erkennt. Nicole, in ihrem reizenden Nachthemd steht neben der offenen Tür und starrt ihn an, einen Gegenstand in der Hand, am Boden sieht man sein Werk der Verwüstung. Clouseau blickt zu ihr hin und seine Augen weiten sich. Beide sind erstaunt, den anderen hier zu finden, Nicole findet als erste ihre Sprache wieder. „Was….was machst du hier?…ich dachte…hier ist ein Ein-brecher….ich habe dich nicht gefunden….habe den Lärm gehört…Jaques…was machst du da….mit all den schönen Sachen, die wir gestern für uns beide gekauft haben?“ Clouseau steht jetzt endlich auf, er ist froh, dass es nur seine Nicole ist und doch kein schlimmer Einbrecher, den er mit seinen Karategriffen zu Boden schlagen muss. „Nicole“, flüstert er erleichtert, „du weißt gar nicht, was ich in diesem Moment durch gemacht habe. Ich – musste dich doch verteidigen…vor diesem….Wüstling….diesen Ein-dringling.“ Nicole schaut ihn etwas komisch an. „Ich kann nicht mehr schlafen. Komm, lass uns jetzt schon abreisen. Die Nacht ist kühl…und es fahren wenige Autos und wir sind dann schneller am Ziel. Seine liebe Frau schaut ihn ganz liebevoll an. Endlich ergreift sie das Wort: „Gut, aber nur – wenn du mir versprichst, dass ich fahre…und das mitten in der Nacht.“ „ Aber Nicole….was denkst du dir denn mein Täubchen…ich bin doch der Inspektor“ Nicole bleibt hartnäckig. Sie kennt die Fahrgewohnheit ihres lieben Ehemannes. Sie will ans Ziel gelangen und wenn ihr lieber Gatte schon sich zu Hause, in ihrer eigenen Wohnung im Finster nicht zu Recht fand, wie konnte es da auf der Straße sein. Nein, es war am besten, wenn sie fuhr und er sich in der Zwischenzeit ausschlief. Das Auto war fertig gepackt und wartete nur auf sie. Clouseau war überglücklich, dass seine Frau schnell begriff. Er brauchte nicht zu fahren, wo er doch in der Nacht so gut wie nichts sah. Da konnte er sogar schlafen, im Auto, wahrscheinlich sogar besser als in seinem Bett.

Szenenwechsel:
Nicole sitzt am Steuer des Autos, Clouseau ist neben ihr und hat schon seine Äuglein geschlossen, er ist eingenickt und seine Frau fährt beide, ihn und sich selbst wohlbehütet aus der Stadt hinaus. Stunden später sieht man die beiden die Plätze tauschen. Nicole ist lange gefahren, die Sonne steht hoch am Himmel, die liebe Frau hat bereits getankt und ein Frühstück gekauft, das beide eingenommen haben während der Fahrt. Jetzt sitzt Clouseau am Lenkrad, währen seine geliebte Frau eigentlich schlafen sollte. Doch sie kann nicht, immer und immer wieder fallen ihr zwar die Augen zu, doch ihr lieber Gatte liebt es, seine Hände vom Lenkrad zu nehmen und sich mit diesen ihr verständlich zu machen. Außerdem ist er über die wunderbare Landschaft mehr als gerührt. Es wandern seine Augen weg von der Straße und hin zu der bezaubernden Gegend, die ihm ins Auge sticht. Nein, Nicole kann es nicht wagen, da einzunicken, wie sie es gerne möchte, zu sehr erfordert Clouseaus Fahrweise ihre Aufmerksamkeit. Als sie endlich einsieht, dass ein Schlaf aussichtslos ist, beschließt sie munter zu bleiben. Clouseau ist über ihre Worte, dass sie keinen weiteren Schlaf benötigt so entzückt, dass er noch mehr zu reden beginnt als sonst. Dass dabei diese komische Landstraße etwas zu kurz kommt und mit ihm auch der Verkehr, wen stört das. Sicherlich nur die großen Geister, Clouseau sicherlich nicht. Dass der hinter ihm fahrende Fahrer ihn überholen möchte, weil er durch seine langsame Fahrweise jeden behindert, Clouseau will ja schließlich die Natur links und rechts von der Straße genießen, und kein Verständnis für seine Zick-Zack Kurven hat, interessiert den Inspektor der Pariser Polizei nicht. Auf einem kurzen Stück einer geraden Straße ist es endlich so weit. Clouseau, in ein Gespräch mit seiner Nicole vertieft, merkt erst in der letzten Minute, wie ihn dieses Wildschwein mit seinem Auto überholt und davon rast. Er ist überglücklich, Nicole das Meer zeigen zu dürfen, das weite blaue Meer, das von hier aus zu erkennen ist. Das Schild „Bauarbeiten“ kommt ihm gerade gelegen, noch mehr seiner süßen Nicole zu erzählen, die leider, das muss er einsehen, am Einschlafen ist, der Schlaf meldet sich bei ihr. So befindet sich gerade Nicole in einem Dämmerzustand, wo sie zwar noch gerade hört, was ihr Liebster da im Auto ihr zuflüstert, doch von dem anderen Geschehen bekommt sie wenig mit. Darüber kann nur einer froh sein, denn Nicole hätte einen Mordsaufstand gemacht. Er hat die Baustelle übersehen und ist durch sein Reden viel zu schnell unterwegs. Dem einen Bauarbeiter ist er ziemlich nahe gekommen, der ließ die Schaufen noch im rechten Augenblick fallen und sprang zur Seite. Clouseau, ganz in seinem Element, hat seine Hände jetzt wieder auf dem Lenkrad und konzentriert sich da wirklich auf die Straße. Er findet es halt komisch, dass in diesem Winkel von Frankreich so viele Männer da auf der Straße hocken. Meine Güte, da kniet gerade einer, wirklich mitten auf der Straße. Gott sei Dank gibt es da keinen Gegenverkehr. Er hat das Schild „Umleitung“ in seinem Eifer nicht bemerkt und ist auf der Baustelle weiter gefahren. Sein ist das Glück und auch ein Glück für die Bauarbeiter, die gerade das letzte Stück fertig asphaltiert und die Straße durchgängig befahrbar gemacht haben. Allerdings rechnet in diesen Breiten keiner der Straßenarbeiter mit einem Pariser, der die Verkehrsschilder nicht lesen kann. Voller Entsetzen springen sie im letzten Moment um ihr Leben, retten sich und ihre Lieben auf die Seite, um nicht von Clouseau ins Jenseits gefördert zu werden. Dieser hat jetzt wohl die Straßenverhältnisse erkannt, zu seinem Glück aber nicht die wüsten Beleidigungen und Schimpfereien der Straßenarbeiter gehört. Einer von ihnen schnappt in Eile sein Handy, um seine Kollegen da weiter vorne vor diesem Irren zu warnen. Gerade schafft er es noch, als Clouseau, Nicole ist in einen sanften Schlaf gefallen, mit seiner voll gepackten Kiste vor ihnen auftaucht und vor Ärger stehen bleibt. Er hat ja von nichts eine Ahnung. Verärgert drückt er mehrmals auf die Hupe um kundzutun, dass die Baggerwalze da wirklich nichts auf der Straße verloren hat, genauso wie der große Laster da. Wie soll er da mit seinem schön geputzten Auto weiterfahren? In seinem Eifer, er muss sich ja aufregen, öffnet er das Fenster und wird sofort von einigen aufgebrachten Straßenarbeitern zur Rede gestellt. Was diese ihm da ins Gesicht sagen, wollen wir lieber gleich überhören. Tatsache ist, dass Clouseau ein Weilchen festsitzt, bis ihn die braven Leutchen weiter fahren lassen auf der Sandstaße, nicht ohne ihm vorher ordentlich die Leviten gelesen und ihm eingeschärft zu haben, dass er sich schleunigst verduften soll. Doch davon ein anderes Mal. Wie gut, dass Nicole von dem Schlamassel nichts mit bekommen hat. Sie schläft in Frieden.