Donnerstag, 3. Mai 2012

MA 2412 in INDIEN UND INDONESIEN



Fortsetzung Teil 1 – MA2412 Die Dreharbeiten


Weber und Breitfuss sitzen im Büro, Breitfuss ist ziemlich verärgert und zeigt seinen Frust über den beginnenden Film, Weber kann seine Wut noch gut verbergen, doch auch nicht lange, denn eben kommt Herr Klaus bei der Tür herein.

Klaus (mit der Gießkanne): Morgen, meine Herrn. (Marschiert ins Kopierkammerl und verschwindet)

Breitfuss: Haben’s des jetzt g’sehn?

Weber? Was?

Breitfuss: Na eben jetzt!Weber (richtet sich wieder seine Beine am Schreibtisch, versucht sich cool zu geben)

Breitfuss: Bitte…der Herr Klaus kommt da einfach bei der Tür herein geschneit. Während wir da beide arbeiten…äh…

Weber: Ah sie arbeiten?

Breitfuss: Ja! Unterbrechen sie mich nicht (holt sich aus der Lade seine Dickmanns)

Weber: Und was – wenn man fragen darf?

Breitfuss: Seins doch still  (will  sich gerade etwas in den Mund stecken, da geht die Tür auf und Klaus kommt singend mit der leeren Gießkanne bei der Tür heraus)

Breitfuss: Sieh Herr Klaus (Klaus hört nicht und ist bei der Tür draußen)Haben’s des gesehen…wie der uns behandelt? (laut)San wir Luft, Herr Klaus)

Klaus lauscht an der Tür draußen und freut sich.

Weber: Behandelt san's wurden…mit ihren Dickmanns.

Breitfuss (isst und leckt sich an den Fingern) Lassen sie mein Essen aus dem Spiel, wenn man arbeitet, muss man gelegentlich auch was essen.

Weber: Eine Frage…was haben’s Sie heut gemacht…sie reden von der Arbeit. Ich habe gearbeitet und zwar jede Menge.(weist auf die Unordnung auf seinem Schreibtisch hin) Ich seh sie nur da stehn seit 10 Minuten und kauen…

Breitfuss: Ich kann beides, verstehn sie, arbeiten und essen…ich denke nämlich nach. Das ist auch eine Arbeit.

Weber: Dann hab ich heute schon mein volles Pensum geleistet, dann kann ich gleich nach Haus gehen, denn gedacht hab ich schon, wie ich im Bett g’legen bin. Was werd ich heut wieder im Büro tun? Mich wieder fadisieren wie an all den anderen Tagen….oder…was gibt’s heut zu essen in der Kantine?

Breitfuss: Was sie fadisieren sich hier…bei der MA 2412? Wär mir jetzt nicht in den Sinn gekommen. Ich hab nachgedacht…über uns

Weber: Über sie, vielleicht, doch net über uns. Wer hat ihnen den überhaupt erlaubt, dass sie nachdenken, noch dazu über mich?

Breitfuss: Sie waren das…wie sie vorhin dagesessen sind…

Weber: Gesessen? Ich lunger die ganze Zeit in diesem depperten neumodischen Stuhl herum und mir schlafen andauernd die Füß ein…

Breitfuss: Dieses neumodische Zeug von unserer Regierung…nichts als Dreck, was uns da aus dem Parlament zugewiesen haben. Die haben jetzt ein neues Parlament – frisch verputzt und neue Möbel und wir dieses neumodische Zeug aus ihrem Parlamentskeller.

Weber: Aber zufrieden warns‘ doch, wie Ihnen der Chef, der Herr Bundeskanzler den Orden überreich hat – oder? Da haben's gestrahlt…apropo Strahlen…hat die Knackal die Rechnung schon zahlt für unsere Strahler? Sie wissen des net? Weil sie ja gar nichs wissen.

Breitfuss (will noch etwas essen, Weber brüllt ihn an)

Weber: Nix da…jetzt hörns amal mit dieser Fresserei auf und denkens nach.

Breitfuss: Und worüber?

Weber: Über unsere Rolle. Diese Trotteln fangen heut mit diesem Knackalfilm an. Habens gestern die Knackal gesehn, wie die eifrig war.

Breitfuss: Ja, telefoniert hat sie die ganze Zeit mit der Kundschaft.

Weber: Mit welcher Kundschaft – wir haben doch seit drei Monaten niemanden mehr, wir erledigen alles über Internet, Online Service.
Die Tür geht auf, Klaus kommt mit dem Wischmop und einem Kübel Wasser herein.

Breitfuss: Sagens ja net, dass sie des bei uns machen.

Weber: Der Dreck bleibt stehen.

Klaus: Liegen, meinen sie, liegen, nicht stehen. Nur heute kommt noch Besuch, und da muss ich den Boden sauber kriegen.

Breitfuss (isst und wirft absichtlich Brösel hinunter) Na noch sauberer wird er aber nimmer mehr.

Klaus (kommt schnell herbei und wischt alles weg)

Weber: Muss des sein…dieser Putzfimmel, Klaus?

Klaus: Das ist kein Putzfimmel, auch kein Putzzwang, meine Herrn, ich leide auch nicht an irgendeiner Neurose.

Weber: Sondern?

Breitfuss: Des will eigentlich hier niemand wissen…ob sie a Psycherl sind und an Hirndoktor brauchen. Warum sind sie mit dieser giftgrünen Gießkanne herum gelaufen?

Klaus: Weil ich das Wasser gesucht habe, das war abgedreht.

Weber: Deswegen gehns ins Kopierkammerl?

Klaus: Die beiden Herren lieben ja, dort ihren Kaffee zu machen.

Breitfuss: Und weil wir im Kopierkammerl unsere Kaffeemaschin haben, kommen sie mit der leeren Gießkanne. (laut) Es war kein Kaffee aufgesetzt –weil ich keinen trink.

Klaus: Das wissen wir doch alle, dass sie nur mehr echten chinesischen Tee, Grüntee vertragen.

Weber: Was? So ein Gesöff trinken sie?

Klaus: Hat ihm der Arzt empfohlen und auch die Frau Gemahlin.

Weber: Wollen sie sich irgendwann ausstopfen lassen bei so viel Gesundheit?

Breitfuss (reißt gerade den Mund auf für das nächste gute Stück, verärgert bleibt er stehen)

Klaus: Das wäre ein guter Beginn, sie ausstopfen zu lassen. (fängt wieder an, den Boden zu wischen)

Weber (steht jetzt auf): A guter Anfang. Wir proben jetzt ihre Rolle und sie…sie stopfen sich aus. Des haben’s doch vorher auch gemacht.

Breitfuss (verärgert) Ja, aber weil wir gereist sind.

Weber (krempelt sich die Ärmel hoch): Jetzt reisen wir auch, nämlich in unserer Vergangenheit.

Breitfuss (schlingt den Rest hinunter): Und – wie stellen sie sich das vor, die Rolle?

Klaus: Oh, da würde mir jede Menge einfallen.

Weber: Sie sind nicht gefragt worden. Wir ändern nur eine Kleinigkeit dort und ein bisschen da…und schon haben wir die schönste Rolle für sie (misst ihn von oben bis unten)

Breitfuss: Was ist? Was starren sie mich an?

Weber: Was die Knackal kann, können auch wir. Wir produzieren unseren eigenen Weberfilm, Regie übernehme ich, ich schreibe auch das Drehbuch und…der Herr Klaus wird uns beim Filmen helfen

Klaus (schüttelt mit dem Kopf): Ich habe hier etwas zu erledigen meinen Herrn. Wir erwarten hohen Besuch.

Breitfuss: Wer kommt schon heut, Klaus? Die sind doch alle bei dem blöden Knackalfilm im Studio!

Klaus: Eben….und deswegen muss ich ja dieses Zimmer putzen.

Weber: Büro…ist das…das ist ein Büro!

Breitfuss: Na vielleicht bei mir…denn bei mir ist zusammen geräumt, Herr Weber…bei ihnen schaut’s ja wieder aus.

Weber: Das ist bereits die Kulisse für unsere Dreharbeiten…hier wird geprobt…und gedreht!

Breitfuss: Eine Frage hätte ich…was wird da genau gedreht?

Weber: Ein Film…der Weberfilm!

Breitfuss: Und warum keine….KO…wie heißt des?

Klaus: Co-Produktion, meine Herrn, einen Weber – Breitfussfilm. (schmeißt den Kübel in die Luft und zaubert ihn blitzschnell weg)

Weber (brüllt laut auf): An Wasserschaden, Klaus, können wir hier nicht brauchen.

Breitfuss (grinst sich eins): Das ich net lach…die Klospülung draußen ist seit einer Woche hin…

Weber: Apropos Wasserschaden…könnte es nicht sein, dass der Herr einen kleinen Dachschaden hat…

Breitfuss: Haben’s dies gehört und mit so einem soll ich einen Film drehen?

Weber: Sie können auch zur Knackal gehen – wenns wolln.

Breitfuss (beruhigt sich)

Klaus (nimmt den Besen, lässt ihn wieder verschwinden und meint dann): Wenn ich mich kurz einmischen dürfte…sie brauchen einen geeigneten Drehort… (weg ist er)

Breitfuss (erstaunt) Was hat er g’sagt?

Weber: Sie stehn wieder mal auf der Leitung…einen Drehort brauch ma…

Breitfuss: Wir sind doch in Wien.

Weber: Der Film soll in Wien spielen?

Breitfuss: Oiso gut, suchen wir uns einen Ort …und die Knackal wird sich freuen. (setzt sich zum Schreibtisch)

Weber: Was wird des jetzt? Ich hab glaubt, wir können schon proben…ihren Text durchgehen – und jetzt wollens hackeln?

Breitfuss (sitzt): Nix da…zuerst der Ort, verstehens Herr Weber…a passender Ort muss her…wir drehen doch net in Moskau, in dem kalten Nest oder in China bei diesen Reisfressern…wenn ich an den Fraß von damals denk…wird mir schlecht, Nudeln, igitt…der Reis!

Weber (sieht ein, dass Breitfuss recht hat, nimmt auch Platz): Aber der Schlitten war net schlecht bei den Chinesen.

Breitfuss (blickt in den Bildschirm):  Wann haben wir in China an Schnee gehabt, Herr Weber?

Weber: Der Schlitten…mit dem wir g’fahrn sind…erinnern sie sich net…des Super-Auto vom Verteidigungs oder …Innenminister

Breitfuss (fängt zu grinsen und zu lachen an): Nachdem sie den beiden die Gartenzwerg überreich haben…

Weber (glotzt auch schon in den PC, blickt kurz her): Nachdem sie vorher ihren depperte Koffer fallen haben lassen…der net versperrt war.

Breitfuss: Die Stewardess hat mich gehindert …ich konnte ihn nicht mehr zusperren…

Weber: Und diese depperten Gartenzwerg müssen ihnen ausgerechnet vor diesen Hanseln herunterfallen, hm?

Klaus (steht plötzlich vor beiden): Mit Verlaub, meine Herren, das waren der Herr Innenminister und der Verteidigungsminister – und es war nicht in China, sondern in Japan. In China ist ihnen doch das Pferd durchgegangen. (Breitfuss und Weber lachen laut) …Was suchen sie denn?

Weber: Einen Drehort, einen wirklichen lustigen Drehort…ich hab an und sie Herr Breitfuss? (Weber streckt die Hände aus, die Arbeit war wirklich anstrengend)

Breitfuss (stolz): Ich auch…ich hab den passendsten Drehort aller Zeiten.

Klaus: Ich bin wirklich neugierig. Ich nehme mal an, beide Herren wünschen sich ein anderes Land.

Breitfuss: Richtig geraten.

Weber: A Land, in dem ich noch nie war – und in dem es net so kalt ist wie in Russland.

Breitfuss: Na, von den eingefrorenen Mozartkugeln in Sibirien haben’s eh nichts kriegt. Die haben die Russen alle selbst zusammen gefressen.

Klaus: Es ist ein Land…(will näher kommen)

Weber: Nix do, ich habs im Internet gefunden, und net sie!

Breitfuss: Ich habs do auf meiner Mäbb.

Weber: Wo?

Breitfuss (buchstabiert): M-ä-b-b. Das ist Englisch, verstehen sie. So spricht man des aus.

Klaus: Das ist eine Landkarte, Herr Breitfuss.

Weber: Wieder nicht in Geografie aufgepasst.

Breitfuss: Ich habs auf der Karten g‘funden.

Weber: Am Atlas, und?

Breitfuss: Was und?

Weber: Wohin reisen sie?

Breitfuss: Nach Indien.

Weber: San sie wahnsinnig. Da sind doch…(wird von Klaus unterbrochen)


Klaus: Da ist es schön warm, keine Kälte, da gibt es keinen Schnee…


Breitfuss: Jawohl und ich muss net wieder am Roten Platz vor dieser Kreml Kathedrale von dieser steilen Sprungschanzen fahrn. Und dieses Gesöff von Wasser…

Klaus: Sie meinen den Wodka und…

Breitfuss: Dieser Kaviar…diese Fischeier, die liegen mir heut noch im Magen…und sie, wohin fliegen sie?

Weber (stolz):  Ein wenig weiter, nach Jakarta. Wissen sie, wo das liegt?

Breitfuss: In Indonesien.

Klaus: Das ist ja nur ein Katzensprung. Ob Indien oder Indonesien, wer merkt da schon den Unterschied.

Weber: Was heißt, da gibt es keinen Unterschied? Sie Herr Klaus…halten sich da ganz aus dem Spiel raus. Wir drehen unseren Film in Jakarta und alles was wir brauchen, bauen uns die Indonesier nach, die können des.

Breitfuss: Und womit? Mit ihren Elefanten?

Weber: Und sie – sie wollen die Affen dazu verwenden und diese heiligen Kühe, die auf der Straße hocken?

Breitfuss: Wen stör da eine Kuh…das ist ja nur eine Kuh, weiter nichts.

Klaus: Ich hätte da so einen Plan (mit seiner Hand zaubert er alle drei nach Indien zu den Dreharbeiten)