Donnerstag, 10. März 2011

MA 2412 Teil 2, Verfolgt und auf der Flucht, Akt 35

MA 2412


Knackal kommt angeschlurft im Eiltempo, soweit es eben diese japanischen Schuhe zulassen, jetzt merkt man so richtig, dass der Kimono für sie viel zu eng ist, er spannt überall, und sie kann damit überhaupt nicht schnell gehen oder laufen. Sie hat den dicken Buddha im Visier, den die zwei Chinesischen Ganoven in aller Eile stehen haben lassen. Die beiden sind ins Auto gesprungen in ihrer Angst, haben aber doch umgedreht, weil sie mitbekommen haben, dass die Dame ein neuerliches Problem mit ihren Schuhen hat. Der Chinese am Steuer bremst ab, fährt wie wild zurück zu der Figur und der andere springt heraus und packt sie und schleudert sie auf den Hintersitz des Autos und steigt ein, dabei übersieht er, dass die Autotür nicht ganz zu ist, er hat sie nur schnell zugeschlagen, um ins Auto zu kommen, denn Knackal hat wieder ihre Schuhe genommen und sie nach ihm geschleudert. Einer davon trifft die Windschutzscheibe des Autos und bleibt zwischen den Scheibenwischern irgendwie stecken. Auf jeden Fall düsen die beiden ab, begleitet von einer wüst schimpfenden Frau Knackal, die mit nur einem Schuh dasteht. Der junge Mann vom Hotel in seiner Uniform ist von der Eingangstür des Hotels zu Knackal geeilt, weil die wie verrückt durch die Gegend schreit und nicht aufhört. Sie sieht vor sich ein Motorrad stehen und eilt ohne Schuhe, den einen hat sie in der Hand, auf dieses zu, der junge Angestellte erkennt, was sie vorhat und kommt ihr entgegen, packt das Gefährt, holt seinen Zündschlüssel hervor, es ist schließlich sein Motorrad, dass da gerade parkt, und setzt sich drauf und startet. Knackal springt auf und die wilde Verfolgungsjagd kann beginnen. Der junge Japaner sitzt vorne und hat gute Augen und ein gutes Gedächtnis, schließlich hat er alles beobachtet und flitzt den zwei Ganoven hinterdrein, Knackal sitzt hinten, hält den einen Schuh in der Hand und hält sich an den Herrn fest. Dabei schreit sie, dass er schneller fahren soll. Man sieht den Wagen weiter vorne stehen bei einer Ampel, die beiden Chinesen sind der Meinung, dass sie mit heiler Haut und der gewünschten Ware davon gekommen sind und schauen lange nicht in den Rückspiegel. Als der chinesische Fahrer doch dies tut, es gibt gerade einen großen Kreisverkehr, ist es bereits zu spät. Der junge Mann mit Knackal hat sich zwischen den Autos durchgeschlängelt und hat die roten Ampeln nicht sehr ernst genommen, ist gefahren wie ein Wahnsinniger, und so sind die beiden auf dem Motorrad dem Wagen sehr nahe gekommen.


Mitten beim Kreisverkehr ist heute ziemlich viel los, sodass es sich zwei Streifenwagen dort seit einiger Zeit sehr gemütlich gemacht haben. Die Polizisten regeln dort nicht den Verkehr, wohl aber beobachten sie, wie sich der Verkehr mühsam dahinschlängelt. Sie reden mehr miteinander und so dauert es eine gewisse Zeit, bis den Polizisten das Motorrad mit der Dame und dem einen Schuh und der Wagen, dessen eine Seitentür nicht ganz zu ist, und die etwas schneller unterwegs sind, auffällt. Auf jeden Fall sind die beiden Chinesen stinksauer, als sie im Rückspiegel die zwei Verfolger sehen. Da zu viel Verkehr ist, gelingt es ihnen nicht, aus dem Kreisverkehr auszubrechen und so fahren sie immer wieder, die anderen Autos überholend mehrmals im Kreis herum, dicht verfolgt von der schimpfenden Frau Knackal, die auf den Motorradfahrer einredet noch schneller zu fahren. Die Polizisten glauben ihren Augen nicht zu trauen, als der Wagen und das Motorrad wiederholt an ihnen vorbei fährt, zumal sie entdeckt haben, dass vorne an der Windschutzscheibe zwischen den Scheibenwischern des Autos derselbe Schuh steckt, den die werte Dame am Motorrad in ihrer Hand hält. Jetzt sind die beiden Fahrzeuge einander ziemlich nahe gekommen, ein dicker Lastwagen und ein Bus verhindern, dass der Wagen ausbrechen kann, zumal der woanders einbiegt und Knackal schwingt gerade den Schuh um ihn auf den Wagen der Chinesen zu schleudern. Die Polizisten stehen wie erstarrt, dass die Dame vor ihren Augen einen Wagen attackiert, einer der Beamten setzt sich ins Auto, der andere telefoniert, der dritte und vierte versuchen den Wagen und das Motorrad aufzuhalten, weichen jedoch entsetzt auf die Seite, weil sie sonst nieder gefahren worden wären. Beide Polizisten fangen zu schimpfen an, Knackal wirft im geeigneten Moment den Schuh, der Wagen muss stehen bleiben im Verkehr, und dieser verfehlt um ein Haar das Gesicht des Polizisten, der, es steht momentan der gesamte Verkehr, voller Zorn, auf die beiden Fahrer losstürzt. Doch er hat nicht mit der grünen Ampel gerechnet, der Wagen der Chinesen schert aus und die Tür geht auf und ist offen und behindert die hinter dem Wagen fahrenden Autos. Knackal wollte schon absteigen und zu dem Auto laufen, hat es sich aber in letzter Minute noch überlegt und sitzt bei Grün windschief auf ihrem Sitz. Die Chinesen düsen weg und der Beifahrer versucht verzweifelt die Tür hinter sich zu schließen. Dies gelingt erst, als der Fahrer eine weitere Kurve fährt, wieder ausschert in Gegenrichtung und die Tür nach innen zugeht. Dann rasen sie weiter. Der junge Mann mit Knackal rast hinterdrein so gut er kann und fährt wie die Chinesen auf die mehrspurige Autostraße hinauf. Er hat schlechte Karten, denn der Wagen der beiden ist schon ziemlich weit vorne, doch auch in einiger Entferung ist ein weiterer Stau und so hat er bald den Wagen der Chinesen eingeholt.



Szenenwechsel



Gerade auf diesem Autostraßenstück ist ein älterer Lastwagen unterwegs, in dem zwei Japaner sitzen und sich gerade köstlich amüsieren. Zu ihrer Linken bemerkt der Fahrer plötzlich, sie fahren aufgrund des Verkehrs nicht sehr schnell, dass so ein komisches kleines Motorrad angedüst kommt, auf dem ein junger Mann in der Hoteluniform und eine Japanerin mit einem buntschillernden Kimono sitzen. Beide reißen die blödesten Witze, vor allem über die nette Dame, deren Kimono durch die Fahrt etwas gelitten hat und ein wenig eingerissen ist. Der Fahrer ist kaum mehr bei der Sache, was das Fahren betrifft, steigt immer wieder auf die Hupe und auch sein Beifahrer bewundern die fesche Schwarzhaarige, die in einem ziemlich engen Kimono fährt, fangen zu raten an, wie lange es noch dauert, bis das eine Stück Stoff gänzlich abreißt und…können ihre Augen nicht von der Dame und dem Motorrad wenden. Der junge Japaner schlängelt sich wieder an den Autos vorbei und rast nach vorne. Der Lastwagen hat ihn allerdings ein paar Minuten später bereits wieder eingeholt und beide Insassen brechen in schallendes Gelächter aus, weil der Kimono bereits ordentlich in Stücke gerissen ist und Knackal das bemerkt hat und die Stofffetzen abzureißen versucht. Ein langes Stück Stoff hängt während der Fahrt nach hinten aufgrund des Fahrtwindes. Die Männer im LKW beobachten die beiden weiter und entdecken am Himmel über sich einen Hubschrauber und dann einen weiteren Hubschrauber, der sich merkwürdigerweise immer mehr dem Stück dieses Straßenabschnittes nähert und dem Wagen der Chinesen, dem Motorrad und dem LKW folgt. Es sind dies zwei Hubschrauber, die die Verfolgung bereits aufgenommen haben und die Gesuchten nicht mehr aus den Augen lassen.



Szenenwechsel



Die beiden Chinesen in ihrem Wagen unterhalten sich und telefonieren mit ihrem Boss, fragen an, wohin er die Ware geliefert haben möchte, der Beifahrer hält Ausschau nach dem Motorrad und dass die Tür zu bleibt und nicht wieder aufgeht. Endlich glauben sie, dass sie ihre Verfolger abgehängt haben, als sie eine Abfahrt sehen, rechts einbiegen und erneut bei dieser Kurve die Tür aufgeht und am Geländer kratzt. Der dicke Buddha ist noch immer drinnen, doch er fängt an selbstständig zu werden, heraus zu purzeln. In der Zwischenzeit hat der junge Japaner den Wagen aus den Augen verloren und weiß nicht, wo er ist, ein Blick auf den Tank zeigt ihm, dass dieser auch nicht gerade voll ist und so fährt er eine kleine Wegstrecke und sieht rein zufällig, unter sich nach der Abfahrt, dass der Wagen der Chinesen abgebogen ist, weil das Auto mit offener Tür fährt. Er bremst ab, dreht um, fährt am Straßenrand das kleine Stück zurück und biegt ab und holt den Wagen relativ rasch ein. Die Chinesen sehen sie schon von weitem und versuchen schneller zu fahren und so zu kurven, dass die Tür nicht erneut aufgeht. Doch es hilft nichts. Gleich in der Nähe sind viele ältere Häuser, man sieht einen Platz mit einem kleinen Markt, wo die Leute ihre Waren verkaufen und Autos, Fahrräder, etc. parken. Bei einer scharfen Bremsung geht erneut die Tür auf und der Buddha purzelt hinaus auf die Straße. Der Beifahrer springt hinaus, packt die schwere und große Statue und schleppt sie weiter, sein Komplize schreit ihm noch schnell etwas nach, dann ist auch schon Knackal mit dem Japaner am Motorrad da…Der Chinese steigt aufs Gas und kracht unbeabsichtigt in das nächstbeste Auto, während sein Kollege sich auf einen kleinen Wagen schwingt, dessen Fahrer ordentlich in die Pedale treten muss. Er schmeißst den Buddha nach hinten auf den Gastsitz und stößt den Besitzer dieses Tretwagens zu Boden, steigt selber auf und fährt mitten durch den Marktplatz und hofft, so zu entkommen. Der Besitzer liegt am Boden und steht mühsam auf und schreit, dass man ihm sein Vehikel gestohlen hat, während der zweite Chinese aufgrund des Zusammenstoßes mit dem anderen Auto versucht zu entkommen, wird aber von den umstehenden Leuten festgehalten an der Flucht gehindert und später dort verhaftet. Knackal sitzt noch immer auf dem Motorrad und der Japaner rast wild hinter dem Chinesen auf dem Fahrrad hinterdrein. Knackals Frisur hat ordentlich gelitten…die Haarpracht sitzt total schief und beim Kimono hat sie immer wieder ein Stück abgerissen, weil ein Faden sich selbstständig gemacht hat. So treffen sie erneut auf die beiden Insassen des LKW, die angetan von dieser jungen Dame, auf der mehrspurigen Autostraße ihre Fahrrichtung geändert haben und ihr hinterdrein gefahren sind, um sich weiterhin köstlich zu amüsieren. Ganz verwundert starren die umstehenden Leute Knackal an, weil von dem Kimono wenig übrig geblieben ist und weil auch der junge Mann von seiner Uniform einiges verloren hat. Die Mütze ist weg und sein Gesicht etwas angehaucht von Staub und Dreck.

Wieder nehmen sie die Verfolgung auf, dieses Mal geht es mitten durch den Markt, vorbei an älteren Häusern, und schon bald haben sie vor sich den jungen Chinesen, der sich immer wieder umdreht. Dieses Mal sind die beiden am Motorrad im Vorteil, auch wenn der junge Mann feststellen muss, dass sich der Treibstoff dem Ende neigt, auf eine Verfolgungsjagd war er eben nicht vorbereitet, doch der Benzin reicht noch, um in den etwas engeren Gassen vorbei an den Kisten mit Fisch und anderen Sachen sich für ein Viertelstündchen zu bewegen. So manche Fischkiste landet auf dem Boden hinter ihnen, zumal auch der Chinese nur den direkten Weg sucht und der führt auch über mache Verkäufer hinweg, die in Eile zur Seite springen und wüst hinterher schimpfen. Es ist ein Wettlauf um das Glück, ob der Chinese es trotzdem schafft, weil seinem Verfolger der Sprit ausgeht…oder ob…man weiß es nicht. Auf jeden Fall werden die Leute hier den Tag nicht so schnell vergessen, an dem ein Chinese fast alle Leute beinahe umfuhr, die Kisten reihenweise umpurzelten, von einem Motorrad mit einem kostümierten Mann und einer halb nackten Dame mit schwarzen und blonden Haaren verfolgt wurde und wo dann hinterdrein, in etwas längeren Abständen ein Polizeiwagen, dann ein Polizeimotorrad und schließlich viele Wagen rasten und sogar zwei Hubschrauber auf dem Platz da vorne weiter landeten. Es gab viel zu viele Leute, die neugierig herum standen und nicht wussten, was da gerade ablief, auf jeden Fall waren genügend Zuschauer vorhanden, die nicht verstanden, was dieses Gerenne und Getue da sollte und warum alles auf die Straße purzeln musste und die Hüter des Gesetzes wie verrückte Hühner wild durcheinander rannten.



Der Chinese glaubt, endlich entkommen zu sein, weil das Motorrad in der Menschenmenge stecken bleibt und nur langsam fahren kann und bei einer Kurve später der Fahrer den Halt verliert und auf die Seite purzelt. Auf jeden Fall packt Frau Knackal ein ordentlicher Schrecken, weil sie aus heiterem Himmel allein oben sitzt, und sie schafft es irgendwie, nach vorne zu klettern und gerade noch den Lenker zu fassen zu kriegen, um den Chinesen weiter zu verfolgen. Dieser ist abgestiegen, hat den Buddha gepackt und ist mit ihm in den angrenzenden Park geflüchtet, in dem bereits unbemerkt von allen Herr Klaus in seiner roten Uniform mit allen Waffen wartet, um den Übeltäter verhaften zu können. Knackal erwischt gerade im letzten Moment noch die Kurve, ohne einen Sturz zu haben und glaubt, den Chinesen aus den Augen verloren zu haben. Das Motorrad rast aufgrund der Geschwindigkeit gerade auf den Eingang des Parks zu, sie lässt es geschehen, weil dieses schwer zu lenken ist und entdeckt den Flüchtling, wie er mit der Figur abhaut. Die schwarze Perücke hängt bei der Dame nur mehr ein wenig an ihren langen blonden Haaren, die Bluse und der Minirock sind zu sehen und von dem buntschillernden Kimono gibt es nur mehr ein paar Fetzen, die zu Boden gefallen sind. Knackal rast auch im Park zwischen den Besuchern hin und her, vorbei an einem kleinen Teich und dann …merkt auch sie es…dass der Motor nachlässt, weil das Benzin alle ist. Sie zuckelt noch ein wenig dahin und landet mit einem kühnen Sprung mitten im Teich, sehr zum Entsetzen der Mütter mit ihren Kindern, die in der Nähe herum stehen. Der Chinese hat in aller Eile den Buddha in einen kleine Ecke des Parks am Boden aufgesetzt und bemüht sich gerade, die Beute zu sichern, in den Taschen hat er das Säckchen mit dem Rauschgift, als schon die Handschellen von Herrn Klaus sich um seine Gelenke legen, und er sich als Gefangener wieder findet. Herr Klaus wartet, bis die Polizei, und es sind ihrer sehr viele, angerannt kommen, zückt seinen Ausweis von der Wiener Polizei und spricht ein paar Worte mit der Exekutive. Auch die beiden LKW fahren haben den Weg irgendwie hierher geschafft, keine Umwege gescheut, um der jungen Japanerin nahe zu sein, sie parken vor dem Eingang und sehen plötzlich eine Blondine mit Miniröckchen und Bluse völlig durchnässt, und als Beweisstück, dass sie mal eine Japanerin war die letzen Stoffreste des bunten Kimonos auf der Straße liegen. Zuletzt ist noch der Hubschrauberlärm zu hören, aus beiden Hubschraubern springen Sicherheitsleute…welche die ganze Gegend absichern.