Mittwoch, 23. März 2011

MA 2412 Teil 2, AKT 36 Fortsetzung

SZENENWECHSEL


MA 2412, AKT 36, Fortsetzung



Einige Stunden später, nach dem sensationellen Ereignis:

Eine Reporterin in der großen Menge von weiteren Reportern und Schaulustigen, die sich alle auf der Straße herum tummeln mitten in Tokio, einige Fernsehkameras sind auf sie gerichtet, im Hintergrund das Hotel, in dem die Dame und die beiden Herrn aus Österreich logieren, davor unzählige Polizeiwagen, die die Straße absperren hin zum Hotel, viele Schaulustige, Fernseh- und Presseleute.

Reporterin: …ja, das ist der momentane Stand der Dinge, meine Damen und Herren, ich erfahre soeben von meiner Kollegin aus der Zentrale, dass sich die Dinge wesentlich geändert haben. Angeblich hat die österreichische Regierung die Kaution zur Freilassung von diesem Herrn…ich zitiere …Engel-be-rt….Breit-fu-uss… gezahlt, aber bereits nach den Vorfällen heute die japanische Regierung ersucht, die bezahlte Summe zurück zu erstatten…weil man einen ihrer besten Mitarbeiter fälschlich beschuldigt hat…und in Haft gesteckt hat…uns allen hier wird dieser Tag in ewiger Erinnerung bleiben…meine Damen und Herrn…insgesamt haben…laut letzten Schätzungen etwa ein Drittel der Stadt dieses Phänomen am Himmel bewundert … jawohl, ein Drittel und das sind nicht wenige… das sind Tausende …..und dieser Herr da…(zeigt Breitfuss auf einen Foto) hat uns heute allen bewiesen, dass es Dinge gibt, die viele von uns für unmöglich gehalten haben. Die amtlichen Behörden haben selbstverständlich alles, was dieser Mann da von seinen außergewöhnlichen Freunden, diesen Aliens da, geschenkt bekommen hat…den zuständigen tBehörden zur Überprüfung gegeben…und wir alle warten gespannt, was das für ein brisantes Material gewesen sein soll…viele wollen noch zweifeln und können es nicht mehr angesichts der Tatsache…dass wir endlich Beweismaterial über die Existenz von außerirdischen Wesen haben…ja, und meine Kollegin teilt mir gerade mit, dass die Experten dieses Band da geprüft haben sollen, dass man in der Tasche dieses Herrn gefunden hat…und…man hat es für echt erkannt…ich bin wirklich erschüttert…ich bin wie viele anderen heute auch…mit dem Auto unterwegs gewesen und habe dieses gewaltige Raumschiff da am Himmel gesehen und ich sage ihnen…es hat mich umgehauen…und dieser Herr da (hält das Bild von Breitfuss hoch)…dieser Mann war es…der sich im Inneren befunden hat…der wird demnächst mit einer speziellen Eskorte der Polizei in sein Hotel gebracht…darum tummeln sich hier auch die Menschen seit einer Stunde….ist hier ein Auflauf, wie ihn selten diese Stadt gesehen hat…der erste Mensch, der in einem Raumschiff war und zu uns zurück gekehrt ist…lebend, und mit einer Botschaft an die Menschheit…die Menge ist fast schon hysterisch und hat immer gefragt…welche Botschaft diese Außerirdischen uns überbracht haben…die wildesten Gerüchte sind in der letzten Stunde kursiert, die wildesten…ah…ich höre gerade…dass man von der Botschaft bereits weggefahren ist…der Herr ist also auf den Weg zu uns…ist unterwegs mit seinem treuen Arbeitskollegen und seiner Chefsekretärin…hierher…zu uns…ja, und die Menschen hier harren aus…es hat sich herum gesprochen…dass dieser Mann da (Foto von Breitfuss)…vor der Polizei geflüchtet ist zu seinen Freunden…und ich habe hier (deutet auf einen in der Nähe stehenden Polizisten) einen Zeugen, jemanden …der dabei war…ja…meine Damen und Herrn…die Welt hat sich verändert…mit einem Schlag…an diesem Tag (geht auf den Polizisten zu mit dem Mikrofon und bleibt vor ihm stehen)….sie…sie haben…ihn ja angesprochen…ja…das stimmt also…

Polizist wendet sich der Reporterin zu, versucht sein freundlichstes Lächeln aufzusetzen.

Reporterin: Sagen sie mal…welches Gefühl haben sie…wenn sie da stehn…oder …wie ist es ihnen ergangen in den letzten Stunden…sie haben ja auch das große Raumschiff gesehen…wie war das so…?

Polizist: Ja…wissen sie…ich habe diesen Herrn da zu betreuen gehabt…er ist da an mir vorbei gelaufen…nach vorne…und ich habe mir noch gedacht…hm…was will er denn...kann doch nicht davon laufen…das bringt ja nichts…da bin ich stehen geblieben…weil ich nicht mehr weiter konnte…und dieses Licht gesehen habe…eigentlich habe ich gar nichts gesehen…erst mein Kollege hat mich in die Seite gestoßen, weil ich so geblendet war von dem Licht… und hat zum Himmel gedeutet…

Reporterin: Ja…und was war dann?

Polizist: Ja….dann…hm….dann sind wir alle…meine Kollegen und ich betroffen dagestanden…und haben sich diese unglaubliche Ding da am Himmel angeschaut…irgendwann hat einer meiner Kollegen gerufen…dass der Mann vor uns verschwunden ist…dann erst habe ich meinen Kopf nach vorne gewandt in die Richtung in die er gelaufen ist…und war sprachlos…er hat sich in Luft aufgelöst gehabt….

Reporterin: Und sie haben sich nicht gefragt...ob er nicht eventuell ins Wasser gefallen ist…er möglicherweise hinein gesprungen ist…?

Polizist: Nein…ich konnte einfach nicht mehr klar denken…vielen von uns…allen Kollegen ist es ähnlich ergangen…da war da nur mehr eine Schreierei…die von der Zentrale haben uns angefunkt und gefragt…wo wir solange bleiben…die haben uns erwartet…da hat mein Kollege ins Funkgerät hinein geschrien…sie sollten mal zum Fenster laufen und hinaus schauen…und das haben die dann auch getan…die waren alle schockiert…auf die Idee…dass er ins Wasser gefallen ist…ist keiner gekommen….

Reporterin: Man hat doch nach ihm gesucht …nicht wahr?

Polizist: Ja, das schon…obgleich uns nicht klar war…was eine Suche in dem kalten Wasser bringen sollte…da sind dann tatsächlich zwei von uns hinunter getaucht und haben gesucht und nichts gefunden…und in der Zwischenzeit haben wir von der Zentrale erfahren…dass der Mann in einem Supermark in einem Wolkenkratzer…aufgetaucht ist…gleich daneben war ein wichtiges Büro…warten sie mal…gleich fällt mir wieder der Name ein…der ist dort gesichtet worden…war sehr fröhlich, lustig dort ...und hat dort gleich ein langes Interview gegeben…die Leute waren ja begeistert…bis die Polizei gekommen ist…und ihn mitgenommen hat…dann hat man in seinen Taschen irgendso ein Gerät gefunden und eine Kassette oder eine DVD…die wurde mitgenommen…und ausgewertet…das war das einzige, was man bei ihm gefunden hat…

Reporterin: …tja..um... diese Kassette…geht es…meine Damen und Herrn…besagte Behörde kann nämlich bestätigen, dass sich in den Taschen vorher nichts befunden hat…ah…ich höre gerade…sie sind schon im Anmarsch…sie biegen gleich um die Ecke…ja, und das wollen wir und können wir uns nicht entgegen lassen….da sind sie auch schon…

Man sieht einen Wagen heran fahren, die Leute weichen zurück…schön langsam geht die Tür auf…und die Menge ist begeistert. Zuerst steigt einer der Sicherheitskräfte aus, dann kommen Weber, Breitfuss und Frau Knackal heraus aus dem Wagen…die drei gehen langsamen Schrittes zum Hotel….man begrüßt sie…schreit und brüllt….die drei lächeln freundlich in die Menge und winken begeistert

Szenenwechsel

Mitten in Tokio, in einem Park, eine große Menschenmenge ist versammelt, lauter prominente Gäste, alles, was Namen hat, ist vertreten. Breitfuss, Weber, Knackal und Herr Klaus (in einem schicken Anzug) stehen aufgereiht und warten auf die große Ehrung. Die japanischen und ausländischen Gäste stehen nebenan, man befindet sich mitten in der großen Ehrenfeier, überall sieht man österreichische Fahnen und auf Plakaten groß abgedruckt MA 2412 stehen. Der Herr Sektionschef waltet gerade seines Amtes, er steht vorne und hält eine ergreifende Rede über sein wunderbares Weihnachtsreferat und seine Mitstreiter, unter den ausländischen Gästen befinden sich viele Vertreter aus Russland und aus China sowie die zahlreichen Sicherheitsleute, Geheimdienstleute aus nah und fern. Es ist eine feierliche Stimmung aufgetreten, die Musikkapelle hat soeben gespielt, der japanische Minister für Kultur hatte gerade vorhin diesen neuen Kinderpark eröffnet und jetzt ergießt sich der Sektionschef in Lobreden über seinen treuesten und wohl auch teuersten Beamten der Stadt Wien.

Sektionschef (mitten in seiner Rede, dieses Mal schwitzt er nicht): …und so erlauben sie mir jetzt, werte Gäste…meinen Mitarbeitern aus dem fernen Wien hier in aller Öffentlichkeit zu danken und ihnen zu dieser großartigen Leistung zu gratulieren. Sie, werte Gäste, sind um ein paar Insassen in ihren Gefängnissen reicher geworden, wir aber haben der Welt wieder einmal gezeigt, wo es lang gehen sollte…wie wir zu einem wahren Frieden kommen könnten, wenn wir nur ehrlich zueinander sind und an unseren Idealen, die da heißen Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, festhalten. Wir Wiener haben unser Wiener Herz gezeigt…und daran sollten sich alle ein Beispiel nehmen, meine Mitarbeiter haben großen Mut bewiesen, viel Erfahrung und ihr enormes Wissen unter Beweis gestellt …und so danke ich noch einmal unseren Ehrengästen aus Japan, dem Kultur-, dem Wirtschafts - und auch dem Verteidigungsminister, dass sie so viel Verständnis und Geduld aufgebracht haben….und ich erlaube mir jetzt…diesen Herrn da…und der Dame selbstredend zu gratulieren und ihnen diese Ehrenmedaille zu überreichen (Applaus von allen Seiten) …ich möchte mich noch einmal herzlich bedanken bei der Japanischen Regierung für den sehr herzlichen Empfang, das Verständnis für unser Bemühen, der Welt den Frieden nahe zu bringen…danke schön (Applaus, schüttelt jedem der Gäste noch einmal die Hand, dann schreitet er auf die Mitstreiter der MA 2412 zu und überreicht jedem eine Medaille, während die Musikkapelle zu spielen anfängt und die Leute begeistert ihre Fähnchen schwingen, auf denen groß und mächtig MA 2412 steht.