Donnerstag, 17. März 2011

MA 2412 Teil 2, AKT 36 Verfolgt und auf der Flucht, Teil 2

MA 2412



Kap. 36) Verfolgt und auf der Flucht Teil 2


Man sieht Breitfuss hinter den Gitterstäben, wie er dahinter steht, der Polizist ist gerade weggegangen ist, hört noch seine letzten Schritte, dann ist Ruhe.

Breitfuss: Oiso, des …muss amal gesagt werden in aller Deutlichkeit…dass ich das nicht dulden werde…ich als österreichischer Beamter…werde hier…auf jede erdenkliche Art und Weise….(gibt den Stäben einen Tritt, man merkt, wie sauer er ist, wie angefressen) ohne Grund festgehalten…jawohl…meine Damen und Herrn…sie sehen mich hier…in einer Zelle sitzen…und es ist meiner unwürdig (tritt bereits mehrmals in die Tür, regt sich jetzt ordentlich auf, fängt an lauter zu werden)…hier in Tokio…bei meinen japanischen Freunden da….(reagiert sich heftigst ab, brüllt laut auf, die Stäbe halten, und nach dem lauten Ausrutscher gegen das Gefängnis fängt er zu heulen an wie ein kleines Kind)….bitte helft's mir…diese Wahnsinnigen da…(schreit wieder laut auf, es erfolgt ein Wechsel von Aufschrei und Zorn mit einem Weinen, Flennen, dass jemand die Tür aufmacht, so geht es eine Zeitlang, bis Breitfuss total erschöpft ist, seine Haarpracht…etwas durcheinander ist und er völlig verzweifelt sich hinsetzt auf die Pritsche...)….jetzt Engelbert…schaust blöd aus der Wäsch ...hättest diese Gfrasta da net ärgern solln…(stöhnt vor sich hin laut)…a wenig freundlicher hätt ich sein solln…

Man sieht Breitfuss an seinem Platz sitzen, plötzlich wird er in der Zelle erleuchtet, Licht fällt auf ihn, doch er bemerkt es nicht sogleich, eine Gestalt, ganz in Licht gehüllt, nähert sich ihm, dicht gefolgt von einer zweiten und einer dritten Lichtgestalt.

Lichtwesen (etwas leiser, sehr freundlich): Du hättest vieles tun können, das stimmt…aber du hast es auf deine Art und Weise getan…

Breitfuss (hat die Stimme gehört, noch nicht ganz mitgekriegt, was da abläuft): Was?...Wer spricht….ist da jemand? (blickt in der Finsternis, das Licht ist weg auf einmal)…ist do wer? (steht auf) …Hallo! Hallo …sie da....? Ist da jemand. (setzt sich wieder nieder)

Licht erscheint erneut bei ihm und die Stimme spricht wieder.

Lichtwesen: Du hättest wahrlich vieles tun können, hast es aber unterlassen…

Breitfuss hebt seinen Kopf und blickt in die Gesichter von drei Gestalten, eines davon ist sehr groß, über zwei Meter, hell und blond, das andere winzig klein und grau von Farbe mit großem Kopf…und das dritte…ist hauchdünn wie ein Spinnennetz und groß, fast an die drei Meter groß.

Breitfuss (erfasst die ganze Situation): Jesas…die san schon wieder da…(kippt um und liegt für eine Weile am Boden)

Licht fällt auf ihn, Licht von den drei Wesen, die ihn geistig wieder aufrichten und auch körperlich hinsetzen auf die Pritsche. Breitfuss erwacht kurz danach und findet sich sitzend wieder.

Breitfuss: …ma...jetzt hab ich g’laubt…ich hätt träumt…da war vorhin…(blickt herum und sieht die drei)…vor…hin…da sans schon wieder…

Kleiner Alien: Wir grüßen dich…unseren Freund und Helfer…

Lichtwesen: Du hast dich endlich an uns erinnert…und du bist nicht umgefallen…wie viele anderen auch…wir danken dir dafür….

Kleiner Alien (kommt näher und überreicht ihm etwas, führt es in seine Hosentasche, bewegt nicht den Mund, trotzdem hört er): Wir danken dir für deine Mühe…dass du uns eingeladen hast…

3. lange hauchdünne Gestalt kommt näher, Breitfuss wagt nicht zu atmen, hat aber keine Furcht mehr: Das Licht möge auf dich fallen, ….Bruder…

Breitfuss sitzt und er ist umgeben von Licht und weiß nicht, wie lange er die drei Wesen gesehen hat und die mit ihm geredet haben…er spürt sie, weiß, dass er geborgen ist…und findet sich wie in Ekstase …oder doch in einem Traum wieder….? Jemand rüttelt ihn wach, einmal, dann noch einmal, das Rütteln wird heftiger. Breitfuss liegt im Bett und stellt fest, dass ihn zwei japanische Beamten aus dem Schlaf gerissen haben, verwundert blickt er herum und fragt sich leise, wie er ins Bett gekommen ist, von den drei Wesen fehlt jede Spur.

1.Polizist: Come on…come with me, please.

Der zweite hilft ihm hoch und Breitfuss torkelt wie ein Betrunkener durch die Gegend, wird ins nächste Zimmer zum Verhör gebracht. Dort warten bereits alle, Werner ist auch unter den Versammelten. Breitfuss wird auf einen Sessel gedrückt, die anderen setzen sich, links und rechts von ihm nehmen zwei Polizisten Platz, um ihn zu bewachen.

Japaner (auf Deutsch): So…Herr…Herr Breitfuss…da sind wir wieder…sie sind da vorhin umgekippt…geht es ihnen besser?....gut, das freut uns…denn wir haben da noch so jede Menge Fragen…während wir sie da hochgezogen haben…sie sind ja ziemlich laut umgefallen…der Herr Kollege da…hat sie gehört…haben sie immer nur eines gemurmelt…die sind schon wieder da…hm…na gut…schaun wir mal…wie es ihnen geht…und was wir heute von unserem Fragekatalog zusammen kriegen…hm…(räuspert sich und blickt seine Kollegen an)…also…wie war es denn…sagen wir mal so…hm…wie sie den ersten Alien da kennen gelernt haben…. ah…sie können sich sogar daran erinnern…fein ist des…wirklich…wir haben uns nämlich schon die ganze Zeit gedacht…sie erzählen uns da Märchen…verstehns des net falsch…sie sind etwas …mit den Nerven fertig, nicht wahr…angeblich...ich kanns ihnen nur sagen…oder hoffen, dass sie bald freikommen…wenn ihre Regierung a Kaution zahlt…hm…also…hm…ist ihnen schlecht…mal ein Glas Wasser für den Herrn da….

Breitfuss trinkt genüsslich aus einem Wasserglas…

Japaner: Wir haben ja Zeit…der Doktor ist schon da und gibt ihnen nachher a Spritzen zur Beruhigung…sie haben sich etwas…zu viel aufgeregt…und sie wissen…des schadet ihrer Gesundheit…

Breitfuss wirkt noch immer wie ein Betrunkener, ziemlich überspannt.

Japaner: Sie bleiben also bei der Aussage…ich zitiere…dass ihnen da zwei Wesen…wartens amal…so kleine waren’s, sagten sie…ihnen über den Weg gelaufen sind…tja…ich zitiere da…den Herrn Weber…erinnern sie sich net…?

Man sieht eingeblendet Weber und Breitfuss sitzen bei Tisch in Wien, im Zimmer der MA 2412 vor der Reise, beide diskutieren:

Weber (sitzt gemächlich am Sessel, faltet die Hände zusammen und sagt): Außerirdische…Aliens…Herr Ingenieur…was sagen sie dazu….Fliegende Untertassen…Kaffeeheferl…die fliegen….

Breitfuss (etwas jünger, in unmöglicher Tracht mit Brille, grinst hämisch übers ganze Gesicht): Herr Kollege…wollns mich ver…arschen…wie man so schön sagt…fliegende Kaffeeheferl…was sie da glauben…bin ja net narrsich…wie sie…Herr Kollege…

Weber: Halten wohl nix von meiner Theorie…dass die vom Mond und vom Mars kommen…von da weiter draußen…was?

Breitfuss (grinst noch hämischer über seinen Kollegen): Machen sie sich doch net lächerlich…die Amerikaner und Russen mit ihren fliegenden Kaffeeheferl…

Bild wird wieder ausgeblendet, Breitfuss sieht auf einmal vor sich wieder die Japaner und hört die Stimmen, die laut durcheinander reden.

Japaner: …und so frage ich sie ein letztes Ma…was sagen sie dazu…?

Breitfuss (antwortet unbewusst): Zu was…?

Japaner: Wie bitte?...wir reden doch…zu der von ihnen gestellten Behauptung…dass auf dem Medizinerkongress außerirdische Wesen in den ersten zwei Reihen gesessen sind….also…wollen sie noch immer uns diese abstruse…völlig an den Haaren herbei gezogenen These unterbreiten, sie hätten dies getan, weil die…die Aliens…sie dazu angestiftet haben…hm? …wir haben ja schon vieles gehört…doch solch einen Blödsinn…nimmt ihnen keiner hier ab…also wie war des gerade…?

Breitfuss blickt alle der Reihe nach an, es wird finster um ihn herum, dunkler, sodass er kaum mehr jemanden erkennt in der Runde und er befindet sich wieder im Raum hinter Gittern und erkennt den kleinen Alien, der ihm diesen Gegenstand in seine Tasche gesteckt hat…er fühlt gerade diesen Gegenstand in sich und hört die Abschiedsworte…komm ins Licht, folge dem Licht, folge uns…

Breitfuss wird wie aus dem Schlaf gerissen und sperrt seine Augen weit auf, viele Augen blicken ihn an…

Japaner: Was ist los?....müssen wir noch einmal fragen…

Breitfuss: …die…die sind da…sind meine Freunde…

Japaner (schaut alle der Reihe nach an, dann sehr freundlich zu Breitfuss): Meine Kollegen …begleiten sie jetzt zum Auto…sie machen eine kleine Fahrt…weiter nichts…ich habe noch einen Termin…und dann schaun wir weiter…(leise zu dem Kollegen) wir haben da a Stund vertrödelt…der scheint net ganz normal zu sein…der Arzt wird sich um ihn kümmern müssen…(laut) also…meine zwei Kollegen…begleiten sie…sie leisten keinen Widerstand…und folgen…wie es sich für eine Herrn wie sie gehört…( alle stehen auf, und die zwei nehmen Breitfuss in ihre Mitte)

Wenige Minuten später erkennt man Breitfuss in Handschellen, wie er links und rechts von japanischen Beamten zu einem Wagen geführt wird im Freien, man beobachtet das alles von oben, aus der Vogelperspektive. Man hört den lauten Autoverkehr, sieht das parkende Polizeiauto stehen, die eine Tür ist schon offen…man deutet ihm, dass er einsteigen soll…da kommt zwischen den Wolken die Sonne heraus und leuchtet auf die kleine Stelle mitten in der Stadt. Breitfuss erinnert sich der Worte des kleinen Aliens, der ihm zugeraunt hat…dass er dem Licht folgen soll, reißt sich von seinen verdutzten Begleitern los und fängt zu laufen an, die Beamten schauen sich erstaunt an, mit Widerstand haben sie von seiner Seite nicht gerechnet. Breitfuss rennt wie ein Irrer nach vorne, die Hände in Handschellen, die Polizei ist ihm bereits dicht auf den Fersen, der eine Polizist ist in das Auto gesprungen und startet den Motor. Man sieht auf einmal dasselbe Bild, wie es kleiner und kleiner wird, wie der Himmel zunimmt und jemand aus weiter Ferne sein Fernglas auf ihn, die ganze Szene richten würde. Breitfuss rennt um sein Leben (jetzt ist er wieder groß im Bild zu sehen, gerade aus, keucht er dahin, die Polizisten keuchen hinter ihm drein, sind aber schneller wie er, das Polizeiauto ist ihm dicht auf den Fersen, ein zweites folgt, er hat keinerlei Chancen, da zu entkommen, zumal da vorne die Straße aus ist und Wasser zu sehen ist. Leute laufen, schreien laut, Polizeiautos quietschen um die Kurven, bleiben stehen und schwer bewaffnete Männer steigen aus einem soeben angekommenen Bus und gehen in Position…Breitfuss dreht sich um zu seinen Verfolgern, der Verzweiflung nahe und betet lauthals…schick mir diese Aliens…schick…(schreit verzweifelt und laut,…bemerkt die Leute auf ihn zurennen…)

Dann wieder das ganze Bild von Tokio, man erkennt die Stadt, den Ort, wo die Szene sich abspielt und plötzlich wird es hell, es kommt allerdings nicht von der Sonne, die ist daneben zu bewundern. Es wird hell, so hell wie noch nie, die Sicherheitsbeamte starren alle nach vorne, hin zu dem Punkt, wo Breitfuss steht, das Licht kommt, blendet sie für einen Augenblick und überflutet alles. Betroffen von dieser Helligkeit vergisst jeder auf Breitfuss zu schauen oder nach oben zum Himmel. Der Platz, wo Breitfuss gestanden ist, ist leer, niemand mehr dort. Die ersten Polizeibeamten bemerken das Verschwinden und schreien auf, dann zeigt jemand nach oben und alle folgen seinem Beispiel. Am Himmel ist zunächst nur wunderbares Licht…Licht, das alles einhüllt und die Leute erstarren lässt, die Menschen sind still und leise und betrachten schweigend das Firmament. Niemand weiß, was sich da im Licht befindet, dies wird erst nach längerer Zeit möglich…ein Riesenraumschiff von einer nie geahnten Größe…bedeckt die halbe Stadt und zeigt sich in seinem Lichterglanz, für alle gut sichtbar und es ist im nächsten Moment wieder verschwunden. Überall herrscht tiefe Betroffenheit über dieses Ereignis, die Leute auf der Straße sind zusammen gelaufen, man sieht am Himmel blinkende Lichter, Lichter, etwas…was blitzschnell überall am Himmel herum fliegt und sich sehr merkwürdig bewegt. Auf der Straße kommt der Verkehr zum Erliegen, weil die Menschen nach oben blicken und nicht weiterfahren, sie nicht wissen, was da los ist.

Von Breitfuss fehlt jede Spur, er ist und bleibt spurlos verschwunden. Viele Kilometer weiter in einem anderen japanischen Wolkenkratzer…tummeln sich die Leute und es macht im Raum einen lauten Kracher, die Menschen schrecken auf und schauen, was da los ist. Da vor ihnen liegt ein Mann am Boden, es ist Herr Breitfuss in seinem Gewand, er trägt etwas in der Hand, neben ihm bewegt sich ein Herr, ähnlich einem Weihnachtsmann, von ihm weg, der in der Menge untertaucht und bald verschwunden ist. Die Japaner weichen ein paar Schritte zurück, man sieht das große Loch in der Wand, starrt auf den Herrn da am Boden, der sich langsam aufrichtet…und wartet auf die Einkaufsheriffs ab, die hier Dienst haben, zwei von den wachhabenden Aufsichtspersonen kommen angelaufen und finden einen quitsch vergnügten Breitfuss vor sich. Man merkt noch, dass eine Kundin noch einmal ihr Handy zückt wie beim ersten Mal und alles fotografiert, das Bild von Herrn Klaus im Weihnachtskostüm ist noch zu sehen, dann kommt das nächste Foto…als Beweisstück, dass sie heute nicht geträumt hat, sondern den echten Weihnachtsmann gesehen hat…Breitfuss winkt in die Menge, bedankt sich und will gehen, kommt aber durch die Menge nicht durch.