Samstag, 16. Oktober 2010

DIE SEELE OFFENBARTE SICH.... Texte Bd 10

Irgendwann packte mich diese Kraft und zog mich hin zum Tisch, zu Zettel und Stift und dann überschwemmten mich diese Worte, die ich nur schnell niederschreiben brauchte. Ich folgte meiner inneren Stimme, schrieb das nieder, was dieses Innere zu mir sagte und es war stets gut gewesen. Ich musste mich niemals zum Schreiben zwingen, kannte eine Schreibblockade nicht, denn ich wusste, wann es Zeit war zu warten, bis das Wissen in mir in Erscheinung trat. Manchesmal dauerte es wirklich lange, das wusste ich, so wie diese Kraft, die sich mir erneut aufzwang. Ganz langsam kroch diese Kraft, diese Kälte von den Beinen hinauf Richtung Herzen. Ich lag am Bett und merkte, wie ich mich entspannte, wie ich immer leichter wurde, auch immer kälter, mein Atem ging langsamer und ich vernahm ihn kaum noch. Ich hielt die Augen geschlossen, wie ich es stets getan hatte, jedoch meine innere Stimme befahl mir jetzt, sie zu öffnen, um bewusst mit all meinen Sinnen bei klarem Verstand und mit offenen Herzen sich dem Neuen zu erschließen. Ich hob meine müden Lider, ich merkte, wie müde ich tatsächlich war, denn sie öffneten sich nur langsam und ich hatte Mühe sie hoch zu heben. Dann schaute ich sie, mit offenen Augen, meine lieben Freunde aus Südamerika, ja, sie waren alle da, standen rund um mein Bett und lachten mich an. Alle waren hier versammelt, die zwei Medizinmänner von meinem Lieblingsdorf, sogar Juan sah ich in einiger Entfernung stehen. Sie standen in ihren indianischen Gewändern mit ihren Musikinstrumenten und sahen mich bewundert an. Sie bewunderten mich, da staunte ich echt. Worüber freuten sie sich? Ganz klar, weil ich sie hier in Europa bemerkte in meinem Hotelzimmer, doch das konnte nicht der einzige Grund sein. Sie waren voller Freude aus einer anderen Ursache, aber welcher. Ich betrachtete sie eindringlich, studierte sie genau bis sie vor meinen Augen verschwanden und sich das Bild von ihnen auflöste und ich mich im dunklen Universum wieder fand. Nichts war hier, nur ein unsägliches Pochen, ähnlich dem Herzschlag eines Menschen. Es war nichts zu erkennen, zunächst nur Finsternis, langsam wurde aus diesem Dunkel etwas Helles sichtbar, zunächst nur winzig klein, dann wurde es größer und größer und zuletzt füllte es den ganzen Raum dieses Hotelzimmers. Ich schaute und schaute und war perplex. Da, vor mir schwebten helle leuchtende Wesen in ihrer Lichtgestalt und ich vernahm deutlich ihre Worte, obwohl sie weder Mund besaßen noch geredet hatten wie wir Menschen. Sie kommunizierten mit mir und übermittelten mir ihre Freude. Ich stutzte, denn ich verstand nicht, warum alle um mich herum ihre Freude ausdrückten. Wenn ich an den heutigen Tag dachte, an dieses Gefängnis, dieses arme Mädchen und die Menschen mit ihren vielen unsichtbaren Mauern, dann konnte ich eigentlich nur weinen, mich freuen sicherlich nicht. Diese hohen Lichtwesen versammelten sich um mich und verneigten sich vor mir, als wäre ich…weiter kam ich nicht. Ich blickte an mich hinab und staunte. Ich lag nicht mehr im Bett, ich stand mitten unter diesen wunderbaren Wesen, war einer von ihnen, ein Lichtwesen wie sie und war genau so in Licht gekleidet wie sie. Ich besaß keinen Körper, wohl eine Form, die ich für noch wunderbarer hielt als meine irdische Hülle, denn sie bestand aus lauter Lichtbündel, sie fühlte sich leichter an als mein physischer Körper und ich fühlte mich freier. Ich bestaunte mich längere Zeit und merkte nach einer Weile, dass ich in diesem Weltall nur mehr alleine war, diese liebevollen Lichtgestalten waren verschwunden. Ich lebte hier, das wusste ich und dieses Pochen, das mich an den Herzschlag eines Menschen erinnerte, war in Wahrheit das Leben, das hier ewig währte. Es war das Leben, dem ich begegnet war, der Freude und dem unsagbaren Frieden, der mich in dieser Welt erfüllte. Ein unendlicher Friede, der kaum zu beschrieben war. Daneben nahm ich noch etwas wahr. Es war zunächst ähnlich diesem schrecklichen Gefühl, diesem Panzer, den ich zuerst intensiv in Paris und seit der Landung auf diesem europäischen Boden gespürt hatte. Jetzt begann sich diese Panzerung aufzulösen, wie bei einem Gefangenen sprengte ich die Ketten, warf ich die Rüstung eines Kriegers ab, weil ich wusste, ich brauchte um nichts mehr zu kämpfen. Das Leben war kein Kampf, schon gar nicht um die Existenz und ein beinharter Kampf um die Macht. Hier erkannte ich, dass ich riesengroß und unendlich war, und dass das Leben nur mit Freude und unendlicher Güte und Dankbarkeit geführt werden brauchte, um all das zu erhalten, was ich mir innigst gewünscht hatte. Es war dies kein Geheimnis mehr für mich, wohl für einen Großteil der Menschheit, die weiter davon ausging, dass man hart zu sich selbst, jede Entbehrung in Kauf nehmen musste, um etwas im Leben zu erreichen. Ich wusste hier, dass alles mir zufloss, wirklich alles in mir vereinigt war, ich nur die Hand ausstrecken brauchte, um es in Empfang zu nehmen. Allerdings brauchte ich keine Angst davor haben, es nicht zu bekommen, wie viele Menschen es hier auf diesen Planeten noch immer glaubten, weil sie sich von ihren Erfahrungen und da besonders von ihren schlechten und schlimmsten, leiten ließen. Hier in diesem Seelenland, es war das Reich der Seele, das ich betreten hatte, galt diese Regel nicht. Hier gab es nur das ewige Wissen von Freude und Frieden und …Glückseligkeit und davon, dass alles für jeden Menschen bereit stand, wenn er damit einverstanden war, die Seele in sein Leben aufzunehmen. Ich weilte lange in diesem seligen Zustand, spürte diese Weite, diese Grenzenlosigkeit in dem unendlichen Raum und merkte, dass ich mich wieder einschränkte. Ich hatte jetzt mehr Grenzen als vorher und erkannte mich als den Mann, der hierher nach Europa gereist war. Ich fand mich an einen mir unbekannten Ort dieser Stadt, am Ufer des Flusses stehen und blickte auf eine kleine Brücke, über die nur wenige Menschen gingen. Ich beobachtete diese kleine Brücke genau, es war keine große, nein, sondern eine kleine, und jeder, der hinüber wollte, musste dies zu Fuß machen, sich anstrengen und Schritt vor Schritt setzen. Er durfte nicht innehalten und sich fragen, ob er schon angekommen war oder wie lange es noch dauerte. Er sah unter sich nur den reißenden Fluss, sonst nichts, er erkannte kein Ufer, nur diese eine Brücke, diese Metallstangen, die das Brückengerüst ausmachten. Die meisten gingen hinüber und nahmen diese Brücke nicht bewusst war. Sie verstanden nicht, dass es diese kleine Brücke auch in ihrem Leben gab und dass es notwendig war, alles abzulegen, das Auto beiseite zu schieben und alleine, diese wenigen Meter zu marschieren, über einen reißenden Fluss, in den sie eventuell fallen konnten. Ich wusste jetzt, warum es dieser Menschheit bisher schlecht ergangen war und sie diese bedingungslose Liebe nicht gefunden hatten. Sie hatten aufgehört zu gehen, hatten den gefährlichen Strom unter sich erkannt und die Angst hatte sich ihrer bemächtigt. Viele waren umgekehrt, manche waren wie erstarrt stehen geblieben und konnten nicht weiter. Sie wollten hinüber, ganz klar ans andere Ufer, wollten raus aus diesem schrecklichem System, dieser Brutalität, doch fanden sich nur wenige Mutige, die es wirklich wagten und ihren ganzen Mut zusammen rissen und einfach darauf losstürmten, um auf die andere Seite zu gelangen. Ich erkannte auch, dass nur sehr wenige, die da drüben glücklich gelandet waren, meist nach ihrem Tode, bereit waren, umzukehren und diesen Unglückseligen, die auf der Brücke ausharrten und in den reißenden Fluss mit seinen gefährlichen Strudeln starrten in ihrer Verzweiflung, Trost und Hilfe zu schenken. Nein, da fanden sich nur wenige und ich wusste auch, warum dies so war. Es war vorläufig nur wenigen Menschen bestimmt, warum, wusste ich nicht, nicht auf dem anderen Ufer stehen zu bleiben, sondern die in noch größere Freude als vorher, wo sie das gesetzt Ziel erreicht hatten und in Freudentränen ausgebrochen waren, den Rückwärtsweg antraten, um alle jene Menschen, die bereits versteinert auf der Brücke standen, zu berühren und ihnen den Hauch des Lebens einzuatmen. Sie wussten, dies war ein große Auszeichnung und Ehre, die ihnen da widerfahren war. Sie durften zu der großen Menge von Menschen, zu dieser Masse, die auf und vor der Brücke wartete, weil sie alle nur hinüber wollten, hin und ihnen den Weg leuchten, sie berühren mit ihren Worten und ihrer Liebe zu diesem wunderbaren Land, das sich jenseits der Brücke erstreckte und das man nur als den Himmel auf Erden bezeichnen konnte. Diese Wesen, denen es gestattet war, diesen Schritt zu wagen, wusste ich, war eine besondere Gabe anvertraut worden. Ein jeder von ihnen hatte ein spezielles Geschenk erhalten, das wusste ich, als ich noch immer vor dieser Brücke stand und die Massen von Ungeduldigen, Verzweifelten und Toten fand, die alle nur hinüber in dieses Paradies wollten. Mit diesem Pochen des Lebens, das ewig währte, wurde mir schlagartig klar, dass ich, dieser Mann hier am Fluss, einer von denjenigen Männern und Frauen war, einer jener Boten zwischen diesen Welten, dass ich mich nicht fürchten musste, und wenn es einmal geschah, dann dauerte dies nicht allzu lange, dass ich auf jeden Fall, zurück gesandt worden war, um diesen Menschen wie alle anderen Seelenführer den Weg zu beleuchten, denn gehen mussten sie ihn selber. Ich besaß die Möglichkeit durch meine Worte der Dichtkunst ihnen diese schreckliche Angst zu nehmen und ihnen dieses Reich, diese unsagbare schöne Welt zu schildern, die ich sehr oft besucht hatte, wenn mich meine Seele zu mir gerufen hatte. Dies war meine Aufgabe, dies erkannte ich, als ich am Ufer des Flusses stand und die kleine unscheinbare Brücke im Visier hatte. Die Seele offenbarte sich mir erneut, sprach zu mir, teilte mir mit, dass sie bei den Menschen wohnen wolle, nicht nur bei einigen wenigen, sondern bei allen und im Grunde überall zu Hause wäre. Diese wichtige Botschaft zu überbringen wäre meine Aufgabe, mein Plan. Sie, die Seele, wolle sich durch Worte allen Menschen kundtun, ihnen erneut mitteilen durch klare und sanfte Dichterworte, durch Bilder, die ich niederschreiben sollte, dass es einen Weg für die Zukunft gab, ein gangbaren Weg für alle Erdenbewohner heraus aus dieser Sackgasse, in der wir momentan steckten. Dazu bedurfte es dieser Dichtkunst von mir. Des Weiteren verkündete sie mir, als das Pochen des Lebens im Universum noch intensiver wurde, dass alle Menschen auf dem Pfad der Seele sich befanden, auch wenn dies für manche nicht eindeutig zu ersehen wäre. Sie, die Seele, wäre überall, und darum konnten die zahlreichen Menschen sich niemals aus ihrem Reich entfernen, ohne dass sie es nicht bemerkt hätte. Alle diese Menschen wäre wunderbare Seelen, die sich auf ihrem Weg gemacht hätten zu dieser Einheit und Ganzheit. Nichts anderes stimmte, nichts was diese Verrückten in unserer Welt über uns erzählten. Wir wären nur Liebe und Freude und nicht weniger. Es sei Angelegenheit der Seele, die Menschen heil und ganz zu machen, zu dem Zeitpunkt, den sie für jeden einzelnen Menschen erwählt habe. Nichts anderes zählte als nur sie und ihr Wille. Doch gab es Boten, die wie diese Seelenführer, die anderen Menschen den Weg leuchteten, diesen Seelenwesen auf diesem schönen Planeten den Weg zur Heilung aufzeigten und einer dieser Weg würde über die Musik führen. Genau genommen, gab es nur die eine Sorte Seelenführer, die, die Menschen den Weg leuchteten und ihnen gleichzeitig behilflich waren bei dieser Findung der Ganzheit. Das waren ganz wunderbare Seelen bemerkte ich und es entstand Bewegung da drüben auf der anderen Seite des Ufers, wo sich viele Wesen versammelten, herüber strömten zu den Verzweifelten auf und vor der Brücke und sie in ihre Arme schlossen. Ja, diese Wesen, die ihre Mitmenschen ohne Vorbehalt bedingungslos lieben konnten, waren zahlreich auf unserer Erde und ihre Zahl nahm ständig zu. Darum blickte ich auf dieses Geschehen mit großer Freude und Dankbarkeit, die Angst hatte sich schon lange verabschiedet und ich merkte, wie glücklich ich war.