Sonntag, 20. Februar 2011

MA 2412 Teil 2, Kap. 32 Fortsetzung

Kap 32)







Einen Tag nach dem Empfang bei den Japanern, nach Knackals Befreiung am frühen Nachmittag. Weber und Breitfuss sind ins Gespräch vertieft, studieren die Zeitung, in der auf der Titelseite Bilder von Knackal und Herrn Sektionschef abgebildet sind (schauen in den Lumpen furchtbar aus), Knackal ist auf ihrem Zimmer mit ein paar japanischen Damen und probiert die neuen Kleider, die sie geschenkt bekommen hat, Hayato weilt wieder bei seinem Vater in der Wohnung, bei Herrn Misukazimotu, alles scheint in Japan in Ordnung zu sein, doch in Österreich müssen sich erst die Wogen glätten. Wir befinden uns nun in Wien, im Parlament mitten unter den vielen Reportern, die noch schnell ein paar Worte mit einigen Abgeordneten und der Regierung wechseln wollen. Die letzte Debatte im Hohen Haus ist allen noch in Erinnerung, hat sie doch sage und schreibe die ganze Nacht durchgedauert. Noch immer stehen die Reporter herum und wollen irgendjemanden, wenn es geht, jemand wichtigen interviewen, man munkelt, dass die Regierung wieder zusammen getreten ist und weiter diskutiert hat, viel weiß man nicht. Endlich hört man Schritte und die Tür geht auf, der Bundeskanzler, der Staatssekretär, zahlreiche Abgeordnete kommen den Wartenden entgegen, unser Reporter hat es wieder einmal sehr eilig, er hat eine Menge Fragen an die Leute der hohen Politik.






Reporter: Grüß Gott….Herr Bundeskanzler…und auch sie…meine Herren Abgeordnete…der Oppositionspartei….begrüße sie….sie schauen ja ganz erschöpft aus…ja, meine lieben Zuschauer und Zuschauerinnen des österreichischen Fernsehens…wir haben hier drei volle Stunden ausgeharrt und jetzt habe ich hier die österreichische Regierung …ah…der Herr Bundeskanzler ist in Eile…sie wollen nichts sagen…hm…verstehe…sie sind alle sehr müde…und sie Herr Staatssekretär…keinen Kommentar…ja, liebe Zuhörer und Zuhörer des österreichischen Rundfunks…die letzte Sitzung im Parlament war eine Marathonsitzung von über 14 Stunden und die Damen und Herren sind ziemlich erschöpft…ah sie Herr Abgeordneter…sie wollen ein kurzes Statement abgeben?…auch nicht…ja, meine Damen und Herren…wie sie sehen…sind die heute alle sehr kurz angebunden…doch wir geben nicht auf… sie sind heute ein zweites Mal hier…ist dass der Grund, warum sie schweigen? Nein?…nur noch eine Frage Herr Bundeskanzler…sind sie nicht heilfroh, dass sie jetzt endlich nach so vielen Jahren zu einer Lösung gefunden haben, was das Bundesheer betrifft…schon…na also…der Herr Bundeskanzler ist zufrieden…und sie auch…Herr Abgeordneter von den Grünen…dass es endlich zu einer Einigung gekommen ist…ja…da geht die Regierung wieder hinaus…meine Damen und Herrn…die scheinen wirklich etwas zustande gebracht zu haben…wenn man bedenkt…wie lange jetzt die Verhandlungen schon dauern…wegen der Auflösung des Bundesheeres…drei Jahre sind vergangen…das ist a lange Zeit…die längste Wartezeit, die es je gegeben hat...ausgenommen noch die Schulreform…ja…die Schulreform…die dauert bei uns Österreichern schon seit Jahrhunderten…die hat bei Maria Theresia begonnen…als die ihre ersten Beamten in Wien eingesetzt hat…apropos Beamte….die Beamtenreform ist natürlich schon längst durch, das war das erste, was unsere Regierung erfolgreich beschlossen hat…und nun, verehrte Hörer und Hörerinnen, hat diese Regierung einen nächsten Schritt getan und diese eine Frage dauerhaft gelöst….ich höre gerade…dass alles so beschlossen wurde…wie es vorhin kurz angedeutet hab….die Gerüchteküche hat gebrodelt und sie hat gestimmt….ich meine…all das, was wir da vermutet haben ist, eingetroffen…die Österreicher und mit ihnen die ganze Welt wird sich freuen…wir haben weiterhin ein Bundesheer und das verdanken wir drei Personen, einer wunderbaren Dame und zwei noch wunderbareren Herrn, die sich zur Zeit im Ausland, in Japan befinden und die die erste große Friedenskonferenz vorbereiten…da solls ja groß hergehen…die Japaner haben die strengsten Sicherheitskontrollen durchgeführt…und unsere drei großen Herren…fast hätt ich das gesagt…wir haben ja eine liebe nette Dame dabei.…blond ist sie…habe ich mir sagen lassen (man sieht danach eingeblendet Knackal in Japan, wie sie einen japanischen Kimono anhat, eine schwarze Perücke trägt und sich gerade schminckt)…wie diese drei Personen schwer gearbeitet haben, um Österreich ins rechte Lampenlicht zu rücken. Ein Kollege hat mir vorhin zugeraunt…dass bei ihrer Rückkehr diesen werten Herrschaft das große Verdienstkreuz der Republik Österreich verliehen wird…mir ist davon nichts bekannt…ich würde sagen…warten wir mal ab…was da drüben in Japan geschieht…und wie sich die Dinge entwickeln. Hier in Wien gehen die wildesten Gerüchte um…begonnen hat alles, als durchgesickert ist, dass die AUA, unsere Maschine mit denen diese Leute unterwegs waren, von einem unbekannten Flugobjekt angegriffen und beinahe abgeschossen worden wäre. An Bord hätte es drei schwer verletzte Passagiere gegeben…und eine allgemeine Hysterie an Bord konnte nur mit knapper Müh und Not verhindert werden. Außerdem sind auf einige unsere Leute Attentatsversuche unternommen worden, die japanische Regierung hat aber betont, dass die Konferenz wie gewohnt stattfindet und hat die Sicherheitskräfte verschärft. Unsere Leute werden rund um die Uhr strengstens bewacht, hoffen wir es. Das hat bei uns Österreichern und erst recht bei der Regierung dazu geführt, dass gestern oder wohl doch heute …endlich die lang ersehnte Reform des Bundesheeres durchgeführt wurde. Jetzt konnte sich niemand mehr von der Verantwortung drücken. Alle Parteien haben einstimmig zugestimmt, dass die Wehrpflicht doch net so schlecht ist und dass wir Soldaten brauchen, die unseren Luftraum überwachen, nicht so sehr, weil es do zu viel regnet und die Gewitter toben…nein, bei uns im österreichischen Luftraum wimmelt es nur so von außerirdischen Flugobjekten, dass sogar die Nato und die USA Österreich rasche Hilfe angeboten haben. Was die Regierung da wirklich mit den einzelnen EU Ländern verhandelt hat, können wir nur vermuten, Tatsache ist…wir haben noch immer ein Bundesheer und das wird jetzt neben der Sicherung der Grenzen, im Katastrophenschutz, bei Überflutungen, Erdbeben und Terroreinsätzen auch gegen Aliens und Ufos eingesetzt….na net würde ich sagen…wer soll denn das sonst machen? Die Feuerwehr am Land hat keine Draken und Eurofighter und die Polizei…ist…wie sie wissen…sowieso überall im Land unterbelegt… ein Abgeordneter der Oppositionspartei soll gefragt haben…ich zitiere… ob die Regierung endlich nach der Bundesheerreform auch die Schulreform durchführen wird….oder ob es weiterhin so viele Analphabeten in unserem Land gibt… ja…wenn es so viele Aliens gibt, die auch net lesen können, dann stört das ja net…ein anderer Abgeordnete hat dann noch gemeint…wauns eh so viele Aliens gibt…brauch ma a nimmer mehr lesen und schreiben können…des wär ja nimma wichtig…Hauptsach…is…wir können mit denen telepathisch verkehren…das scheint ein kleiner Scherz gewesen zu sein…auf jeden Fall dürfen sie sich freuen…wir haben ein Heer, ein winzig kleines und gut ausgerüstet ist es auch net…weil überall das Geld fehlt…doch das macht ja nichts…dafür haben wir aber eines…ja, die Soldaten dürfen sich freuen…sie bekommen endlich mal eine richtige Aufgabe…bevor sie einschlafen vor Langweile, meine Damen und Herrn, werden diese braven Soldaten unseren Luftraum überprüfen… nach jedem feindlichen Geschwader Ausschau halten…ich habe mir in der Zwischenzeit…während wir da gewartet haben, bis die Leute aus der Sitzung kommen…ein wenig Informationsmaterial besorgt…das ist ja gewaltig, was sich da in unseren Breiten abspielt…nicht nur da unten in der grünen Steiermark, die da seit Jahren heimgesucht wird von unbekannten bunt blinkenden Lichtern in der finsteren Nacht…ah…ich seh da schon wieder jemanden kommen…ah….der winkt auch ab…der will auch net reden… mein Kollege zu meiner Linken hat mir vorhin zugeflüstert …dass die nächste Ufokonferenz in Wien abgehalten wird…das wird wieder a Sensation für die Stadt Wien…in der UNO City, dem gläsernen Gebäude an der Donau…das wird demnächst sein…und da wird es wirklich rund gehen…wenn alle Staaten der Erde bei einem Tisch sitzen und über ein Thema diskutieren….was machen wir mit den Außerirdischen?…wie gehen wir mit denen um?…wie verhalten wir uns Menschen ihnen gegenüber?…hat es noch einen Sinn…auf sie zu knallen und sie zu verfolgen?…weil die doch in allen Punkten uns überlegen sind…sowohl technisch als auch….ah…ich höre schon wieder etwas…der Herr Bundeskanzler kommt zurück….(man hört Stimmen)….nein, das ist nicht zu glauben…der Saal wird geschlossen…und wir Reporter sollen da raus…weil die da zusperren…na so was…heut ist wirklich was los …hier in Wien…die sind alle so lang munter gewesen…die wollen früher nach Hause gehen…sehr höflich bittet man uns, nicht mehr zu warten, sondern zu gehen…geredet…wartens…jetzt hab ich es verstanden…geredet wird morgen…also das war es, meinen Damen und Herren....ich verabschiede mich von ihnen aus dem Parlament und mein Kollege vom Studio meldet sich in Kürze bei ihnen....



SZENENWECHSEL





Wieder in Japan während der Reise, Breitfuss und Weber stehen in einem großen Saal, es wimmelt nur so von japanischen Gästen, sie beide stehen beim Buffet und diskutieren, was sie wieder essen und trinken sollen.


Breitfuss: Ganz nach meinem Geschmack…Herr Kollege Weber…wie damals beim Wiener Kongress…essen,…


Weber: …saufen…und nichts tun…ja…und Weiber san do…


Breitfuss schaut ihm zu, wie er sich in einem Becher etwas gibt und mixt.


Breitfuss: Sagns…was machen sie do…was wird des?


Weber (fährt fort zu schütteln): Des wissen sie net?…sie haben wohl noch keinen Bondfilm g’sehn…?


Breitfuss (schaut ihn komisch an)


Weber: Na den Agenten 007…sie wissen schon…geschüttelt net gerührt….


Breitfuss: Und wie kommen sie auf den jetzt?


Weber: Haben sie kane Augen im Kopf? Wir haben unsere drei Agenten mit…sehn’s drüben da den Werner stehn …diesen Doppelagenten bei seinen Kollegen…


Breitfuss: Und…wie schmeckt’s?


Weber: Kostens selber….aber nur schütteln…nicht rühren…


Breitfuss schnappt sich auch ein Glas, weil Weber bereits fertig ist und mit Genuss trinkt und die Zeitung betrachtet und das unmögliche Foto von der Knackal mit dem Sektionschef auf dem Titelblatt findet.


Weber (hält die Zeitung vor sich hin): A Wahnsinn diese Knackal…wir solln net auffalln…hats g’heißen …und die…der reinste Horror…in dem Aufzug…


Breitfuss schaut überall in alle Gläser hinein und stopft sich alles voll, Weber bemerkt es und meint dann.


Weber: Jetzt noch aufgießen…do drüben steht alles…Orangensaft…Himbeersaft…


Breitfuss (riecht an der Flasche): Ich weiß net…des soll a Himbeersaft sein…?


Weber: …ja mit einem Schuss Alkohol drinnen…dann nehmen’s noch die Flasche gleich daneben…am besten schmeckt’s, wenns noch ein paar Stückchen Bananen dazu geb'n…


Breitfuss (werkelt eifrig herum, bemerkt nicht die Gäste hinter ihm, die ihm gefährlich nahe kommen):…und jetzt…was mach ich jetzt…wie dieser Jeims…Bont…sagn sie…


Weber: Schüttelns ordentlich…kräftig…damit des Ganze an G’schmack kriegt…was haben wir denn da?…europäische Zeitungen…ah…a deutsche…


Es sind viele Gäste in die Nähe der beiden gekommen, die sich auch etwas zu essen und zu trinken holen, Breitfuss bemerkt sie nicht, weil er mit seinem Mixgetränk beschäftigt ist, dieses will und will nicht gleichmäßig verrührt sein.


Weber (sieht es): Habens a Problem…Brauchen’s einen Pürierstab…weil die Bananen zu dick san?


Klaus steht plötzlich neben Breitfuss.


Breitfuss: Sie kommen wie gerufen…Herr Klaus…


Klaus: Darf ich mich um ihr Wohlbefinden kümmern...meine Herrn…was sagen sie zu der jüngsten Entscheidung ihrer Bundesregierung…das Bundesheer nicht abzuschaffen….


Breitfuss: Was soll ma dazu sagen…bled sans halt…


Klaus: Sie wollen das Bundesheer beibehalten…Herr Ingenieur…um auf Alienjagd zu gehen…


Weber: Ja irgendana muss ja die Trottelhakn machen…


Klaus: Wenn ich auch mal was erwähnen dürfte…Herr Ing…. in Zukunft mischen sie keine Fischpasta dazu….


Breitfuss: Was? Fischpasta? Wovon reden sie….Herr Klaus?... Weg is er wieder…


Weber: A Marathonsitzung war in Wien…steht zumindest in der Zeitung…in der süddeutschen…wir österreichischen Beamten arbeiten schwer….


Breitfuss: Des können’s laut sagen… des Dingsda…dieser Shake…wie lange muss ma den schütteln…? Bis er fest ist?


Weber: A paar Mal kräftig schütteln…des müsste genug sein…


Breitfuss (riecht): Ich weiß net…riecht etwas merkwürdig…und sie sind sich sicher…dass dies…


Weber: Schauns amal…wer da ang’rauscht kommt…der Herr Botschafter…dens erst neulich beleidigt habn…und mit ihm so a japanischer…Staatsmann…


Breitfuss: Den hab ich schon mal wo g’sehn…auf an Werbeplakat…wartens…diese Shakes…schmecken besonders gut…? Ich was net…wie des schon riecht…gar net nach Banane…


Weber (raunt ihm zu): …der kommt direkt auf uns zu…seins höflich…können’s noch den japanischen Gruß?


Breitfuss: …bin ja net ganz deppert wie sie…saijonada…heißt des…in China hab ich ni-hau g’sagt…


Weber: Guten Tag…Herr Botschafter (nickt den beiden festlich gekleideten Männer und den weiblichen jungen Begleiterinnen freundlich zu)….konnichiwa! Konnichiwa!


Breitfuss (hat noch immer den unfertigen Shake in der Hand und weiß nicht, was er damit tun soll, der riecht komisch, grinst auch sehr freundlich hinüber zu den Herrn und verbeugt sich etwas): Gott sei Dank, hat der heut net sei Alte mit…


Weber: Cool bleiben…Herr Kollege…na…wie schmeckt er…noch net fertig?...


Breitfuss: Ich was net…der ist noch immer zu fest…sie mit ihrem wunderbaren Bananenshake…der ist dick…und von dem Himbeersaft schmeckt man nichts. (kostet ein wenig, verzieht das Gesicht zu einer Grimasse, lächelt aber sofort wieder hinüber zu den beiden Politikern, die noch näher ran kommen)


Klaus (wieder da, wie aus dem Erdboden geschossen): Wenn ich vorschlagen dürfte…noch etwas von diesem Alkohol zu nehmen…und das Ganze noch einmal zu schütteln…


Breitfuss: Sie…mir ihrer Schüttelei…versteh diesen Bond net…was da gut dran sein soll…dass des in jedem Film zeigen….geschüttelt nicht gerührt…


Weber: Fest schütteln müssens des…stärker…


Die Japaner haben sich die Gläser gefüllt und blicken besonders freundlich herüber, sind ihnen gefährlich nahe gekommen, Weber und Breitfuss stehen angespannt da, Breitfuss ist verärgert, weil Klaus ihm nun einen Schuss aus einer Flasche nachgießt und sein Becher am Übergehen ist…


Breitfuss: Herr Klaus…noch voller geht’s wohl net….


Klaus: Sie wollen doch einen ordentlichen Schluck machen…haben ja immer einen großen Durst.


Breitfuss: Auch wieder war…an was sie alles denken…


Klaus: Ich empfehle ihnen, langsam und trotzdem kräftig zu schütteln.


Weber (einwerfend): Na…aber bisserl flotter…in der Zeit hab ich schon drei austrunken…sie kochen daham nichts…macht alles die Frau…so schauts aus…net einmal a Glasl zum Trinkn könnens herrichten…


Breitfuss: Was hast des schon wieder…Herr Kollege? (nimmt den Becher und fängt wieder zu schütteln an)


Weber: Die Frau hakelt daham wie verruckt…und sie können net amal …(weiter kommt er nicht, denn Breitfuss hat in seinem Gift den Becher kräftig geschüttelt und der gesamte Inhalt ist bis auch weniges in Richtung Politiker geflogen, direkt auf den Fußboden, vor die Füße des Staatspräsidenten) …a net schlecht…wie sie die Leut begrüßen…


Die beiden japanischen Politiker schauen auf den Boden, dann sich gegenseitig an und verziehen keine Miene, tun so, als wäre nichts geschehen, lächeln weiter freundlich. Auf einmal steht Werner neben Weber und Breitfuss, er hat den ganzen Vorfall beobachtet und ist ordentlich angefressen.


Werner (pirscht sich langsam aber sicher an Breitfuss an und redet leise, aber gut hörbar auf diesen ein): Wenn sie glauben, dass wir uns da ständig für jeden Blödsinn entschuldigen, dann haben sie sich getäuscht, da vorne stinkst nach Fisch…irgendwann reichts a uns…meine zwei Kollegen haben in Wien schon um Pensionierung angesucht,…weil’s es nimmer aushalten mit ihnen…


Weber (erfreut): Schen…dann san ma doch für was guat…wir treiben die Pensionsreform voran.


Werner: Sie werden noch schaun…sie beide…wenn ich meine Berichte über sie in Wien abliefere…und die ausländischen Kollegen…vor denen kann ich sie nur warnen…die würden sie am liebsten lynchen…


Weber tut so, als würde ihn der ganze Vorfall nichts angehen, mixt sich seelenruhig den nächsten Drink, Breitfuss steht daneben.


Weber (zu Breitfuss): Machen sie do weiter …Herr Kollege…sie san der Experte…für Getränke mit Raketenantrieb hahaha


Breitfuss fängt ebenfalls zu lachen an, Werner verzieht sich schleunigst, weil er merkt, dass er nichts ausgerichtet hat.


Breitfuss: Werter Kollege…wie war des noch…mit dieser Bodenluftraketen…wie weit können die fliegen?


Weber: Ja…bis ins Glas des japanischen Botschafters schaffen’s die schon…


Breitfuss:….und soweit ich mich erinnern kann…sind die japanischen Flieger net so schnell…fliegen keine zwei March…


Weber: Do san unsere russischen Kollegen schon besser ausgerüstet gewesen….


Klaus: Ich bitte sie, meine Herrn…denken sie doch an ihre Gastgeber…das sind freundliche Leute.


Weber: Wissen wir…Herr Klaus…sie kommen a nur immer, wenns ihnen in den Kram passt.


Klaus: Ich hatte zu tun…es geht ja hier demnächst die Koferenz ab…und ich hab gerade den Raum inspiziert.


Breitfuss: Und wozu machen’s des….des…ins…in-spi..zieren?


Klaus: Ich erlaube mir, mich ihnen vorzustellen…mein Name ist Kriminalkommissar außer Dienst aus Wien…ich bin auf der Durchreise hier…


Weber: …auf der Durchreise…? wir a..wir reisen a so durch…und genehmigen uns da einiges…haben’s net a paar Zaubertrankl auf Lager…?


Klaus: Doch net hier…wo uns jeder sieht…ich muss meine Kräfte schonen.


Breitfuss: Warum..verstehn sie des ?….


Klaus: Werfen sie mal einen Blick nach drüben…während sie hier waren und sich den Genüssen des Lebens widmeten…habe andere…


Weber (auffällig zur Seite, sieht einige Asiaten stehen, sie beide beobachtend): Ah die..schon wieder..eh nichts Neues..


Klaus: Wenn sie die kennen würden, würden sie anders reden …ich sag nur eines…China


Weber: Chinesen san des…de verfolgen uns…san wahrscheinlich irgendwelche Beamte…


Klaus: Weit gefehlt…mein Herr Weber…die wollen alle nur das Rauschgift…


Breitfuss (nichts begreifend): Apropos Rauschgift…da hat doch erst die Knackal vor kurzem so komische Andeutungen gemacht…haben sie mitgekriegt…was die wollte…


Klaus: Ich bin gerüstet…und werde sie erledigen…so wahr ich der echte Weihnachtsmann bin…


Breitfuss: Des müssen’s uns aber jetzt net beweisen…Herr Klaus…wir brauche do kanen Glameter und Glitzerkugeln…sondern


Klaus: …sondern einen echten Kommissar mit Handschellen…und Waffen…die netten Herrn da drüben verfolgen sie schon seit Tagen, seit in den Zeitungen gestanden ist…dass sie dicke Buddhafiguren über alles lieben und gerne Altes Zeug kaufen…


Breitfuss: …was net, was daran schlecht sein soll…


Weber: …er meint halt nur…dass de Mafiosi…hinter ihnen her san…und des Rauschgift aus ihrem Buddha wolln…mich betriffts ja net…ich bin ja net in Beking im Tempel wie a Irra herum grennt und hab mir des Gwand von so ana Alten anzünden lassen….


Breitfuss: Hörns..haltens ihnen z’ruck…die Alte war ziemlich rabiat…die wollt…die wollt…


Weber: …ihr Perücken…ich weiß…des Toupet…darum is ja immer nur Ihnen nachg'rennt…(achtet nicht auf seinen Becher, der plötzlich auch ausrinnt)


Breitfuss: Und? Stinkt der a nach Fisch…ihr Mix?


Weber: Hab ja nix von der Fischpasta g’nommen so wie sie….schauns amal...wie de Wahnsinnigen da drüben.uma schaun…


Klaus: Die haben noch nie solchen Herrn wie sie g’sehn…


Breitfuss (sieht die Bescherung von Weber am Boden, merkt, dass wieder mehr Leute in ihre Richtung kommen): Gebens her…den Blumenstrauß……


Breitfuss schnappt sich die Vase ungeniert, leert das Wasser aus am Boden und gibt die Blumen wieder hinein, lächelt freundlich überall hin, Weber reicht ihm einen Stoß Servietten, schmeißt sie im richtigen Augenblick zu Boden, jetzt ist so ein richtiger Haufen Mist am Boden…den allerdings kaum einer bemerkt, noch! Freundlich herum lächelnd stehen beide, Weber und Breitfuss, grinsen sich eins, und schrubben mit einem Bein den Boden sauber…funktioniert nicht ganz. Jetzt liegt noch mehr Dreckt da, in der Eile schieben sie das ganze Zeug mit dem Fuß unter den Tisch, so weit es möglich ist, immer freundlich grinsend, sie stehen dabei nicht gerade, sondern etwas schief, und versuchen ihre komische Haltung so gut es geht zu verbergen. Soeben kommt wieder eine größere Gruppe von Japanern direkt auf sie zu, ein kleiner Junge, es ist Hayato, kommt gelaufen, weil er Weber und Breitfuss entdeckt hat und sie begrüßen will. Er sieht als erster die Bescherung und erkennt, was da zu tun ist, klettert unter den Tisch und putzt noch rechtzeitig den ganzen Dreck, Blumen, Shake, Wasser und Servietten, weg. Die anwesenden Gäste merken nichts von dem, nur Hayato kann aus seinem Versteck nicht hervor und hört alles, was da gesprochen wird. Weber und Breitfuss haben sich gerade noch mit einem weiteren vollen Glas in Sicherheit bringen können. Während Hayato unter dem Tisch wartet und hofft, zu seinen geliebten Freunden zu gelangen, nähern sich bedächtig jene Chinesen, die es auf Weber und Breitfuss abgesehen haben. Alle von ihnen genehmigen sich Speis und Trank und reden einige Worte, die Hayato, weil er versteckt ist, hört und so weiß er, dass seinen neuen Freunden Gefahr droht.