Donnerstag, 24. Februar 2011

DER PFAD DER SEELE, Band 6 TEXTE



Band 6)


Ego: Du sagtest neulich: ICH BIN, als Gott beobachte ich und ICH lüge nicht. Ich schätze, unsere Lügen haben die Oberhand gewonnen.


Gott: Es ist mehr als das, ihr beobachtet kaum noch. Wenn ihr eure Welt betrachtet, zieht ihr sofort Rückschlüsse, Folgerungen. Ihr bewertet!

Ego: Und dies machst du nicht! Du lügst nicht.

Gott: Du ebenfalls nicht, wenn du mit mir sprichst. Du bist offen und ehrlich, das gefällt mir. Du täuscht nichts vor, denn ich weiß alles, kenne alle eure Illusionen und eure Lügen. Wenn ihr zu MIR kommen, in MICH eintauchen wollt, solltet ihr mit offenen Herzen ohne Furcht zu mir gelangen.

Ego: Das ist leicht gesagt, wenn viele dich fürchten.

Gott: Mir alles anvertrauen!

Ego: Wenn sie es wagen. Sich anlügen ist einfacher, bequemer, man steht besser da.

Gott: Meinst du? Wer lehrte euch dies?

Ego: Wir sind Gott, du bist es, jedoch in der Illusion sind wir nicht, es gibt uns nicht, wir wollen einfach besser sein als es unsere Realität erlaubt, verstehst du das nicht. Wir haben Träume und Wünsche.

Gott: Dafür gibt es einen anderen Weg.

Ego: Ich weiß, wir holen unsere göttlichen Kräfte hervor, aber genau davor haben wir Angst, also schwindeln wir uns durchs Leben, lügen die anderen und uns an. Warum sollten wir es nicht tun, sagtest du nicht, dass wir nicht existieren?

Gott: Du verwechselst hier einiges, reißt meine Worte aus dem Zusammenhang.

Ego: In der Illusion erleben wir uns allzu oft als winzig klein, wir verlangen nach unserer Größe, manche Diktatoren wurden sogar größenwahnsinnig. Nur ein offenes Gespräch bringt uns weiter und der Wunsch Gott zu sein.

Gott: Ihr seid es bereits.

Ego: Ja, ja, du hast leicht reden. Wir schauen bei dir gelegentlich vorbei. Wann machen wir das? Ziemlich selten vermute ich, wir sind keine netten Gesprächspartner, wir fordern und verlangen, wir sind gewohnt zu befehlen, wir bitten nicht und schon gar nicht um die richtigen Dinge, wir glauben zeitweise, dass du bist oder nicht. Weißt du, was wir wirklich wollen?

Gott: Ja, sterben, das wünscht ihr.

Ego: Nicht leben? Wir bitten dich sterben zu dürfen?

Gott: Ihr liebt eure Welt nicht.

Ego: Was kein Wunder ist.

Gott: Diese ist euer Werk.

Ego: Wir verlangen den Tod?

Gott: Ihr wollt nicht mehr weiter leben in eurer grauenhaften Welt.

Ego: Vielleicht manche.

Gott: Es sind ihrer sehr viele, Ar’Eliah-Sha’ar. Sie wünschen sich nur mehr eines, in MEIN Reich zu gelangen.

Ego: Sie haben genug von ihr, das verstehe ich.

Gott: Warum?

Ego: Wie bitte?

Gott: WARUM?

Ego: Keine Ahnung. Wir sind verzweifelt, wissen nicht ein noch aus, wir sind an unserem Ende angelangt, ausgelaugt, wir haben gekämpft und den Kampf verloren. Wir sind erbärmliche Feiglinge, die wenig Mut besitzen. Schon damals, vor Tausenden von Jahren sind wir in dieser schrecklichen Sackgasse gelandet und haben keine Ausweg entdeckt.

Gott: Ihr habt in der Zwischenzeit wichtige Erfahrungen gesammelt.

Ego: Welche? Nenne sie!

Gott: Ich? Nein, du besitzt die Macht und die Fähigkeiten.

Ego: Die Finsternis lehrt uns, dass alles begrenzt, nur von bestimmter Dauer ist, dann ist die Illusion zu Ende, manchmal kann diese sehr lange dauern, ein Leben lang.

Gott: Und weiter!

Ego: Wir bringen letztendlich nicht viel zustande, unser Ego vermag keine großartigen Wunder vollbringen, und darum schließen wir auf die Existenz Gottes, die Seele? Unglaublich! Das klingt total verrückt, einen solchen Schluss ziehen wir nicht.

Gott: Nein? Bist du dir da ganz sicher? Warst nicht du es, der vor einiger Zeit beschloss, sein Leben seiner Seele anzuvertrauen, weil du nichts erreicht hast?

Ego: Wir führen noch immer Krieg, wir töten und hassen. Die einzige logische Schlussfolgerung für uns ist, weiter zu kämpfen, zu morden und zu zerstören.

Gott: Und du denkst, dass ich dir das abnehme?

Ego: Wir haben Atombomben in unserer Vergangenheit abgeworfen, wir schließen nicht auf die Seele.

Gott: Es waren, und dies sollte dich wirklich beunruhigen, mehr als einige wenige. Mein Kind, ich frage dich noch einmal: Was lehrt euch die Finsternis, die Hölle auf Erden, wie du sie nennst?

Ego: Dass das Licht stets vorhanden ist? Fragt sich bloß wo? Wo ist Gott, die Liebe, die Gerechtigkeit, der Friede in unserer Welt?

Gott: Woher stammt eure Sehnsucht nach dem Glück, nach ewiger Freude, nach wahrer Liebe?

Ego: Hier bei uns zählt nur mehr…äh, hm,…

Gott: Nichts, das wolltest du mir sagen, nichts ist wert, erwähnt zu werden.

Ego: Ja, der Mensch wurde degradiert.

Gott: Du hast meine Frage unbeantwortet lassen. Was lehrt euch die Finsternis? Warum habt ihr sie aufgesucht? Warum verweilt ihr noch in ihr?

Ego: Keine Ahnung, wir suchen die Erfahrung.

Gott: Weshalb tut ihr dies, wo doch das Wissen der Erfahrung vorausgeht? Wenn ihr diese Frage beantworten könnt, wisst ihr sehr viel über euch.

Ego: Es macht uns Spaß, wir spielen das ewige Spiel vom Eintauchen und Sich entfernen.

Gott: Du warst immer bei mir. Warum, Ar’Eliah-Sha’ar, verweilst du in der Finsternis, in der Dichte?

Ego: Ich begreife nicht.

Gott: Das habe ich befürchtet. Du bist meilenweit von meinem Reich entfernt. Was siehst du in deiner Welt?

Ego: Schönes, Grausamkeiten, die meisten Leute glauben, dass es schlimmer wird, die Gewalt nimmt zu, die Verbrechen weltweit.

Gott: Was folgt danach?

Ego: Die totale Weltherrschaft, die „Neue Weltordnung“.

Gott: Davon bist du überzeugt?

Ego: Sehr viele von uns befürchten dies.

Gott: Ihr glaubt an das Schlechte, an Katastrophen, ihr seid fixiert an Untergangscenarien.

Ego: Nein, ich beobachte nur.

Gott: Wirklich? Und dabei zerfrisst euch die Angst? Wie lebt ihr weiter in eurer Zukunft? Welche Fragen gehen durch euren Kopf? Was passiert mit unserem Geld? Sind unsere Aktien noch etwas wert? Werden wir unser Haus verlieren und auf der Straße sitzen wie die anderen? Welchen Job werden unsere Kinder einmal ausüben angesichts der hohen Arbeitslosigkeit heute? Wie viele Menschen werden verhungern? Das sind eure Fragen, verbunden mit zahlreichen Ängsten. Ihr seid nicht stille Beobachter.

Ego: Das habe ich mir schon gedacht. Es geht ums beobachten, wir haben unsere Macht eingebüßt.


Gott: Du hast in der letzten Epoche deines langen ewigen Lebens mich aus den Augen verloren und mich wieder gefunden. Du lebst heute mit größerer Freude als noch vor einigen Jahrhunderten.

Ego: Was ist genau passiert?

Gott: Nichts, denn du hast nie gespielt, dich nie inkarniert, dich nie von mir entfernt.

Ego: Das habe ich befürchtet, du wechselst andauernd deinen Standpunkt und für dich ist die Sache erledigt, du bist nicht in der Finsternis. Wir stehen stumm da und kommen mit unserem Leben nicht zurecht.

Gott: Ich erklärte dir, dass deine Bücher nicht nur für dich bestimmt sind. Sie sind ein Geschenk an alle Wesen deiner Welt. Du zeigst dich in voller Größe, von der du nichts geahnt hast.

Ego: Unsere Welt ist erbärmlich, wir sind es, lehrt uns dies unsere Dichte? Wir sind unvollkommene Wesen, die nichts zustande bringen, zu nichts taugen? Hast du gewusst, dass von sechs Milliarden Menschen auf unserem Planeten nur zehn Familien die gesamte Pharmaindustrie beherrschen, fünf Gesellschafen die gesamte Ölindustrie, drei Riesenkonzerne die weltweite Wasserversorgung, und da kommst du daher und willst von mir wissen, was uns diese Welt zeigen kann? Ich weiß es nicht. Du kannst alle möglichen Schlüsse ziehen.

Gott: Meinst du? Du glaubst, ich habe eure Welt nicht durchschaut? Wenn du nur beobachtest, welchen Schluss ziehst du?

Ego: Sie ist grauenhaft?

Gott: Mein Kind, ich verabschiede mich und du wirst mich in der Stille finden.

Ego: Wir haben angefangen mehr als zu beobachten, wir haben uns eingemischt in die Welt.

Gott: Unsinn, ihr habt nichts getan, ihr ward nur bei mir.

Ego: Ich durchschaue dieses Rätsel nicht ganz.

Gott: ICH weiß, darum warte ich, bis du mich in der Stille gefunden hast.