Freitag, 17. Juni 2011

DER ROSAROTE PANTHER Kap. 9

Inspektor Clouseau ermittelt....Kap 9)



Wir erinnern uns noch einmal der Szene, wo unser lieber Inspektor mit seiner Nicole vor dem Typen mit seinem roten Wagen steht und die Straße vom und zum Hotel abriegelt. Nur wenige Meter hinter ihm parken die drei Polizeistreifenwagen und die Polizisten sind bereit, diesem Geistesgestörten, der da an ihnen vorbeigerast und nicht aufzuhalten gewesen ist, jetzt tüchtig die Leviten zu lesen, zumal man davon ausgehen kann, dass dieser Tollpatsch da vor ihnen, der behauptet, aus der Hauptstadt zu sein, leicht zu überführen ist. Den fiesen Typen gefällt es nicht, dass sich da die Bullen versammelt haben, sie haben vorgehabt, schnell von hier zu verschwinden, doch sie haben ja immerhin eine gute Ausrede noch. Der Verrückte in seinem roten Wagen hat ihnen die Ausfahrt versperrt und sich geweigert, den Parkplatz zu räumen und so wie es ausschaut, haben beide, er und dieser Volltrottel in seinen langen Hosen die Straßenregeln nicht beachtet. Der eine der Typen, der Anführer geht zum Wagen, um den anderen zu signalisieren, dass es Zeit ist, sich aus dem Staub zu machen, ohne die Bullen zu reizen. Die sollen sich mal in aller Ruhe dieser beiden Herrn annehmen. Clouseau merkt, dass er auf keinerlei Respekt gestoßen ist und hat sich der Vorfälle der letzten Tage erinnert. Er hat alles mitgebracht außer – ja außer seiner Uniform. Die konnte er vor der Abreise nicht so leicht in die Koffer schmuggeln. Nicole hätte sie entdeckt, doch immerhin hat er seine gesamte Ausrüstung mit, das Notizbuch mit dem Spezialkugelschreiber, die anderen wertvollen Utensilien, die hat er nicht vergessen, und seine Pariser Gewohnheiten, mit denen er die Leute verblüfft. Na gut, der Fahrer des roten Rennwagens ist nicht aus der Ruhe zu bringen und ist siegessicher Clouseau ein paar Schritte näher gerückt, nachdem ihm dieser erklärt hat, dass er dreizehn Mal die Mittellinie der Bergkurven überfahren hat. Nein, er nimmt diesen Herrn, der keine Uniform trägt, nicht mehr ernst, da kommen auch schon die Bullen angetanzt und was die sich denken, dass erkennt man schon von weiten an ihrer Miene. Die machen schnelles Spiel zum bösen Spiel, verhaften da mal diesen Wahnsinnigen, der ihn da verfolgt, sich an seine Fersen geheftet hat…er musste ja schneller fahren, weil er sich von ihm bedroht gefühlt hat, und diese Typen da, die sind auch nicht stubenrein, das riecht er. Die stinken, nur weiß er nicht, was er ihnen nachweisen soll. Die haben eigentlich ihn am Kragen, weil er falsch geparkt hat, doch das hat er nur in aller Eile getan, um vor diesem gottverdammten Blödmann hier, der die falschen Hosen anhat, zu flüchten. Das wird er der Polizei mitteilen. Er hat sich bedroht gefühlt, verfolgt von einem …., weiter kommt er nicht, denn die Polizisten sind sehr nahe gerückt. Da stehen sie nun alle, auf der einen Seite des Kreises die Bullen, die lieblichen Beamten in ihrer Uniform, in der Mitte Clouseau mit seiner Nicole und auf der anderen Seite der Fahrer des roten Wagens und die fiesen Typen. Der Chef der Polizeitruppe tritt kurz vor und will etwas sagen, als ihm der Boss der fiesen Typen ins Wort fällt. „Hey,….wir wollen weg hier…könnten sie mal diesen beiden Armleuchtern klarmachen…dass sie uns nicht behindern sollen?“ „Wird gemacht“, erklärt der Chef und nimmt Clouseau ins Visier. So also sieht ein Pariser aus, der nicht weiß, wie man sich hier im Süden benehmen soll. Für ihn ist es ganz klar. Der Mann da in seiner langen Hose hat wohl noch nie was von Verkehrsregeln gehört und scheint nicht viel im Kopf zu haben. Nicole blickt entsetzt in die Runde und kann es nicht fassen, dass ihr lieber Mann so ruhig daneben steht und sich verhaften lässt, wo er doch …hinter einem Verbrecher…her ist. Ganz klar ist er das gewesen, denn warum sollte er so schnell gefahren sein…sie nicht aufgeweckt haben? Der Chef tritt forsch zu Clouseau hin und fordert ihn auf: „Ihre Papiere bitte! (und zu dem Fahrer des roten Wagens, der glaubt davon gekommen zu sein)…Sie sind der nächste….also meine Herren…Ausweis, Papiere…!“ Clouseau macht einen Schritt und verkündet stolz: „Nicole…Schätzchen!…Hast du nicht gehört…was der liebe Mann da gesagt hat?…meine Papiere!“ Nicole schaut ihn, dann alle in der Runde an. Was ist denn jetzt los? Eine Finte von ihm, will er ablenken? Sie weiß doch, dass er alles zu Hause gelassen hat, damit sie endlich mal in aller Ruhe…ihren ersten gemeinsamen Urlaub genießen können. Darum fällt auch ihre Antwort völlig anders aus, und sowohl die Polizisten als auch der Mann mit seinem Rennwagen und die fiesen Typen fangen zu grinsen an. „Du weißt doch….mon ami…“, verkündet Nicole langsam…, „dass wir deine …Papiere in Paris…gelassen haben…in unserer Wohnung. Hast du das vergessen?“ „Aha…“meint da der eine Beamte…., „Sie haben also Zulassungsschein, Führerschein für ihr Auto….hm…in Paris zurück gelassen…hm…(ein Blick zu seinen Kollegen sagt alles) Der Fahrer des roten Wagens reicht voller Stolz seine Ausweise dem Chef der hiesigen Polizei, der sie überprüft und wieder zurückgibt. Nun braucht er kaum mehr etwas zu befürchten und jetzt ist wieder Clouseau an der Reihe. Er weiß ja, dass seine Nicole die allerbeste Frau der Welt ist, doch dass sie das nicht verstanden hat, was er gemeint hat, oh lala. Der Chef stolziert um den Wagen herum und tut so, als würde er die Reifen des Autos überprüfen. Clouseau folgt ihm und erklärt: „Das sind funkelnagelneue Reifen…erst vor drei Wochen von meinem lieben Kollegen neu besorgt…sie müssen wissen…Ponton…Gott hab ihn selig…ist so ein lieber gütiger Mann…und jetzt…oh mein Gott…wann werde ich ihn wieder sehen….wahrscheinlich gar nicht…oh…viele Wochen werden vergehen…“ Die Umstehenden sind sich nun völlig sicher, einem völlig Beklopften gegenüber zu stehen. Von wem faselt der Mann da nur? Der Chef nickt nur zufrieden und notiert etwas in sein Notizbuch. „Wollen sie nicht noch einen Blick in unseren Wagen werfen?, bitte sehr.“ Clouseau öffnet die Wagentür und zwei Polizisten gucken neugierig hinein. Nichts Verdächtiges ist zu bemerken. Nur Clouseau greift nach hinten, wühlt etwas im Wagen herum, man weiß nicht, was er da gemacht hat, auf jeden Fall sieht es sehr komisch aus, wie er da vom Fahrersitz aus und nach hinten gebeugt in dessen Inneren herum wühlt – und das direkt wenige Zentimeter vor den beiden Polizisten, die kaum mehr ein Lachen unterdrücken können. Ganz klar, der Fall scheint gelöst zu sein, zumindest für die Polizei. Endlich kommt Clouseau aus seiner Versenkung, er hat den Müll in der Hand, ein leeres Säckchen vom leckeren Frühstück, das Nicole besorgt und das er in aller Eile nach hinten geworfen hat. „Oh“, grinst da Clouseau ganz entsetzt, „…das haben wir …in aller Eile vergessen weg zu schmeißen, Herr Inspektor. Das wird nicht mehr vorkommen, wirklich nicht. (salutiert vor dem Chef und hält das leere Säckchen in der Hand) ….Nicole…Täubchen…wo ist der nächste…du weiß schon… Mistkübel?“ Seine liebe Frau blickt ihn verstört an. Was hat er denn nur? Was macht er da für ein Theater? Er ist doch sonst nicht so penibel? Seit wann stört ihn ein bisschen Müll? Clouseau grinst weiter: „Schönes Wetter heute, nicht wahr, Herr…Herr Inspektor…bei uns in Paris war es sehr kühl (wirft Nicole einen Blick zu, die noch immer nicht versteht) …äh…Sie haben doch nichts dagegen…dass ich das entferne, nicht wahr?“ Und er hält das leere Säckchen in die Höhe und marschiert betont langsam vorbei an den Wagen der fiesen Typen hin Richtung Mistkübel und wirft es hinein. Der Fahrer des roten Wagens ist überprüft, er ist zufrieden, die Polizei hier hat ja einen Verdächtigen und das gibt ihm Grund genug, mal anzufragen, ob er sich nicht mal aus dem Staub machen dürfte. Die fiesen Typen haben völlig vergessen, weswegen sie eigentlich hier sind, sie haben gegrinst, mit den restlichen Polizisten gelacht und eines leider übersehen, nämlich Clouseau, der jetzt zur letzten Tat schreitet. Der Chef gibt dem Fahrer ein Zeichen, dass er schwinden soll. Dieser setzt sich erfreut über den Ausgang in seinen Wagen und will starten, doch da verstellt ihm plötzlich Clouseau den Weg und spricht laut: „Sie haben etwas vergessen…!“ Der Mann schaut verärgert auf. Was soll er denn vergessen haben?“ „Sie haben den Zündschlüssel vergessen!“ und Clouseau hebt seinen eigenen Schlüssel hoch und zeigt ihn stolz den Leuten, „…den Zündschlüssel!“ Die Männer kommen sich ein bisschen verschaukelt vor. Die fiesen Typen rücken ein wenig näher, denn sie können es nicht glauben, was hier sich abspielt, da ist doch einer völlig durchgeknallt. Der Fahrer von Wagen steigt wütend aus, im Begriffe, dem Alten da mal an die Gurgel zu springen. Wenn er nicht schleunigst verschwindet, dann wird er ihm den Hals umdrehen, diesem Hanswurst und diesen Beamten da auch. Er will weg, es reicht ihm. Er hat seinen Autoschlüssel, also was soll das Geschreie da vom Zündschlüssel, der nicht seiner ist. Erbost steht er vor dem Inspektor, der seelenruhig da steht und alle angrinst. Auch der Polizeichef will jetzt wissen, was da los ist. „Das“ – Clouseau erklärt es laut und deutlich“, „…ist ein Zündschlüssel. Mein Zündschlüssel…von meinem Wagen!“ Ein lautes Wort der Entrüstung fährt aus allen Mündern. „Und dieser Zündschlüssel, hat gesteckt in meinem Wagen, während ich mit meinem Auto gefahren bin.“ Man hört wüste Schimpfwörter, die fiesen Typen stehen bunt gemischt durcheinander, gleich neben den Polizisten und blicken ihn zornig an. Dieser Idiot aus Paris ist wohl in die Sonderschule gegangen? Die Polizisten können es nicht fassen. Was redet er da? Warum hält er denn Mann, eigentlich sie alle zum Narren? „Sehen sie, da – ist ein kleiner Druckknopf…denn man betätigen kann…vom Auto aus…während der Fahrt.“ Neugierig kommt der Chef der Polizei näher und sieht, dass da tatsächlich ein Knopf ist. „Wissen Sie! Wir aus Paris mögen vielleicht in ihren Augen etwas beklopft sein, doch dumm sind wir nicht. Nicole Schätzchen, kannst du mal das Taschentuch aus deiner Handtasche holen?“ Nicole rennt zum Wagen und begreift, dass er ihre Hilfe braucht, aber was will er nur? Schnell sucht sie ihre Handtasche, die komischerweise da hinten am Sitz liegt. Meine Güte, wieso braucht er jetzt ein Taschentuch? Sie nimmt die Handtasche, die sie eigentlich zu Hause gelassen hat, öffnet sie und erschrickt. Da ist eine Pistole drinnen, seine! Oh, mein Gott. Er hat also doch jemanden verfolgt und benötigt ihre Hilfe. Schnell dreht sie sich um und marschiert mit der Handtasche zurück, bleibt aber hinter allen stehen. Dies ist so schnell geschehen, dass keiner etwas mitgekriegt hat oder ahnt, was da passieren wird demnächst, denn Clouseau ist noch mitten im Erzählen. „Und hier, da vorne zwischen den beiden Lichtern werden sie eine kleine Kamera erkenne können, …die zu diesem Zündschlüssel gehört. Jedes Mal, wenn ich auf diesen Knopf drücke…wird da vorne die Kamera eingeschaltet und nimmt alles auf, was ich möchte…“, die neugierig gewordenen Beamten beugen sich vor und entdecken sie, „…und damit kann ich jederzeit beweisen, dass dieser Herr hier …den Mittelstreifen um sage und schreibe fast einen Meter überfahren hat.“ Der Fahrer des roten Wagens wird von zwei Beamten festgehalten, weil er sich am liebsten auf dieses fiese Schwein stürzen möchte, das ihn doch noch erwischt hat. Clouseau ist noch nicht fertig mit seinem Bericht. „Und dieser kluge Zündschlüssel hat noch ein winzig kleines Radar eingebaut….damit ich messen kann,… wie schnell jeder Wagen vor mir gefahren ist, der mich überholt ... Ponton, mein Pariser Freund hat mir das empfohlen…und es mir einbauen lassen. Sie verstehen also meine Herren…dass es unmöglich ist…diesen Herrn da in seinen Wagen…einsteigen zu lassen…“ Schön langsam dämmert es dem Chef der hiesigen Polizei. „Und wer sind sie…wenn ich fragen darf?“ „Sie dürfen...natürlich dürfen sie mich das fragen…nur…ich brauche zuerst ein Taschentuch…Nicole!....Mein Täubchen…hast du ein Taschentuch für deinen Liebsten, damit er sich die Nase abwischen kann?“ Die fiesen Typen und einige der Beamten schauen sich an. Was rennt hier eigentlich ab? Nur einer scheint jetzt endlich was zu ahnen. Der Chef ist sich allerdings noch nicht ganz sicher: „Wir sollen also diesen Verkehrssünder mitnehmen? Ist es das, was sie uns mitteilen wollen? Hinter dem sind sie her gewesen?“ Der Fahrer protestiert lautstark, er möchte nicht aufs Revier und sich den Führerschein abnehmen lassen und eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen, nur weil da so ein Pariser sich eine Kamera in sein Auto hat einbauen lassen. Wer ist der schon? Wer? Die fiesen Typen sind beruhigt. Der echte Verkehrssünder ist gefasst, die Polizei ist zufrieden und …., ja leider können sie nicht weiter denken, weil sich die Ereignisse überstürzen. Noch ehe die Männer mitkriegen, was da los ist, hat Clouseau seinen Ausweis gezückt vor dem Boss der fiesen Typen und Haltung angenommen: „Im Namen der französischen Republik…verhafte ich sie alle…“ Weiter kommt er nicht, weil der Kerl doch auf der Hut und sofort mit der Hand sich an die Brust gegriffen hat, um…ja, was? Aber der fiese Typ ist einen Augenblick zu langsam gewesen. Alle starren Clouseau an, dann Nicole, die mit erhobener Waffe hinter den Männern steht, an eine Flucht ist nicht mehr zu denken. Alle sind entsetzt, denn niemand hat mit diesem Ausgang gerechnet. Nein, nicht dieses Wildschwein mit seinem roten Wagen wird verhaftet, sondern die Herren in den schönen Anzügen, und bevor noch der Polizeichef den Mund aufmachen kann, um nachzufragen, was das alles bedeutet, kommt die Erklärung aus dem Munde Clouseaus. „Als ich hier ausgestiegen bin, um Ihnen (an den Fahrer des Wagens gewendet) zu sagen…dass man einen Pariser Bürger und seine Frau nicht beleidigen darf…, habe ich diesen Notizblock (zeigt es stolz her)….und diesen präparierten Stift verwendet. Meine feinen Ohren haben mir gesagt….dass in einem der beiden Wagen …dieser Herrn (sich an die fiesen Typen wendend) sich etwas befinden muss….was man nicht alle Tage findet….sie verstehen schon. Dies ist ein Stift….der mit einem speziellen Sender ausgestattet ist….und er hat einen ganz leisen Piep – Ton von sich gegeben …so in etwa (drückt auf den Stift)….und da habe ich gewusst, warum sie es eilig haben…von hier fort zu kommen. Und als dann der Herr Oberinspektor vorhin…meinen Wagen besichtigen wollte….habe ich…meine spezielle Ausrüstung hervor – geholt…. (zeigt es her, ein kleines Gerät, das gerade in eine Hand passt)…und festgestellt …während ich den Mist weggeschmissen habe ….dass in diesem Wagen…der diesem Herrn gehört, etwas sein muss, was eine bestimmte Strahlung abgibt und zwar eine bestimme Mikrowellenstrahlung (Boss)…und wenn die Herrn Kollegen jetzt so freundlich wären….und die Kofferraumtür öffnen würden….dann…“ Man hört ein Geschimpfe und Gejammer, die Polizisten packen der Reihe nach die Kerls und legen ihnen Handschellen an, während der Polizeichef den Kofferraum öffnet, eine große Metallkiste vorfindet und diese öffnen lässt und alle in Verwunderung und erstaunen ausbrechen,…weil…weil diese randvoll ist mit lauter echten Banknoten.
Über den weiteren Verlauf brauchen wir, glaube ich nicht zu berichten, nur so viel sei erwähnt, dass einige Zeitungsreporter davon ziemlich bald Wind bekommen haben und das Bild vom klugen Clouseau am nächsten Tag in allen Zeitungen zu finden war. Clouseau der Held des Tages….der Inspektor, der nur einen Tag braucht, um einen Banküberfall aufzuklären.