Mittwoch, 15. Juni 2011

DER ROSAROTE PANTHER FORTSETZUNG Kap. 8

DER ROSAROTE PANTHER - KAPITEL 8



Wir befinden uns mitten in Paris, Chefinspektor Dreyfuss ist mehr als durcheinander. Draußen warten Dutzende Reporter und er weiß nicht, wie er diese Affäre erklären soll, denn das ist eine. Schade, dass dieser Obertrottel von Clouseau nicht da ist, dann hätte er es ihm in die Schuhe schieben können. Doch der ist ja auf Urlaub mit seiner Nicole und dieses Mal haben seine eigenen Leute versagt. Nein, wie furchtbar, dies ist der vierte Raubüberfall innerhalb eines Jahres und die Summe von einer Million Euro, die ist nicht wenig. Wie das dem Minister erklären? Welche Ausrede soll er sich einfallen lassen? Wenn Clouseau da wäre, dann wüsste er schon. Dreyfuss macht ein jämmerliches Gesicht, nein, diese Schande und er wird das auslöffeln müssen. Gottlob, dass dieser Verrückte nicht da ist, es wird ihm schon etwas einfallen, was er diesen Reportern sagen wird. Die wird er schon abwimmeln, es kann nur froh sein, dass Clouseau weit weit weg ist und hoffentlich nichts mitbekommen hat. Der ist aufgestanden in der Früh und ist mit seiner Nicole im Auto unterwegs. Der wird erst gegen Abend merken, was passiert ist, oder auch nicht, bis dahin muss er sein Team zusammen gestellt haben, sein eigenes, dann kann er sich endlich profilieren, zeigen, dass er auch was drauf hat und selbstverständlich muss er die Diebe fangen. Höchstwahrscheinlich sind die schon ins Ausland geflüchtet wie das letzte Mal, er wird alle Flughäfen überprüfen, alles abriegeln lassen und dann….ja, dann…“
Die Tür geht auf und einige seiner Leute kommen herein. Dreyfuss hebt den Kopf hoch und will schon etwas sagen, als der Minister ohne sich anzumelden hereinstürmt. „Äh…hm…Hm Herr Minister!! Welche Überraschung…hm…welche Ehre…Sie …hier begrüßen zu dürfen.“ Der Minister erwidert: „ Ich nehme mal an, Chefinspektor, Sie wissen, weswegen ich hier bin…und ich brauche mich nicht lange mit Ihnen zu unterhalten. Wo ist er?“ „Wer?“ „Wer? Das fragen sie noch? Das wissen sie doch. Alle Welt verlangt nach ihm. Alle, auch ich.“ Dreyfuss hüstelt verlegen herum und blickt bald hierhin und dorthin. „Hm, verstehe ich das richtig…ich war gerade im Begriff ein Team zusammen zu stellen…das die Ermittlungen führt.“ „Großartig, das wollte ich Ihnen gerade vorschlagen. Eine Million Euro, verstehen Sie, die verschenkt man nicht, das geht etwas zu weit…wo ist er?“ „Wer?“ „Ah, sie sind ein Scherzkeks? (im strengeren Tone)…ich meine Inspektor Clouseau, sie wissen schon, unseren Retter der Nation. Also, wo ist er?“ Der Minister schaut der Reihe nach jeden an. „Sie haben ihn doch wohl in Kenntnis gesetzt, dass er die Leitung übernimmt, oder?“ Dreyfuss (ziemlich verärgert): „Bedaure…aber unser (hämisch) lieber Inspektor Clouseau ist derzeit auf Urlaub…und äh...hm…nicht abkömmlich.“ „Dann rufen Sie ihn an! Was ist? Was schauen sie mich an? Die ganze Welt verlangt nach ihm. Draußen stehen die Reporter, die wollen hören, dass Clouseau ermittelt, verstehen sie?“ Wo ist übrigens diese reizende Dame?“ „Ah…sie meinen Nicole…das ist seine Frau…er hat sie mitgenommen.“ „Was? “ „Ja, ich bedaure Herr Minister, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Inspektor Clouseau unabkömmlich ist. Er weilt zurzeit…ja wo weilt er denn?” Dreyfuss fragt seinen Sekretär, dieser denkt laut nach: “Nicole erwähnte etwas von Ägypten oder Griechenland, hm…zumindest hat sie das in den letzten Tagen hier verlautbart“ „Soll das ein Witz sein, Dreyfuss, unser bester Mann befindet sich im Ausland, während sie hier herum stehen? Los, holen sie ihn zurück….das ist ein Befehl!“ „Mit Verlaub….ich habe ihn gestern noch gebeten, ... hm…hm… sich zur Gänze seiner Frau zu widmem...“ Der Minister ist verärgert, Dreyfuss stinksauer, weil Clouseau gewünscht wird, wo er doch froh sein kann, ihn endlich losgeworden zu sein für mehrere Wochen. Der Minister marschiert wütend bei der Tür hinaus, Dreyfuss steht sauer im Raum, nur der Sekretär wartet. „Worauf warten sie noch?…(Dreyfuss schreit ihn an)…holen sie ihn herbei….wie er es verlangt hat!“ Der Sekretär rennt beleidigt hinaus, jetzt wird er angegriffen. Was kann er dafür, dass dieser Verrückte mal nicht da ist, wenn nach ihm verlangt wird. Es fällt ihm zwar noch im Gehen ein, dass Nicole am letzten Tag noch erwähnt hat, dass sie vielleicht in den Süden Frankreichs fahren, doch denkt er, dass es nicht sinnvoll ist, dies seinem Chef zu erzählen. Der ist sowieso angefressen wegen der Einbrüche und dass es dieses Mal Clouseau nicht erwischt hat. Sollen die alle glauben, dass er irgendwo am Mittelmeer hockt, meinetwegen in Griechenland oder in Ägypten. Dreyfuss wird ihn köpfen lassen, wenn man den Inspektor da unten irgendwo in Südfrankreich findet. Nein, lassen wir alles, wie es ist. Der gewünschte Inspektor ist nicht verfügbar und Dreyfuss muss sich selbst seine Leute zusammen suchen. Während draußen der Minister vor den Reportern Stellung nimmt zu den Überfällen, sitzt Dreyfuss in seinem Zimmer und sinniert. Wen soll er nehmen? Ponton, der Clouseau vertritt, dann könnte er gleich den Teufel, diesen Idioten, selber nehmen, nein, das kann er sich nicht antun, er wird sich Zeit lassen und gegen Abend erst verkünden, wer bei diesem Team dabei ist, selbstverständlich er, das ist ja klar. Aus der Not muss man eine Tugend machen. Clouseau ist leider nicht auffindbar, trotz intensiver Nachforschung konnte der gute Inspektor nicht gefunden werden, und da es sich um einen solchen brisanten Fall handelt, dem er keinen anderen zutrauen wird können, muss er selbst den Fall übernehmen. Nur nichts überstürzen, schön langsam muss das sein, sonst könnte ja der Verdacht entstehen, er freut sich, dass sein Rivale nicht da ist. So einfach wird das gemacht. Die Reporter werden ein wenig hingehalten und dann wird er sich in Szene setzen. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihm, dass schon wieder kostbare Zeit verstrichen ist, er muss noch seine Frau anrufen. Die hat schon in der Früh genervt. Komm ja hin, mein Liebling hat sie gesagt. Der Präsident ist anwesend mit Gattin. Meine Güte, wie wenn ihn diese blöde Modenschau interessieren würde. Fetzen nichts als Fetzen, moderne, aber Fetzen, die seine Frau so anhimmelt, und selbstverständlich wird sie ihn an jammern und eines von diesen kostbaren Kleidern haben wollen. Gottlob haben ihm da die lieben Kollegen die ganze Arbeit abgenommen. Der Herr Präsident mit seiner lieben Gattin!…und dann dieses Model, das den rosaroten Diamanten tragen soll. Schrecklich…eigentlich gut…dass er da nichts dazu beitragen musste…die Drecksarbeit haben ja die anderen Kollegen gemacht. Wie hieß nur dieses junge Dingsda, dieses Model?
Die Tür geht auf, der Sekretär kommt herein und Dreyfuss nimmt wieder Haltung an. „Und? Wo ist er? Unser Retter der Nation?“ „Sie wissen doch selbst, dass er auf Urlaub ist…wo soll ich ihn hernehmen? Sein Handy ist ausgeschaltet, ebenso das von Nicole…und außerdem ist er nicht in Paris. Was also…“ Dreyfuss steht auf und fällt ihm ins Wort: „Ich – werde die Sache persön-lich in die Hand nehmen. (richtet sich seine Krawatte)…ich werde den Fall lösen…ich alleine…und dann bekomme ich die Ehrenmedaille der Grand Nation persönlich vom Präsidenten…jawohl vom Präsidenten überreicht“. „Wie Sie meinen…äh…und was sollen wir mit Clouseau tun?“ „Sie lassen ihn dort, wo er ist…erwähnen gar nichts….und heute Abend treffe ich mich mit dem Präsidenten bei dieser…wie hieß das doch…Modenschau…!“ „Ah, da gehen Sie auch hin? Da wird zum ersten Mal der rosarote Panther gezeigt…und das in aller Öffentlichkeit…hm!“ „Jawohl…da geh ich, Dreyfuss, hin und werde….mit dem Präsidenten persönlich reden. Ich werde ihn über alle Sicherheitsmaßnahmen unterrichten…und dann…hm…dann…was ist? Was schauen sie mich so komisch an?“ „Sie befürchten nicht, dass man diesen rosaroten Panther stehlen könnte…wo doch Clouseau nicht da ist?…hm…ich meinte….“ Dreyfuss ist bei den letzten Worten fuchsteufelswild geworden, brüllt laut auf: Ich höre immer nur Clouseau….Inspektor Clouseau…ich – habe das beauftragt und ich bürge dafür…und der rosarote Panther wird nicht gestohlen werden…dafür ist gesorgt…hm…(richtet sich wieder den Kragen und blickt hochmütig auf seinen Sekretär, jetzt immer lauter werdend) „Clouseau ist ein armes Würstchen gegen mich. Gut…er hat zweimal ein bisschen Glück gehabt…doch dieses Mal beweise ich, dass nichts passiert in seiner Abwesenheit, rein gar nichts. Nichts wird gestohlen, verstanden? Haben sie mich ver – stan-den?“