Montag, 15. November 2010

MA 2412 Teil 2, Teil 2 Der Friedensstifter Akt 6-10

Fortsetzung: Akte 6-10

Akt 6) Die Sprungschanze

Man sieht Herrn Breitfuss Zimmer, der Wecker ist auf 5.30 eingestellt, aus Versehen hat er jedoch nicht die Uhrzeit richtig eingestellt, der Wecker zeigt noch immer die Wiener Zeit an, in Moskau ist es bereits 7.30, doch dies weiß Herr Breitfuss nicht. Der Wecker läutet und Breitfuss hört ihn und wälzt sich im Bett hin und her. Der Wecker wird immer lauter, so laut, dass Breitfuss verärgert auf ihn zuschlägt und aus dem Bett springt. Eigentlich ist er ausgeschlafen, aber er hat keine Lust um 5.30 aufzustehen, noch dazu ohne Frühstück. Es muss allerdings sein, denn jetzt macht der Wecker, einer aus Großmutters Zeiten einen solchen Höllenlärm, dass er in seinen Schioverall schlüpft. Die Ermahnungen von gestern sind ihm noch in Erinnerung. Er holt die Schi, seine Schuhe und die Rollen im Rucksack, die Brille und sperrt vorsichtig die Türe auf. Niemand ist am Gang zu sehen, vorsichtig späht er hinaus. Schnell packt er alle seine Sachen und huscht hinaus, die Tür fällt leise ins Schloss. Er rennt zum Lift, der ausnahmsweise da ist und fährt hinab ins Parterre. Unten wundert er sich in der Halle, dass es schon nach Kaffee duftet, es gibt bereits das Frühstück, doch davon weiß er nichts, noch immer glaubt er, sehr früh auf zu sein. Jetzt muss er aufpassen, damit er an dem Mann bei der Rezeption ungesehen vorbei kommt. Es guckt in alle Richtungen vorsichtig, wartet ab und versteckt sich. Erst als er sicher ist, dass der Mann für einen längeren Moment nicht zu ihm herschaut, rennt er weiter, zum Ausgang. Er schafft es bis zur Tür, die gerade aufgeht, geschockt bleibt er stehen, doch es ist nichts. Ein Mann mit Koffern tritt ihm entgegen, er hält ihm die Tür auf. Von innen sieht er den Bus mit den vielen Touristen, die gerade im Begriff sind, ins Hotel zu strömen. Er ist erleichtert, er hat es geschafft, sich unbemerkt davon zu stehlen. Im nächsten Moment ist nämlich die Empfangshalle voll mit laut redenden italienischen Touristen. Breitfuss schlupft an den Touristen vorbei und entfernt sich mehr und mehr vom Hotel. Kurz bleibt er stehen, er braucht eine Verschnaufpause und muss sich orientieren. Welche Richtung soll er jetzt einschlagen. Er braucht nicht lange zu warten, jemand klopft ihm auf die Schulter. Es ist Sergej, Iwanovs Sohn.

Sergej: Was ist, Engel-bert? Wir warten schon drei Stunden. Jetzt sind überall die Touristen. Wo warst du? Haben schon gedacht, du kommst net. Sprungschanze ist fertig…und wir warten alle. Leonid hat gesagt, er dreht dir den Hals um, wenn du nicht bald auftauchst. Wir sind schon mehrere Mal im Kreis gefahren, du nicht da (was erlogen war, sind gerade gekommen und haben ihn sofort entdeckt)

Breitfuss: Ich bin schon da…was regst dich auf…bin pünktlich wie immer, Freunde. Gerade hat der Wecker um 5.30 geläutet, da bin ich aufgestanden…hab mich hinaus geschwindelt aus Hotel…mich hat niemand g’sehn.

Beide gehen weg, zum Auto.

Sergej: Ist gut, dass Kollegen dich nicht gesehen. Was hast du gemacht…in Zwischenzeit…wir warten.

Sind beim Auto angekommen, diesem sieht man an, dass es einmal schön war, von einem supertollen Wagen kann keine Rede sein. Breitfuss mustert es von oben bis unten.

Leonid sitzt darinnen und steigt aus, brummt: Was ist? Gefällt nicht? Wir hier in Russland, Mercedes war schwer zu kriegen, schwarzer noch dazu, gehört nur gewaschen…sag, Freund, wo so lange gesteckt haben?

Sergej (sauer): Wir sitzen da und du, …uns Freunde warten lassen, volle zwei Stunden…das ist nix gut. Bisschen mehr Vertrauen.

Breitfuss: Ich…bin pünktlich…der Wecker hat geläutet.

Sergej: Jetzt oder…vor zwei Stunden? Vorhin du sagen…5.30

Breitfuss: Ja…was wollt’s denn? Es sind…nur ein paar Minuten vergangen.

Leonid (verärgert): Dreiviertelacht ist es jetzt…wir kommen in Stau hinein…viel Verkehr… und du kannst nicht Uhr lesen. Schau her! (zeigt ihm seine Uhr, steht knapp vor 7.45)

Breitfuss: Ich hab…den Wecker genau eingestellt auf 5.30….hat erst geläutet

Sergej (kommt plötzlich die Erleuchtung): Du…du bist ...ein Rindvieh, hast falsche Zeit eingestellt.

Breitfuss (zornig): Was? Was bin ich?

Sergej: Rindvieh! Wir haben hier Moskauer Zeit, nicht Zeit von Vienna.

Breitfuss (aufbrausend, fuchtelt wild mit den Händen herum): Mich nennt niemand ein Rindvieh, merk dir das. Ich bin Ing. Breitfuss…

Leonid (zeitgleich): Hört auf zu streiten. Leute schauen schon…am besten einsteigen und abfahren…kommen sonst zu spät.

Leonid schnappt die Schi, den Rucksack und das restliche Gepäck von beiden und stopft es ins Auto, schiebt den wütenden Breitfuss hinein und steigt selber ein. Sergej hat vorne Platz genommen. sie fahren und es ist ein Stau, überall Autos, sie kommen nur langsam voran. Zu ihrer Linken brausen ein Polizei und ein Feuerwehrauto vorbei.

Sergej: Irgendwo brennt es, beeil dich, Leonid, Vater wartet schon.

Leonid (brummt etwas vor sich hin, er sitzt am Steuer, Breitfuss ist wieder ruhig, erneut fährt ein Feuerwehrauto vorbei): Verdammt, da vorne ist etwas los, die Straße ist gesperrt, vielleicht ein Unfall...wir müssen anders fahren. (biegt ab und fährt weiter, Kreml ist bereits zu sehen, die Mauer. Dann, nach wenigen Metern parkt er Auto und schreit) Aussteigen…wir kommen nicht weiter, wir gehen zu Fuß.

Sergej: Los, Engel-bert, raus hier...wir gehen vorerst frühstücken…nachher kannst Schifahren. Wir haben nicht mit diesem Stau gerechnet.

Das Handy läutet, Sergej nimmt ab.

Sergej: Ja?....Wir kommen gleich, Papa, ja sofort…nein, er hat sich nicht verlaufen, er hat die Uhr, den Wecker nicht zwei Stunden vorgestellt….hab ich ihm schon erklärt…ja, das tun wir…(zu Breitfuss) komm, Freund. Papa ist nicht angefressen, gut gelaunt. Wir sollen mal so richtig zugreifen beim Frühstückstisch.

Breitfuss (ganz hungrig): Mir…knurrt schon der Magen…und wenn ich g’wusst hätt, dass schon so spät is…hätt ich mich gleich in mein Hotel g’setzt und gegessen…

Sergej: Damit dich jeder von deinen Leuten erwischt…nein, hier bist bei uns gut aufgehoben…Papa hat extra einen Roten holen lassen…

Breitfuss: Was ist des?

Sergej: Rotwein…du kriegst nur ein wenig Wodka, sonst nachher nicht fahren können…mit Schi. Nein. Ihr Wiener trinkt zum Essen Wein….und Papa macht Flasche für dich auf.

Die drei rennen drauf los, Breitfuss ist der letzte in der Gruppe, schwitzt bald, weil er Schioverall anhat und es heute wärmer ist als den Tag zuvor. Sergej und Leonid marschieren ziemlich flott in eine Gasse hinein und dann zu einem großen Tor. Es ist das Restaurant. Von außen merkt man kaum etwas davon, das sei der Hintereingang, wie Leonid betont, sie gehen weiter und treffen auf Iwanov, der sich gegenüber Breitfuss als Alexander ausgegeben hat. Iwaov begrüßt Breitfuss.

Iwanov: Na, wie geht es Endel-bert?

Sergej: Engel-bert.

Iwanov: Bin froh, dass du gekommen bist. Hier dein Geschenk trage ich noch immer, sehr schöne Uhr. Das nächste Mal du daran denken, dass wir in Moskau andere Zeit haben.

Breitfuss (schaut griesgrämig drein)

Iwanov: Zwei volle Stunden vorausstellen, Sergej, bring ihn hinein.

Leonid: Alles hat geklappt. Dimitrej hatte heute früh noch eine zusätzliche Fuhre.

Iwanov: Und?

Leonid: Chef, wir wussten nichts davon, Dimitrej soll gestern auch nichts gewusst haben, behauptet er. Heut ist er damit rausgerückt.

Iwanov: Was war es?

Leonid (drückt etwas herum): Wir haben halt entscheiden müssen, was das Beste ist.

Iwan (lauter): Was war es?

Leonid: Zwei Fuhren Sand oder Schotter, du weißt schon, Bauschutt, was von der Baustelle übrig geblieben ist.

Iwanov: Ihr seid verrückt. Das kostet eine Menge Geld.

Leonid: Weiß ich, deswegen wollten wir ja nicht. Doch Dimitrej hat uns das Dreifache angeboten, wenn wir sofort entsorgen…also haben wir das Geld genommen und sind gefahren.

Iwanov: Wohin?

Leonid: Na, wohin wohl? Du weißt doch selbst, dass so früh alles zu ist. Wir haben uns gedacht…wir geben's zu der anderen Ladung dazu…Chef es ging nicht anders. Zuerst habe ich ja protestiert, weil das Sergejs Idee war…der sagte, das ganze Geld könnten wir gut gebrauchen.

Iwanov: Habe ich das richtig verstanden? Ihr beide habt…was?
Sergej: Wir haben das ganze Zeug am Platz abgeladen. Sergej war mit der Schanze dadurch früher fertig, ich habe nur die paar Bretter hingelegt, das ging sehr schnell. Dann ist es aus und vorbei gewesen, weil irgend so ein Trottel zeitig in der Früh mit seinem Hund herum gelaufen ist. Wir mussten dann schleunigst verschwinden.

Iwanov: Ihr zwei…Verrückten…ihr habt also alles dort hingeschüttet, dort, am Roten Platz?...

Sergej: Ja…natürlich, was hätten wir in der Eile tun sollen. Uns die Moneten entgehen lassen? Das bisschen Erde fällt doch nicht auf.

Iwanov (verärgert): Meinst du?...ich werd mir den Sergej vorknöpfen.

Leonid: Die städtische Müllabfuhr wird den Dreck schon entsorgen…wozu regst du dich auf…dafür ist sie ja da.

Iwanov: Das nächste Mal entscheidet ihr nicht alleine, sondern fragt mich.

Leonid: Haben wir, doch dein Handy war abgeschaltet oder dauernd besetzt. Wir haben dich nicht erreicht. Das bisschen Schutt da auf der Straße…auf das wenige kommt es auch nicht mehr an.

Iwanov: Du vergisst wohl, wo du es hingeschüttet hast.

Leonid: Ich hab’s nicht vergessen. Wie du diese Leute kennst, werden sie den Krempel möglichst bald abtransportieren lassen...sonst regen sich noch die Touristen auf über den Dreck…verlass dich darauf, der ist bald weg und wir haben uns das Geld gespart.

Iwanov: Das nächste Mal gibt es das nicht mehr. Ich werde mal mit Dimitrej reden müssen, was glaubt der, dass wir alles für ihn erledigen.

Leonid: Dafür schaut die Schanze super aus. Wir haben uns auch schon einen guten Plan überlegt für die Abfahrt, die Kassa ist bereit unten im Auto und von Dimitrej haben wir uns eine zweite ausgeborgt.

Iwanov: Was? Wie viel hat die gekostet?

Leonid: Die war umsonst…nein, das war nur ein Scherz. Wenn wir sie nicht mehr brauchen, sollen wir sie ihm zurückbringen.

Iwanov: Ist das jetzt alles oder verheimlich ihr mir noch etwas?

Leonid: nein, das war’s schon.

Iwanov: Was war das draußen im Freien für ein Lärm?

Leonid: Du meinst die Autos? Ach, nur ein kleiner Unfall mit einem kleinen Feuerchen, weiter nichts.

Iwanov: Gut, du fährst jetzt noch einmal…

Leonid: Ich wollte eigentlich frühstücken…

Iwanov: Du? Hast du nicht um 5 und später um 7 gegessen? Wir kümmern uns um Engelbert. Wir sehen dich später am Platz und komm dieses Mal alleine ohne weitere Fuhre.

Leonid: Verstanden, Chef. (geht ab)

Iwanov geht ins Restaurant hinein.

SZENENWECHSEL

Breitfuss sitzt mit Sergej an einem voll gedeckten Tisch, es gibt russisches Frühstück. Eine Wein und eine Wodkaflasche stehen herum, Schinken, Speck und Eier, all das, was Breitfuss besonders liebt, noch eine Kaffeekanne…Tee und Brötchen…Sergej und Breitfuss prosten sich zu, als Iwanov herein kommt.

Breitfuss (ein Glas in der Hand, etwas betrunken): Brüderchen…Sergej

Sergej (angeheitert, trinkt und hat schon einen ordentlichen Schwipps, kann nicht mehr reden, außer): blblblb….hm…ähäh….blblbl…

Iwanov (fuchsteufelswild): Bist du verrückt, Sergej?...hast du alles vergessen?

Sergej (hat Schluckauf): Er…Brüderchen …Engelbert…hat mir alles gestanden…Papa…er…sucht….sucht (gähnt vor Müdigkeit, der Rausch macht sich bemerkbar)…sucht…a…ali…

Iwanov: Ich hab gesagt, nicht volllaufen lassen, damit habe ich auch dich gemeint…(nimmt Sergej die Flasche weg, schenkt allen einen starken Kaffee ein.

Breitfuss: Wodka ist …fein, schmeckt mir…der Wein ist net schlecht, …Wodka is besser…

Iwanov: Ja, aber alle ist er jetzt (versteckt die Flasche und drückt Breitfuss den Kaffee in die Hand) Kaffee ist warm…noch besser…was hast du Sergej erzählt? Was suchst du?

Breitfuss (angeheitert): Zuerst brauch ich noch ein Glaserl, Alexander.

Iwanov: Hier ist dein Glaserl, nämlich voll mit Kaffee, dazu isst du jetzt ein paar Brötchen mit Speck…oder möchtest du dazu einen Kaviar (schiebt alles hin)

Breitfuss (fängt zu trinken an, Kaffee schmeckt ihm, Sergej ist bereits eingeschlafen): Hm….hm (schmaust)

Iwanov: Du wirst nachher die tolle Schanze sehen. Hier hast du deine Kamera (zieht sie ihm aus seiner Tasche, aus dem Schioverall, hatte am Tag zuvor gut aufgepasst, wo Breitfuss sie verstaut hatte) Wir machen nachher ein Foto von dir, wie du auf den Schi stehst.. Ich stecke sie nun sicherheitshalber bei mir ein…du wirst sie doch nur beim Fahren verlieren…

Breitfuss isst genüsslich weiter, Iwanov füllt ihm noch einmal ordentlich den Teller, breitfuss stopft ordentlich in sich hinein, er hat einen großen Hunger und er merkt, dass das Essen ihn munterer und vor allem nüchterner macht. Iwanov braucht keinen betrunkenen Schifahrer. Sergej schnarcht ziemlich laut. Iwanov lässt Breitfuss alleine essen, geht ab und so sitzt Breitfuss alleine in dem Zimmer und spürt noch immer die Folgen des Wodkas ein wenig. Er hat Bauchschmerzen, weil er zu viel getrunken und gegessen hat und weil der Kaffee wieder einmal treibt. Er steht auf und torkelt etwas zur Seite, gelangt aber zur Tür hinaus. Iwanov kommt schnell herbei und führt in zur Toilette, in der er sich 10 Minuten aufhält Es ist dort gänzlich still und Iwanov glaubt schon, dass ihm etwas geschehen ist, nach 10 Minuten erscheint Breitfuss völlig nüchtern, mit ein wenig Bauchschmerzen.

Iwanov: Engel-bert (schaut auf die Uhr)…wir fahren gleich ab. Leonid hat schon angerufen…Sergej lassen wir hier, der muss den Tisch abräumen (Sergej schlummert vor sich hin)

Iwanov zieht Engelbert beiseite, hinaus ins Freie, zu seinem Auto, Leonid hat ja den schwarzen Mercedes genommen. Sie steigen ein, im Auto schlummert Breitfuss noch ein wenig, er bekommt von der Fahr so gut wie nichts mit. Es vergehen nur ein paar Minuten…und Iwanov stupst ihn an

Iwanov: Los, Leonid wartet…dort vorne…er hat gerade angerufen…Engelbert, wir marschieren.

Breitfuss schlägt die Augen auf und Iwanov zieht ihn hoch. Gemeinsam schlendern sie zum Roten Platz, sie wollen zur selben Stelle wie am Tag zuvor. Heute ist dort einiges los. Menschen laufen herum, eine Menge Schaulustiger ist da, ein Polizeiauto wird sichtbar, dann zwei Feuerwehrautos. Leonid kommt ihnen entgegen gelaufen, zieht Iwanov und Breitfuss etwas auf die Seite und flüstert Iwanov auf Russisch etwas ins Ohr. Iwanovs Gesicht verfinstert sich merklich.

Iwanov: Engelbert…wir machen noch…einen kleinen Spaziergang…da vorne ist was los….das stört uns nicht…lass uns ein wenig frische Luft schnappen, dann…geht es dir bald besser…(zu Leonid) Du Wahnsinniger…was habt ihr euch beide eigentlich gestern gedacht…wenn das rauskommt? Du bleibst hier und meldest uns, wenn sie weg sind, verstanden? Iwanov (wütend) packt Breitfuss etwas unsanft am Arm und zerrt ihn fort, zu ihm in einem freundlicheren Ton…Komm…Engelbert…Brüderchen…(gehen beide ab)

SZENENWECHSEL – am Roten Platz

Man erkennt den großen Haufen Bauschutt, vermischt mit Erde, darüber viele Bretter, die kreuz und quer liegen, es schaut einfach grauenhaft aus. Polizisten wandern herum und begutachten den Ort, zwei Feuerwehrmänner bemühen sich die Erde wegzuschaufeln, ist nicht leicht, der eine von beiden legt die Schaufel unverrichteter Dinge wieder zurück.

1. Feuerwehrmann: Das ist sinnlos…das schaffen wir nicht…da ist noch irgendetwas unten, wahrscheinlich wieder Holz…wir müssen den Wagen holen lassen…wie gesagt…das wird dauern…der ist unterwegs und wird gebraucht…ein paar Stunden kann das schon dauern…

2. Feuerwehrmann: Da waren Profi am Werk…die Hölzer sind so ineinander verschachtelt, dass man dieses Gerüst nicht einfach abreißen wird können…und dazu noch der Schotter, vermischt mit Sand und Erde…

Beide gehen ab, ein Polizist telefoniert und steigt dann ins Auto zu seinem Kollegen, die Menge schaut zu, alle drei Autos verschwinden und die Menschen beginnen sich zu zerstreuen…jetzt gibt es nichts mehr zu gaffen. Nach wenigen Minuten ist der Platz wieder leer, darauf hat Leonid gewartet, er will schon Iwanov verständigen, doch dieser hat auch diese Situation bemerkt.

Iwanov (mit Handy): Was ist los? Sind sie weg?

Leonid: Ich seh niemanden mehr…ihr könnt kommen. Soll ich die Sachen gleich holen gehen?

Iwanov: Ja, und nimm die Kassetten mit, die alte Kassa …(zu Breitfuss) Nun…Engel-bert…jetzt zeigen wir dir unsere Überraschung…die Sprungschanze wartet auf dich. (sie schlendern zurück, kommen der Schanze, dem Berg Schutt ziemlich nahe, niemand beachtet mehr den Haufen, höchsten werfen die Leute kurz einen Blick darauf, Iwanov und Breitfuss steuern direkt auf ihn zu)

Iwanov: Na, …was sagst jetzt?…Super! Wie das der Sergej und der Leonid hingekriegt haben…wie in der Natur!

Breitfuss (mustert den Dreck und beginnt sich am Kopf zu kratzen, das ist nicht ganz nach seinem Geschmack): Sag…Alexander…wie komm ich da rauf?

Iwanov: Leonid ist gleich da, der hat irgendwo für dich Stufen eingebaut, wart mal… wir suchen sie (suchen beide und finden nichts).

Breitfuss (verärgert): Nix…da ist nix…und so hoch ist de auch net.

Iwanov: Du fährst mit den Rollschi…du sollst nicht springen…da liegt kein Schnee… du steigst hinauf und lässt dich hinabrollen…alles andere überlässt du uns. Schau mal…Leonid kommt.

Leonid schleppt die Schisachen herbei, die Schi, den Rucksack, reicht die Schibrille an Breitfuss weiter.

Leonid (tut ganz begeistert): Na…was sagen…toll? Nicht wahr?

Breitfuss (wild): Willst mich für blöd verkaufen?...ich komm net hinauf…

Leonid: Sergej und ich…sind doch nicht so dumm gewesen…wie du glaubst…wir haben Treppe…Stufen versteckt, schau…(nimmt seine Hand und putzt etwas Sand weg) …hier….und dort, (zieht ein verstecktes Brett hervor)...das legen wir hier hinüber…und schon kannst du steigen…(die ersten Stufen werden sichtbar)…wir sind klug… (steigt weiter und es wird ein Weg sichtbar)…komm schon…Engel-bert, da kannst gehen….komm herauf…hier geht es weiter…

Breitfuss (folgt ihm widerwillig, Iwanov winkt ihm mit der Hand, dass er sich beeilen soll): A Wahnsinn is des…des wackelt…

Leonid: Wackelt nur ein bisschen…oben wird es besser…du bist ein Mann…des wenig Wackeln…das stört dich nicht…

Breitfuss (schreit): Wo…wo geht’s weiter…ich seh nix…jesas (blickt nach unten und ihm wird schwindlig)

Leonid: Nicht hinunter schauen…Schifahrer machen das nicht…gleich oben…komm zu mir …(geht etwas hinab und zieht Breitfuss mit der Hand hoch)…schöne Aussicht über Platz…über ganzen Platz hast du…(sind alle beide oben) …Papa…bringt die Schi herauf…

Iwanov (unten brüllt): Alle mal herschauen…Foto! Engel-bert! (drückt bei der Kamera ab und steckt diese wieder in die eigene Tasche) komm schon….bring dir Schi…schnell anschnallen…und dann fahren…

Unten schauen bereits die ersten Leute, machen sind schon stehen geblieben und fragen sich, was diese Wahnsinnigen da tun auf dem Haufen Dreck. Iwanov schultert die Schi, die Rollen und stapft hinauf, ganz brav, richtet oben alles her. Breitfuss ist oben sehr schlecht gelaunt, ihm ist schlecht, obwohl die Schanze nur ein paar Meter hoch ist.

Iwanov (klopft ihm auf die Schulter): Das ist Super-Schanze…billig war sie…wart, Freund, ich richte dir noch Schi…wird gute Fahrt für dich…wirst sehen…wir helfen dir doch…Freundchen…nicht nach unten schauen, sondern Ferne…da drüben zur…

Breitfuss (murmelt laut etwas in sich hinein, er ist noch unschlüssig, einerseits will er sich nicht blamieren vor diesen Männer, andererseits ist ihm noch immer schlecht vom Essen und schwindlig wird ihm, wenn er da hinunter schaut): A bissl hoch ist es halt.

Iwanov: Du bist ein ganzer Mann…du fliegst da hinunter, gehst vorher in die Hocke…wie …wie diese tollen Alpinschimeister…wie heißt der eine…?

Leonid: Los…sei kein Hasenfuss…ist halb so schlimm…

Breitfuss (verzieht das Gesicht, ärgert sich über die beiden): Vielleicht sollte ich vorher noch einmal was Ordentliches essen…

Leonid gibt ihm Schubs von hinten, sodass er zu rollen anfängt, Breitfuss fliegt aber nur auf die Nase, liegt am Boden, Füße mit Schi sind in der Höhe. Die Leute unten am Boden starren wir gebannt nach oben, noch sind sich manche nicht ganz sicher, was das werden wird. Ein Mann sagt: A Wahnsinn ist das…da herunter zu fahren. Leonid und Iwanov ziehen Breitfuss hoch und richten seine Schi, so schnell geben sie nicht auf, sie richten seinen Overall und sprechen ihm Mut zu.

Iwanov: Du wirst doch nicht aufgeben…jetzt, wo wir schon so weit sind…schau mal, schon so viele Zuschauer (Leute werden wieder mehr) …stellst dich auf und konzentrierst dich.

Breitfuss (schließt für einen Moment die Augen und geht dabei in die Hocke)

Leonid: Noch etwas tiefer und den rechten Schi etwas nach rechts…sonst purzelst…(hilft ihm nach)

Breitfuss (schließt erneut die Augen und versucht sich zu konzentrieren, schaut dabei urkomisch drein, weil er etwas verkrampft ist): Wie schau ich aus…Leonid… wie der Hermann Maier?

Iwanov: Ja, ja…super ist das… und jetzt lässt du dich fallen und schaust nur gerade aus zu dieser Kremlkirche hin. (Breitfuss blickt nach vorne zu seiner geliebten Kirche, in der der Präsident wohnen soll)

Breitfuss (stellt sich wieder auf): Nein, der Anzug juckt etwas….das ist das neue Waschpulver…der kratzt…

Leonid: Auf dich warten alle…da vorne…liegt dein Ziel.

Breitfuss (nimmt die Kremlkirche ins Visier, schaut und schaut, während Leonid im erneut einen leichten Schubs gibt. Er bemerkt es zu spät, Iwanov fängt zu brüllen an, laut, die anderen Leute stimmen ein, Breitfuss flitzt hinab, an den Leuten elegant vorbei und kommt weiter vorne zu stehen, alle jubeln, Leonid kommt ihm nachgesprungen, Breitfuss außer sich vor Freude): Jesas…war gar net so schlecht…schad, dass mei Frau des net g’sehn hat…und wie de schrein do…Leonid, was ist g’schehn?

Leonid(außer Atem): Das war erste tolle Fahr, Engel-bert…Papa wartet oben…ich bin unten und helf dir, wenn du wieder hier bist. Schau, wie sie dir winken…sie sind begeistert.

Die Leute schreien tatsächlich, die meisten aber aus lauter Ärger, weil sie Breitfuss für total bescheuert halten. Breitfuss stapft nach oben, wo ihn Iwanov in Empfang nimmt. Leonid ahnt Schlimmes unten. Er wird auf Russisch gefragt, was dieses ganze Spektakel soll, er fängt zu lügen an und sieht weiter hinten die Touristen. Breitfuss ist oben noch nicht fertig. Die ersten Russen gehen wieder fort, verärgert über diesen Haufen Dreck und die Demonstration auf den Schi. Es dauert nicht lange, so kommen die ersten größeren Touristen, Spanier, Italiener und auch Japaner. Leonid versucht die Russen zu vertreiben vom Ort, sobald sich irgendeiner von denen aufregt über die Abfahrt. Bald stehen nur mehr begeisterte Fan unten neben dem Dreckhaufen und starren gebannt nach oben und applaudieren, wenn Breitfuss unten ankommt. Dieser kennt inzwischen die Schanze besser, weiß, dass alles harmlos ist und ist zufrieden. Er hat seine Bewunderer und Leonid hat seine Geldquelle entdeckt. Während Breitfuss hinauf marschiert und herunter fährt, schreiten Iwanov und Leonid mit einer alten Kassa von Person zu Person, drücken den Gaffern eine nette Geschichte hinein über Herrn Breitfuss und kassieren fleißig ab, fürs Zuschauen wird bezahlt, für ein Extrafoto mit dem Schistar lassen sie sich bezahlen, überreden Breitfuss immer wieder nach seiner Landung sich mit ein oder zwei Touristen fotografieren lassen. Leonid und Iwanov verlangen zwar nicht viele Rubel, aber der Rubel rollt und das ist genau das, was sie brauchen. Als beide Kassen voll sind, verschwindet Leonid für einen kurzen Moment vom Platz, um sie in seinem Auto zu deponieren. So sieht er nicht, was in der Zwischenzeit passiert. Breitfuss schreibt bereits Autogramme und versucht sich mit den Leuten auf English zu unterhalten, er weiß nicht, welchen Bären Iwanov den Leuten aufgebunden hat. Sie halten ihn für was ganz Besonderes, Breitfuss soll ja nach seiner eigenen Aussage ein Abgesandter der Regierung sein. Die braven Leute schlucken den Unsinn und zahlen, zumal Breitfuss in seinem Element ist und wirklich urkomisch ausschaut. Die Leute sind von diesem Komödianten begeistert, sogar manche Russen, die stehen geblieben sind, schmunzeln, der große Schutthaufe stößt allerdings auf große Ablehnung. So merken die lieben Leute nicht, dass sich eine Katastrophe größeren Ausmaßes anbahnt. Die ersten verärgerten Russen waren nicht untätig geblieben und haben ihren Unmut in den weiter entfernten Straßen geäußert. Irgendwie hat es sich herum gesprochen, dass am Roten Platz wieder etwas los ist. Von all dem merken die Zuschauer aber dort nichts. Breitfuss ist gerade voller Stolz ziemlich komisch herab gefahren, versuchte auf einen Schi zu fahren…war sehr witzig und die Leute lachten… unten taucht plötzlich ein größerer Wagen auf, Leute steigen aus und zu seinem Schrecken erkennt Breitfuss plötzlich die zwei österreichischen Geheimagenten, Herrn Weber, einen Russen, der am Steuer sitzt und einen österreichischen Herrn, den er nicht kennt. Dieser ist niemand anderer als der neue Boss der beiden Herrn, namens Werner.

Werner: Sie sind Ing. Breitfuss?...Herr Breitfuss! Wenn sie nicht auf der Stelle mit uns mitkommen…wenden wir Gewalt an.

Die ersten Leute schauen sich an und fragen, was das soll. Wer ist das und was wollen diese fremden Herrn von dem tollen Sportclown? Breitfuss will fort, doch die beiden Herrn vom Geheimdienst schnappen ihn, befreien ihn blitzschnell von den Schi, und ziehen ihn in den Wagen.

1. GdM.: Ziehen sie den Schioverall aus, und zwar sofort…hier sind ihre Sachen…

2. GdM.: Wir haben nicht viel Zeit…sie sind dicht hinter uns her…ziehen sie diesen Dreck schon aus…und ihre Hosen und das Hemd an. (hilft ihm beim Ausziehen im Auto, der Schioverall fliegt bei der Tür hinaus, die Leute schauen)

1. GdM.: Werner…lass uns verschwinden…schnell, ich höre schon die Polizeisirene (man hört tatsächlich Sirenengeheul, das sich nach einer Weile entfernt) Was ist? Abfahrt.

Breitfuss (in seinen Klamotten, blickt zum Fenster hinaus): Was wollns denn? Was ist los?

Werner: Der Teufel ist los…das werden’s gleich merken, wenn wir hier nicht verschwinden…wer ist dieser Kerl da?…
Breitfuss: Ah…sie meinen den Alexander…meinen Freund…

Werner (zu Iwanov): Und wie ist ihr werter Name?

Iwanov: Was wollen sie? Ich…ich habe mit ganzen Sache nichts zu tun…

Werner: Gut für sie…denn diesen Herrn nehmen wir jetzt mit.

Iwanov: Hat nichts getan…ich auch nicht… was sie wollen?

Werner: Sie verschwinden lieber… mitsamt diesem Zeug da!

Iwanov: Darf man fragen…wer sie sind?

Werner: Österreichischer Sicherheitsdienst…wir beschützen diesen Herrn da….

Werner steigt schnell ein, die Türen schließen sich und das Auto fährt ab, Breitfuss drinnen schreit laut auf und fuchtelt mit den Händen herum…er hat Leonid entdeckt…das Auto fährt direkt auf Leonid zu.

Breitfuss (ruft laut): Leonid…Leonid….

Werner: Wer ist das…dieser Herr dort?

Breitfuss: Mein bester Freund…der hat meine Schi…meine Brille…und meinen Rucksack.

Werner: Kennt er ihren Namen und ihr Hotel?

Breitfuss: Ja, natürlich…

Werner: Sie Vollidiot…kapieren sie nicht, dass das lauter Gauner sind…was haben die ihnen gestohlen?

Breitfuss: Nichts…gar nichts…

Werner: Denkens nach…was fehlt ihnen? …außer den Schi…die Geldbörse…

Breitfuss (denkt nach, schüttelt Kopf): Gar nichts…was ist? Warum denken sie schlecht?…ist ein anständiger Kerl.

Werner: Gib Gas…wir schaun, dass wir von hier verschwinden…und sie mein Herr (wendet sich an Breitfuss) mit ihnen hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen…aber später (wendet sich ab)

SZENENWECHSEL

Leonid kommt zurück zum Platz und findet niemanden mehr vor, die Leute reden wild durcheinander, Breitfuss hat er in einem wildfremden Auto gesehen, er versteht nicht, was passiert ist. Von Iwanov fehlt jede Spur, dieser ist wie vom Erdboden verschluckt…Leonid geht zu den Stufen und blickt hinauf, nichts ist zu sehen, der Rucksack liegt da…irgendwo entdeckt er die Brille…weiter hinten liegt in ziemlicher Entfernung der Schioverall von Breitfuss, Leute stehen daneben…sie diskutieren über das Vorgefallene. Plötzlich entdeckt Leonid Iwanov.

Leonid: Was ist los?

Iwanov: Kannst von Glück reden…weil du nicht hier warst. Mit einem Schlag sind diese Leute aufgetaucht und haben ihn mitgenommen.

Leonid: Wer war es?

Iwanov: Polizei…Staatspolizei, stell dir vor…sie haben ihn einfach mitgenommen. Wo ist unser Geld?

Leonid: In Sicherheit…ich trage es nachher gleich auf die Bank. Das war heute ein guter Tag…wir haben verdient… was machen wir mit seinen Sachen…ich werd sie ihm ins Hotel bringen.

Iwanov: Vielleicht springt noch ein schönes Taschengeld für uns heraus. Wie gut, dass ich die Kamera von diesem Deppen gleich eingesteckt hab… ich wird Dimitrej fragen, wie viel sie wert ist…die Uhr habe ich schon verkauft…

Leonid: Du trägst sie noch.

Iwanov: Ja, weil Alexandrej sie haben will, ich bring sie ihm nachher…er hat mich vorhin angerufen, als du gegangen bist. Ich habe mit ihm telefoniert und in der Zwischenzeit sind diese Leute gekommen…

Leonid: Sei froh, dass wir ihn los sind…er war ziemlich blöd…ist mir echt auf die Nerven gegangen…hat sich fast in die Hosen gemacht….wegen der paar Meter…was machen wir jetzt…schau, die Leute verrenken sich schon wieder den Hals…was ist los?

Wieder hört man Sirenengeheul, doch dieses Mal kommt es näher und näher, dann ziemlich laut. Die beiden Männer schauen…drei Polizeiwagen sind da, die Polizei rennt herum und sucht den Platz ab, zwei fragen die Leute aus und notieren sich etwas…einer findet den Schioverall, der andere die Schi…Ivanow schleicht sich an die Beamten heran. Es dauert lange bis er zurück kommt. Sein Gesicht ist finster.

Iwanov: Lass uns schleunigst von hier verschwinden…es kommt noch mehr Polizei, der ganze Platz wird sofort abgesperrt, es wird niemand hinaus gelassen, die Leute müssen sich ausweisen…komm…wir hauen ab.

Sie rennen zum Auto unbehelligt zurück, nach wenigen Minuten kommen sie völlig erschöpft an, Iwanov startet und fährt, Leonid öffnet die Kassa und beginnt das Geld zu zählen. Er hat ein ruhiges und zufriedenes Gesicht. Iwanov fährt quer durch die Stadt zu Alexander, er braucht jetzt ein bisschen Ruhe. Unterwegs dreht Leonid den Radio auf. Eine Zeit lang hören die beiden friedlich Musik, bis die Sendung unterbrochen wird und die Radiosprecherin meldet, dass sich soeben etwas Furchtbares auf dem Roten Platz ereignet hat. Man hat dort, so betont sie schon vor einigen Stunden einen großen Haufen Schutt vorgefunden, irgendjemand hat dort seinen Müll deponiert. Nicht genug, habe es ein paar Wahnsinnige gegeben, die diesen Haufen zum Schifahren benützt haben. Bei ihrer Suche nach weiteren Kleidungsstücken, der Täter, so hieß es, sei ganz plötzlich im Auto geflüchtet und habe nur seine Kleidung zurück gelassen, habe die Polizei den Erd und Sandhaufen genauer unter die Lupe genommen und zu ihrem Schrecken eine Leiche entdeckt. Schon nach wenigen Minuten sei die Kriminalpolizei erschienen und habe alles abgeriegelt. Leonid dreht danach das Radio sofort ab, Iwanov bremst unwillkürlich ziemlich heftig, sodass es Leonid im Auto nach vorne schleudert. Iwanov kocht vor Wut und auch Leonid ist außer sich.

Iwanov (brüllt): Seid ihr zwei völlig bescheuert? Mord! Wo habt ihr die Leiche her?

Leonid: Ich schwöre dir, Iwanov…ich hab davon nichts gewusst…Dimitrej hat nur von zwei Fuhren Bauschutt gesprochen…ich hatte keine Ahnung…darum hat er uns also so viel Geld angeboten…wenn wir das gewusst hätten…a Leiche…und die verstecken wir…Sergej wird aus dem Häuschen sein…Chef…was ist?

Iwanov (wütend): Lass mich in Ruh, ich muss nachdenken…wenn Dimitrej angeblich nichts gewusst hat, wer dann. Wer schiebt ihm eine Leiche unter?...und du und Sergej…wenn ihr noch einmal eigenmächtig handelt, erwürg ich euch…(bremst noch einmal und biegt ein)

Leonid: Was machst du?

Iwanov: Ich knöpf mir mal deinen Freund Dimitrej vor, Alexandrej kann warten.

Leonid: Und Sergej? Was ist mit ihm? Wieso ist er nicht gekommen?

Iwanov: Er hat zu viel getrunken…das ist das nächste…was ich euch zwei Hammeln noch beibringen muss…wenn man arbeitet, sauft man sich nicht nieder.


Akt 7) Ufojagd


Weber, Breitfuss und die zwei österreichischen Männer vom Geheimdienst sitzen hinten im kleinen Bus, Werner ist vorne neben dem Führer. Gesprochen wird nichts, Herr Weber würdigt Breitfuss keines Blickes, dieser grinst nur und versucht ein Gespräch mit ihm, bisher leider vergebens.

Breitfuss: Nau, Herr Kollege…so schweigsam…sonst reden's jede Menge.

Weber (kurz): Sans stad.

Breitfuss: Was ist?...hab ich sie beleidigt?...ich hab gar nichts gegen sie?

Weber: Aber i…was gegen ihre Blödheit.

Breitfuss: Was wolln’s denn? San’s doch froh, dass mich g’funden haben in dem Wirrwarr.

Weber: Wann net die zwei netten Herrn g’wesen wärn…vom Geheimdienst…wären’s schon längst verhaftet wordn von den Russen. A Glück, dass die zwei Wanzen in ihrem Anorak an’bracht haben.

Breitfuss: Wozu brauchen de Wanzen?....diese Viecha mag ich sowieso net….(grinst)

Weber: Hörn’s auf…sie mit ihrer Dummheit…sie blamieren uns dermaßen…jetzt, wo alle so gut rennt…die Abkommen mit den Russen…müssen sie wieder mit so ana bleden Idee kommen. Warn’s net gestern a dort, am Platz?

Breitfuss: Freilich...aber do war ka Schanzen…die hat mir heut der Sergej baut und der Leonid…

Weber: Und was haben’s dafür verlangt?

Breitfuss: Dass ich ein paar Mal runterfahr auf de Brettln, weiter nichts. Es ist überhaupt nichts passiert. Net einmal die Polizei war da.

Weber: Die wird schon noch auftauchen, wartens ab. Wo haben’s ihre Schi?

Breitfuss: Der Sergej hat versprochen, er bringt mir’s vorbei.

Weber: So, so…der Sergej…und wer ist des?

Breitfuss (stolz): Mein Freund.

Weber: Ana von der Russenmafia. Was hat er ihnen klaut? San sie immer so blöd? Gestohlen?

Breitfuss: Nichts, was soll das Herr Kollege. Geschenkt hat man mir was, zum Essen eingeladen, a russisches Frühstück mit Kaviar und Wodka…des krieg ich da net, in diesem fiesen Hotel…weil die Knackal a Wiener Frühstück für uns alle bestellt hat.

Es ist wieder still, Weber blickt zum Fenster hinaus.

Breitfuss: Was is…mei bester Freind?

Weber (schroff): I war nie ihr Freund, merken's ihnen des, und ihr bester schon gar net.

Breitfuss: Wir ziehen alle an denselben Strang

Weber: Sie vielleicht, weil sie in Kittchen wolln, sie machen tagtäglich denselben Schwachsinn…Essen, Alkohol saufen…haben’s vergessen, was ihnen die werte Frau Gemahlin nachg’rufen hat (mit der Stimme der Gattin) Engelbert…trink net so viel Wodka…du vertrogst nix… (normale Stimme) sie können froh sein, dass der Werner g’kommen ist. Heut machen wir a Extratour.

Breitfuss: Und die Knackal?

Weber: Kauft sich ein paar neue Klamotten.

Breitfuss: Was?

Weber: A paar bunte Fetzen kauft sie sich in diesem modernen Einkaufszentrum. Um die brauchen wir uns net zu kümmern.

Breitfuss: Und die zwei Geheimen? Was ist mit denen?

Weber: Denen verdanken sie ihr Leben. Die haben sie gerettet.

Breitfuss (fährt sich mit Hand über die Haare, Toupet): Bin schon g’spannt, was des wird…heut.

Weber: Arbeiten werden’s.

Breitfuss: Was ich? Und das in Russland?

Weber: Na, wer ist hier der Boss, der Ufoexperte? Sie! Jetzt können’s beweisen, was über Ufos wissen.

Sie schweigen wieder, denn gerade biegt das Auto ein vor einem Gebäude, sie fahren ein paar Meter, danach ist Halt. Alle steigen aus, Weber und Breitfuss nur zögernd.

Werner (wendet sich an die letzteren): Herr Breitfuss und Herr Weber!

Weber (leise rufend und dabei kichernd): Hier! (gibt Breitfuss einen Stoß, zu ihm raunend) Was is? Melden sie sich net?

Breitfuss (laut): Hier, hier!

Werner (ignoriert sie): Sie kommen mit mir mit, die anderen zwei Herren haben anderweitig zu tun. (dreht sich um)

Breitfuss: Ich …hätt nur eine Frag…

Werner (dreht sich etwas um): Herr Ing. Breitfuss!

Weber: OGD, heißt des Herr Oberleutnant…sonst hört er net.

Werner: Alles zu seiner Zeit, da drüben steht ein Russe, einer vom Militär, der wird sie führen und begleiten die ganze Zeit, ich bring sie zu ihm hin, dann verabschiede ich mich…gehen wir, meine Herrn.

Werner geht voraus, Breitfuss stolziert hinterdrein, Weber geht lässig, die Jacke hat er ausgezogen und über die Schulter gelegt, eine Hand am Jackenzipfel, durch die Gegend, hinter beiden drein, so, als würde ihn das Ganze nichts angehen. Werner bleibt vor einem Uniformierten stehen, spricht etwas auf Russisch mit diesem, Russe blickt sehr ernst drein und verzieht keine Miene. Breitfuss stolziert brav hinterher und bleibt vor diesem stehen, jetzt weiß er allerdings nicht, was zu tun ist. Soll er salutieren wie ein Soldat, sich verbeugen oder gar was anderes tun? Er beschließt, nichts zu tun außer frech grinsen. Werner ist fertig und reicht dem Russen die Hand, dann geht er, ohne die beiden zu beachten.

Breitfuss: Sie gehen schon?

Werner(dreht sich noch einmal um): Ja, warum?

Breitfuss: Was soll ich mit dem Kerl da?

Werner: Das sagte ich schon…er wird sie herumführen, ihnen die Arbeit zeigen und wenn sie Fragen haben…

Breitfuss: …ja, eine hätt ich schon…wie redet der? Wissens’, ich kann net Russisch?

1.Russe (pfaucht ihn laut an): Deutsch, Herr Breitfuss!

Werner marschiert endlich weg.

Breitfuss: OGD, und Ing. bin ich …aus Wien

Russe (tut so, als hätte er nichts gehört, wendet sich Herrn Weber zu, der gerade angeschlendert kommt): Herr Weber!

Weber will nicht hören, pfeift vor sich hin (provoziert), schaut auf die Uhr und blickt in alle Himmelsrichtungen, nur nicht zu dem Russen.

Breitfuss (gibt ihm durch Handzeichen zu verstehen, dass mit dem nicht zu spaßen ist, außerdem entdeckt er hinter Weber drei Uniformierte, die dieser nicht sieht, er fängt zu hüsteln an): Sagen sie mal, (meint den Russen)…wie heißen sie eigentlich…sie…(winkt Weber zu, dass er kommen soll, redet weiter mit dem Russen)…Herr Leutnant…Herr Oberst….Herr Oberleutnant (Russe reagiert nicht)

Weber macht ein paar Schritte vor und stellt sich vor den ersten Russen, grinst blöd und sagt: Weber, mein Name…(und zu Breitfuss hin) Fuchteln’s do net so mit den Händ herum, sie führen sich wieder einmal blöd auf.

Breitfuss: Hinter ihnen steht ana.

Weber: I was…und neben ihnen steht auch ana.

Breitfuss (etwas besorgt, weil die drei schon ziemlich nahe sind): Drei sans.

Weber (dreht sich um und bemerkt die drei Uniformierten): Was wegen dieser drei Wappler regen sie sich auf…pah…

Die drei stehen ganz knapp neben Weber.

Breitfuss: Ich hab doch g’sagt…passens auf.

Weber: Was schrein’s so…ich bin net taub.

Breitfuss: Aber blöd sind sie…wissen sie, was de…

1.Russe: Ruhe, meine Herren, sie reden erst dann, wenn sie gefragt worden sind. Oberst Lunekow von der Luftwaffe wird ihnen nachher den Platz zeigen, wo sie arbeiten können, vorher werden sie mit mir die Halle besichtigen (dreht sich um und geht, die beiden bleiben noch verdattert stehen)

Breitfuss (schaut komisch drein und schweigt)

Weber: Nau, Herr Kollege Breitfuss, san’s taub. Ab in die Halle…wir gehen.

Breitfuss (setzt sich in Bewegung, Weber direkt neben ihm, fast im Gleichschritt, Russe ist knapp vor ihnen. So laufen sie hin zur Halle bis zum Eingang, plötzlich dreht sich Breitfuss um): Weg san die,… a so a Frechheit… wie der mit uns redet

Weber: Sie meinen…wie der mit uns net redet, der sagt nix.

Breitfuss: Der kommandiert uns da herum…bitte, wer sind wir denn? Sind wir vom Militär? Wir sind doch keine Soldaten.

Weber: Gehns weiter und halten’s den Mund, da vorne steht der Kommandant und diese drei Kerle.

Breitfuss (erstaunt): Die waren doch hinter uns.

Weber: Und jetzt sind sie… vor uns.

Breitfuss: Und wie machen die des?

Weber: Die haben einen Hintereingang.

1.Russe: Mitkommen!

Breitfuss und Weber gehen in die Halle, an den drei Männern vorbei, durch die Halle durch. In ihr stehen Flugzeuge und Hubschrauber, dann öffnet der Russe eine Tür und schreitet hinaus ins Freie. Weber und Breitfuss folgen.

Breitfuss: Verstehn sie des? Warum müssen wir durch die Halle?

Weber: War a Abschneider!

Breitfuss: Was?

Weber: A Abkürzer, kapierns des net?

Breitfuss: Und…was machen wir da?

Weber: Hakeln, was sonst? Hat zumindest der Werner g’sagt.

Russe (winkt): Weiterkommen! (zeigt auf Flugzeug) Dort steht es, ich lasse ihnen eine halbe Stunde Zeit, dann komme ich wieder (geht ab).

Breitfuss und Weber schauten sich an.

Weber: Was is, Herr OGD? Machen’s ihnen in die Hosen? Jetzt fangen wir zum Arbeiten an.

Breitfuss: Was soll ich bitte da? Haben sie mitgekriegt, was ich da soll?

Weber: Ich würd vorschlagen, wir schaun uns mal die nette Maschin an.

Breitfuss: Und dann?

Weber: Haben sie a bessere Idee?

Breitfuss: Vielleicht hat er was anderes g’meint...wir sollten was anderes tun.

Weber: Der hat laut und deutlich g’sagt, dass dort die Maschin steht.

Breitfuss (sauer): Na, „dort steht es“, hat er g’sagt. Verstehn sie? Nix von ana Maschin. Der hat vielleicht den Hubschrauber g’meint?

Weber: Dann hätt er „er“ g’sagt, es war aber „es“. Und a andere Maschin gibt’s hier net.

Weber geht vor, Breitfuss folgt ihm widerwillig, weit und breit ist auf dem Platz niemand zu sehen. Sie stehen vor ihrer Maschine und erkennen, dass dies ein besonderer Flieger ist.

Weber: Was ist des für ein Typ?

Breitfuss: A russischer!

Weber: Sie Depp, ich mein, vom Flugzeugtyp her.

Breitfuss: A Jagdbomber. (verkündet er ganz stolz)

Weber: Und woraus schließen sie das?

Breitfuss: Der hat da links und rechts so lange Bomben…

Weber: …Raketen sind des, Herr Obergescheiter.

Breitfuss: Na gut, sans Raketen…auf jeden Fall ist das kein Zivilflugzeug, ich mein ein Passagierflugzeug…

Weber: Gut beobachtet mit ihren scharfen Augen, Herr Breitfuss, und was noch?

Breitfuss (spaziert, die Hände in der Höhe bei seinen Hosenträgern, vergnügt ein wenig auf und ab, tut so, als wäre er der Kenner von Flugzeugen, schaut zuletzt nach oben): A bissl hoch halt …die Maschin.

Weber: Das haben die Kampfflugzeuge so an sich.

Breitfuss: Warum ist des a Kampfflugzeug? (Weber grinst)...ach ja…wegen der Raketen….hoch ist es (begutachtet als echter Kenner das Flugzeug von allen Seiten, nach einer Weile fragt er) Sagen’s mal, Herr Weber,…wie kommt man da hinauf?

Weber: Ganz einfach, mit der Feuerleiter.

Breitfuss: Hörn’s, verhökern lass ich mich net von ihnen…sehn sie irgendwo Stufen?

Weber: Na, aber a Rutschen.

Breitfuss: Was?

Weber: Sehn sie sie net?

Breitfuss: Wo?

Weber: Machens zwei Schritte zurück?

Breitfuss (schreitet zwei Schritte nach hinten): Wo bitte?

Weber: Noch drei Schritte! (Breitfuss tut, wie ihm gesagt)

Breitfuss: Wo…Herr Weber?…ich seh nix.

Weber: Da vor ihren Augen… sie klappen das Fenster hoch, klettern hinaus, rutschen beim Flügel hinab, was sagen's.

Breitfuss (wütend): Glauben sie, ich lass mich die ganze Zeit von ihnen zum Narren halten…suchen sie lieber die Luke.

Weber: Welche Luke?

Breitfuss: Die Einstiegsluke! Ich find da unten nix.

Weber: Weil die oben ist, nahe der Tür, und mit der Drehleiter kommen’s rauf. Wollen’s es probieren? Warten’s, ich komm.

Breitfuss: Was?

Weber (laut): Einsteigen, …Herr Ing….was is? Nicht? Dann werd’s ich tun? Wir sehen uns oben. (Weber holt Schwung, schwingt sich in die Höh, steigt die Stufen hinauf und ruft von oben runter) Kommens herauf, Herr Kollege, …ich hab da a herrliche Aussicht.

Breitfuss versucht sich emporzuschwingen, funktioniert nicht. Weber ist alleine oben.

Weber (von oben herab): Haben’s ein kleines Problem?

Breitfuss: Nein…geben's mir lieber die Hand…und ziehen sie mich hoch…

Weber: Dann haben’s a größeres…(verschwindet aus dem Gesichtsfeld von Breitfuss)

Breitfuss (verzweifelt): Jesas, muss des a grad mir passieren, gut, dass meine Frau net da ist…(ruft hinauf): sie…sie können mich doch net alleine da stehen lassen (schaut sich verzweifelt um)…kein Sessel ist da zum Hinaufsteigen, kein Schemel oder a Hocker, nix, gar nichts …keine Leiter…

Weit und breit ist niemand zu sehen – außer den drei Soldaten, die neugierig zu Herrn Breitfuss herüber starren. Breitfuss blickt rasch weg. Weber ist in der Zwischenzeit in die erste Kabine eingestiegen, vorne zum Käpt’n, während Breitfuss noch immer unten wartet und ruft. Weber hört nicht, plötzlich wird Breitfuss von jemanden angetupft, ein Russe steht vor ihm.

2.Russe: Was ist? Gibt es Problem?

Breitfuss: Wo…wo ist die Leiter?

2.Russ: Kommen sie mit, ich zeig es ihnen…hier (hilft Breitfuss hoch, denn alleine schafft er es nicht)

Breitfuss (erleichtert): Endlich…war des ein Theater…hörn sie…jetzt ist der schon wieder weg…wenn man mal jemanden braucht…ist er gleich wieder fort…(dreht sich vorsichtig um) do soll ich hoch? (klettert vorsichtig)…da kann einem nur schwindlig werden.

Weber (sieht ihn bereits kommen, sitzt im Cockpit und grinst ihn an): A schon do?...Lang haben’s braucht…a klane Weltreise unternommen?

Breitfuss: Lassen’s die Witz.

Weber: Ohne Hilfe geht’s wohl net? Haben’s den Fallschirm mit?

Breitfuss: Was?

Weber: Den Fallschirm oder wollen's do runter springen? Naja, bei den wenigen Metern brechens ihnen höchsten ein Bein, auf jeden Fall aber beide Arme…

Breitfuss: Ich verbiet mir so einen Ton.

Weber: Ich hab bereits die herrliche Aussicht genossen. Und sie? Brauchen’s noch einen Schwimmreifen, damit sie weich landen?

Breitfuss (überhört das Gerede): Machen’s a wengerl Platz…für mich.

Weber: Wie war das gerade, Herr Kollege?

Breitfuss: Sie sollen …nach hinten rutschen, ich flieg da fast runter.

Weber (streckt sich gemütlich aus): Ich…ich fall net und sie?...ich bin hier der Käpt’n… da hinten is a Platz frei…wenn’s klettern können.

Breitfuss (steigt ein wenig herum, es klappt nicht so wie er möchte, es wird ihm schwindlig): Schwindlig kann einem da werden…wie bei einem amerikanischem Wolkenkratzer…wenn des jetzt mei Frau sicht, fällt’s in Ohnmacht…

Weber (ruhig): …oder sie freut sich, weil’s g’fallen sind.

Breitfuss (versucht auf den zweiten Sitz zu gelangen, er torkelt etwas)

Weber (spöttisch): Brauchens’ Hilfe?

Breitfuss: Nein…mammamia(zu sich selbst) …wird mir ganz schwarz vor den Augen…vorher dieser Sergej mit seiner blöden Schanzen…und jetzt diese Russen mit dieser blöden Maschin…

Weber: Haben’s was g’sagt?

Breitfuss: Ich? Nein…ich bewunder nur die herrliche Aussicht…

Weber: Und?

Breitfuss: Eng ist da…

Weber: Ist ja auch ein Kampfjet.

Breitfuss: Net mein Geschmack, a bissl schmal…(merkt, dass seine Blase drückt) Sagen’s mal Herr Weber… wo gehen denn …sie wissen schon…die Piloten…

Weber (stellt sich taub)

Breitfuss (schreit laut, denn er krümmt sich): Wo…Herr Weber…ist do…sie wissen schon…

Weber: Nix was ich…haben’s was g’sagt?

Breitfuss: De Toilette…ich seh kane.

Weber: Die machen des Fenster auf…so einfach geht des…des weiß schon jedes Kind…

Breitfuss: Mir is net ganz gut…Herr Weber!

Weber: Tun sie sich keinen Zwang an…sie können ja hinabsteigen und dann kommen’s noch einmal herauf…vielleicht können’s es dann wie ich.

Breitfuss (verärgert) Eng is in dem Flugzeug, eng und schmal.

2.Russe (ist ganz plötzlich da): Ja, aber tolle Maschine, fliegt mehr als zwei Mach. Was sagen sie?

Breitfuss (hat sich etwas beruhigt, Blase drückt momentan nicht, zu Herrn Weber leise): Was hat er g’sagt?

Weber: Mehr als zwei Mach fliegt der, super ist das. Herr OGD, rechnen’s des schnell aus?

Breitfuss: Was denn?

Weber: Die Kilometer. Wie viel ist des?

Oberst: Mehr als 2300 Km. Fliegt wunderbar die Maschine, mein Liebling. Sie können sie steigen lassen und Kurven drehn. Man erlaubt es ihnen. Nicht? Sie wollen nicht? (Breitfuss schüttelt den Kopf) Was? Sie haben keinen Pilotenschein? (Weber kichert darüber)

Breitfuss: Was gibt’s da zu Lachen? Sie haben auch keinen.

Weber: Der fliegt schon…aber von den Stiegen der MA 2412.

Breitfuss (tut so, als hätte er nichts gehört, zeigt sich interessiert, spielt den Fachmann): Ja…a schöne Maschin…aber (zum Russen) a bissl eng schon…und des Bordservice da…g’fällt mir net.

Oberst (lustig): Sie sind ehrlicher Mann, immer zu Spaß bereit, habe ich mir sagen lassen…ja die Küche ist hier vorzüglich…warum sollten wir im Flugzeug essen, wird einem nur schlecht…

Breitfuss: Aber so …ein paar Happen dazwischen…wär net schlecht…

Oberst: Kommen sie, ich zeig ihnen noch etwas…steigen sie ein. (hilft Breitfuss hinten einzusteigen, jetzt sitzen alle beide drinnen, der Oberst beginnt zu erklären)…hier ist der Höhenmesser, da ist….sie hören nicht zu…Herr Breitfuss…

Breitfuss: Doch …doch….mir fehlt nur das Lenkrad wissen’s, wie macht denn der a Kurven?… wo geht’s nach links?….

Weber: Volltrottel, weil Flugzeuge a Lenkrad haben.

Breitfuss: Na, was is…mein Auto hat ja auch eins.

Weber: Aber …fliegt des? An Knüppel verwendet man…

Breitfuss: Sie …sie sind ja betrunken…an Knüppel…wollen's damit jemanden erschlagen?

Weber (wütend): Den Steuerknüppel nehmen's und…stellens jetzt die Seitenruder richtig ein…

Breitfuss: Des is a Flugzeug…des waren ihre Worte…und a Flugzeug hat keiner Ruder, wir sitzen doch net in einem Ruderboot, selber a Volltrottel.

Weber: Da ist das Seitenruder und dort das Höhenruder…wie wollen sie denn steuern?

Breitfuss: Ich bin kein Steuermann, den gibt es nur am Schiff, ich bin der Käpt’n.

Weber: Na, der bin ich, ich sitz vorn…net sie…sie san bloß der Copilot…aber net einmal das sind’s.

Breitfuss: Freilich bin ich der Pilot, ich seh über sie drüber, ich seh mehr wie sie…

Weber (laut): Sie …sie steigen jetzt sofort aus der Maschin aus …denn mit so einem Vollkoffer flieg ich net…

Breitfuss (entrüstet): Was haben’s g’sagt? Wer bin ich? (noch lauter, sodass sich Russe umdreht) sie …haben net einmal einen Pilotenschein… da vorne sitzt einer der einen Führerschein hat und …mit ihnen flieg ich überhaupt net….

Russe: Hier ist Hebel zum Einziehen der Räder (beruhigend auf Breitfuss)

Breitfuss (zeitgleich, verärgert): Habens des g’hört, wie der mit mir redet…dabei bin ich sein Vorgesetzter…sein Boss…schimpft mich…hat keine Ahnung vom Fliegen…

Weber (grantig): Wie oft san sie schon g’flogen…außer über die Stufen?

Breitfuss: Mehrmals, Herr Kollege…ich war in Brüssel bei der EU.

Weber: Und vorher…wie oft sans vorher im Flugzeug gesessen?…sie san jetzt das erste Mal mit einer größeren Maschin g’flogen…haben’s doch allen Leuten erzählt im Flugzeug…

Breitfuss: San sie narrisch…in der AUA…war doch niemand außer…

Weber: Was heißt? Der Pilot hat fürchterlich g’schimpft über diese Elefantenherde da hinten…getorkelt sind sie…

Russe hat sich verzogen und ist nicht mehr zu sehen, auf dem Weg ins benachbarte Gebäude. Dort haben es sich die beiden österreichischen Agenten gemütlich gemacht. Sie sitzen zusammen mit vielen anderen Soldaten in einem großen Raum, an einer Wand sind mehrere Bildschirme. Alle starren wie gespannt dorthin. Man sieht die Maschine und die Herren Breitfuss und Weber extra. Hier ist die Überwachungszentrale. Der eine Russe kommt von der Maschine zurück.

Russe: Zwei total Verrückte…können nur streiten und sich beflegeln…(zu den beiden Österreichern) Wie haltet ihr das aus? Verstehe unsere Regierung nicht, wie kann man nur solchen Idioten einladen.

1.GdM.: Das habe ich mich zuhause in Wien auch gefragt. Wir haben sie zwei Wochen mindestens beschattet…ich sag dir…des war die reinste Hetz, ich habe schon lange nicht so herzhaft gelacht über jemanden…schau, was die beiden Affen wieder machen.

Man sieht die beiden, Breitfuss und Weber, beide versuchen aus dem Flugzeug aussteigen, jeder ist auf einem eigenen Bildschirm zu sehen. Breitfuss steht auf wackeligen Beinen und zeigt Weber den Vogel. Weber schimpft zurück von seinem Kapitänssitz. Die Soldaten daneben stimmen wieder in lautes Gelächter ein. Heute haben sie diese wenigen Stunden freibekommen, denn alle wollen diese beiden Abgesandten live erleben. Breitfuss hat sich in der Zwischenzeit wieder hingesetzt, er schaut bei den Hebeln herum und zuckt zusammen, als plötzlich ein Lärm ertönt bei der Maschine.

1. Russe: Habt ihr eh alles abgesichert?…die beiden Trottel schaffen es vielleicht noch und fahren mit der ein Stück.

2.Russe: Nein,…ist ja alte Maschine, hat keinen Treibstoff…ich wird jetzt rausgehen und sie ein wenig pflanzen…kommt jemand mit? Niemand? Na schön…irgendeine Geschichte müssen wir ihnen doch hinein drücken, sonst lungerns noch a Stund bei dem Flieger herum…wartets, ich komm gleich…

Mehrere Minuten vergehen, dann erkennt man auf dem einen Bildschirm den Russen, der mit Weber und dann mit Breitfuss redet. Jemand ruft, dass man nichts hört…das Gespräch ist zu leise aufgenommen. Der eine Soldat schaltet herum und dann sieht man die drei und hört sie laut und deutlich sprechen.

Weber: A do schau her…mit der sind sie schon seit vier Jahren unterwegs und die fliegt noch immer.

Breitfuss: Sagen sie mal, mein Lieber…was war denn das für ein Sondereinsatz…das muss was besonderes gewesen sein…dass sie uns diese Maschine, diesen Tarnkappenbomber aufs Aug so drucken.

Weber: Erstens, Herr Obergscheiter…ist des kein Tarnkappenbomber, den haben nur die Amerikaner…

Breitfuss: Des was ich doch eh…geben's a Ruah… wir in Österreich haben unsere Saab und unseren Eurofighter, der fliegt auch zwei March lang.

Weber: Zwei Mach heißt das, Mach und net March…des is a Fluss wie die Donau.

Breitfuss: Dass sie immer mich unterbrechen müssen, dabei hat doch dieser Generaloberst…vorhin von einem geheimen Auftrag gesprochen.

Russe: Ja, wie soll ich sagen (hüstelt absichtlich, das Zeichen für seine Kollegen, die gerade abhören)…ja, das war eine geheime Mission…da war ich unterwegs…und wissen sie, was da passiert ist?

Breitfuss: Na…sonst würd ich ja net fragen…Herr Kollege…Kapitän, sie san doch der Käpt’n?

Weber: Wann er g’flogen ist…wer soll a sonst sein?

Breitfuss: Na der zweite…der Co…der Coco..

Russe: Ich war also unterwegs an diesem Abend, habe schon die ersten Sterne gesehen und habe mich auf Zuhause gefreut.auf mein Abendessen mit meiner Frau.

Breitfuss: Sehn sie, das kommt davon…weil sie hier keine Küche an Bord haben…ich hab ja g’sagt…das Bordservice ist hier schlecht…hätten's a größere Maschin, wo man was Anständiges zu futtern kriegt…

Russe: …dann hätte ich nicht das gesehen, wovon ich ihnen gerade erzählen will.

Weber (gespannt): Na,..was wird des schon g’wesen sein…den Mond haben’s’ g’sehen.

Russe (entrüstet über so viel Frechheit): Nein, sondern ein Ufo…Außerirdische…aber das werde ich ein anderes Mal erzählen…ihr Herr Weber da…

Breitfuss: Jetzt geben's doch mal Ruh….unterbrechen’s den netten Herrn doch net…erzähln’s…mit dieser Maschine haben’s a Ufo gesehen?…

Russe: Ja.

Breitfuss: Wo?

Russe: Nicht weit von hier…sie können die Absturzstelle noch sehen.

Breitfuss: Was das liebe…na, net schon wieder! Habens die armen Teufeln g’jagdt…jesas, dass sie immer so brutal zu unsren lieben Freunden sein müssen…was haben ihnen denn de getan?

Russe: Ufo war da (grantig)…hat mich gefuchst…geärgert…fliegt zu schnell (lügt weiter)…habe es gejagt, dann abgefeuert…und dann…

Weber: Wo san die Knochen?

Breitfuss (grinst): Hörn's…die Knochen?…a Maschin hat doch kane Knochen.

Weber: Nein, aber der Alien.

Russe: Alien war fort…Ufo lag am Boden…wir haben es untersucht.

Breitfuss (begeistert): Dürfen wir da mal hinfahren…so unter uns, Herr Kollege…wir sind begeisterte Ufologen…wir wollen helfen, ihnen bei der Arbeit…

Russe: Ich weiß, dass sie sehr hilfsbereit sind…also gut, ausnahmsweise begleite ich sie hin…zeige ihnen die Stelle… und wir nehmen die Geräte mit.

Breitfuss: Super…haben’s auch die Kamera?

Russe: Wozu?

Breitfuss: Na,…weil ich g’lesen hab, die versagen dann, die Batterien werden leer…

Russe (streng): Nein, keine Kamera, sondern richtige wissenschaftliche Geräte…Geigerzähler.

Breitfuss: Toll…an Geigenzähler nehmen's mit? Komisch…wozu brauchen wir den?

Russe: Erklär ich nachher…wartens nur einen Moment, ich geh zu meinen Kameraden zurück und hole die Sachen. (entfernt sich)

Am Eingang trifft der Russe auf einen der Kollegen, der bereits alles mitgehört hat, er steht mit der Tasche bereit und reicht sie ihm.

Russe: Viel Glück mit diesen Wahnsinnigen da…den Metalldetektor habe ich noch hineingetan…und eine Wünschelrute…die hat meine Frau gefunden. Wie lange wirst du ausbleiben?
Russe: Ich hoffe, den ganzen Nachmittag…sie sollen ordentlich in der Erde buddeln…damit sie müde werden…einen schönen Tag wünsche ich noch…(verschwindet)

Russe trägt Tasche zu Weber und Breitfuss, bittet sie ins Auto, einen Jeep, einzusteigen, dann sausen sie davon.

1.GdM.: Endlich haben wir unsere Ruh, bin ich froh, hast schon die alten Fotos vom Archiv geholt?

2.GdM.: Ja, die sind 30 Jahre alt, sind ein paar Zeitungsausschnitte noch dabei…der Iwan hat mir zwei funkelnagelneue Computer zur Verfügung gestellt, die spielen alle Stückchen, da dürfens darauf herumwerkeln… bis zum Abendessen wirds reichen, dann lese ich mir ihren Bericht durch, den müssen die beiden unbedingt schreiben und dann bringen wir sie in der Nacht zurück, dann schlafen sie sich den ganzen Vormittag morgen aus… und wir haben die Zeit für uns. Diese Experten wissen gar net, dass die Maschin nimmer in Betrieb ist…bin schon g’spannt, was ihnen der Pjotr für einen Bären aufbindet…dass die wirklich jeden Blödsinn glauben…des musst einmal selbst erleben…denn ansonsten glaubst das nicht…wenn wir diese zwei Gestörten nicht hätten…wärs es ja viel zu langweilig hier und ihr da…ihr hättet nichts zu lachen. (die Soldaten sitzen vergnügt da und grinsen sich eins, die ersten Stunden waren ja sehr unterhaltsam gewesen)

SZENENWECHSEL

Auf einer großen Wiese ist ein großes schwarzes Erdloch. Weber steht oben neben dem Auto und studiert eine Karte, die Karte vom Einsturz des Ufos, Breitfuss werkelt unten herum, neben ihm ein Schubkarren, eine Schaufel, der Russe erklär gerade die Geräte, wie man sie benutzt.

Russe: Ich fahr noch einmal zurück und schau, ob ich noch etwas anderes finde. Bin bald zurück…in der Zwischenzeit können sie ja arbeiten…ganz nach ihren Gutdünken…da drüben haben wir knapp beim Baum die ersten Teile gefunden…

Breitfuss: Dieses sonderbare Material…davon habe ich schon gehört…hab’s in einem Kinofilm gesehen…Roswell hat der Ort geheißen…das lässt sich leicht verbiegen wie Stanniolpapier…ist a tolle Legierung…weiß nur net, aus welchen Metall die Aliens das gebaut haben…auf jeden Fall haben die Amerikaner des untersucht…

Russe: Ja, ja… sie haben recht…ich seh…ich spreche mit einem Experten….sie wissen alles…und ich komme bald…(verschwindet, Weber hat sein Weggehen gar nicht bemerkt, Breitfuss nimmt die Schaufel und schaufelt etwas herum im Boden, untersucht die Erde)

Breitfuss widmet sich zur Gänze dem Erdreich, wühlt etwas herum und findet tatsächlich ein paar Knochen…schiebt sie zur Seite, putzt sie mit einem kleinen Pinsel, den der Russe aus der Tasche hervorgeholt hatte vorher und betrachtet ihn neugierig. So in seine Arbeit vertieft wird er von Weber überrascht.

Weber: Haben’s schon an Dinosaurierknochen? Echt?...Zeigens her…das war doch immer ihr Wunsch…erinnern sie sich…in Wien…da wollten’s bei der U-Bahn, neben dem Stephansplatz Dinosaurierknochen ausbuddeln…und a Schaufel und an Schubkarren haben’s schon g’kauft g’habt…beim Baumax…(grinst übers ganze Gesicht, Breitfuss bekommt gar nichts mit)…des…is aber kein Dinosaurier…und a Alien an net…schaut nach einen kleineren Tier aus.

Breitfuss: Machen’s kane Witz do…helfen’s mir lieber…der Russe da…der Pjotr…hat er g’heißen…

Weber: …was so viel wie Peter heißt…doch das wissen sie ja….(Breitfuss schaut verärgert)…na was is…mit ihrem Russen…

Breitfuss: …der hat g’sagt…wir könnten das ganze …untersuchen…geben’s amal des Gerät her…

Weber: Welches?

Breitfuss (zeigt auf eines, es ist der Metalldetektor): Des da…mein Herr Weber…alles muss ich allein machen…wozu sie da sind…Herr Experte…zuerst haben’s’ bled über die Flieger geredet…aber jetzt sind’s stad…weil’s nix wissen…

Weber: Ich wüsst schon was…aber ich sag nichts….und wenn sie mich Tausend Mal darum bitten.

Breitfuss (giftig): Ich…sie bitten…da können’s lang warten…reichen’s mir das Lauschgerät…

Weber: Lauschgerät? Sie meinen…ach dieses Lauschgerät…bitte!

Breitfuss: Nix… ich hör nix….können sie vielleicht schätzen…wie alt da dieser Tierknochen ist?

Weber: Ich hab gedacht…sie haben aufgehört…mit der Zoologie…des wollten’s doch in Wien…und jetzt stehn wir da in Russland und sie untersuchen alte Tierknochen…kann a Hund a gewesen sein….

Breitfuss: Sie Depp…a Hund…wo kommt denn da a Hund her…

Weber: Diese Hundsvieche rennen doch überall herum…wird halt einer krepiert sein…

Breitfuss: Na…des ist kein Hundeknochen…das schwör ich ihnen.

Weber: A Aliens ist es a net und a Dinosaurier schon gar net… was fangen’s denn do?

Breitfuss: Der …der Russ da…ich meine der Oberst Pjotr…oder wie der g’heißen hat…der hat mir erzählt, da waren früher mal die Archäologen…die haben ganz in der Nähe schon gegraben…

Weber: Wollns a Ufo fangen oder Totenschädel ausbuddeln? Wir sind kane Archäologen.

Breitfuss: Des weiß ich…doch der Pjotr hat g’sagt…wie sie des Ufo g’funden haben…haben’s ein paar Skelette auch gefunden… weiter drüben…wir sollen nur aufpassen und uns nichts entgehen lassen…

SZENENWECHSEL

Bei den Soldaten, in der Überwachungszentrale, der eine Russe fährt soeben mit dem Auto vor.

Werner: Wie war es, bei diesen Wahnsinnigen?

Russe: Ist nicht der Rede wert.

Werner: Gerade hat einer deiner Leute erzählt, dass sie ein paar Knochen gefunden haben.

Russe (fängt zu grinsen an): Werden wohl die vom Picknick gewesen sein.

Werner: Welches Picknick?

Russe: Letztes Jahr hatten wir Fest, an schönen Sommertag sind wir dort mit der ganzen Familie gesessen, weiter oben, unser Sohn hat die Knochen vom Huhn hinuntergeschmissen, dann ist der Schnee gekommen…haben sie Knochen gefunden?

Werner: Ja, und der eine da, dieser Verrückte mit seinem Toupet will unbedingt weiter buddeln. Der andere hat sie für Hundeknochen gehalten.

Werner und Russe marschieren ins Gebäude hinein, drinnen wechseln sie ein paar Worte auf Russisch. Lautes Gelächter aller ist die Folge. Die Tatsache, dass die Knochen vom letzten Mahl der Familie für Dinosaurier bzw. Hundeknochen gehalten werden, löst überall Heiterkeit aus. Lachend scharen sich die Soldaten um die Bildschirme und folgen gespannt den Ausschreitungen zwischen Herrn Breitfuss und Herrn Weber. Denn – bei einer verbalen Diskussion ist es leider nicht geblieben, so berichtet der eine. Herr Weber habe sich mehrmals geweigert Hand anzulegen und zur Schaufel zu greifen, worauf dieser Wahnsinnige mit seinem Toupet wie wild zu schaufeln begann…dann habe er den Metalldetektor genommen und als nichts zu hören war, zur Wünschelrute gegriffen. Herr Weber habe heftigst protestiert. Werner und der Russe setzen sich und lauschen gespannt den wilden Beschimpfungen der beiden.

Breitfuss (am Schirm): Und wenn ich es ihnen sage…ich bin ihr Chef…

Weber (ebenfalls am Schirm): Sie…sie können mich mal, Herr Obergescheiter…sie können net einmal einen Geigerzähler von einem Metalldetektor unterscheiden…

Breitfuss: Was haben sie gesagt?...das nehmen sie zurück!

Weber: Buddeln’s nur weiter in ihrem dreckigen Sand da…und suchen’s ihren Dinosaurier…wie in Wien…sie sind ja übergeschnappt.

Breitfuss (fuchsteufelswild, rot vor Zorn, greift zur Schaufel und fuchtelt damit herum)

Weber: Na,..was haben’s g’funden …an Dreck …und des soll a Ufo sein…der hat ihnen an Bären aufgebunden…wenn’s mich fragen…wo soll do a Ufo herkommen…schaun sie sich doch die Bäume an…kein Ast abgebrochen, kein größerer…des müsste man doch merken…aber sie…sie sind ja keine Detektiv…sie glauben ja jeden Blödsinn…wissen sie…was das ist (zeigt auf die Wünschelrute) a Wünschelrute ist des…damit wolln sie a Ufo aufspürn…der Russe will uns für blöd verkaufen…damit können sie a Wasserader aufspüren…an Brunnen…

Breitfuss (etwas einlenkend): Sind sie sich sicher…dass das a Wünschelrute ist…?

Weber: …und das ein Metalldetektor…sicher...halten sie mich für ganz blöd…die wollen uns verschaukeln…alle da…zuerst habe ich mir dacht…die zeigen uns a supertolle Maschin…aber genau genommen…
sind wir zwei…sind sie a großer Depp g’wesen…doch dem kann abgeholfen werden. Wie gut…dass mein Nachbar mir einmal seinen Metalldetektor zeigt hat… mit dem können’s keine Knochen untersuchen…

Breitfuss (den Hühnerknochen in der Höhe haltend): Und sie meinen wirklich…

Weber: Der ist von keinem Alien…auch net von einem Hund…schmeißen’s den Dreck weg…

Breitfuss(legt verärgert die Schaufel weg): Und was machen wir jetzt?

Weber: Wir? Ich…gehe der Sache auf den Grund…der Herr Österreicher hat uns beauftragt …die Russen auszuspionieren und das tun wir…wir lassen uns halt nichts anmerken…die Trotteln sollen denken…das wir hier Knochen von Aliens suchen…in Wirklichkeit spionieren wir hier ein wenig.

Breitfuss: Und sie meinen…des funktioniert?

Weber: Wenn sie sich weiterhin so blöd anstellen…sicher net…jetzt nehmen’s einmal das andere Gerät da…nein, nicht dieses da…das andere…ja genau…und schalten es ein…und horchen’s….

Beide lauschen…nichts ist zu hören.

Weber: Da ist nichts…das heißt…diese Russen legen uns eine falsche Fährte, die führen uns bewusst in die Irre.

Breitfuss (grinst): Aber wir sind auch noch da…wir werden’s denen schon zeigen…uns die Ufos vorenthalten…was glauben die…wir sind auch auf der Hut…bei der nächsten Gelegenheit…

Weber: Wartens ein wenig…wir ….sie müssen aufpassen…sie glauben ja wirklich jeden Blödsinn…protestierens net…des ist so…von diesen Russen da am Roten Platz haben sie sich auch anschmieren lassen…wenn wir net auftaucht wären…

Breitfuss: Dieser Werner da…diese neue…

Weber: Vor dem müssen wir uns hüten…ich mach ihnen an Vorschlag…in Zukunft tun wir so…als glauben wir denen…

Breitfuss: Was? Wir glauben denen?

Weber: Sie tun nur so, haben sie mich verstanden. Mein Gott, sie san blöd…sie solln so tun…

Breitfuss: Ja…ich habe verstanden…ich tu so…

Weber: …als wären sie blöd…

Breitfuss: Sagen sie mal, soll des a Witz sein…dann ist das ein sehr schlechter…

Weber: Noch besser ist…sie bleiben so…wie sie sind… und ich pass auf, was diese Russen vor uns verstecken…

Breitfuss: Die verstecken ein Ufos…a Wahnsinn…und wo?

Weber: Im Wald, wo denn sonst…mitten im Wald…in der Stadt haben’s es net.

Breitfuss (blickt sich um): Wo? Da ist nichts…ich seh nichts.

Weber: Rund um diese paar Gebäude ist Wald, das ist eine Militäreinrichtung…haben sie gesehen…wie der uns durchgeschleust hat…da waren nur ein paar Flieger…

Breitfuss(begeistert): Jetzt versteh ich…die anderen haben’s versteckt vor uns…damit wir sie net sehen…na wart nur Bürschchen…und der Werner?…

Weber: Der steckt mit denen unter einer Decke…was denn sonst…wahrscheinlich ist der… ein Doppelagent…spioniert die Österreicher aus im Auftrag der Russen…und die zwei österreichischen Agenten haben keine Ahnung.

Breitfuss: Auf die beiden Wichtel müssen wir unser Augenmerk legen…na, das ist spannend…so habe ich mir das immer vorgestellt…die beiden müssen wir warnen…vor dem gefährlichen Agenten…des machen sie…

Weber: Wieso ich? Sie sind der Blödere von uns beiden. Sie reden mit dem…fühlen ihm auf den Zahn und entlocken ihm seine Geheimnisse…die beiden anderen nehme ich mir vor…

Breitfuss: Und was machen wir jetzt…was erzählen wir diesen Russen, wenn sie kommen…

Weber: An Blödsinn…irgendetwas wird ihnen do schon einfallen…lassen sie sich nichts anmerken…

Breitfuss: Jesas…mir ist ein schlimmer Gedanke gekommen…

Weber: Was ist?

Breitfuss: Die Knackal…die hat auch an Doppelagenten am Hals…

Weber: Die müssen wir warnen…vor dieser komischen Person, die uns so blöd anschaut….das sind lauter Agenten…

Breitfuss: Und was suchen die…a Ufos sicher net…vielleicht ein paar Aliens…

Weber: Die wir do sicher net finden…wenn dann in dem Gebäude dort drüben…wenn Zeit ist…schleich ich mich weg…haben’s mich verstanden…

Breitfuss: …wohin?…zu dem Doppelagenten?…

Weber: Na, zu dem Alien, den die Russen da irgendwo versteckt halten…

Breitfuss: Und was machen wir mit dem…wenn wir ihn haben…

Weber: Lassen wir ihn doch frei….Herr Kollege…

Breitfuss: Aha…(sehr zufrieden) schauen sie…da kommt schon wieder dieser Russe mit seinem Auto…was machen wir…

Weber: Stellen sie sich blöd an…erzähln’s irgendetwas…ich werde mich anschleichen….

Man sieht am Bildschirm das Auto und die beiden Männer stehen. Bevor der Russe aussteigt, hört er noch einen Funkspruch, eine Durchsage, es ist der letzte Bericht über die beiden Herrn. In der Zentrale setzt sich Werner wieder zurück in seinen Sessel und stöhnt.

Werner: Habt ihr das gehört? Ich lach mich krumm…wenn das nicht so traurig wär…ich bin ein Doppelagent…solche Idioten…und die glauben des….das kannst ja niemanden erzählen diesen Schwachsinn…( zu den beiden österreichischen Agenten) Sag, wie habt ihr das in der AUA mit denen ausgehalten… das verstehe ich net.

1.GdM.: Der Pilot ist während des Fluges fast durchgedreht…die beiden haben im Flugzeug so viel Krach geschlagen, dass er beinahe eine Notlandung hat machen müssen…

2.GdM.: Der andere war auch nicht zum Aushalten…wir haben uns hinten hingesetzt, um uns diesen Blödsinn nicht anzuhören…du darfst mir glauben…die beiden Stewardessen waren bei der Ankunft in Moskau froh, dass die beiden losgeworden sind…der eine hat sich niedergesoffen und der andere hat…

1.GdM.: furchtbar falsch g'sungen…des reinste Irrenhaus. Gut, dass wir dem Iwan noch Bescheid haben sagen können. Der Weber will hier herumschleichen…und a Ufo suchen…

Iwan: Willst ihm die Freude verderben…wir können ihm schon etwas auftischen…

Werner: Kommt gar nicht in Frage…die zwei werden jetzt arbeiten…wie es sich für richtige Wissenschaftler, Ufologen, gehört. Ab zum Computer und zum Schluss können deine zwei Kinder ihm ein Ständchen singen…kannst net ein paar Luftballons spendieren…die passen für die zwei Witzbolde…so als Abschiedspartie…

Iwan: Nein, als ….Willkommensgruß…(nimmt den Telefonhörer und ruft seine Frau an) Hallo…wo sind die Kinder…kannst sie mir rüberschicken für eine Viertelstunde…nein…die brauchen nur für unsere Gäste ein paar russische Lieder singen…sie sollen die Luftballons mitnehmen…a Glück, dass wir die noch haben…wir wissen sowieso nicht, wohin mit diesem Kinderzeug…nein, denen bereiten wir einen schönen Empfang…wie es sich gehört…dann werden’ schreiben…

Wenige Minuten später traben die Kinder an, zwei Mädchen in Kleidern mit zahlreichen Luftballons. Iwan spricht mit ihnen und erklärt ihnen, was sie zu tun haben. Nach einer kleine Weile fährt das Auto vor, Weber und Breitfuss steigen aus und lassen ihre Augen über die Häuser schweifen…sie fangen an, alles zu beobachten. Der Russe bemerkt dies, tut aber so, als sehe er nichts, winkt ihnen mitzukommen und führt sie in einen Raum hinein. Drinnen stehen viele Soldaten und die beiden Mädchen mit den Luftballons. Als Weber und Breitfuss ganz nahe sind, gibt der Vater ein Zeichen und sie fangen zu singen an. Es klingt wunderbar und Weber und Breitfuss sind gerührt. Sie haben zwar den Text nicht verstanden, der hat auch nicht dazugepasst…aber sie sind überglücklich über den liebevollen Empfang…die anderen Soldaten kichern leise vor sich hin. Werner kann kaum das Lachen verbeißen, der Text steht in keinerlei Zusammenhang mit den Aliens. Iwan führt Weber und Breitfuss ins nächste Zimmer zu dem Computer und erklärt ihnen was. Nach wenigen Minuten kommt er heraus, drinnen ist es totenstill.

Werner(leise): Was ist? Was schaut’s mich an…ich habe ihnen ihre Aufgabe gezeigt...sie müssen die Akten durchblättern und ihre Untersuchungen in der Grube protokolieren…die haben jede Menge zu tun ...ich komm schon. (draußen im anderen Zimmer, etwas lauter)…pah…das war anstrengend…der eine fragt mich nur lauter Schwachsinn und der andere schaut in der Gegend herum…aber so auffallend…dass einem schlecht wird…

Iwan: Der will uns belauschen und beschleichen…dabei haben die gar net mitgekriegt…das schon längst beschattet worden sind…was machen’s…

Werner: Schaun wir nach…was sie tun…gehn wir in unser Zimmer.

Alle ab, marschieren zu dem Überwachungsraum, wo die Soldaten sitzen und gespannt lauschen…es ist ruhig. Weber und Breitfuss sind leise. Breitfuss gibt gerade Weber ein Zeichen sich ruhig zu verhalten. Man sieht Breitfuss vorsichtig durch den Raum schleichen…es ist köstlich…alle lachen…Werner gibt ein Zeichen, dass die anderen nicht so laut lachen sollen…nun sieht man Herrn Weber durch das Zimmer schleichen…Breitfuss deutet wieder mit der Hand…bisher hat niemand gesprochen. Weber schaut bei der Tür hinaus, dann dreht er sich um und spricht.

Weber: Was deuten’s do…es is kein Mensch da…

Breitfuss: Was…die Vögeln sind ausgeflogen?

Weber: Ja…was schlagen’s vor…welche Taktik?

Breitfuss: Was…meinen sie…Herr Weber…sie sind ja der Experte im Anschleichen…

Weber: Das will ich meinen…mein Name ist übrigens Bond, …James Bond…

Breitfuss: Na…so dürfen’s mir net kommen…(lauscht)…noch immer nichts…sagen sie…was solln wir da…

Weber: …die wollen uns ablenken…geben uns da so an Dreck zum Lesen…

Breitfuss: Habens recht…sagen’s…was ist….das?

Weber: Das?...(schaut das Bild an)…das ist ein Alien? Haben’s noch keinen g’sehn?

Breitfuss: Ich? Nein…ihnen kann ichs ja sagen…weil ich ihnen ja vertrau…und weil wir die beiden vor diesem Doppelagenten schützen müssen …ja, und die Knackal müssen wir retten…

Weber: Ja…sonst kaufst sie sich zu viele Fetzen…

Breitfuss: Was haben’s g’sagt?

Weber: Nix! Die…wollen uns ablenken…und wir werden die Ufos finden.

Breitfuss: …und wenn ich da jeden Zentimeter von diesen Russen umdrehen muss…wir werden…wir werden’s denen schon zeigen…

Weber: Es kommt ana…haben’s schon was gearbeitet…

Breitfuss: Na…denn ich weiß net…wo ich da hindrucken muss.

Weber: Drückens halt irgendwo hin…

Breitfuss(drückt auf ein paar Tasten, dann wild durcheinander, dann verzieht er die Augen, Russe steht hinter ihm)

Russe: Was ist geschehen? Was da treiben? Computer stürzt ab…falsche Taste gedrückt…wieso nehmen sie nicht die Maus? (Breitfuss schaut herum, Weber zeigt ihm von der anderen Seite die Maus) Maus ist zum Arbeiten da...Chef ist beleidigt…weil sie so lange gebraucht haben…sie müssen den Bericht noch abgeben…ihm…er muss ihn nach Moskau schicken…das ist ein Befehl.., also beeilen sie sich…(wendet sich Weber zu) Und sie…was haben sie getrieben? Bisschen mehr Beeilung. Chef wartet…dann muss er mit Auto wegfahren…bekommt sonst Ärger wegen ihnen (geht ab)

Breitfuss (verärgert): Habens es g’hört? Hakeln solln wir da…und was haben sie vorhin herumgefuchtelt?

Weber: Weil sie, Trottel, net wissen, was a Maus ist.

Breitfuss: Sicher…habe ich g’wusst…was das is…de Maus.

Weber: Na…nix haben’s g’wusst…zum Glück hat der nix mitkriegt…nehmen’s jetzt ihr Maus und skrollen’s ein wenig…


Breitfuss (steht auf der Leitung): ich…weiß doch net…was ich schreiben soll

Weber: Den Bericht…was denn sonst…was wir gesehen haben…was ma g’funden haben.

Breitfuss: Nix…war des.

Weber: Sie solln eben was anders schreiben…wir belauschen die doch…

Breitfuss: Gut…und was schreibe ich jetzt?

Weber: …den Bericht!

Breitfuss (nimmt seine zwei Finger und fängt zu schreiben an wie ein kleines Kind): BE…E..RI…CHT…und was jetzt, Herr Weber…

Weber: Lassen sie mich in Ruh…ich mach die Skizze…

Breitfuss: Ah so…a Skizze… und wovon?

Weber: Vom Fundort? Von ihrem Hundeknochenfund…was sonst?…

Breitfuss: Ja? Und was schreib ich do hinein?

Weber: Ist mir egal…schreiben’s was wolln.

Breitfuss (fängt wieder zu tippen an): H—EU-TE…FA..N.D.EN …WI…R…(fängt zu stöhnen an) Jesas …ist des Schreiben anstrengend….ja was haben wir g’funden….MÖGG…LICHER… …WE…I..SE…KNOC…HEN…von… Herr Weber…wie schreibt man Alien…buchstabieren sie das…(Weber rührt sich nicht, ist scheinbar sehr beschäftig) schreibt…ELI…EN, ALTER…3000 JAH…RE… (zu Herrn Weber) ich bin fertig und sie…. (Weber rührt sich nicht, Breitfuss steht auf und geht zu ihm)

Weber (sitzt am PC und malt mit einem Stift, man sieht ein buntes Alienmännchen, schaut schrecklich aus…schließt den PC, als Herr Breitfuss erscheint): Schon fertig…Herr OGD…?

Breitfuss (stolz): Sicher, was glauben’s…und sie? Zeigens her…! Uih!

In der Zwischenzeit hört man in dem einen Zimmer helles Gelächter, die Soldaten biegen sich, Werner betrachtet den Bildschirm…zusammen mit den beiden österreichischen Agenten.

Werner: Das ist der reinste Horror…wie der zeichnet…

1.GdM.: So schiach singt er a… (man sieht das bunte Alienmännchen)

Werner: Was machen wir mit den beiden Vollkoffern?

Iwan: Sie sollen sich noch einmal die Maschine anschauen…ich kann net ins Zimmer reingehen und mir den Bericht durchlesen…ich krieg einen Lachanfall…des schaff ich net…einer von ihnen soll ihnen über Lautsprecher mitteilen, dass sie noch einmal zu dem Flieger gehen sollen, ich will diese beiden Kerl nicht mehr hier haben…das ist ja net zum Aushalten.

Werner (redet ins Mikrofon hinein und man sieht die beiden Herrn aus dem Zimmer traben): Und? Willst net wissen, was draußen treiben… nicht?

Iwan: Ich will nur nach Hause…die nerven so…das glaubt mir keiner…dass es solche Leute gibt…nein, ich geh…und schaltet die Bildschirme aus!

Werner (und die zwei Agenten packen ihre Sachen zusammen, schön langsam leert sich der Raum, wo die Soldaten gesessen sind…es vergeht eine halbe Stunde, dann läuft Werner zu dem einen Soldaten hin):… kannst nachschauen, was sie machen…es wird Zeit…dass wir abrauschen…

Soldat (schaltet ein): Niemand da…niemand bei Flugzeug…schon lange weg…

Werner: Verdammt, die Kerle sind abgehauen…die suchen tatsächlich in diesem alten Schuppen ein Ufo…los, hol meine zwei Kollegen…wir müssen sie suchen…wer weiß, wo die stecken…

In der Zwischenzeit waren die Herren Breitfuss und Weber nicht untätig. Weber, als echtes Agentengenie, hat zwei Luftballons Breitfuss in die Hand gedrückt und ein paar bunte Stifte eingesteckt. Draußen am Flugfeld hat er hinter verstohlener Hand jedem Luftballon ein Aliengesicht gemalt und die Luftballons in das Flugzeug gesetzt. Breitfuss war von dieser Idee begeistert…dann sind beide davon geschlichen. Werner und die beiden Österreicher erreichen die Maschine und suchen verzweifelt den Platz ab.

Werner: Da ist einfach niemand…wartet…ich seh zwar niemanden…aber ich schau hinauf.

1.GdM.: Chef…komm schnell…das glaub ich net…da trifft dich gleich der Schlag…

Werner: Was ist…ich seh nichts.

2.GdM.:A Wahnsinn ist des…komm her…zu uns her!…

Werner rennt hinüber zu ihnen und blickt hinauf. Aus der Maschine grinsen die beiden Luftballonaliens. Werner blickt der Reihe nach seine Kollegen an. Er glaubt zu träumen. Im selben Moment hört man Schreie, einige Russen rennen hinter Weber und Breitfuss, die beide aus einer Halle flitzen, direkt auf das Flugzeug zu.


Akt 8) Die neuen Spione


Breitfuss und Weber sitzen spät abends in ihrem Hotel, soeben sind die Herren vom Geheimdienst gegangen, Werner war der letzte, der Abschied nahm von den beiden.

Breitfuss: Herr Kollege…das war ein Tag.

Weber: Das können's laut sagen…wie sie ausg’schaut haben…sie, mit ihrer Frisur.

Breitfuss: Was haben’s gegen mein Toupet? Ich find…mich fesch…und meiner Frau gefall ich…das zählt…sie ….sie haben ja net einmal a Frau.

Weber: Kommt schon noch…werd mir eine suchen…g’fallen tun mir schon einige.

Breitfuss: Was? Sie und a Frau? Das ich net lach…so a fesche Russin…oder vielleicht a Kinesin…könnt auch a Japanerin sein.

Weber: Wieso net a Österreicherin, die Susanne zum Beispiel aus dem Flugzeug…die hat mir sofort g’fallen…aber dann san sie daher kommen, sie mit ihrem Rausch…und den Mozartkugeln.

Breitfuss: Apropos Mozartkugeln…. ich hab dem Präsidenten oder wer war das eigentlich…ja, dem Präsidenten noch immer net meine Schi g’schenkt.

Weber: Na, der wird schon noch zu ihnen gelaufen kommen und die Mozartkugeln…

Breitfuss: Was ist? Die kriegt ja…der Dings da…na, wie heißt der…ich bring schon die ganzen Namen durcheinander…der Ministerpräsident…wo sind die übrigens?…

Weber: Na, wo werden’s wohl sein…gegessen haben's es.

Breitfuss: Was? Alle? So schnell…

Weber: Wie viele Russen gibt es da? Hm?… Und wie viele im Parlament?…Der hat die in die Duma mitgenommen und verteilt.

Breitfuss: Ja…da haben’s sicher recht…sonst kriegt er Bauchweh…und wo ist der Rest…ich mein…wo haben’s die gelagert?

Weber: Ich hab g’hört, irgendwo in Sibirien…was machen die auch mit 200 Tonnen Mozartkugeln…

Breitfuss (entsetzt): 200 …

Weber: Ja, heute hat der Stabschef von den Russen gesagt…dieser... wie heißt der…

Breitfuss (grinst): Jetzt geht es ihnen wie der Frau Knackal…die vergisst auch immer was…

Weber: Und sie net? Mir fallen wenigstens net vorm Präsidenten die Zettel runter…wir können eh froh sein, dass wir übermorgen schon abfliegen…
Breitfuss: Was sagen's da? Wir fliegen ab?

Weber: Na wohin? Nach China…was solln wir da noch tun?

Breitfuss (verärgert): Und meine Schi…was mach ich mit denen?

Weber: Schenken’s die halt jemanden anderen…der Präsident hat sich eh über die Gaben der Regierung g’freut.

Breitfuss: Ich…versteh nur Bahnhof…welche Geschenke…haben die…

Weber: Ja...die Handelsdelegierten konnten net mit leeren Händen kommen…freuen sie sich…schenken’s die Schi irgendeinem Chinesen…irgendwo in China liegt sicher a Schnee.

Breitfuss (ziemlich aufgebracht) Jetzt…Herr Kollege Weber…hörn's mir gut zu…es reicht schon, dass die Russen net die Mozartkugeln essen und die nach Sibirien schicken…

Weber: Das hab ich nur g’hört,…

Breitfuss: …was ist mit meiner Sprungschanzen und dem Schilauf?…Bei der nächsten Einladung werd ich das zur Sprache bringen…(still, nach einer Weile)…des war ja heut ein spannender Tag…wie wir die Russen zum Narren gehalten haben…und ich weiß,…die haben da irgendwo ein Ufo versteckt…

Weber (beharrlich): Eine Einladung gibt es nicht…morgen können's die Koffer packen und die Stadt besichtigen…am nächsten Tag am Nachmittag fliegen wir ab…viel Zeit haben’s nicht mehr.

Breitfuss:…und das Staatsbankett?…meine schöne Krawatte…von meiner Frau?…

Kellnerin kommt daher und wirft Breitfuss und Weber merkwürdige Blicke zu, sie erscheint mehrmals und wischt einige Male über denselben Tisch und beobachtet die Herrn.

Breitfuss: Habens die Frau g’sehen…de wäre was für sie…die hat sich schon für sie interessiert…wie sie hergeschaut hat…(grinst, Weber verzieht nur das Gesicht, die Frau imponiert ihm nicht)

Die Kellnerin steht in einer Ecke und hat zum Telefonhörer gegriffen, sie wirft öfters einen Blick zu den beiden Herrn herüber, ohne bemerkt zu werden. Die zweite Kellnerin kommt, die beiden plaudern miteinander, dann zwei entsetzte Gesichter, die wiederum herüber starren. Mehrere Minuten vergehen und Werner und die zwei Geheimagenten kommen angerauscht, ziemlich erregt.

Werner: Lassens ihre Sachen fallen und kommen's auf der Stelle mit.

Breitfuss: Was haben denn die Herrn vom Ge…

Weber (stupst ihn an, Breitfuss versteht): Können wir mit etwas dienen…meine Herrn?

1.GdM.: Der da…(tippt auf Breitfuss) muss mitkommen…und zwar schleunigst…sonst kommen die Russen…

Breitfuss: Ich weiß gar net…was sie haben…sonst san immer so freundlich…Herr…Herr…wie heißen's?

Werner: Wird’s bald…wir haben net unsere Zeit g’stohlen, die beiden Damen schauen auch schon ziemlich blöd…wenn es raus kommt, dass sie in was verwickelt sind.

Weber: In was ist er denn verwickelt…unser Herr OGD?

Werner: In Mord oder Totschlag…genaues weiß die Polizei nicht…sagen sie…was ist ihnen da heute eingefallen…noch einmal auf den Platz zu gehen und diesen Erdhaufen hinabzufahren?…da haben’s a Leich entdeckt…

Breitfuss: Jesas…der arme Sergej und…der Leonid…

Werner: Sie kommen mit und erzählen uns alles…bevor die kommen und sie verhaften…

Alle gehen ab, Minuten später erscheint eine Gruppe von Männern, erkundigt sich nach Herrn Breitfuss und die Kellnerin erklärt was passiert ist, in welche Richtung die Österreicher verschwunden sind.

Stunden später:
Breitfuss sitzt gemütlich mit Herrn Weber zusammen, der ziemlich verärgert drein schaut. Das Gespräch mit den österreichischen Beamten ist vorüber.

Breitfuss: Was haben’s? Immer sans beleidigt…ich hab niemanden umbracht…und dem armen Sergej trau ich das net zu…der hat mir die schöne Uhr g’schenkt.

Weber (reagiert nicht)

Breitfuss: Sonst reden's ziemlich viel…wie heut vor dem Flieger…und wie sie das hingekriegt haben…dass die alle glaubt haben…wir sitzen noch im Flieger…des war a Superidee von ihnen…(Weber steht auf)

Breitfuss: Was? Gehen wolln schon? Wohin?

Weber (trocken, sehr mürrisch): Es ist nach Mitternacht…Herr Oberboss…das Staatsbankett ist gestrichen…sie können froh sein, wenn's als freier Mann ausreisen können…dem Putin haben’s verärgert mit ihren Mozartkugeln…schicken dem 200 Tonnen… und der weiß net wohin damit…

Breitfuss: Ich…ich war des net.

Weber: Na glauben sie, der erzählt uns einen Blödsinn…hat schon nachfragen lassen, wen er damit füttern soll…jetzt haben’s die Kugeln nach Sibirien bracht…dort ist es wenigstens kalt…die halten bis zum nächsten Sommer…und der Präsident ist stinksauer…wegen der Schifahrerei am Roten Platz…

Breitfuss: Das war gut gemeint…eigentlich meine beste Idee.

Weber: Bis sie diese Mafiosi getroffen haben, die a Leich dort versteckt haben…

Breitfuss: Aber schön war es trotzdem…des muss ich sagen…die japanischen Touristen sind g’standen und haben applaudiert…die haben tatsächlich g’laubt, dass da a Schanzen baut wird…

Weber: Aus ist der Traum…die Schi und den Rucksack haben die Behörden gefunden, mit ihrem Fotoaparat...und wissen’s, was do für Bilder oben sind….der reinste Horror…do sind sie oben…

Breitfuss: Und der Sergej…wo ist der?

Weber: Niemand war oben…nur sie…darum hat die Polizei sie ja gleich identifiziert g’habt…und heut Nachmittag…hat der Werner g’sagt…haben’s an zu kurzen Bericht verfasst…der Russe hat das ganze Geschriebene wegschmeißen können…

Breitfuss: Ich hab halt noch nie was verfasst, …ich mein, einen Bericht geschrieben.

Weber: Gehakelt haben’s noch nie was…sie kennen sie net mit dem Computer aus…wissen net, was a Maus ist…und...

Breitfuss: Und sie keine Knochen…apropos Elienknochen?

Weber: ..die haben gar keine…auch das wissen’s net…

Breitfuss: Wer hat das erzählt?

Weber: Der Werner…

Breitfuss: Und das glauben's…die Außerirdischen haben keine Knochen?…

Weber: Nein, und kein Herz, keinen Magen wie wir…die haben vier Finger, sind klein…so! (zeigt es).

Breitfuss: Und was machen wir jetzt?

Weber: Ich geh schlafen…was sie machen…weiß ich net…

Breitfuss: Sie könnten mir mal den Computer erklären …Herr Kollege.

Weber: Und warum?

Breitfuss: Wir sind doch…wir beide…wir spionieren ja…

Weber: Sie…spionieren?… dazu sind sie auch zu blöd…

Breitfuss: Ich tu nur so…das haben’s g’sagt…oder net?

Weber: Aber net bei mir…sie sind zu dumm zum Anschleichen….

Breitfuss (nachdenklich nach einer Weile): Ich sag ihnen was…wir sollten eigentlich zusammenhalten…gegen die da…dieses Bagage…diese Spione und Dingsda…Doppelagenten…und wie die do alle heißen…sonst finden wir nie unser Ufo…und einen Alien…die gehören doch befreit…diese Armen …die jagen die mit diesen Maschinen…die…

Weber: …die zwei Mach fliegen…hörn's, san sie immer so blöd…was san schon zwei Mach...die fliegen Tausend Mal schneller…haben sie denn nichts g’lesen in Wien…ich hab dacht…wir haben sie eingeschult….

Breitfuss: Ja…aber vom Computer versteh ich nix…wenn wir spionieren müssen…a Ufo fangen…müssen wir doch in den Computer rein…wie so richtige Hacker…sie haben doch jetzt vom Werner einen Computer geschenkt kriegt…weil sie so brav warn…

Weber: Was wolln's? Dass ich sie reinschauen lass…in meinen funkelnagelneuen PC…oiso guat…ich bin net aso, Herr Kollege Breitfuss…aber der steht in meinem Zimmer und ich geh schlafen…

Breitfuss: Spione arbeiten doch in der Nacht…
Weber: Wolln sie mich jetzt um meine wohlverdiente Ruhe bringen? Morgen in der Früh, nach dem Frühstück um neun, dürfen's mich aufwecken und dann erklär ich ihnen das Gerät…

Breitfuss: Das Surfen im Internet…ist etwas schwer…

Weber: Was? Des können's a net? Na Mahlzeit…jetzt versteh ich auch…warum sie ka Maus kennen…habe die Ehre, Herr OGD…morgen sehen wir uns und dann…red’n wir weiter…von den Leuten da dürfen sie sich nichts erwarten…die sind alle stinksauer…der Werner hat ein gutes Wort für sie einlegen müssen…das war a Skandal sondergleichen…


Am nächsten Morgen, etwa um acht:

Werner sitzt auf seinem Bett und hat soeben den Fernseher eingeschalten. Er denkt sich nichts dabei, als er das Zimmer verlässt, um ins Badezimmer zu verschwinden, doch eine russiche Stimme, die der Fernsehsprecherin, lässt ihn zusammenzucken und kehrt machen. Fassunglos steht er vor dem Apparat und schaut sich die Sendung, die gerade läuft, an.

Man sieht im TV die Ansagerin auf dem Roten Platz stehen, das Mikrophon in der Hand. Um sie herum tummeln sich in aller Herrgottsfrüh Massen von Menschen, überall ist Polizei. Sie erzählt, dass am Tag vorher schon etwas Merkwürdiges für die Moskauer geschehen wäre. Ein paar Irre hätten dort ihren Müll abgelagert, und nicht genug damit, hätten ein paar weitere Verrückte, diesen Sand oder Schuthaufen genutzt um eine Schiabfahrt zu starten. Werner sieht Breitfuss Schi am Boden liegen, seinen Rucksack, seine Brille. Soeben erklärt ein älterer Mann der Reporterin, dass am Tag zuvor er zufällig vorbeigekommen wäre und sich gewundert hat, dass ein Mann im Schioveral da hinabgeflitzt ist. Viele Touristen seien da herum gestanden, zwei russische Männer hätten Geld kassiert und als der eine der beiden beim ihm gewesen wäre und auf Englisch Kohle verlangt hätte, hätte er diesem frechen Kerl auf russisch geantwortet. Der habe frech zurückgeschimpft und ihn schließlich vertrieben. Das ganze Gerüst habe ordenlich gewackelt. Er habe nur mitbekommen, dass die russischen Behörden das alles abgesegnet hätten, vom Präsidenten wäre die Rede gewesen und von einer Sprungschanzen. Er habe sich an den Kopf gegriffen und habe bei Gelegenheit fotografiert, leider nicht die Täter. Nun wendet sich die Dame erneut dem Schauplatz zu, man sieht den ganzen Platz noch einmal, begreift, welch ein Dreck da liegt und dann schreitet die Dame zu dem Fleckchen, wo man tagszuvor die Leiche entdeckt hat. Die wäre jetzt bereits wegtransportiert worden, die Kriminalisten würden sie bereits untersuchen. Auf jeden Fall betont sie, würde man einen Herrn suchen, den Hauptverdächtigen, und im Fernsehen ist ein Phantomfoto zu sehen, das Herrn Breitfuss ziemlich ähnlich schaut.

Das Telefon läutet und Werner nimmt ab.
Werner: Ja…ich weiß es…ich bin nicht blind…sie bringen gerade den Bericht im Fernsehen…ja…was soll ich tun…ich muss noch einmal mit denen reden…der Breitfuss hat erklärt, dass er mit dem Mord nichts zu tun hat…auch dieser Sergej nicht…sollen nette Leute gewesen sein…Was? Er soll das Land verlassen? Die fliegen morgen fort…darauf habe ich keinen Einfluss…von mir aus…sollen sie machen was sie wollen…ich sag nur…die österreichische Regierung wird protestieren, wenn man einen, ihren Vertreter, so bloß stellt…Beschatten? Wir beschatten doch den Kerl rund um die Uhr… ihr wisst doch gar net wie gewifft der ist…und erst recht der andere…nein, der ist uns auf und davon…nein, vor dem Frühstück…wir dachten alle, der isst vorher noch…hat er aber nicht gemacht…irgendwo hat er sich auf russisch bewirten lassen…. Was, ein paar Bilder habt ihr doch? Von diesem Sergej? Und? Nicht vorbestraft? Kleiner Dieb und Betrüger, weiter nichts…ja, da kann ich euch auch nicht helfen…der Breitfuss und der Weber fliegen morgen ab so viel ich weiß…dann seid ihr die los. (legt auf)

1.GdM.: Was gibt’s Chef?

Werner: A Katastrophe…die sind mächtig angefressen auf uns und erst recht die beiden…wollten wissen, was die schon wieder ausg’fressen haben… wo sind die jetzt?

2.GdM.: Die schlafen…war doch eine gute Idee, denen einen Computer zu borgen. Jetzt wissen wir, was sie die ganze Zeit treiben…

Werner: Das weiß ich auch so…lauter Blödsinn, wenigsten sitzen’s mehr und rennen nicht mehr so herum…hast dem Sänger die Spiele genau erklärt?

1.GdM: Bin ja net dumm…die Frage ist nur, ob dieser andere…der mit seinem Toupet in der Lage ist, des Spiel zu begreifen…der kapiert ja gar nichts.

2.GdM.: Ausgemacht ist es, und da hat der Herr Weber zugestimmt, dass er dem Herrn Breitfuss schön langsam den Computer zeigt…so gewinnen wir Zeit…die zwei Kerl können wir doch in Moskau net auslassen.

Werner: Wenn der irgendwo erkannt wird, verhaftens den noch…die Leute haben das Phantombild gesehen.

1.GdM: Das war er in Natura, wie er leibt und lebt, nur noch etwas hässlicher….was steht noch an heute…auf der Tagesordnung?

Werner: Ich wird noch einmal mit denen reden müssen…denn morgen sind die zwei eh fort…die Russen werden sich freuen…

2.GdM.: Bin schon auf die Chinesen g’spannt…wie die reagieren werden, wenn die einreisen…

Werner: Gar nichts werden die Russen sagen…denn das habe ich denen auch vorgeschlagen…dass sie nichts verlautbaren lassen…sonst lasses den nicht herein.

2.GdM.: Auch wieder was Wahres dran…nur so dumm san die a net…die Chinesen werden des bald überrissen haben…und bis dahin…

Werner: …werdet ihr euch um die beiden kümmern! Na, schaut’s mich nicht so komisch an, dafür seids ihr ja da.

1.GdM.: Das soll wohl ein Scherz sein, Chef.

Werner: Nein, du sitzt während des Fluges neben denen und unterweist sie…so ein Getrampel im Flugzeug hält der Käpnt net aus…es fliegt übrigens dieselbe Crew wieder…du kannst dir vorstellen…wie die begeistert sind.

2.GdM.: Danke… wenn ich nur an die Sauferei im Flugzeug denk.

Werner: Nichts da…getrunken wird nur Alkoholfreies, kein Alkohol, verstanden, für alle. Und beschäftigt werden die Herrn…mit irgendwas, was is mir egal.

1.GdM.: Und diese Komische da, diese feine Dame mit ihren Stöckelschuh…der alles runterfallt?

Werner: Die ist mir egal…die ist harmlos…auf die kann man sich verlassen. Die schaut nur in ihre Modemagazine, schaut sich fesche Männer an, die lässts in Ruh...die macht nix.

2.GdM: Und wenn doch? Was machen wir nur?...wir brauchen Instruktionen?

Werner: Seid ihr von allen guten Geistern verlassen…das ist eine, eine einzige!

2.GdM.: Ja, aber eine Frau…die sind die allerärgsten…die soll man net unterschätzen…ist schon gut, ich habs nur g’sagt…denn später heißts. Ja, warum habt ihr die net bewacht, beobachtet rund um die Uhr.

Werner: Also gut, ich werf gelegentlich ein Auge auf sie…aber ihr beide da…ihr bewacht die zwei Idioten.

1.GdM.: Das sind Beamte…versündige dich nicht an der Beamtenschaft, Werner…die können dir nicht die Hand reichen.

Werner: Die zwei schon…mit denen werden wir fertig.

2.GdM.: Wenn’st meinst,…wenn’st selber fertig bist…wenn ich an den Russen sein Gesicht gestern denk, wie der Weber das Aliengesicht g’malen hat…der hätt das sicher net glaubt, wenn ich ihm des vorher erzählt hätt...der hätt mich für verrückt g’halten…der hat g’schaut und die anderen auch…zwei solche…was sag ich…Dummköpfe sind das keine mehr…was ist die Steigerungsstufe von Dummkopf, Werner?

Werner: Was gibt’s?...Nix…gut…ich muss weg und ihr zwei da…ihr kümmerts euch endlich um die beiden…habt ihr vergessen, wer ihr seid?

Werner geht.

1.GdM.: Jetzt geht er…und du meinst, der schafft die? Ich wett mit dir…dass er sich noch grün und blau ärgert… über die… nichts sagen…ist auch recht…die Chinesen werden sich freuen…wenn ich mir vorstell…

2.GdM.: Ich stell mir nichts vor…ich hab grad die Liste von Geschenken durchgelesen für China…ich sag nur eines…das buddhistische Christkind wartet.

1.GdM.: Was? Zeig her…(liest sich das durch) …das kann ja heiter werden…des dürfen wir den chinesischen Behörden net erzählen…die bringen uns um… weiß der Werner davon...ja?…nein?…ich weiß net…ich kann nur sagen…mir hat das Beschatten schon gereicht…wir haben den ganzen Tag nur gelacht…denen wird das Lachen vergehn…aber was solls…das sind die Beamten…

2.GdM.: …du meinst die Politiker…die schicken solche Vogelscheuchen herum…

1.GdM.: …hast recht. Was machen’s jetzt?…außer Schnarchen….

2.GdM.: …na der eine da…der kleine ist schon munter…dem fehlen halt seine Schi…und der andere schläft noch (zeitgleich sind man in der Überwachungskamera Breitfuss in seinem Zimmer stehn im Pyjama und Weber im Bett liegen, schnarchend)
Breitfuss zieht sich an, ist nach wenigen Minuten fix und fertig und marschiert zur Tür, sperrt auf und geht hinaus und klopft bei Herrn Webers Tür an. Es rührt sich nichts, Breitfuss klopft lauter, wieder nichts…Breitfuss kriegt einen Zorn, weil er denkt, Weber schläft, was ja auch stimmt, und fängt an, auf die Tür zu schlagen wie ein Wilder. Nichts tut sich, da tritt Herr Breitfuss gegen die Tür, und vis a vis geht die eine Tür auf und ein Herr im Pyjama erscheint, schaut, was da los ist. Dieser schimpft etwas auf Russisch, was Breitfuss nicht versteht…

Breitfuss: Sakra…was is…was klotzens mich blöd an… (während der andere laut schimpft und immer lauter wird)…werd doch noch einen Freund aufwecken dürfen…eine guten Freund (laut und betont zu dem Russen)…w.e..cke ich…hieeer auf! (stinksauer)

Weber (plötzlich in der offenen Tür, grantig, im Schlafrock): Was? …Was haben sie jetzt g’sagt? Ich…bin ihr Freind…ihr bester Freund…und mich wecken's durch so an Krach auf?…Fehlt ihnen da oben was in der Birne?

Breitfuss (winkt ihm zu, beschwichtigend): Sans still…net so laut…ich…ich bin einer Sache auf der Spur.

Weber: Ja…aber auf der falschen Spur…ich schlaf nämlich noch…falls sie das noch net bemerkt haben…und jetzt gehns sie….

Breitfuss (winkt wieder): Scht….scht…leise…so sans doch leise, Herr Weber…das muss ja kaner mitkriegn.

Weber: Was? Leise soll ich sein…sie treten mitten in der Nacht gegen mei Tür…und dann fuchtelns mit den Händ herum und schreins, dass …ich…leise sein soll…ich glaub…sie wissen nicht welchen Tag wir heut haben…(laut) an Feiertag hab’n wir…da will ich mich ausschlafen…

Breitfuss: Ich verstell mich doch…des haben’s doch selbst g’sagt…wir arbeiten (leise) doch an ein und derselben Gschicht zusammen…

Weber: Wir arbeiten zusammen? Kann mich net erinnern…dass sie jemals was g’hakelt hab’n…ja,…in Wien da…die letzten paar Tag…da sans von uns eing’schult worden…aber g’hakelt wie ich eina…ich hab heut Nacht wegen ihnen da a Sitzung g’habt mit dem Werner….beinhart hab ich sie da raushauen müssen…und jetzt lungerns do herum…vor meiner Tür… weg!…was machen sie a do?…

Breitfuss: Sagen’ muss ich ihnen was…

Weber: Ich auch…und wissen’s was…was Freundliches ist des net…Gute Nacht, Herr Breitfuss (will die Tür zumachen, der eine Russe steht noch immer und schau den beiden zu, zu ihm jetzt Weber)…was ist …G’scherter…hast noch kane Wiena g’sehn…wir unterhalten uns immer so….(klopft Breitfuss auf die Schulter) goood friends… friends (grinst und Russe verschwindet, Tür schließt sich) Jetzt habe ich sie gerettet…und das schon zum dritten Mal…

Breitfuss: Zweimal…sans Herr Weber…

Weber: Na, dreimal…denn gestern haben’s nix g’wusst…den Draken net von an Tarnkappenbomber unterscheiden können und dann später …beim Werner net g’wusst was a Maus is…

Breitfuss: Ich kenn mich mit de Viecha aus!…

Weber: Wirklich? Dann zeig ich ihnen was?...Wissen sie, was ein Wurm ist?

Breitfuss schaut ganz verdutzt drein und sagt nichts, Frau Knackal steht plötzlich zur Überraschung der beiden Herrn vor denen.

Knackal: Aber ich weiß es, Herr Weber…der Wurm der sitzt im Apfel drin…hihihi…

Weber: Gut gelacht, schönes Fräulein, woher haben’s diese Weisheit?

Knackal: Wieso Weißheit? Bitte…ich bin gar net weiß…wieso Weißheit (schaut sich an, Minirock und Bluse haben eine andere Farbe)

Breitfuss: Schauns Frau Knackal…der Herr Weber meint halt…dass net weiß san…sondern klug….

Knackal: Ah so? Ja, klug war ich schon immer…also diese Würmer hocken in den Äpfel, in den Kirschen…in den Marillen…

Weber: In der Banane…

Knackal: Nein, Herr Weber…da muss ich widersprechen…da sind’s nicht.

Weber: Meiner schon…der ist nämlich überall….wollen's ihn sehn?

Knackal: Jetzt? Igitt,…nein…ich hab jetzt grad beim Frühstück einen Apfel gessen…nein…einen Wurm mag ich net…

Breitfuss (gemein): Nur so einen winzig kleinen…(zeigt ihn ihr mit einer Hand)…nur so klein!
Knackal (verzieht das Gesicht): Ih…puh…da wird mir schlecht…

Breitfuss: …der Herr Weber hat nämlich einen….

Weber: …zwei habe ich und ein Pferd…

Knackal: …ein Pferd? Da drinnen in ihrem Zimmer? Jöh, das möchte ich sehn…ist des noch jung?

Weber: Kommens rein…(zur Knackal….und zum Breitfuss) Was wolln sie da?

Breitfuss: …na des Pferd…oder sollten sie uns wieder einmal verschaukeln?

Weber: Ich? Bitte, gnädigste Frau Knackal….nur weiter kommen (Breitfuss schreitet hinterdrein, drängt sich hinein, Weber schließt)

Knackal: Schön haben sie's da…Herr Kollege(bewundert Webers Unordnung)…da war’s in Wien ja furchtbar…immer diese Ordnung…einfach alles zusammengeräumt…schrecklich…(geht herum im Zimmer und schaut sich um)

Weber: Was ist jetzt, Herr OGD…was wollns mir sagen...weswegen habens vorhin so getrampelt gegen meine Tür.

Knackal (hat das gehört und begreift, kommt näher): Ah, sie warn das …Herr Breitf…Herr OGD?…das hätt ich mir fast denken können…da unten sind die Leute zusammeng’laufen…der Kellner hat g’schaut…wegen des Krachs…da bin ich aufgestanden vom Frühstück und wollt schaun…wo sie bleiben…

Breitfuss: Und was gibt es heute…Frau Knackal?…

Knackal: Wie meinen sie das Herr OGD?

Breitfuss (laut): Zum Frühstück…wieder diesen österreichischen Fraß oder endlich mal was richtig Russisches?…

Knackal: Bitte, sie haben doch g’sagt…sie wollen das net.

Breitfuss (eindringlich): Hiermit sag ich es noch einmal laut und deutlich…ich brauch in der Früh meinen Wodka…

Knackal: Ohjegal…des gibt’s net…nur kontinentales Frühstück…

Breitfuss: Was soll denn des sein? Kontinental…san die Russen narrisch worden…Kaviar muss her…diese Fischeier…diese Fisch…de warn gut vom Leonid…

Knackal: Na …ich hab halt für…

Breitfuss: Für wen? Sagns ja net, sie haben für uns alle bestellt…Marmeladekipferln mit diesem grauslichen Milchkaffee…

Knackal: …für mich ein Kontinentales Frühstück…

Breitfuss:…Wodka und Ei, Speck und diese Fisch…

Weber hat in der Zwischenzeit den Computer eingeschalten gehabt und ist fertig, stolz verkündet er: Und wer…von ihnen will jetzt den Wurm sehn und des Pferd?

Knackal: Was des Pferd? Ich hab des nirgendwo gefunden.

Weber (stolz): Das ist da drinnen…neben zwei Würmern…

Breitfuss (als echter Experte): …und was mache diese Viecha da drinnen?…

Weber grinst

Breitfuss: Sie haben uns wohl schon wider an der Nase herumgeführt…aber des sag ich ihnen….

Weber: Da kommen's doch her…ich habe gestern mit dem einen geredet…der Werner hat mir den Computer g’schenkt für die ganze Reise….

Knackal: …und da drinnen ist ein Pferd? Ein ganzes?

Breitfuss: Na a halbes wird’s sein…

Weber: Und zwei Würmer…denn die brauchen wir zum Beschatten…gestern hab ich ja den Werner ausgefragt…so hinterrucks…der hat des net mitgekriegt.

Knackal: Ja?

Breitfuss: Wieso erzähln sie nix…de Knackal weiß doch von nix…sie haben doch diese Fetzen gekauft…gestern mit dieser komischen Fuchtl da.

Knackal: Wen meinen sie denn?

Weber: Sie…bestimmt net…wir haben gestern…Frau Knackal…wie soll ich sagen…sagn sie es ihr (Breitfuss steht da und druckt so herum…Weber schweigt ebenfalls)

Knackal: Is was g’schehn?...wirklich? Jöh…des freut mich…dann wird es endlich spannend…puh…des war gestern ganz schön anstrengend…diese Komische da…hat mich in jedes blöde G’schäft g’schleppt…dann hat sie mich g’fragt…(sagt das betont lächerlich)Schatzi…was willst dir den hier kaufen?...(normale Stimme)…entsetzlich…diese Russen haben kein anständiges Gewand…dabei habe ich mir die Augen ausg’schaut nach einem schönen Alienkleid…die hat nicht locker lassen…können sie sich das vorstellen…mir haben die Beine schon weg getan…und die hat noch immer g’sagt…Schatzi…da vorne ist noch ein schönes G’schäft…

Breitfuss (verlegen): Wir müssen ihnen was gestehen…Frau Knackal und ich ihnen Herr Weber…

Weber: Da bin ich aber g’spannt…

Breitfuss: Ich hab die beiden vom Geheimdienst belauscht.

Knackal (macht einen Aufschrei): Ah…des wissen’s schon?

Breitfuss: Was…was wissen wir schon?

Knackal: Das hätt ich ihnen net sagen solln…der Herr Österreicher…hat…

Weber: Was…der Herr Österreicher weiß davon…das ist ja entsetzlich…

Breitfuss: Wieso?...des ist doch super.

Weber: Wauns der weiß…weiß es die ganze Regierung…

Knackal: Was denn?

Breitfuss (winkt und gibt das Zeichen leise zu sein, flüstert): Gestern bin ich noch einmal mitten in der Nacht munter geworden…und was glauben’s…was ich g’hört hab…die stecken alle unter einer Decken…

Knackal: Net möglich…und unter welchen?

Breitfuss: (leise) …der Werner ist ein Doppelagent…

Weber und Knackal (zusammen): Unmöglich.

Breitfuss: Doch…wenn ichs ihnen sag…der hat noch gestern mit dem einen Geheimagenten g’sprochen…des sind alles Doppelagenten…

Knackal: …aber…wenn der Herr Österreicher das weiß…

Breitfuss: …ist er eben auch einer…

Weber: Das ist a Bledsinn…der weiß des…und lässt sie in Ruh…der will sie schnappen…alle drei, das ist doch klar.

Knackal (beichtet): Die wollten uns alle beschatten…hat der Herr Österreicher mir gesagt…und jetzt…bitte…was suchen die?

Breitfuss: Das ist doch klar, was die suchen…de Ufos und die Außerirdischen…wie die Russen….

Weber: …und denen werden wir die Suppe versalzen…und darum habe ich gestern bei dem supertollen Eurofighter russischer Version…dem Herrn OGD den Vorschlag gemacht…wir spionieren hier ein wenig herum…

Knackal (springt vor Freude in die Luft): Super ist das…und ja…und wie machen wir das…ich mein…das Spionieren?…

Weber: Das ist ganz einfach…der Werner war gestern so blöd…dem hab ich erzählt…dass wir die Russen ausspionieren…in Wirklichkeit schaun wir ihm auf die Finger…

Breitfuss: …und den beiden anderen…die waren ja von Anfang an verdächtig…wer sitzt da hinten und spielt um ein paar Sackerln Mozartkugeln. (Weber hustet, Breitfuss kriegt nichts mit) haben dann dieselben…Mozartkugeln ausg’fressen…wie sich das gehört für richtige Agenten…

Knackal: Bitte.. .ich versteh nix…bin ich so dumm? Die haben Mozartkugeln gegessen im Flugzeug…meine Mozartkugeln?…

Breitfuss: Was heißt ihre? Ich hab auf der Toilette ein Sackerl vergessen…

Weber: Das hab ich g’funden…

Knackal: Sie? Was machen sie mit meinen Mozartkugeln?…die hat mir der eine Beamte beim Schalter zugesteckt…er hat so viel übrig…damit der Putin net zu viel kriegt…hat er g’meint…weil das ja a Gemeinheit ist…dem so viele Süßigkeiten zu schenken…was hat das jetzt mit den Agenten zu tun…und (lauter werdend) und wo ist das Pferd…Herr Weber…ich seh keins…und die Würmer?…

Man sieht die beiden streiten wegen der Mozartkugeln und weil sie glauben, dass der Herr Weber sie zum Narren gehalten hat…das Bild wird immer kleiner und man sieht im Vordergrund Herrn Klaus im Weihnachtskostüm stehen.

Klaus (im Weihnachtskostüm und darunter lauter Waffen, zeigt sie her): Wenn sie glauben, dass es mit dieser Zoologie vorbei ist, dann haben sie sich allerdings geirrt…die Geschichte hat mit Tieren angefangen und endet mit Tieren…wollen wir hoffen…dass die lieben Leute von der MA 2412 diese Tierchen auch finden…mir kann es ja egal sein…ich bin jetzt ein Kriminalbeamter der Wiener Polizei (zeigt einen Ausweis her) und ich verrat nur so viel…viel spannender kann es nicht mehr werden…höchstens verrückter…(Klaus verschwindet wieder, man sieht die drei furchtbar streiten, plötzlich halten alle inne, man hört von draußen eine männliche Stimme auf Russisch rufen, der Mann beschwert sich über den Krach…niemand versteht etwas)

Knackal: Was hat er g’sagt…der Herr da draußen?

Breitfuss: Na, sind sie unsere erste Sekretärin oder net…was will er…

Weber: An Krach will er…(noch lauter) …na denn kann er haben…

Knackal: Herr Weber…ich wollt doch nur des Pferd sehen.

Weber: Da ist es…mein liebes Kind…ein trojanisches Pferd.

Breitfuss: Was? Des gibt’s wirklich? A trojanisches Pferd. Woher kommt des?

Weber: Aus Troja…darum heißts auch trojanisches oder Trojaner.

Breitfuss: Und wo ist des?

Weber: Da drinnen… (zeigt stolz auf seinen PC) da hat’s der Werner gestern eing’sperrt, hat er mir erzählt…damit wir besser die Russen beobachten können…in Wahrheit…liebe Herrschaften…machen wir es umgekehrt…wir bespitzeln de…mit unserem trojanischen Pferd.

Knackal: Und was machen wir mit den Würmern?

Breitfuss: Na, die stecken wir dem Oberdoppelagenten…in den…in…

Weber: Nix do…das sind Viren…verstehn sie…Viren…de schleusen wir denen ein…so wie der Werner des uns zeigt hat…dann sind wir so richtige Hacker.

Breitfuss: Was Hakler?

Weber: Hacker…wir hacken…Herr Breitfuss…hakeln können sie nimmer erlernen…aber hacken…ins Computernetz hacken wir uns ein…und nehmen die alle aus.

Breitfuss (begeistert): Die zerreißen wir in Tausend Stücke…die ganzen bespitzeln wir von oben bis unten…bis schwarz werden…

Knackal: …und warum?...ich versteh net warum? Haben die uns was getan?

Weber (grinst und sucht am Bildschirm herum)

Breitfuss: Wir beschatten sie alle (voller Begeisterung)…die gesamte Regierung…

Knackal: Überall…wohin wir kommen? Ui…das ist aber furchtbar…des is ja a Arbeit…

Weber: Na…des is a Vergnügen…und dem Herrn Breitfuss hab ich gestern verordnet….dass er sich verstellen soll…net viel…

Knackal: Verstellen? Sie…können sie das?

Weber: Bled soll er sich anstelln!

Breitfuss (grinst): Ja...des war a gute Idee…denn das hab ich ja gestern g’macht. Darum weiß ich ja…dass die beiden über uns g’redet haben…übern Werner…die haben zusammengehalten…alle drei…(zu Weber) das hat g’wirkt…des Blödstellen…

Knackal: Und was soll ich bitte tun? …mich blöd stellen?...Pfui…des tu ich aber net…Herr Weber…sagn sie ihm …dass ich das nicht mach…

Weber: Nur a wengerl… bei den Herrn da…de fragens aus…wie wir…

Knackal: Und worüber?...ich mein…ich muss doch wissen..worums geht?

Breitfuss: Des wissen wir doch net…das sind Doppelagenten…wir müssen die Regierung warnen…

Weber: Welche? Die russische sicher net…die ist bereits in Alarm versetzt worden durch ihre Blödheit…

Knackal: Ja…aber fesch war er schon…

Breitfuss (glaubt, dass von ihm die Rede ist…er mit seinen Schi)

Knackal: Doch net sie…ich mein der Präsident…wie der dreing’schaut hat…

Breitfuss: Der Präsident…?

Knackal: Ja…und ein Geschenk hat er uns alle gegeben…und auch eines für sie…wartens ich hab’s im Zimmer…a schöne Uhr.

Breitfuss: Und die Würmer und …des Pferd…des wollen’s verpassen?

Knackal: Igitt…wenn ich an die denk…wo haben’s die denn versteckt…

Weber: …im Computer…wartens ich finds nur net…das eine ist ein Trojaner…das andere sind zwei Würmer…zwei Viren…

Breitfuss: Und darf man fragen…was des ist?

Weber (entsetzt): Sie …kennen kane Viren? Wans krank san, an Schnupfen haben…dann haben’s Viren…und der Computer da…hat des auch…

Knackal: Der hat jetzt Schnupfen und ist krank (hält sich den Bauch vor Lachen)

Weber: Da sind zwei …drei Viren…mit denen wir die Doppelagenten fassen.

Breitfuss: Fragt sich nur…waun sie de finden…und wie sie de außer kriegen…

Weber (zeigt stolz seinen USB-Stick): Ein echter Agentenfänger ist mit allem ausgerüstet…der wird in den nächstbesten Computer gesteckt und dann ist der Virus oben.

Breitfuss: …und dann haben wir sie…sagen sie mal (zu Herrn Weber)…was ist den das für ein roter Strich da auf der Seite?

Knackal: Ja? (zeigt sich sehr interessiert) sind sie da in den Farbtopf gefallen…ich mein der Computer?

Weber (stolz): Das muss so sein…nur das alle des wissen…des ist unser Schutz…unsere Rettung…auf den können wir uns verlassen...sollte mal der fehlen…müssen wir das dem Werner sagen…hat er g’sagt…sonst funtkioniert net der Virus…

Knackal: Aha…und der Dingsda…ich mein…wo ist des Pferd…ich seh keinen Kopf…wieso heißt das Trojaner?
Klaus (überraschend da): Das ist doch sehr einfach…Frau Knackal…
Bei der Belagerung von Troja durch die Griechen hatte der Odysseus eine wunderbare Idee.

Knackal: Was machen sie schon wieder und wie sie ausschaun…in dem dunklen Anzug (verdreht das Gesicht) pfui…und wer ist der Odysseus oder wie der geheißen hat?

Klaus: Ein griechischer Held wie Agamemnon oder Paris, der die schöne Helena verführt hat…

Knackal: Also von so schiachen Weibern will ich nix wissen…und der muss ja blöd sein…wenn der sich…

Klaus: …verführen lässt…ja, das haben die anderen Griechen auch gesagt...darum sind sie ja in den Krieg gezogen…und haben Troja belagert …dann hat unser Held dieses Pferd gebaut aus Holz und sich so in die Stadt geschwindelt…

Knackal:…ich mein…der spinnt der Klaus…schaun sie sich den an…jetzt hält er uns noch a Stunde über Geografie…wir reden hier von Viren…von Viren…das is a Krankheit.

Klaus: Das war…Geschichte…und diese Viren da…sind ja diese lieben Tierchen…

Knackal: Was hat er g’sagt…die Tiere wären Viren…wenn ich Schnupfen hab…habe ich einen Wurm in der Nase sitzen oder ein Pferd…

Klaus: Symbolisch gesprochen…symbolisch…

Knackal: Na…was sag ich…ich glaub…der spinnt wie die anderen beiden.(Weber und Breitfuss sind über den Computer gebeugt)…wie gut…dass ich net erwähnt hab…dass die beiden Geheimagenten die beiden ausspionieren…bin ja net blöd und erzähl das…aber der Werner…der ist später gekommen…der könnte (überlegt laut)…der könnte wirklich ein Doppelagent sein…naja…mir glaubt hier sowieso keiner…aber ich wird meine Augen und Ohren offen halten…und ich …wird mich bestimmt nicht blöd anstellen wie diese beiden da (sieht die beiden ziemlich vertieft. Weber hält die Maus in der Hand, Breitfuss ist begeistert) also…wenn sie mich fragen…haben die ja einen Vogel…und zwar alle.


Kap.9) Das Geschenk


Knackal steht wieder im Büro und hält die Fernbedienung in der Hand, (es ist bereits nach der Rückkehr von der Reise)

Knackal: Na, was sag ich…das ist ein Superfilm…wartens nur...den hat sich der Kopierfredi gekauft, 5000 Stück hat er davon den Wiener angedreht…in seinem Büro…die sind Schlange gestanden, wie sie erfahren haben, dass er den Film etwas billiger her gibt. Wir haben jeder drei Stücke gekriegt. Einen zum Frühstück um 9 Uhr als Morgenmeditation, einen nach dem ergiebigen Mittagessen statt einem Mittagsschläfchen, wer von uns Beamten schläft denn um die Zeit, und einmal noch nach der nachmittäglichen Kuchen und Kaffeepause. Ich muss sagen, wir haben uns natürlich alle sehr verändert durch diese Reise… Herr Weber meditiert wie der Herr Breitfuss…das heißt der hakelt wieder einmal nichts…nur ich bin fleißig…ich habe mir jetzt den Film…wartens…genau …dreihunderteinundvierzig Mal angeschaut…und der war immer lustig…sie auch…ach so…sie haben ja noch net den Rest gesehen…da haben sie ja das Wichtigste versäumt…ich habe als Abschiedsgeschenk vom…mehr darf ich net verraten etwas geschenkt bekommen und ich sage nur sajonada…der eine Japaner, der war so süüüüüüüüß, ja…der hat mir was in den Computer eingebaut…damit es so ausschaut, wie wenn der was tut…ich meine…dass der endlich tut…was ich will…also wenn ich mich wieder einmal vertipp und der tut nichts, dann schreibt er mir da was in ein kleines Fenster…dann weiß ich, wo ich draufdrücken kann und ich sag dann was hinein…hören sie…(laut sprechend komisch) Knackal! Ich bin die Knackal…sehen sie, wie der reagiert…der kann sogar Stimmen einfangen…jetzt will ich aber, dass sie den Film weiter anschauen…und dieser Mistkerl da (nimmt eine Modezeitschrift und wirft sie wild auf den PC) der geht schon wieder nicht…meine Freundin…die Psychotherapeutin hat gemeint…das soll ich immer machen…da reagiere ich mich ab…kostet nix…der Computer…ist von der Regierung…ein Gastgeschenk…ich weiß gar net von welcher…wartens…ah hihihi…das war ja unsere eigene…na, die waren ja entsetzt, weil es die Aliens tatsächlich gibt, und zwar mitten in Wien und überall fliegens herum…da habe ich dann diesen …(haut wieder drauf) …so geh endlich…(freundlich) diesen lieben Computer gekriegt und der Masurati oder Masurotu…hat mir dieses Programm eingebaut…(grinst) …hm….(lächelt)…

Man hört plötzlich eine Stimme aus dem Computer: Bitte roten Knopf drücken (immer wieder…)

Knackal: Wo …ist da ein roter Knopf…auf der Tastatur is nix rot…was der da redet…uih…ich muss auf den Bildschirm schauen und dieses Dings da …dieses Tier nehmen…die Maus…ah…so geht’s…ja…da kommt was.

PC: Bitte die Entertaste drücken…bitte die Enter…

Knackal: Wo war denn die nur…na probieren die wir aus…jöh…das hat geklappt…(man hört ein Geräusch)…der Film läuft wieder…nein…wie der Herr Breitfuss und ich…das dürfens aber nicht weiter erzählen dem Medwedew das Geschenk überreicht haben….hihihi…das war köstlich…und dann ist noch dieser Herr Klaus aufgetaucht…und alles…einfach alles…war…ja was war da eigentlich…ich hab’s…so urkomisch…nur die Russen…die warn etwas anders…das ist mir aufgefallen…zuerst haben die immer so blöd geschaut…dass ich mir dacht hab…die haben da nix im Schädl…kriegen gar nichts mit…haben nur in die Ferne geschaut…und dann ist der eine Soldat oder…nein, der eine Geheimagent da gestanden und hat gelacht…hihihi…das war urkomisch…und in den Nachrichten haben sie es gebracht…im ganzen Land…welches Geschenk angekommen ist…jetzt dreh ich ein bisschen lauter…ich kenns schon…ich schau mir das schon zum fünfhunderttausends…vierzigsten Mal an….und jedes Mal muss ich bei dieser Stelle lachen…sie auch?

Wieder in Moskau, es ist der letzte ganze Tag, am nächsten Tag am Nachmittag ist Abreise. Der Tag ist eigentlich schon fix verplant, doch es kommt wieder mal anders. Kurz nach dem Frühstück, es ist halb elf. Herr Weber ist in seinem Zimmer und muss fleißig arbeiten…am Computer…während Herr Breitfuss andere Ideen im Kopf hat…
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Man sieht den Gang, den Lift, der meist zu ist, gelegentlich einen Touristen mit einem Koffer, ansonsten ist der Gang leer, nur die Zimmer und die verschlossenen Türen. Doch horch…leise geht eine Tür auf, zuerst nur ein Spalt, jemand schaut heraus, man sieht noch nicht, wer es ist…jemand starrt... man hört ein Geräusch…langsam öffnet sich diese Tür, vorsichtig…Herr Breitfuss hat sich versteckt…und schleicht hinaus (auf recht komische Art) schaut links und rechts…schleicht zum Lift…und drückt schnell auf die Taste…er ruft ihn…zappelt schnell zurück…schließt die Tür. Dann das gleiche Spiel, die Tür öffnet sich langsam und leise, er steckt den Kopf heraus und schleicht, zieht etwas Langes nach…es sind die Schi für den Präsidenten in goldenen Papier eingewickelt. Darüber hat er eine Decke geschlungen, die er im Zimmer entwendet hat…fast bei der Lifttür dreht er sich wieder um…soeben geht die Lifttür auf…und er erschrickt, der Lift ist leer, niemand ist drinnen….er huscht schnell hinein…schaut…ob ihn jemand gesehen hat. Der Lift schließt sich, Breitfuss schwitzt und wischt sich den Schweiß von der Stirn…und ächzt und stöhnt im Lift…dieser bleibt stehen, weil er unten angekommen ist. Die Tür ist offen…vorsichtig späht er bei der Tür hinaus…dort draußen sind viele Leute…bei der Rezeption ist man beschäftigt…und hat keine Augen für ihn…er hat nur ein großes langes Paket, eingewickelt in die Decke…er schleicht und versteckt sich an jeder Ecke…beobachtet alle…als ihn jemand antupft, zuckt er erschrocken zusammen, Frau Knackal steht neben ihm. Breitfuss gibt ihr ein Zeichen still zu sein, doch sie fängt zu reden an, obwohl sie verstanden hat, was er will.

Knackal: Sie?... Herr OBD?…was machen’s da für Faxen…wieso so still und wo wollns denn hin?…

Breitfuss (raunt ihr leise zu): Sie…sehn mich net…sans still…

Knackal: Na freilich seh ich sie…was haben’s da versteckt?…

Breitfuss: Verstell'n sie sich…schauns ob die Luft rein ist…ich spionier…

Knackal: Ah so…und weshalb schleichen's dann mit der Decke herum?…haben’s darunter jemanden versteckt?…

Breitfuss winkt, still zu sein, beide stehn und warten…an ihnen huschen die Touristen vorbei, einige sehn sie und schaun die beiden komisch an.

Knackal: Brauchens a Hilfe…warum sagen’s das net gleich?….wartens…wir …schleichen uns dort drüben zur Tür.

Man sieht die beiden mit den Schi herum schleichen, Frau Knackal vorne und Herr Breitfuss hinten, dazwischen die Schi, mit den Händen getragen…so versuchen sie aus dem Hotel zu gelangen…man bemerkt sie und schaut sie an…Herr Breitfuss tut, als würde ihn das Ganze nichts angehen und als ob Frau Knackal nicht zu ihm gehören würde. Das letzte Stück rennen sie hin zum Ausgang, doch sie haben nicht die Rechnung mit den anderen Gästen gemacht. Schon glauben sie wieder an der Rezeption vorbei zu sein, macht Frau Knackal einen Aufschrei und Herr Weber steht vor ihnen.

Weber: Ah schon da…und was haben’s heut für a Ladung?…

Breitfuss: Herr Weber…sie san doch a netter Kollege…

Weber: Freilich…darum machen’s jetzt des Packl auf und lassen’s uns
nachschaun, was da drinnen ist…unter der Decken…versteckt.

Knackal: Herr Weber…ich helf ihm nur…wir gehen spionieren…

Weber: …ich auch…(reißt die Decke etwas runter und entdeckt das goldenen Papier) was ist des?…haben’sein paar Goldbarren g’fladert?…

Breitfuss: Das ist a Papier, ein Einwickelpapier…aus Gold…

Weber: Das seh ich…und was is drinnen?…doch net die blöden Schi für den Präsidenten?

Breitfuss winkt ab und wird hektisch, fängt zu raufen an mit Weber, sodass das ganze Papier zerrissen wird und die alten Schi vom Onkel zum Vorschein kommen. Frau Knackal macht wieder einen Aufschrei, da kommen die anderen Gäste herbei. Das Papier liegt am Boden und die Decke. Breitfuss verärgert, fängt zu schimpfen an…die Leute von der Rezeption kommen.

Weber: San sie deppert worden? Wollns uns alle noch mehr ärgern…(zu den Schi)….haben’s die aus dem Museum? …und so an Dreck wollenes an Präsidenten schicken? Wissens, was der mit ihnen macht?...der wird sie lynchen…und der andere, der Ministerpräsident dazu…

Breitfuss (verteidigt sich):…die haben an Altertumswert…die sind kostbar…jeder sammelt gern solche Stücke…

Weber: …und wann er zum ersten Mal oben steht, zerbrechens…wie alt sind die …100 Jahr? Warum schenken’s ihm net gleich was von den Römern, denn die hat’s da nie gegeben…oder an Dinosaurierknochen von der U-bahnstation aus Wien…

Knackal betrachtet die Schi wie alle anderen, der eine Herr von der Rezeption kommt und sagt, dass man die Sachen, gemeint ist das zerrissene Papier und die Decke, wegräumen soll, sind im Weg weil es zu viele Gäste gibt. Knackal nimmt den einen Schi und betrachtet die alte Bindung, Weber kommt hinzu.

Weber: Verrostet ist die ah schon…sag’ns…glaubens wirklich, dass man de jemanden zutraun kann…so a verrostetes Zeug…

Breitfuss (empört): Seid wann rosten Schi…die sind aus Holz… und net aus Metall.

Weber: …und die Bindung…haben’s noch die alten Schischuh dazu, der kommt sonst nicht hinein mit den neuen Schuh.

Breitfuss: Ah so? Die modernen Schischuh passen do net drauf?

Weber: Wie soll er den fahrn der Herr Präsident…ohne Schuh?

Breitfuss (kratzt sich auf dem Kopf): Sagn’s, was sie für ein guter Freund sind…nur…des hättens mir(lauter werdend) schon viel früher sagen solln…(ganz giftig) …dann hätte ich nämlich die alten Schuh von der Mitzitant aus dem Keller mitg’nommen…aber sie…auf sie ist ja kein Verlass…sie mit ihrem Wissen…

Weber: Habens a Problem…wenn nicht…dann kriegens ans und zwar mit mir?…was gehen mich ihre blöden Schuh von ihrer Tant an…wauns net wissen, dass auf an Schi Schischuh g’hören…dann was ich net….kennens überhaupt von dem die Schuhgröße (Breitfuss blickt ihn noch giftiger an, Weber etwas freundlicher zu ihm)…war nur a klaner Scherz…früher hat’s nur a Einheitsgröße gegeben…damit sie’s wissen…und den Mist da…den…

Breitfuss (geht auf ihn los): Was? …Drohen wollens mir…ihrem Chef?

Beide fangen zu schreien an, sodass noch einmal jemand von der Rezeption gelaufen kommt.

Herr: Wenn die beiden Herren so freundlich wären, ihre Sachen nehmen und verschwinden, bitte sehr. Hier sind noch andere Gäste.

Weber, Breitfuss (beide laut): Nein.

Herr: Wie bitte?

Weber, Breitfuss: Nein.

Weber: Mischen sie sich da nicht hinein, wenn ich da mit diesem Wappler da…a kurze Diskussion hab.

Breitfuss (fällt ihm ins Wort): Was heißt Wappler…was san sie…sie …sie zerreißen mir mein schönen Papier…des hat meine Frau um 2 Euro gekauft, um 2 Euro und sie…zerreißen des…des war für den Präsidenten bestimmt …

Beide werden immer lauter, die Leute schauen herum und starren die beiden Verrückten an. Endlich es ist nicht mehr auszuhalten, weil die beiden es immer ärger treiben, tauchen Werner und seine zwei Gehilfen auf. Werner redet beruhigend auf die beiden ein, während die anderen die Leute wegschicken.

Werner: Beruhigen sie sich…wir bringen sie zum ihm…doch jetzt heben’s die Schi auf…und zwar sofort…was sollen die Gäste von uns Österreichern denken.

Breitfuss etwas aufgemuntert durch die lieben Worte Werners, beruhigt sich, letzterer will nur keinen Skandal, doch der ist bereits da. Im nächsten Moment geht die Tür auf und ein paar Polizisten kommen herein gestürmt, sehen die Situation und beschlagnahmen die Schi. Breitfuss kriegt jetzt wirklich einen Tobsuchtsanfall, wütend schimpft er auf alle ein. Während Werner mit den Beamten redet, macht sich Weber aus dem Staub, er hat es seinem Kollegen ordentlich heimgezahlt, Knackal steht daneben und beobachtet, Breitfuss spukt Gift und Galle. Als alle sich beruhigt haben, macht Breitfuss ein paar Schritte weg…denn die Schi sind fort, beschlagnahmt für immer... biegt um die Ecke er und rennt Herrn Klaus in den Weg. Klaus ist im Weihnachstkostüm, und da Breitfuss Sorgen hat, vergisst er die Warnung von Klaus. Sobald er zu sprechen beginnt mit ihm, wird Klaus sichtbar für alle.

Breitfuss: Sie …Herr Klaus…kommen wir gerufen…

Klaus (legt den Finger auf den Mund)

Breitfuss: Sie san meine letzte Hoffnung…können’s net irgendwas tun…für mich…die haben meine Schi für …den Medwedew…und der Herr Kollege Weber…was tun’s so?…was soll ich?…na…reden will ich mit ihnen….rennens net davon (geht ihm hinterher, es ist zu spät, Klaus wird sichtbar)

Klaus: Ich sage es nur ungern…sie werden das bereuen…Herr Breitfuss…

Breitfuss: Könnens uns net helfen…mir…der Präsident soll seine Schi kriegen…

Klaus: Sie meinen…ich soll ein wenig Weihnachtsmann spielen…das goldene Papier ist ihnen net gut gestanden…aber damit sie eine Ruh geben…ich kann sie beruhigen…ihr Wunsch wird erfüllt….und auch meiner…


Breitfuss (rennt ihm nach, Klaus wird schon von einigen bemerkt, Breitfuss bückt sich, kniet sich nieder vor ihm): Bitte…tun’s irgendwas…nur tun’s was…damit sich der Herr Kollege Weber ärgert…und ich zu meinen Schi komm.

Klaus: Die Schi kann ich ihnen nicht zurückbringen…doch ich könnt sie jemanden vermachen…sind sie damit einverstanden?…

Breitfuss: …ist mir egal…die dürfen meine Schi dort nicht haben (man sieht einen Russen neben Werner mit den alten Schi in der Hand, sie reden miteinander)

Klaus: Sie überlassen alles mir… (will abgehen, Breitfuss hindert ihn daran)

Breitfuss: Was ist?

Klaus: Schon erledigt…die Schi sind schon eingetroffen…

Breitfuss: Wo? Der hat die doch noch da vorne…

Klaus: Wollten sie nicht dem Präsidenten eine Freude bereiten…nun, das haben sie jetzt getan…

Breitfuss: Ich versteh nur Bahnhof…der hat dort die Schi…

Klaus: Nicht mehr lange…schaun sie her (öffnet seine Jacke, die Waffen darunter sind sichtbar, auch einige Gäste sehen sie, eine Dame fällt in Ohnmacht, die andere rennt schreiend davon)…wenn ich mir nur erlauben dürfte…jetzt zu gehen…man braucht mich (weg ist er)

Breitfuss steht wieder alleine da. Leute kommen angerannt, kurze Zeit später umringen ihn alle. Ein Mann fragt: Wo ist dieser rote Herr, dieser Terrorist mit seinem Waffenlager? Werner kommt mit den Russen und seinen beiden Kollegen und erkundigt sich. In der Zwischenzeit sieht man am Boden die alten Schi liegen, das Papier und die Decke. Alles verschwindet ganz schnell, niemand hat irgendwas bemerkt, nur Klaus steht ganz in der Nähe und grinst sich eines.

Breitfuss: Sie, was soll des…was ist das für eine dumme Rederei…a roter Mann…wir san in Russland und net bei den Indianern…(man redet auf ihn ein und Breitfuss hält sich die Ohren zu)

Knackal (ist abseits gestanden und hat alles mitbekommen, dass Klaus die Schi weggezaubert hat): Ui jegerl, des wird schlimm…wenn des rauskommt, dass der Weihnachtsmann von uns ist…da würden die Russen aber schauen…die schnappen uns den sicher weg…ich werd nix sagen…dass der Breitfuss a so blöd ist…ich mein …der Herr OBD…bin nur g’spannt, was der Präsident zu den alten Schi sagen wird…hihihi…wenn ich mir den sein Gesicht vorstell, wenn der die Schi im Kreml sieht….urkomisch ist das…weil mir das ja keiner glaubt…
Was ich weiß…die glauben ja nur an das Christkind (geht ab)

Klaus irgendwo im Hotel, ganz in Dunkel gekleidet, wieder als österreichischer Kriminalbeamter: Ganz im Vorbeigehen gesagt…alle haben da gestaunt an diesem Tag…ein paar Stunden später…direkt neben dem Sitz des Präsidenten waren ein paar ganz moderne funkelnagelneue Schi nebst Schischuhe, die gesamte Schiausrüstung, Marke aus Österreich und man hat sich noch Monate später gefragt, wie die wohl hinein gekommen sind. Haben die Alien sie mitgebracht? Haben die Österreicher Alien versteckt vor den Augen der Regierung? Fragen über Fragen sind aufgetaucht, vor allem Fragen über die drei Herrschaften, die die Botschaft von den Außerirdischen und die Frage nach ihrer Herkunft ins Land gebracht haben. Stunden später hat man es in allen Zeitungen gelesen, es war die Sensation des Tages. Doch hören sie, was die Medien am nächsten Morgen wirklich verkündet haben. Österreich ist wieder einmal in die Schlagzeilen geraten. Ob wir uns weiter genieren müssen …oder können wir stolz auf diese unsere Beamten sein? Dass erfahren sie in Kürze im russischen Fernsehen.

Fernseher läuft, daneben Dutzende Leute, alle starren wie gebannt hin, nein, das war ja unerhört, und dieser Mann da, eigentlich diese drei lebten in ihrem Hotel, Gäste sind entrüstet über diese Unverschämtheit. Man sieht nur mehr die Fernsehsprecherin, die live berichtet…
Fernsehsprecherin: ….wie ich soeben erfahren habe von meinen anderen Kollegen, ist alles durchgesickert…ja, liebe Moskauerinnen und Moskauer, wir haben uns schon in den letzten Tage gefragt, was da alles passiert ist auf unserem Platz…auf unserem Roten Platz…aber das heute, oder vielmehr gestern…das war die größte Sensation… da lag plötzlich wie aus heiterem Himmel kurz nach Beendigung der Sitzung eine vollständige Schiausrüstung neben dem Platz des Präsidenten und einer der Teilnehmer gibt an, in der Nähe einen Mann ganz in rot gekleidet gesehen zu haben. Die Polizei vermutet, dass es sich um denselben Terroristen gehandelt hat, der zuvor in einem Hotel von zwei Damen gesichtet worden ist. Die eine dieser Damen haben wir interviewt, sie hat ausgesagt, dass dieser Mann unter seinem roten Mantel lauter Waffen getragen haben soll. Angeblich soll dieser Verbrecher sich verkleidet haben mit einem Santa Claus Kostüm. Die Behörden gehen davon aus, dass sich eventuell amerikanische Terroristen in den Kreml eingeschlichen haben, die amerikanische Regierung dementiert dies aber vehement. Die Frage ist nun, wie konnte das geschehen, wo doch die Sicherheitsvorkehrungen im Kreml so streng sind, dass es nicht einmal die Reporter, wir, bis zum Sessel des Präsidenten schaffen. Wer konnte da eine Schiausrüstung durchschleusen? Selbstverständlich wurde die gesamte Ladung, ich meine, die Schi und die Schischuhe auf versteckte Bomben untersucht. Die Experten waren am Werk und haben in einstündiger Untersuchung die „Bomben“ auseinander gelegt. Doch nichts deutete auf eine Zündvorrichtung oder einen Sprengstoff hin. Ganz im Gegenteil, die Exekutive steht vor einem Rätsel. Rätselhaft ist auch weiterhin ein besonderer Mann, von denen ich ihnen vor kurzem berichtet habe, es handelt sich um unser Phantombild…dieser Mann konnte endlich gefasst werden von der hiesigen Behörde. Nach mehrstündigen Verhören mussten allerdings die Beamten zugeben, auf der falschen Spur gewesen zu sein. Dieser Mann (man sieht Herrn Breitfuss, wie er lebt und werkt – grauenhaftes Foto von ihm, Verbrechervisage) hat zugegeben, der Übeltäter zu sein. Ja, liebe Damen und Herren, der hat gestanden. Doch viel schlimmer ist es, was er gestanden hat. Der sprach von Außerirdischen und von einem Weihnachtsmann, dass die russische Polizei die Schischuhe unseres geliebten Präsidenten gestohlen hätte, beschlagnahmt hätte! Der Weihnachtsmann habe dem Präsidenten, unserem geholfen! Es war für alle, die am Verhör teilgenommen hatten, klar, dass dieser Mann, sehen sie sich ihn noch einmal an (man sieht Breitfuss in der Hocke mit den Schi am Roten Platz in einer lächerlichen Pose) reif für eine psychiatrisches Krankenhaus ist. Er hat unseren Präsidenten, die gesamte Regierung lächerlich gemacht, wollte den Behörden weis machen, dass die russische Regierung in Sibirien Tonnen von Mozartkugeln versteckt hält mitten im Schnee. Nun, da offensichtlich war, dass dieser Wahnsinnige (sieht Breitfuss sein Gesicht, Mund offen, seine Hasenzähne und sein wunderbares Haar!) nicht zurechnungsfähig ist, hat man ihn auf freien Fuß gesetzt und die Regierung hat von einer Anzeige wegen Beleidigung abgesehen. Der österreichische Botschafter wurde allerdings ins Zimmer, in den Kreml zitiert, was gesprochen wurde, können wir nur vermuten. Wir wissen nur eines, die Österreichische Handelsdelegation wird heute am Nachmittag zwei voll gepackte Maschinen starten lassen und weiter fliegen nach China. Aus Sicherheitsgründen werden die zwei Herren und die eine Dame alleine reisen, begleitet von einigen ihrer Sicherheitsleuten und sie werden als Wiedergutmachung an unsere Regierung den Chinesen eine Lieferung der russischen Regierung an die Chinesische Staatsführung auf Kosten des österreichischen Steuerzahlers aushändigen. Dies wurde mit dem österreichischen Botschafter vereinbart. Der Täter bleibt bis zu seinem Abflug in seinem Zimmer streng bewacht (man sieht eingeblendet Herrn Breitfuss und Herrn Weber in Webers Zimmer sitzenn, wie sie schäkern und blödeln am PC, unbewacht!) und wird nach Ankunft in China sofort der hiesigen Exekutive übergeben und noch einmal medizinisch untersucht. Seine Aussagen über Außerirdische, von einem Weihnachtsmann, der überirdische Kräfte verfügt und den Aliens, die da in Scharen in seinem Land, in seinem heiß geliebten Wien angeblickt hocken, hat unter den Regierungsvertretern nur Entsetzen hervorgerufen. Wie konnte dieser Mann uns alle schocken mit diesen Lügenmärchen! Dass solche Vorfälle wie diese hier, nie mehr passieren werden, dafür werden die österreichischen Beamten und die Chinesen selbst sorgen. Unser Übeltäter hat übrigens zugegeben, dass er keine weiteren Anschläge auf irgendeinen Präsidenten plant. Das einzige, was uns Moskauern noch bis heute unklar ist…ist die Tatsache, woher die Schi stammen…das heißt, auch das ist eben…gerade durchgesickert...es soll sich um eine österreichische Marke handeln, die es zurzeit nur in Österreich gibt, das neueste Model. Wer hat also wirklich diese Schischuhe…denn um eine Bombe dürfte es sich nicht gehandelt haben, in den Sitzungssaal transportiert…unsere Behörden haben nur ein altes paar Schi beschlagnahmt und dieses ist plötzlich spurlos verschwunden. Wie dieser Verrückte da behauptet, können es unmöglich die Außerirdischen noch der Weihnachtsmann gewesen sein, denn liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, sie wissen ja alle, die gibt es nicht bei uns, vielleicht bei denen …den Österreichern aber bei uns….

Fernseher läuft, doch sieht man nichts mehr von der Reporterin, es folgt ein neuer Bericht, neue Schlagzeilen. Man sieht noch immer die Menschen um den Fernseher gescharrt, es sind noch mehr Zuschauer geworden.




Wiener Agentensong

Wenn einer von uns diese Bühne betritt
wir gehen und schreiten im Agentenschritt
wir laden euch Menschen herzlich ein
zu uns nach Wien, in die Agentencity, kommt herein.

In der Wienerstadt, da ist mächtig was los
da schleichen sie rum und fragen: Is wos?
die ganze Stadt voller Ufos ist, das glaubt man ja nicht
die ganze Welt nur mehr von uns Wienern spricht.

Und Alien kommen verärgert und schrein:
In Wien sind schon wieder neue Agenten daheim
jetzt schlägst dreizehn, was wollen die da,
uns Außerirdische sehn, das ist allerhand
wir leben alleine im östereichischen Land
schleichts euch, verschwindets, das ist unser Heimatland

Der Bürgermeister spricht es als erster aus:
Leutl, es gibt zu viele Wiener,
das ist a Schreck, a Graus
die Hälfte der Wiener sind hier nicht geboren
die einen sind Agenten
der Rest ist vom Himmel runtergfallen
in allen denen schlägt das Wienerherz hier drin
drum kommens und bleibens lebenslang in Wien.

Was machen wir mit diesen, so sagts doch was Leut
Ich habs, wir gründen eine österr. Agentenschule heut
wir schaffen für die Wiener einen neuen Beruf
Agent zu sein ist in
da freut sich jeder Wiener und jeder Wienerin.

Denn wir schon zu wenig Polizisten hier haben
können wir uns über Agenten net beklagen
und erforschen könnens hier nach Herzenslust
diese Gfraster mit ihrer Wiener Brust
die fallen vom Himmel herab
wie es ihnen gefällt
wir suchen und findens in Schwechat und am Aspanger Feld
drum müssen wir Leutl endlich was tun
das Magistrat hat beschlossen
nicht mehr zu ruhn
bis unsere Beamten haben die Nachricht überbracht
in der ganzen Welt, und keine
Erdenbürger über uns Wienerleut lacht.

Ja hier in Wien, ist mächtig was los
die vielen Agenten schleichen und
ziehen das große Los
wer Aliens sehn will, die bei uns verkommen
der muss zu uns Wiener kommen
und selber was tun, der beobachtet
schleicht, der kriecht überall hin
sucht beim Stephansdom und
auch bei der Pummerin.

Von dort er die große Stadt Wien überblickt und wacht
mit ihren Geräten stehn sie den Tag und die Nacht
dass schon bei jeder Ecken jeder Tourist uns fragt:
Excuse me, where are the aliens, where are they now?
wir suchen sie hier, ich und meine Frau!

Wir sehn nur Agenten überall stehn
wir fragen sie, Herr Bürgermeister
wo kann man Ufos und Aliens sehn?
Da sag ich nur eines, gebt gut acht:

Wir Wiener, von der Wiener Beamtenschaft
wir regeln das alles
das wär ja gelacht
Herr Breitfuss, Frau Knackal sind unterwegs
Herr Weber singt hier, hoffen wir, dass alles gut geht

Zu verkünden der Welt von dem Frieden im All
die Aliens, liebe Menschen, die sind überall
drum gehen und schreiten wir im Agentenschritt
wenn Österreich die Weltbühne betritt

Unsere Botschaft ist einfach, klipp und klar
die Aliens die Aliens, sind noch immer da!
Hurra, und a Glück für Wien
denn dort gibt’s viele Agenten,
………………………………………..nix wie hin!

Der Bürgermeister der Stadt Wien



Kap.10) Der Abschied von Russland



Frau Knackal sitzt auf einem Sessel im Hotel, mit ihren Koffern und pfaucht: Mein Gott…diese Hitze da in Russland…wer hätt das gedacht…dass wir so schwitzen….(dreht sich ganz zum Publikum)…also ich hab’s…denn jetzt, wo wir alle Russland verlassen müssen nach dem Skandal, den der Herr Breitfuss uns da eingebrockt hat…das war ja a Wahnsinn…wie sich der OGD aufgeführt hat…die Russen sind zu mir bis ins Zimmer gekommen, die Reporter und haben mich gefragt….was das sein soll…die MA 2412…hab’n g’laubt…wir wärn österreichische Terroristen….wenn net der Herr Österreicher dazwischen g’sprungen wär…ich glaub…ich hätt da einen Herzinfarkt gekriegt…man hält uns, UNS für Schwerverbrecher…aber schlimm war des schon…ich mein…lustig halt…wie der Herr Ingenieur die Russe geärgert hat…und der Herr Klaus ist aufgetaucht…was sag ich…die haben ja dieses Rätsel noch immer net gelöst…da im…im Dingsda…im Kreml…die wollten uns weismachen…dass wir da irgendeinen Clown mitg’nommen haben…und dann hat dieser eine Herr (sie nimmt ein Taschentuch und schnäuzt sich)…ja…der hat sich vor mich hingestellt und hat gemeint….dass wir…wir von der MA 2412 schon sehr merkwürdige Beamte sind…verstehen sie? Ich bin merkwürdig…dann hat er mein schönes Alienkostüm g’sehn und hat nur den Kopf geschüttelt und hat gefragt…ob die Wiener jetzt auf einen Faschingsball gehn…so eine Frechheit…dabei war doch der Präsident ganz nett, was sag ich…der sah so schön aus…dass mir alle Zettel hinunter gefallen sind und dann hat der noch so charmant darüber gelächelt…nur die anderen Russen haben ziemlich blöd drein geschaut…naja wissen ja nicht, was sie an ihrem Präsidenten haben…also…diese Reporter steht an meiner Zimmertür, in meinem Hotel in Moskau und fragt mich( betont es immer mehr) aus über die Wiener Beamtenschaft…fragt…ob es die noch woanders auch gibt…solche….solche…dann habe ich ihm vor lauter Wut die Tür zugemacht…was fällt denen auch ein…wir von der MA 2412 sind das beste, das stolzeste was die Wienerleut besitzen…(fängt fast zu heulen an) und keiner hat mich bemerkt…nur die drei Geheimagenten sind herum gestanden und haben gelächelt…zum ersten Mal waren die freundlich…ansonsten haben die immer ein G’sicht geschnitten…doch die werden wir noch erwischen…Doppelagenten…sind’s…und der Herr Breitfuss und der Herr Weber sind gemütlich in ihrem Zimmer gesessen und haben mit diesem Dingsda…na wie heißt der …dem Computer Schach gespielt…das hat ihnen ja der Werner gezeigt…das wäre ein neues Spielzeug…bitte…wozu braucht der Herr Breitfuss…der Herr OGD ein Spielzeug…die machen doch eh alles hin…und auskennen tut er sich gar net am Computer…weiß nicht, was eine Maus ist…hihihi…kenn sogar ich…schad is halt nur, dass wir heute schon fahrn müssen…und ich hätte gerne so einen Russen kennen g’lernt…doch die reden ja nichts…na und wie die da gestanden sind im Fernsehen am Roten Platz…diese lustigen Männer in ihren Uniformen…die haben wirklich geglaubt…sie holen den Herrn Breitfuss mit ihren Inlineskatern ein…nix geht gegen eine gute österreichische Schimarke….da haben’s im Kreml aber g’schaut…wie die Schi da g’standen ist…ich denk mir halt…der Medvedev wird sich schon g’freut haben…die neuesten Schi aus unserm Land…aber wenn ich’s mir genau überleg…komisch haben die alle drein g’schaut...alle sogar dieser wie heißt der nur mit der Maus …ach laus…Wladislaus…der war gar net lustig drauf…jemand ist in den Kreml rein geschlichen…des war der Klaus…doch das darf ich ja net verraten…sonst schnappen uns alle unseren Herrn Klaus weg und dann haben wir niemanden bei uns in Wien…wer räumt den bei uns in Wien den Dreck weg…nein, das würd dem Herrn Weber net gefallen…wenn der Herr Klaus in Russland wohnt…igitt…ich hab’s ja vergessen…aufgebrummt haben’s uns noch was…weil wir die vielen Mozartkugeln mitg’nommen haben…der eine da…der war stinksauer…der Putin…hat gesagt…wir müssen noch eine Rechnung begleich… a so a Frechheit von dem…nein…einen Russen nehm ich net, viel lieben einen Chinesen…die essen zwar alle nur Reis und Nudeln….und diese Hunde und Schlangen…das mir schon jetzt schlecht ist…aber besser noch als diese klugen Russen da…ich sag’s ihnen…die haben da was gerochen…dass wir ihnen ein Raumschiff stehlen wollten…und jetzt wollens uns los werden…diese Dingsda…warm ist’s hier…viel zu warm…net zum Aushalten…wo nur bei denen der Schnee bleibt und…der Herr Weber und der Herr Breitfuss…der Herr Klaus war gerade da…vorhin…hat er mir gewunken und hat g’meint…er geht schon an Bord…fein hat es so ein Weihnachtsmann….(dreht sich verärgert um)…wo die nur bleiben…unser Flugzeug wartet…(man sieht Weber und Breitfuss Schach spielen vergnügt, die Koffer daneben)…(blickt auf die Uhr)…und unpünktlich sind die wieder einmal…und die drei Agenten sind auch nicht da…wir müssen hinten sitzen…hat der Käpt’n angeordnet…die Susanne und die ganze Crew ist vorne und wir sitzen hinten bei den drei vom Geheimdienst…Befehl von oben…von der österreichischen Regierung…was die sich da rein mischt…ich hätt viel lieber meine Ruh…ja und dieses Zeug da müssen’s noch einpacken…von den Russen wegen der vielen Mozartkugeln…die wollen die gar nicht…unsere guten Marzipankugeln...stellen’s ihnen des vor…wir…kaufen dem Ministerpräsidenten extra so viel…und der schreit…er kann sie nicht mehr sehen…so...da kommen sie ja…(sieht Weber und Breitfuss mit dem Gepäck kommen, beide quitsch vergnügt, lachend und strahlend, niemand begleitet sie, niemand bewacht sie)…Oijegerl…die sind gut drauf…des wird schlimm im Flugzeug…die stellen was an….ja…wenn die wüssten…wie gefragt die sind. (holt aus der einen Ecke neben dem Koffer die Tageszeitungen heraus. Man sieht ein großes Bild von den beiden Herrn und noch eines von Herrn Breitfuss, Horrorfoto als Übeltäter)…die Zeitung…die versteck ich lieber…damit sie’s net sehn…na das kann nur anstrengend werden…der Flug…hinten sitzen und Schach spielen…a Katastrophe wird des wie beim letzten Mal…bin schon g’spannt, wie die lieben Chinesen uns empfangen…in Russland warn’s ja lieb und net…nur zum Schluss net…nein, dass die alle keine Mozartkugeln wolln…des ärgert mich…hätt mir von denen ein paar Sackerln nehmen solln zum Naschen…denn Nudeln mag ich net…immer nur Reis…

Alle gehen ab, hinaus aus dem Hotel und werden von einem Auto erwartet und zum Flughafen gebracht.