Mittwoch, 15. September 2010

MA 2412 Teil 2,

Schluss?

Man sieht wie gewohnt das Zimmer im Amtsgebäude in Wien, bei der MA 2412. Herr Klaus sitzt in seinem Weihnachtskostüm in seinem neuen Büro, das frühere Zimmer von der Knackal. Soeben läutet das Telefon. Herr Klaus hebt ab.

Klaus: Amt für Weihnachtsdekoration, hier spricht der Weihnachtsmann….(mehr ist nicht mehr zu hören…)

Es folgt die nächste Szene, das ehemalige Amtszimmer von Herrn Weber und Herrn Breitfuss, jetzt würdiges Arbeitszimmer von drei schwer arbeitenden Mitarbeitern der Stadt Wien. Wieder läutet das Telefon. Ing. Breitfuss, mehr als lässig gekleidet, schlendert schön langsam zum Telefon und hebt gemütlich ab. Es braucht seine Zeit, bis er den Hörer an sein Ohr bringt. Die Reise nach Asien hat es mit sich gebracht, dass er seither jeden Gegenstand dreimal anschaut und fünfmal putzt. Er nimmt den Hörer, wischt ihn zuerst in seiner Hosen ab, dann in seinem Hemd, Frau Knackal beobachtet ihn dabei gespannt und grinst herüber von ihren neuen Schreibtisch, den sie als Belohnung nach der Reise von der Regierung erhalten hat, während Breitfuss den Hörer mit einem Staubtuch zum dritten Mal poliert. Die ganze Zeit läutet es.

Knackal: Na,…heben's schon ab…Herr... Herr OGD!

Breitfuss: Ich hab…ich hab…schau nur mehr…wo diese Viecha, diese Wanzen, sitzen…ja, das bin ich….mit wem habe ich die Ehre…ach Sie, Frau Direktor….ja, hier Ing. OGD Engelbert Breitfuss, Chef für Ufoangelegenheiten von der Internationalen Organisation für friedvolle Zusammenarbeit zwischen Menschen und extraterrestrischen….hm außeririschen Bewohnern….ja, meine Gnädigste…das werde ich für sie tun…(man hört nichts mehr, denn soeben läutet bei Herrn Weber das Telefon)

Weber: Direktor Weber, Abteilungsleiter der städtischen Ausbildung für österreichische Geheimagenten….(auch er spricht und man hört nichts, weil alle drei ziemlich laut reden und einer den anderen übertönt)

Knackal (sitzt alleine da und schaut etwas bekümmert drein): Also…wie soll ich es ihnen sagen…a Frechheit war des schon…wie wir zurück gekommen sind von der….du meine Güte, dieser entsetzlichen Reise…alle haben was gekriegt…nur ich nicht…außer diesen schiachen neuen Schreibtisch, den keiner wolln hat, den haben’s mir angedreht. Um mich…hat sich ja nie einer gekümmert….was sag ich…auf der Reise schon…aber nachher…wie ich in Wien angekommen bin. Alle haben sich auf unseren Herrn OGD gestürzt, die gesamte Presse, und unseren Herrn Weber haben’s als Sänger in den höchsten Tönen gepriesen…und dann…ist nach ein paar Tagen wieder mein Mausizahndi aufgetaucht…o Gott, war des furchtbar. Hat g’sagt, jetzt ist er wieder da…und wart auf mich…und da drüben in China hab ich die schönsten Männer g’habt, …ich mein…g’sehn hab ich sie, und in Japan….nein, dieser…Masa…oder Misuripiktu…oder wie dieser Kerl g’heißen hat…der war ja wirklich süß…nur leider hat der ein kleins Kind g’habt, von 8 Jahren…des hätt mich eigentlich nicht g’stört, nur, dass es von seiner Frau war…des schon…ja, und da drüben hat den Herrn Weber so richtig die Arbeitswut gepackt…sodass er hier in Wien gleich zu meinem Mausizahndi g’laufen ist und um Versetzung angesucht hat. In Zukunft hat er g’sagt, möchte er für die Stadt Wien noch mehr arbeiten…stellen’s ihnen des vor…noch mehr…dabei hat er kurz vor der Reise erst mitkriegt, dass es so was wie eine Arbeit gibt. Und mein Mausizahndi, der Herr Senatsrat, war hellauf begeistert von seiner Idee. Sofort hat er g’sagt, dass er seinem Plan zustimmt….(fängt furchtbar zu heulen an)….und jetzt bin ich die einzige, die nichts gekriegt hat außer diesen schäbigen Tisch von der Regierung, den sie aus dem Parlament hinausgeschmissen haben, weil sie das Parlament innen auch renovieren…da schmeißen sie alle Tische und Sessel raus…haben’s g’sagt…und der Tisch sei ein Werbegeschenk vom Bundeskanzler, net einmal (heult wieder) vom Bundespräsidenten….und dann hat dieser Weber sich hingestellt vor seinen Spiegel…mit seinem Aktenkoffer und hat g’sagt (mit verstellter Stimme, einen Mann nachahmend)…Mein Name ist…Weber…Mike Weber, Agent 001 im Auftrag der österreichischen Bundesregierung. Gerade in diesem Moment ist der Herr OGD Breitfuss bei der Tür herein gekommen, hat wieder einmal gefaulenzt wie früher, es war schon nach 9.00, und hat zu meinem neuen Chef, dem Herrn Weber gesagt.

Breitfuss: Sagn sie mal, Herr Kollege Weber…mit wem reden sie da…und was ist des…a Aktenkoffer?

Weber: Mein Name ist Weber, Mike Weber…Agent 001…

Breitfuss: San sie narrisch, das heißt doch anders…Wartens amal…und wie sie dastehn, völlig windschief…wie ein altes Haus mit einem kaputten Schornstein….so muss man dastehen…so (zeigt es vor, ganz lässig, macht sich dabei nur lächerlich)…Mein Name ist Bond…James Bond, Agent 007 im Auftrag ihrer Königin…

Dann haben diese beiden Streithammeln natürlich zum Streiten angefangen…jeder wollte der bessere Agent sein und den anderen ausstechen…und auf einmal ist die Tür aufgegangen und der Herr Sektions-…was sag ich, mein Mausizahndi, ist vor uns gestanden und hat mit uns geredet, na a Ansprach hat er g’halten.

Sektionschef: Meine Herren, soeben hat mir der Herr Bundeskanzler gratuliert, dass unserer Abteilung eine weiter wichtige Aufgabe zugeteilt wurde. In Zukunft können sich alle Österreicher und Österreicherinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem österreichischen Staat zu dienen, bei uns, bei der MA 2412 melden. Hier am Rande der Stadt werden in Zukunft die neuen Geheimagenten von unserem ehrenwerten Herrn Direktor Mike Weber ausgebildet…weil es in unserem schönen Österreich, besonders aber in der Stadt Wien nur so von Agenten wimmelt. Die Gemeinde Wien hat nun Gegenmaßnahmen ergriffen gegen diese Agentenflut und hat zu diesem Zweck den Herrn Direktor, der da vor ihnen steht, (Weber verbeugt sich stolz) mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut. Wie sie ja wissen, liebes Publikum, hat ja dieser Herr während seiner Asienreise wiederholt bewiesen, dass er dieser Arbeit gewachsen ist und somit erlaube ich mir, ihm heute das Verdienstkreuz der Stadt Wien im Namen des Bürgermeisters zu überreichen (heftet ihm das Kreuz an das Hemd und schüttelt ihm die Hand), da er, wie sie gesehen haben, alle Vorzüge und Fähigkeiten besitzt, um in den Dienst eines Geheimagenten zu treten.


Knackal: Ja, das war a Schock für uns alle, nicht nur für den Herrn Breitfuss…der auf einmal eine Konkurrenz da gekriegt hat…nein, auch für mich…denn stellen sie sich vor…dieser Weber da…(heulend)…für den muss ich jetzt auch arbeiten…bin seine erste Sekretärin geworden…und wissen's, was dieser Herr…eigentlich alle beide seither gemacht haben? Nichts, gar nichts…sie seien Beamte…sie hätten schon genug getan…sie waren schließlich auf einer Weltreise gewesen… und ich sitzt da und soll hakeln… da hab ich mir gedacht…ich bin ja nicht blöd, wozu arbeiten…zum Arbeiten ist der Herr Klaus da…aber…oh Schreck…der Herr Klaus…war leider nicht mehr der Alte…ich mein…so wie früher. Früher hat er Geschenke hergezaubert…jetzt wo ihn alle für einen…ah, das wissen sie ja gar nicht…. weil sie ja noch nicht die Fortsetzung gehört haben…ich verrat nur so viel…der Herr Klaus hat uns allen einen ordentlichen Schrecken eingejagt…in Asien da drüben…und erst der Herr Breitfuss….(steht vom Schreibtisch auf) Jetzt reden die drei schon seit einer Viertelstunde und das geht noch mindestens zwei Stunden so, den ganzen Tag telefonieren sie nur…wie soll da einer arbeiten…ich weiß was…ich hole mir jetzt den Film her…na sie wissen schon…über unsere Reise…den wollens bestimmt sehen…und schau mir den am Computer an….hihihi….das habe ich in Japan gelernt, wie man eine DVD in den Computer einlegt und dann auf eine Taste drückt…wartens einmal….(drückt, es tut sich nichts)…nein, die ist es nicht…na vielleicht die da…die ist es auch nicht…ja, der Computer hat viele Tasten…und nur eine Maus…das hat mir der Misukazimoku…oder wie der geheißen hat, in Tokio erzählt…aber sie wissen ja die Geschichte…was? Die kennen sie nicht? Sie kennen noch immer nicht die ganze Geschichte von der MA 2412…na so was…und ich hab dacht…na, dann wissen sie ja nicht, was der Herr Breitfuss angestellt hat…und der Herr Weber….bitte…ich war ganz brav…nur ein paar Mal…sind ein paar Sachen passiert….jetzt habe ich die richtige Taste (es zeigt sich ein Bild, man hört den Ton, Film läuft weiter)…sehen sie…na, was reden sie da…sie haben ja doch was gesehen…jetzt (schaut in den Computer hinein und drückt eine Taste) sie haben schon fünf Kapitel angeschaut…das weiß ich…das steht da geschrieben…bin ich nicht auch eine Superagentin…na, ich glaub schon…was denken sie…oder soll ich gleich zum Fernsehen zum Film gehen…ich würd'sagen… wir schauen uns mal den Film weiter an…bis diese drei Männer mit ihrem Telefonat fertig sind.