Montag, 20. Februar 2012

BAND 14, DU UND ICH ROMAN







Du und ich, wir gehören niemals zusammen, wir waren auch niemals eins. Das war eine Lüge von dir und eine wunderbare Phantasie von mir. Du hast nie gelernt, zu vertrauen, du hast niemals die Liebe erfahren, du warst niemals gewillt, dich und deine Mitmenschen anzunehmen so wie sie sind. Du warst nur an einem interessiert, deine Machtposition auszubauen, die anderen davon zu überzeugen, dass du der richtige Mann bist, dass dein Weg der einzig gangbare ist zu deinem und ihrem Glück. Du hast für viele gesprochen, sich in die Herzen vieler eingeschlichen und ihnen weiszumachen versucht, dass dein Weg der einzig richtige ist. Du hast dich in diesem Punkt geirrt. Liebe ist so nicht möglich, Liebe ist niemals möglich, wo Macht herrscht, wo Menschen mit Verachtung von anderen Menschen sprechen, wo man sich selbst hochstellt, weil man selbst glänzen will. Du hast niemals begriffen, worum es ging. Als du es endlich begriffen hattest, wusstest du gleichzeitig, dass du auf dem falschen Weg warst und bist ihn bewusst weiter gegangen in dem Glauben, dass man auch so zu seinem Ziel gelangen kann. Du hast nicht gewusst, dass es eine Wegkreuzung gibt, bei der man sich entscheiden muss für den einzig machbaren Weg. Du bist einfach weitermarschiert und hast das getan, was man dich gelehrt hat. Du – hast andere unterwiesen, sie, deine Freunde, angewiesen, deinem Pfad der Lüge zu folgen, mit viel Erfolg, das muss ich sagen. Denn ich – bin nicht mehr hier, war nie hier bei dir, habe dich nur mehrere Male kurz gesehen. Das war unsere ganze menschliche Begegnung, du hast das als Liebe abgestempelt, weil du nie gewusst hast, was wahre Liebe ist. Du hast meinen Worten und Taten keinerlei Bedeutung beigemessen, du hast geglaubt, irgendwie wirst du schon an dein Ziel gelangen. Du hast der wahren Liebe abgeschworen, der Freiheit, der Freude und auch der Dankbarkeit. Du hast versucht wie deine Vorfahren, deine Eltern und Großeltern, deine Umgebung davon zu überzeugen, dass du immer das Richtige tust, weil man dich das gelehrt, dir eine Gehirnwäsche verpasst hat. Du hast im Grunde genommen nie etwas getan, bist nur dagesessen und hast gegrübelt, ein wenig nachgedacht und sehr wenige Taten vollbracht. Was hättest du auch tun sollen? Es anders machen, anders wie alle anderen Menschen? Dann hättest du deine Position eingebüßt, dann hättest du nicht mehr glänzen, der Mittelpunkt sein können für so viele Menschen, die du Freunde nanntest. Du hast keine Ahnung von wahrer Liebe und wahrer Freude. Du hast mich gesehen und hast bloß einen Augenblick oder zwei eine gewisse Ahnung davon bekommen, was wahre Liebe bedeuten könnte, wie sich wahre Freundschaft anfühlt, was es heißt, in einer liebevollen Umgebung aufzuwachsen, wo das Leben, die Freude zählt, wo man dankbar ist für alles. Du wolltest nur bekehren, obwohl du dich selber für einen Ungläubigen hältst und auf Religion nicht viel gibst. Du glaubtest, du wärest besser als die anderen, um vieles klüger als die anderen und vor allem als ich. Du hast mich gesehen in meiner Armut, das hat dir nicht gefallen. Du hast gelernt, zuerst die vielen Fehler der anderen zu suchen und die Mitmenschen bloßzustellen, du hast auch immer auf die Geldbörse geschaut, wie viel der andere besitzt. Zuerst musstest du den anderen davon überzeugen, dass Geld wichtig ist, dass materielle Güter von Bedeutung sind. Das war für dich wichtig, weil du niemals etwas anderes von deiner Familie erfahren hast. Du hast diese schlimmen Erfahrungen gemacht und hast geglaubt, du müsstest diese Erfahrungen weitergeben, hast gemeint, sie wären es wert, erfahren zu werden. Du hast dich in diesem Punkt geirrt, hast geglaubt, dass Liebe nicht wichtig ist. Liebe für einen kurzen Moment, Liebe als Gedanke, ja, das war das Einzige was du dir gestattet hast in diesem Leben. Du hast über die Liebe nachgedacht und gefunden, dass du sie niemals brauchst, schon gar nicht in der Form, in der sie dir wiederholt begegnet ist. Liebe zeigte sich dir immer wieder in Form von Menschen, von Frauen und Kindern, denen du mit Verachtung entgegen getreten bist. Diese Form der Liebe wolltest du nicht. Du wolltest dich auch niemals für die Liebe entscheiden, denn du hättest dich bei der Weggabelung für sie entscheiden müssen, auf etwas verzichten müssen und zwar auf deine viele Lügen. Es waren nicht die vielen Illusionen, die dir zu schaffen gemacht haben im Leben, es waren die Hunderttausend Lügen Tag und Nacht, die dir das wahre Leben und somit auch die Liebe vergrault haben. Heute willst du noch immer nicht lieben. Du hast gefunden, dass es genügt, das Wort Liebe in den Mund zu nehmen, zu wirklichen Taten warst du bisher nicht fähig. Du bist bisher an all diesen Menschen achtlos vorüber gegangen. Du hast dich ihnen überlegen gefühlt, weil du eine gute Ausbildung hattest, eine bessere zumindest als ich. Du hattest mehr Geld und mehr materielle Güter wie ich. Du fährst einen teuren Wagen, hast mehr Geld auf der Bank liegen und es genügt dir, auf andere Menschen, Menschen wie mich, herab zu schauen und sie zu entwürdigen. Du weißt nicht, dass man mir die Würde nicht nehmen kann. Du kannst dich mir gegenüber wie ein Schwein benehmen, nicht wie ein Mensch, aber nehmen kannst du mir meine Würde nicht, genauso wenig wie die Liebe. Ich weiß noch immer, was wahre Liebe ist, und dass wahre Liebe sich im Leben widerspiegelt und dass wirkliche Liebe Taten mit sich zieht. Für Taten hast du nichts übrig. Deine einzige bisherige Tat, die du über Jahrzehnte gepflogen hast, war deine Eitelkeit, deine Prahlerei und deine Ignoranz gegenüber deinen Mitmenschen aufrecht zu erhalten. Deine Wut auf deine Altersgenossen, vor allem auf deine Eltern und all die Erwachsenen war so groß, dass du es niemals vergessen hast. Darum bist du bis auf den heutigen Tag so rachsüchtig, gehst du auf unschuldige Menschen los und verachtest sie. Darum versuchst du deine Freunde aufzuwiegeln, auf fremde Menschen herum zu trampeln. Du hast gedroht und bestraft, wie man es dich gelehrt hat, und deine schlechteste Seite hervorgekehrt in all den letzten Jahren. Du hast dabei übersehen, dass jeder Mensch zwei Seiten hat, auch eine gute, dass er über Gefühle verfügt, über aufrichtige Gedanken und dass jeder jederzeit in der Lage ist sich zu bessern. Jeder Mensch ist in der Verfassung sich an die Liebe zu erinnern und wiederum aufs Neue seine Mitmenschen zu lieben. Ob du jemals dazu in der Lage sein wirst, dich anzunehmen wie du bist, weiß ich nicht. Ich weiß nur eines jetzt, du magst mich nicht, liebst weder mich noch meine Angehörigen, du hasst nur alles an mir wie an dir selbst, an den anderen wie an der ganzen Welt. Du zerstörst alles, dein gesamtes Leben war die reinste Zerstörung, weil du noch sehr viele unentdeckte Wut in dir trägst, du nicht gelernt hast, über das zu reden, was man dir damals angetan hat in deiner Vergangenheit und weil du noch nicht beschlossen hast, den einzig wahren Weg zu gehen. Du warst bisher nicht bereit dich zu entscheiden für den Weg, von dem du weißt, dass du ihn alleine gehen musst. Du wolltest immer nur glänzen und leuchten vor den anderen, hast dabei aber übersehen, dass sie dich alle nur beneiden so wie du sie beneidet hast. Du hast dabei diesen einen Pfad übersehen in deiner Gier, weil keiner von euch einem anderen wirklich etwas gönnt. Du wolltest nur siegen und gewinnen, hast aber vergessen, dass man sich zuerst selbst einmal finden muss, dass es nur darum geht, sich selbst zu finden. Sich selbst suchen braucht man nicht, aber finden, das schon. Als du Teile von dir entdeckt hattest, waren diese verloren gegangen Teile von dir so schrecklich, dass du sie weder weggeschoben hast und den einmal eingeschlagenen Weg weiter marschiert bist. Du wolltest dich lieber weiter anlügen, weil das bequemer war. Du wolltest nicht die ewige Wahrheit anerkennen, dass auch du zur Liebe fähig bist, dass auch dich die Liebe wartet. Du hast es abgelehnt, von jemandem wahrhaft geliebt zu werden, hast auf die Liebe absichtlich gespukt und hast mich, der ich vor dir gestanden bin, verächtlich angesehen. Du hast mir die Schuld gegeben, mir gesagt, dass es mein Versagen ist, dass ich so arm bin. Du hast nicht begriffen, dass diese Welt eine einzige ist, dass deine und meine Welt zusammen gehören wie ein Spiegel, den man entzwei geschnitten hat. Du wolltest nur in deiner Welt leben, wo Reichtum und Gier zählen, aber kein Platz für die Liebe ist. Du hast alles mit anderen Augen betrachtet, nämlich nur mit deinen. Du hast niemals versucht, diese gemeinsame Welt, unsere Erde, mit den Augen des anderen zu betrachten, geschweige denn sie ein bisschen zu verstehen. Du hast dich vor deine Freunde hingestellt und hast dich gebrüstet, was du alles geleistet hast für dich, was du alles für dich gehortet hast, welche Reichtümer du angehäuft hast. Auf eines hast du vergessen, dass du eines Tages sterben wirst wie jeder andere vor dir, dir Reichtümer nicht helfen werden und dass an deinem Grab nur Menschen stehen werden, dich sich daran erinnern werden als sehr reichen Mann. Es wird an deinem Grab keiner stehen, der dich wirklich geliebt hat, weil du die Liebe aus deinen Leben verbannt hast und es niemals zugelassen hast, dass sie dir zu nahe kam. Dafür hast du ja deinen Reichtum und reiche Freunde mit ihrem Reichtum, damit sie dich niemals erinnern, dass in deinem Leben irgendetwas fehlt. Du hast stets betont, dass alles in Ordnung ist, auch wenn es nicht gestimmt hat, so hast du dich dein Leben lang angelogen wie alle anderen Erwachsenen. So wurdest du erzogen und du hast keine Konsequenzen daraus gezogen. So wirst du auch sterben als einsamer verlassener, aber reicher Mann, der seine Reichtümer niemals mit jemanden geteilt hat, der sie bloß gehortet, betrachtet und sich gesagt hat, dass sie für ihn alleine da sind. Du hast mir und meinen Freunden niemals etwas geschenkt, obwohl du großartige Sprüche geklopft hast. Wahrscheinlich hast du mehrere Male in deinem Leben ein bisschen Geld verschenkt, an wen weißt du gar nicht mehr, du hast auch diese Menschen niemals kennen gelernt. Hauptsache ist, dass du dein Gewissen beruhigt hast wie viele andere hier und ein paar Mal zu deiner Geldbörse gegriffen hast. Damit hast du geglaubt, wäre dieses Problem der weltweiten Armut, der Gefühllosigkeit und der Seelenlosigkeit bereits gelöst. Du bist deines Weges gegangen und hast geglaubt, du hättest ein großes Werk vollbracht. Du hast eines übersehen. Es gibt hier Menschen, die tun etwas, die vollbringen Wunder, weil sie nämlich zu den Menschen hingehen, ohne sie zu verurteilen, ohne sie auszulachen, nur weil sie arm sind und leiden und du furchtbar reich bist. Du wolltest niemals wahrhaben, dass du kein Herz hast, weder für dich noch für deine Mitmenschen, darum wolltest du niemals irgendeinem Menschen nahe sein. Du wolltest nur den anderen zeigen, wie toll du bist, ich hingegen habe irgendwann durchschaut, was du wirklich bist, ein sehr armer Mensch, der niemals geliebt, sondern nur abgeschoben wurde, und dies, war mein Untergang. Das war der Grund, warum du mich immer verachtet hast. Du wolltest nicht, dass dich einer durchschaut, bemerkt, was ich festgestellt hatte. Du wolltest niemals zugeben, dass du geknechtet und versklavt worden bist, wolltest dir ein Bild vorgaukeln, worin sich deine heile Welt zeigen sollte. Doch ich stehe noch immer hier, auch wenn du mir schon lange den Rücken gekehrt hast und von mir niemals etwas wissen willst. Du dachtest, ich wäre gekommen, um dich anzubetteln, da hattest du dich geirrt. Du warst und bist immer noch ein Bettelkind von der Straße. Du bettelst deine Freunde an, ermunterst sie, dass sie dir folgen, deine Lügen bereitwillig übernehmen sollen. Da bettelst du. Du bettelst ständig um Anerkennung bei ihnen und auch bei deinem Chef. Er liebt dich nicht, schätzt dich nicht besonders, was kein Wunder ist, hast du es niemals vorgezogen, einen Schlussstrick zu ziehen und diesen einen Weg zu gehen. Du bist und bleibst ein Bettelkind, auch wenn du ein Erwachsener bist. Ich bin arm wie viele von hier. Wir haben nichts, aber wir betteln auch nicht um irgendetwas. Wir wissen, was wahre Liebe ist und was Dankbarkeit bedeutet, wir Straßenkinder Europas wissen aber auch, dass reiche Europäer voller Gier und Hass sind, selbst dann noch, wenn sie nach außen hin betrachtet viel haben. Du hast in dem einen Augenblick, als du mich ansahst erkannt, dass ich über etwas verfüge, was du gerne gehabt hättest, nämlich Liebe. Du hast gewusst, dass dir diese Liebe verschlossen bleibt, weil du wegen ihr dein bisheriges Leben verlieren würdest, weil du diese Liebe nicht bekommen hast und weil du jetzt, um sie endlich zu erreichen, dich ändern müsstest, doch das willst du nicht. Darum hast du uns beschuldigt, uns als Lumpengesindel bezichtigt und uns davon jagen lassen. Wir Straßenkinder sind in deinen Augen nichts wert. Wir wurden auch nicht geliebt wie du, nur eines wissen wir, was du nicht weißt, dass Liebe da ist, dass es Liebe gibt und dass wir Kinder lieben und auch Dankbarkeit zeigen können. Du weißt vor lauter Reichtum nicht mehr was Dankbarkeit ist, es wurde dir nicht beigebracht. Weder du noch deine Freunden haben ein Interesse zu handeln im Auftrag der Liebe. Dein Status quo wäre sonst gefährdet, vieles wäre bei dir gefährdet, deine Position, die du gerade innehältst, eigentlich alles, darum verurteilst du dich zur Tatenlosigkeit und schickst andere zurück in ihr Leben, wo der Tod auf sie wartet. Wir können überleben und wir können das nur, weil wir an die Liebe denken und uns von ihr tragen lassen. Du hingegen vegetierst vor dich hin ohne Liebe und kannst mit all deinen Gaben und Geschenken, die du von deiner Familie, deinen Freunden und vom Staat bekommen hast, nichts oder sehr wenig anfangen. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden, dass du nicht mehr teilen kannst. Der Unterschied wie gesagt, auf den du so großen Wert gelegt hast. Du hast immer eine Möglichkeit gehabt, gegen mich zu sein und du hast diese immer ausgenutzt. Du wolltest niemals einer von vielen Menschen sein, einer von der einen großen Einheit, der Menschheit. Du hast stets einen Keil zwischen die Menschen gestoßen, weil dich die Fehler und Schwächen mehr interessiert haben als alles andere auf der Welt. Man hat dich so dressiert, dass du nur Fehler gesucht hast, allerdings nicht bei dir, sondern nur bei den anderen und nur darum verdammst und verurteilst du Menschen, die du niemals kennen gelernt hast. Du bist bloß an mir vorbei gegangen, hast mich kurz angesehen, nicht einmal ein Wort gesprochen, das war deine ganze Konversation. Wozu auch mit solch einem Menschen ein Wort wechseln? Wozu ihm die Hand schütteln? Warum solch eine lächerliche Geste überhaupt? Du hast auf mich herab geschaut wie auf viele andere vor mir und du wirst es immer wieder tun. Das war deine Erziehung, das ist dein Beruf, denn du dir selbst ausgesucht hast. Du hast wenig über dich nachgedacht, deine vielen Reichtümer haben dich daran gehindert. Wir hingegen, die Armen hier, hatten genügend Zeit nachzudenken über die wichtigsten Dinge im Leben, aber verstehst du überhaupt das? Du weißt nicht, was im Leben wirklich zählt. Alles glaubst du dir erkaufen zu können. Alles lässt sich jedoch nicht kaufen, weder die Gesundheit noch die Zufriedenheit, weder den inneren Frieden noch die wahre Freundschaft. Ich habe mich bei deinem Anblick gefragt, wie viele wahre Freunde du genau genommen je besessen hast, wahrscheinlich keinen einzigen. Du bist dir niemals selbst Freund gewesen, du warst stets dein ärgster Feind, du hast dich nicht geliebt und hast deine Mitmenschen niemals geliebt. Du hast immer auf die Liebe verzichtet und sie abgelehnt. Es ist richtig, dass uns vieles trennt, viel zu vieles und dass ich in deine Welt nicht hinein passe. Ich lebe in meiner Welt, weil jeder in seiner Welt lebt. Ich wollte eigentlich dir nur klarmachen, dass wir beide, du und ich, in unserer Welt leben, unserer, verstehst du, und dass es eine Welt mit einer Weltanschauung, mit einem Plan, mit einer Lösung nicht gibt. In unserer Welt wollte ich mit dir sein, weil ich nämlich dann vorhanden gewesen wäre als gleichberechtigte Person, nicht als Nichts und Niemand in deiner Welt. Doch diese unsere Welt leugnest du, und so werde ich weiterhin in meiner Welt und du in deiner Welt leben müssen, weil keine Einigkeit erzielt werden konnte. In deiner Welt ist auch Platz für die Nächstenliebe, für Vergebung und für Dankbarkeit, für Nähe und für vieles mehr. In deiner Welt gibt es nur Reichtümer und Macht, dazu kommen noch Hass und unerklärbare Wut auf alles, was sich dir in den Weg stellt, Ängste aller Art, die du nicht erklären kannst, sehr viel Unverständnis, Unwissenheit, Undankbarkeit und vieles mehr. In deiner Welt existierst nur du und die Menschen, die bereit sind, sich von dir formen zu lassen, sich von dir unterjochen und versklaven zu lassen, die einfach deine Ebenbilder sein wollen. In meiner Welt, die eigentlich unsere Welt ist, gibt es das alles nicht. In meiner Welt gibt es viele Menschen, die sich treffen wollen, die sich einander nahe kommen möchten, die begriffen haben, dass es mehr gibt, als sie sich jemals erträumt haben. In meiner Welt ist vieles offen und in deiner ist alles verbaut, verplant, zugemauert und versperrt. In deiner Welt kann ich niemals leben und ich möchte es auch nicht. Mein Vorschlag, in unsere Welt, die meine geworden ist, zu gelangen, hast du stets abgelehnt. In unserer Welt gibt es gewissen Regeln, welche die meisten Menschen nicht akzeptieren wollen wie Annahme der eigenen Person, Ebenbürtigkeit, freie Wahl. Es stimmt, dass in unserer Welt nur sehr wenige Menschen leben, nur die Menschen, die begriffen haben, dass unsere Welt Liebe beinhaltet. Darum habe ich diese unsere Welt zu meiner eigenen Welt gemacht und meine eigene persönliche Welt von früher sein lassen. Ich wollte mich in meiner vorherigen eigenen Welt nicht mehr einsperren lassen, sie war mir Gefängnis für sehr lange Zeit. Ich hatte genug vom Einsperren. Ich wollte frei sein und habe die Ketten meines eigenen Reiches gesprengt, ich habe niemals versucht, mein Reich anderen aufzuzwingen, was hätte das denn gebracht. Nachdem ich erkannt hatte, dass meine Welt voller Schranken war, wäre es Unsinn gewesen, sie aufrechtzuerhalten. Ich habe Ausschau gehalten nach etwas Besseren und unsere Welt gefunden, eine Welt, in der Platz ist für sehr viele Menschen. Ich habe es bedauert, dass so wenige Menschen sie gefunden haben, doch ich habe verstanden, warum es so war. Die meisten Menschen fürchten sich und wollen lieber in ihrer eigenen Welt leben, als diese aufgeben und eintauschen gegen etwas viel Größeres und Schöneres – und sie hätten mit diesen Machtspielchen aufhören müssen, wären sie in unserer Welt gelandet. Du lebst weiterhin in deinem Reich, deiner Welt und glaubst glücklich zu sein. Du bist einer von diesen vielen Menschen, die eines Tages in ihren vier Wänden sterben werden, eingekerkert in ihrem eigenen Reich und es wird da sein bei ihrem Tod, der zu ihnen vorgedrungen ist. Sie werden wahrlich alleine sterben, weil sie nichts zugelassen haben. Sie waren nur zu feige, sind davon gelaufen, obwohl sie gewusst haben, dass es einen anderen Weg gibt und haben sich eingeredet, dass es zu spät ist, zu handeln und sich auf den Weg zu machen. Dann haben sie alle Hebeln in Bewegung gesetzt, um den Mitmenschen zu zeigen, dass es wirklich zu allem zu spät ist. Auf die Worte, dass es niemals zu spät ist, sich zu ändern und niemals zu spät sein kann, sich selbst und andere zu lieben, haben sie nicht einmal mehr reagiert. Liebe kann es in dem Reich von einem einzigen Menschen gar nicht geben, habe ich wiederholt gerufen, weil Liebe sich zeigt in Anwesenheit von anderen Menschen. Doch von der Liebe wollte niemand mehr etwas wissen, so wie du. Es darf sie nicht geben, weil sonst deine Rechnung nicht stimmt, und du musstest auf jeden Fall recht haben, das war es, was du mir immer sagen wolltest. Ich bin im Unrecht, alle meine Freunde und Bekannte irren sich, jeder von meiner Familie irrt sich, weil für uns die Liebe das höchste Gut ist, für uns wohlgemerkt, nicht für dich.


Zur Erinnerung an all die Menschen in Europa,
die in schrecklicher Armut leben!