Dienstag, 28. Dezember 2010

MA 2412 Teil 2, Der Friedensstifter, Akte 21, 22 folgende

Kap 21) Die Künstler


Kurz nach dem Eintreffen am Flughafen, Knackal rennt im Flughafengebäude herum, wird dabei von Fung- Li begleitet, sie trägt ihr Handgepäck und will zur Halle, wo sie ihre Koffer abholen will.

Knackal: Wo nur der Breitfuss und der Herr Weber sind? Hab sie nicht mehr g’sehn seit dem Flugzeug…wenn die nur nichts angestellt haben…

Fung-Li (telefoniert gerade, steckt das Handy ein, sagt nichts)

Knackal: Was ist denn?...ist was los?

Fung-Li: Hm…ich kann es nicht fassen…was man mir da gerade erzählt hat….

Knackal: Jöh…haben’s was angestellt?

Fung-Li: Angestellt ist gut…die sind zum Wagen des Außenministers gelaufen und eingestiegen…die wollten mal mit einer großen Limousine fahren…..entsetzlich…am besten wir holen mal das Gepäck ab…

Knackal: Das war sicher lustig…für die beiden…(grinst)

Fung-Li: …für die beiden schon…für den Außen und Verteidigungsminister nicht…die haben aber die Anweisung des Staatschefs befolgt und sind mit den beiden Herrn ein Stück im Wagen gefahren…angeblich sind sie da drüben in der Halle…und zwar bei den Reportern….die haben einfach geglaubt…der chice Wagen ist für sie reserviert gewesen…ich würde sagen…gehen wir mal …ich lass mir in der Zwischenzeit etwas einfallen…was, weiß ich noch nicht…


Knackal (kramt in ihrer Tasche, zu Fung-Li): Bin gleich wieder da…muss nur schnell weg (läuft hin zur nächsten Toilette)

Fung-Li denkt sich nichts, begibt sich langsam zur Toiletteneingangstür und wartet dort. In der Zwischenzeit ist Knackal drinnen auf der Toilette, wäscht sich die Hände, pudert sich und schaut sich von allen Seiten in den Spiegel. Sie merkt nicht, dass eine Frau sie von allen Seiten beobachtet und hinausgeht, weiß nicht, dass diese dann später zwei Männer trifft und mit denen spricht. Fung-Li wartet noch immer, sieht den einen der beiden Männer in seiner Nähe auftauchen und denkt sich nichts. Knackal steht noch immer drinnen und bestaunt sich von allen Seiten, ihren kurzen Minirock, ob der passt. Endlich ist sie fertig und folgt einer anderen Dame, die den zweiten Eingang nutzt. Jetzt steht sie draußen, findet allerdings Fung-Li nicht, weil er gleich daneben ums Eck steht und sie ihn nicht sieht und rennt weiter in die verkehrte Richtung. Sie merkt nicht, dass sie falsch gelaufen ist und dreht sich um, da wird sie von einem Mann angerempelt, der sie blitzschnell ins nächste Eck schleppt, hinein in eine Tür und die Tür hinter sich zuhaut. Die Frau von vorhin ist da. Bevor sie etwas sagen kann, hat der Chinese schon die Pistole gezückt und hält sie ihr unter die Nase.

Knackal (versucht zu grinsen): Ah…ist das…bitte schön… eine echte Pistole…ja?...Ja?...schön…und sie…sind sie auch von der Polizei…?

Chinesin: Dumme Ziege…mach den Mund zu…

Chinese drückt Pistole noch fester.

Knackal: Nicht! Das kitzelt so…hörn sie auf! (fängt zu lachen an)…das kitzelt so…

Chinese: Wo ist die Ware?…wir haben nicht viel Zeit.

Knackal: Hihihi…war das kitzlig…ich glaub…sie irren sich da…hab ich sie schon mal g’sehn?...ich glaub…beim Weihnachtsmann gell…

Chinese: Jetzt reichts aber…wo ist der Buddha…mit den Moneten und der Ware….

Knackal: Ich weiß doch gar nicht, was sie bestellt haben….ich…ich….weiß nicht….

Chinesin: Das Rauschgift…wo ist das Rauschgift…wird’s bald…dämliche Kuh...wir haben wenig Zeit….

Knackal (wird jetzt ziemlich böse): Was bin ich?…bin nicht blöd…(wird stinksauer auf die Chinesin und schnappt sich ihre Tasche und haut diese der Chinesin um die Ohren, dann schnappt sie sich den Koffer, die Chinesin ist zuerst verblüfft, dann geht sie auf die Knackal los. Knackal brüllt wie am Spieß, der Chinese steht daneben mit der Waffe und hofft, dass seine Kollegin mit der Knackal fertig wird, die Chinesin muss ordentliche Rüffler einstecken, bis der Mann die Pistole noch einmal hervorholt und sie der Knackal unter die Nase hält.

Chinese: Wenn du nicht sofort sagst, wo der Buddha ist…

Knackal: Ah…der Buddha…(stellt sich dumm)…welcher Buddha? (weicht schnell einen Schritt zurück)…sie meinen…den schiachen dicken da…in Peking…ach…der…der…

Chinese: Wo ist er?

Knackal: Der ist doch in…Peking…den hat die Polizei sicher gestellt…da war nichts drinnen…

Chinese: Du willst uns wohl für dumm verkaufen…zuerst haben wir unser Geld hinein gegeben…die anderen die Ware…und dann ist dein Komplize…erschienen…dieser Tölpel

Knackal: Ah….mein OGD…ja…der hat das Rauschgift auch nicht…das hat ein Komplize…der hat’s versteckt….bitte…ich sag…die Wahrheit…

Chinese: Wo ist es…?

Knackal: Der hat es bei einem …von diesem Untergrundbossen versteckt….

Chinesin: Was? Bei einem von uns?

Knackal: …der heißt…(sie greift an die schöne Kette, die an ihrem Hals hängt und in dem eine Wanze verborgen ist)…der…ich sag’s ja schon…Fung…oder so ähnlich heißt er

Chinese schaut sich an, Chinesin ist entrüstet.

Chinese: Schweinehund…schickt uns hierher …um uns abzulenken…und hat bereits das Zeug selbst kassiert…

Knackal (lügt): Ja, der verkaufts hier…hat er noch erzählt…hier in Japan…an einen guten Freund, der ihm mehr bezahlt….

Chinesin: Wenn du ein Wort sagst…dann dreh ich dir den Hals um…

Sie verschwindet mit einem Mal mit dem Mann, Knackal ist alleine.

SZENENWECHSEL

Zur selben Zeit im kleinen Saal, Weber und Breitfuss sind noch immer umringt von den Reportern und den vielen Japanerinnen. Weber fühlt sich sauwohl, nur Breitfuss hat eine tiefe Wut auf seinen Kollegen.

Breitfuss (nimmt das Mikro): So…wenn ich bitten dürfte…meine liebe Damen…ladies…eeend gentlemeeen…. (viele Japanerinnen grinsen sich eins und winken Herrn Weber begeistert zu)

Weber: Was wollns singen?…sie kennen doch nichts…und falsch singens a…

Breitfuss: Herr Kollege…ich bin mit meiner Frau Gemahlin hundert Mal…in die Wiener Staatsoper gegangen…

Weber: Was? Sie …und a Operntenor…da kräht ja a Hahn schöner wie sie…

Breitfuss: Wir haben a Abonne….

Weber: Was? Sie! A Abonnement bei der Wiener Staatsoper…was haben’s g’sehn?

Breitfuss: Die Fledermaus…von Strauß….die hab ich dreimal g’sehn…dreimal!…wo…

Weber: Des is a Operetten und ka Oper.

Breitfuss: Des is doch wurscht…de Trutschn da…die merken des net…für die sing ma a schönes Wienerlied…wo gehn sie hin?

Weber: Ich?...wohin gehn denn sie? Verstecken sie sich, sie singen des Solo…des sag ich ihnen…ich sing net mit.

Sakura: Sind sie fertig? Fein…wissen sie schon…was sie uns vorsingen?

Breitfuss: Der Herr Kollege Weber hat mich grad g’fragt…wohin ich geh…und da ist mir ein Gedanke gekommen…ich gehe ….

Weber: Wohin?…wissen’s des schon?…. (grinst sich eins, weil er denkt, dass Breitfuss kein Lied einfallt)…

Breitfuss (stolz, stellt sich in die Mitte, die Menge macht ihm etwas Platz, ein Mann hat die Kamera auf ihn gerichtet): ladies….end gentlemeeen…I sing for you…dear ladies… Ich gehe…von Franz Lehar…

Sakura: Franz Lehar?

Weber: Jo…des war halt so a kleiner unwichtiger Dirigent…Kapellmeister…den kana kennt…macht aber nichts…

Breitfuss gibt der Kapelle ein Zeichen, die wissen allerdings nicht, was sie spielen sollen, darum fängt Breitfuss alleine zu singen an.

Breitfuss: Da geh ich …zum Maxim….dort bin ich sehr intim (singt fürchterlich, doch den Japanern gefällts und die Kamera ist direkt auf ihn gerichtet)…ich duze alle Damen, ruf sie beim Kosenamen …Frufru… Schuschu…Kung Fu…sie lassen mich vergessen das teure Vaterland…
Breitfuss fängt von Neuem an….

Zur selben Zeit sitzt Frau Breitfuss mit ihrer Nachbarin in Wien in der Wohnung und schaut fern, die Nachbarin schreit plötzlich, dass aus Japan übertragen wird. Beide sitzen gespannt vor dem Fernseher und schaun zu, wie Herr Breitfuss (man sieht nur ihn) singt:

…O Vaterland du machst bei Tag mir schon genügend Müh und Plag! Die Nacht braucht jeder Beamter doch meistenteils für sich privat! Um Eins bin ich schon im Büro, doch bin ich gleich drauf anderswo, weil man den ganzen lieben Tag nicht immer im Büro sein mag! Erstatte ich dann Bericht so tu' ich meistens selber nicht, die Sprechstund' halt' ich niemals ein, ein Beamter muss schweigsam sein! Die Akten häufen sich bei mir, ich finde 's gibt zu viel Papier; Ich tauch die Feder selten ein und komm doch in die Tint' hinein! Kein Wunder wenn man so viel tut, dass man dazwischen gerne ruht, und sich bei Nacht, was man so nennt, Erholung nach der Arbeit gönnt!.... Da geh ich zum Maxim, dort bin ich sehr intim, ich duze alle Damen ruf' sie beim Kosenamen, Frufru, Schuschu, Kungfu, Miyu, Yuuki, Kungfu, sie lassen mich vergessen das teu're Vaterland! Dann wird champagnisiert, und häufig pamponiert, und geht's an's Kosen, Küssen mit allen diesen Süssen; Frufru, Schuschu, Kungfu, Miyu, Yuuki, Kungfu, dann kann ich leicht vergessen das teu're Vaterland!

Frau Breitfuss (sitzt begeistert, isst aus einem Plastikbecher Frufru und merkt nichts): Schen singt er mein Engelbert…

Nachbarin: A bissl folsch is halt…und des g’follt ihnen?

Frau Breitfuss (stolz): Jo freilich…wie er nur singt…und do steht gleich daneben der Herr Weber…

Nachbarin: Na mir …würd des net ganz passen…dass der furtgeht…mit solchen Weiber…und dann san da ja a Männer dabei…ins Maxim a no…

Frau Breitfuss begreift schön langsam, was da der liebe Engelbert treibt.


SZENENWECHSEL


Wieder in Japan. Tosender Applaus für Herrn Breitfuss. Er hat zwar entsetzlich gesungen…doch es macht nichts...dieses Lied kennt ein jeder hier…und Hauptsache…es wird gesungen. Weber stellt sich nun dicht neben Breitfuss hin.

Weber: Guat Herr Kollege…was sing ma als nächstes…was aus der Fledermaus?…was halten’s vom Trinklied…

Breitfuss: Wie geht des?

Weber (fängt an laut): Trinke Liebchen, trinke schnell…

Beide stehn wie Besoffene da und grölen laut, die Japaner lachen.

Trinke, Liebchen, trinke schnell,trinken macht die Augen hell, sind die schönen Äuglein klar, siehst du alles licht und wahr,siehst, wie heisse Lieb' ein Traum, der uns äffet sehr, siehst wie ew'ge Treue Schaum, so was gibt's nicht mehr! flieht auch manche Illusion, die dir einst dein Herz erfreut, gibt der Wein dir Tröstung schon durch Vergessenheit! Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist, kling, kling, sing, sing, sing trink mit mir, sing mit mir,...

Weber und Breitfuss tanzen und singen laut vor den Japanern, führn sich auf und schrein: Glücklich ist…wer vergisst...was doch nicht zu ändern ist. Plötzlich steht Frau Knackal vor ihnen, völlig außer Atem.

Knackal: Na...das hätt ich mir ja denken können…sie Herr Weber und der Herr Breitfuss…sie beide hört man schon 10 Kilometer weit schrein…

Weber: Kommens rauf auf die Bühne…

Breitfuss: Ma…mir g’fallts da in Japan..

Knackal: Wirklich? Wenn sie wüssten…was passiert is?...doch was red ich…

Weber: Auffa do mit ihnen…vors Publikum…Frau Knackal… (Knackal klettert zu ihnen hin und stöhnt)

Breitfuss: …die singt zu falsch…na…

Knackal: Was heißt falsch?…sie haben so schiach g’sungen…darum hab ich sie ja auch g’funden…unter diesen Leuten…weils so falsch g’sungen haben…(reißt ihre Handtasche auf, sucht ihr Schminkzeug und schreit plötzlich)…wo kommt den die her?…a Mozartkugel na so was…macht das Papier auf und stopft sie sich in den Mund…

Breitfuss: Was…jetzt frisst die Knackal auf der Bühne…und wir…wir solln singen…. Knackal (hat den Mund voll und bringt nur heraus): Mo…Mozart…

Breitfuss (verärgert): …ich hab verstanden…wo haben’s die her?

Weber: Was sing ma jetzt?

Breitfuss: Mozart!

Weber: Des kennen sie singen?

Knackal (laut): Doch net Mozart…Amadeus heißt des…

Breitfuss: Wissen wir…Frau Knackal...ich bin auch einmal in eine Schule gegangen…Wolfgang Amadeus…

Knackal (giftig): Amadeus…(lauter)Amadeus…(stampft mit dem Fuß)

Breitfuss: Ich…bin net taub…

Weber (laut, weil er schnell begreift): Depp…des is a Liad.

Breitfuss: Was?

Knackal( irre giftig): Ich sag…Amadeus…sing ma…nur den Amadeus…

Breitfuss: Kennen sie des?…ich net…

Weber nimmt das Mikrofon und spricht hinein, wendet sich an die Musiker, die nicken nur, gleich darauf beginnt der Höllenkrach.

Knackal (rennt etwas hin und her und schreit): Super…da kann ich endlich mal die Solopartie singen (kriegt ein Mikro überreicht)

Die Musik fängt an, Falcos Amadeussong, Weber übernimmt den Anfang, Knackal schreit schrill und falsch die hohen Töne hinein.

Weber:

Er war ein Punker und er lebte in der grossen Stadt es war in Wien, war Vienna wo er alles tat er hatte Schulden, denn er trank, doch ihn liebten alle Frauen Und jede rief: Breitfuss, Knackal ziemlich laut und falsch: Come on and rock me, Amadeus

Weber:

Er war Superstar er war populär er war so exaltiert because er hatte Flair er war ein Virtuose war ein Rockidol Und alles rief:

Breitfuss und Knackal: Come on and rock me, Amadeus

Alle:

Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh, Amadeus Come and rock me Amadeus
Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh Amadeus HEY!

Weber:

Es war um 1780 und es war in Wien no plastic money anymore die Banken gegen ihn woher die Schulden kamen war wohl jedermann bekannt er war ein Mann der Frauen Frauen liebten seinen Punk Er war ein Superstar er war so populär er war zu exaltiert genau das war sein Flair er war ein Virtuose war ein Rockidol und alles ruft noch heute:

Come on and rock me, Amadeus
Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh, Amadeus Come and rock me Amadeus
Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh Amadeus
Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh, Amadeus
Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Amadeus Amadeus, Amadeus Oh, Oh, Oh Amadeus

Die drei stehn auf der Bühne und singen mit Begeisterung, während von einer Seite kommend zwei Männer und eine Frau zu sehen sind. Der eine der beiden Chinesen nimmt das Handy und ruft an.

Chinese: Boss, wir haben sie…du siehst sie im Fernsehen…ja…was? Der eine sammelt dicke Buddhastatuen…ist ein Kunstsammler…das haben sie berichtet?…na warte Bürschchen…

Chinesin: Was gibt’s?

Chinese: Chef sagt…dass er weiß, dass er den Buddha hat…sie habens gerade in den Nachrichten durchgegeben…

2.Chinese (holt sein Messer heraus, man sieht auch noch seine Pistole, niemand achtet auf ihn, jeder schaut nur zu den Musikern und den Sängern) Die drei holen wir uns…

Chinese: Dieses fette Schwein da...der gehört mir…mit dieser Schmalzlocke…

Chinese: Gefällt dir etwa seine Frisur nicht?

Chinesin: Warten wir ab…was der Chef für Anweisungen gibt...die laufen uns nicht davon…uns zum Narren halten…


SZENENWECHSEL


Etwas später, nur in Wien, einige Leute von der Regierung sitzen in einem großen Saal. Man sieht nicht die Gesichter, hört nur einige Stimme, eine Tür ist noch etwas offen, sodass man das Gerede hört.

Stimme 1: Des ist ein Skandal…für Österreich…

Stimme 2: Wer hat den Idioten hinüber geschickt?...wie der singt…und an falschen Text…

Stimme 3: Das teure Vaterland wird ihn bald auch vergessen diesen Herrn da…wie heißt der?

Stimme 1: Zwei sind’s…net eina…und …

Stimme 2: Wir können auch vergessen…glücklich ist, wer vergisst, ….wie kann der nur das singen?…unsere Regierung….

Mehr ist nicht mehr zu hören, die Tür wird geschlossen.


Kap 22) Österreich grüßt die ganze Welt


Noch immer am Flughafen in Tokio, Breitfuss, Weber und Knackal werden belagert von Fotografen, Reportern und schaulustigen Japanern, die Stimmung ist wunderbar, seit Weber und Breitfuss sich erklärt haben, noch als Draufgabe ein Liedchen zu singen. In einem anderen Raum, dort, wo die Regierung des Landes sitzt, schaut man dem wilden Treiben der Österreicher zu, das japanische Fernsehen überträgt gerade, einige Herrn blicken gespannt.
Im Fernsehen: Weber und Breitfuss singen gerade das Lied von „Wien und der Wein“, sie grölen entsetzlich, doch den Leuten gefällt es, dann Bildwechsel und man sieht eine Reportage, die Reporterin berichtet, es folgen dazu die passenden Bilder.

Reporterin: Hier noch einmal unser Bericht, wir fassen die wichtigsten Schlagzeilen des Tages zusammen. Heute brachte eine österreichische AUA Maschine unsere heiß geliebten Botschafter aus Wien direkt zu uns nach Tokio, sie sehen soeben, wie die Herren Beamten das Flugzeug verlassen und von unserer Regierung begrüßt werden (man sieht die beiden die Stufen hinunter flitzen, dann marschieren sie alleine weiter und schütteln begeistert den Ministern die Hände) Unsere Regierung war hoch erfreut über den Besuch aus Österreich. Einer dieser Gesandten, ein reicher Kunstliebhaber, der allerlei Kunststücke sammelt, er hat da in seinem schönen Wien eine große Sammlung von Gartenzwergen …und seit neuestem sammelt er so dicke Buddhafiguren, (man sieht die verloren gegangen Buddhastatue aus Peking eingeblendet) Die Freude unseres Außenministers war nicht zu übersehen, als ihm der österreichische Gesandte eines seiner wertvollsten Kunstgegenstände überreichte (weiteres Bild vom Gartenzwerg). Nach der herzlichen Begrüßung fuhren die Ehrengäste mit dem Wagen des Ministers zur Empfangshalle des Flughafens, wo ihnen ein phantastischer Empfang bereitet wurde. Die Herrn Beamten aus Wien verfügen ja über vielerlei Talente, u. a. haben sie sich der Muse verschrieben, einer der beiden Herrn komponiert still und leise in Wien, wie er einem unserer Reporter verraten hat, aber erleben sie jetzt selbst, was diese Beamten musikalisch uns zum Besten gegeben haben. (man sieht alle drei singen, Knackal schreit gerade abscheulich „Come on rock me Amadeus“ ins Mikrofon) Und nun schalten wir zurück und meine Kollegen melden sich direkt aus der Empfangshalle vom Flughafen.

Die Herren im Zimmer machen ein paar Schritte, einer von ihnen fängt zu reden an: So, das wäre mal gut gelaufen, bin gespannt wie es weiter geht. Haben unsere Leute alles organisiert?


SZENENWECHSEL

Am Flughafen, Weber, Knackal und Breitfuss sind in ein Interview verwickelt.

Breitfuss: Sagen sie mal, Fräulein, ich …versteh nur Bahnhof…wie war des gerade?

Weber: Haben’s net aufgepasst…a Unglück is g’schehn.

Knackal: Ah so? Und bitte schön…was war es denn?

Reporterin: Unsere Regierung hat soeben verkündet, dass sie ihre Maschine ausgeräumt haben und da war nichts drinnen, rein gar nichts, verstehen sie?

Weber: Echt? Gar ka Bomben mit an Eurofighter und einer Bodenluftraktenten?

Breitfuss (witzelt): Haben’s halt in die falsche Ecke g’schaut…schönes Fräulein…was suchen die do auch in unserer Maschin?

Reporterin: Na haben sie das vergessen? Das Gastgeschenk, das sich die Japaner ausbedungen haben…

Breitfuss, Knackal: Was?

Reporterin: Die Mozartkugeln…die Sicherheitsbeamten haben die Maschine dreimal auf den Kopf gestellt…und stellen sie sich vor…keine einzige Mozartkugel war darinnen.

Weber: Die Knackal …hat die letzte grad auf Bühne g’essen…die chinesischen Nudeln haben den Passagieren an Bord net g’schmeckt.

Breitfuss: Jo…diese Chinesen do in dem bunten Gwandl….sie wissen schon…

Weber: Sie meinen die Herrn in Uniform…jo die kriegten kane Mozartkugeln in China…

Reporterin: Spaß beiseite meine Herren, das ist mir bitter ernst…die Regierung…

Knackal (laut): Bitte…ich bin eine Dame, wieso sagen sie nur…meine Herrn…zähl ich vielleicht nichts…hab grad so schön beim Amadeus mitgesungen…

Weber: Wollns uns weismachen…dass diese …Regierung da…

Reporterin: Jawohl…sie sagen, dass mit dieser Maschine etwas nicht in Ordnung ist…die gehört general überholt…in Moskau haben sie Berge ausgepackt…in China sind sie mit einer ganzen Waffenlieferung gekommen…

Breitfuss: …und jetzt haben wir nichts im Kofferraum?

Weber: Des werden die Russen gewesen sein…

Breitfuss (verärgert): Wieso die Russen? Haben sie hier irgendwo einen Russen g’sehn, der unsere AUA ausg’räumt hat?

Weber: Vollkoffer,…in Russland muss des schon passiert sein…das russische Flughafenpersonal ist durch gedreht wie die g’hört haben, dass die Maschin voller Mozartkugeln is…

Breitfuss (begreift): Jesas…der Putin…darum war der so beleidigt…wegen der vielen Kugeln…

Knackal (schluchzt): Der arme Präsident…der tut mir furchtbar leid…

Weber, Breitfuss: Wer?

Knackal: Na, der Medvedev…der hat a schwere Entscheidung treffen müssen…wohin mit den vielen Kugeln…der tut mir ja so leid…

Weber: So schwer wird dem des net g’fallen sein. Entweder isst er alle selber zaum oder er hebt den Rest für die Verwandtschaft auf…

Knackal: Darum war der Ministerpräsident so stinksauer…und hat sie nicht zum Staatsbankett eingeladen…

Breitfuss (zur Reporterin): Wir…wir können nix dafür…des können nur die Russen g’wesen sein, die sich diese Kugeln als Sonderration unterm Nagel g'schlagen haben….

Reporterin: Doch wie erklären sie es, dass kein einziges Gastgeschenk angekommen ist, die Maschine ist völlig leer gewesen.

Knackal: Na, das ist doch…ganz einfach…sie haben’s halt ausgeräumt….

Reporterin: Und wo genau?

Weber: In Moskau!

Breitfuss (fast zeitgleich): Was? Dort? Na…selbstverständlich in Moskau!…was sonst!

Knackal (kurz nach den zweien): In Peking…. (lauter) Ich sag…des warn die Chinesen…die haben doch die Atombombe mit dem alten Flugzeug geliefert und die Bodenbodenluftraketen eingeschleust…

Reporterin: Auf jeden Fall haben sie jetzt Erklärungsbedarf. Sie müssen die japanische Regierung informieren…

Weber: Wieso wir?

Reporterin: Sie sind verantwortlich, haben die in Wien gesagt...

Weber: Da ist a klane Verwechslung passiert…

Breitfuss: Kleine? Herr Kollege, wieso haben sie net aufgepasst…auf unsere Messer und Gabeln aus Schönbrunn?

Reporter: Messer und Gabeln, ich versteh nicht…was das bedeutet?

Knackal: Die waren für die Chinesen bestimmt…glaub ich halt.

Weber: Na, für die Russen, denn die haben die jetzt…

Breitfuss: San die wahnsinnig…wer hat jetzt unser schönes Essbesteck gekriegt?

Reporterin: Sagen sie mal, führen sie denn nicht Buch…machen sie keine Aufzeichnungen, was sie herschenken?

Weber: Der Herr OGD improvisiert gerne, gnädiges Fräulein…

Breitfuss: Freilich hab ich a Liste gemacht von allen Geschenken, von jedem Land, was wir jedem Präsidenten mitbringen…der Chinese do…der Staatschef hat auch seinen Araber kriegt…

Weber: Sie meinen …die Lippi-zahner-stute Lilli aus der Hofreitschul…

Knackal: Ja…an die erinnere ich mich schon noch…die ist irgendwo in Peking ausgestiegen…
Reporterin: Wer?

Knackal: Na, die Lippizahnerstute…die Lilli…des Ross aus Wien…

Reporterin: Hm, hm (blickt der Reihe nach jeden an)…und was sag ich meiner Regierung…auf jeden Fall sind die Mozartkugeln weg.

Weber: Jetzt kann er sich freuen…der Präsident…kann im Kreml golfen…

Breitfuss:…wauns ihm noch net aufgetaut sind…

Reporterin: Verstehn sie jetzt, in welcher Zwickmühle ich mich befinde…man hat mich hierher geschickt aus dem Grund, dass ich in Erfahrung bringen soll, wo die Mozartkugeln hin kommen sind…und sie, meine Herrn, wissen nach ein paar Reisetagen nicht mehr, wem sie was geschenkt haben.

Weber: Na alles können wir uns net merken…wir sind ja schließlich Beamte…aber fragen's mal in Moskau nach…

Knackal: …oder in Peking…vielleicht haben’s noch ein paar übrig hihihi….

Reporterin: Und was sag ich in der Zwischenzeit der Regierung?…was schenken sie morgen dem Japanischen Präsidenten?

Weber: Das ist doch ganz einfach schönes Fräulein…jeder kriegt dasselbe…

Breitfuss: …wir machen’s wie früher bei den Kommunisten…jeder krieg a Kleinigkeit und alle kriegen zusammen einen Gartenzwerg…

Reporterin: Da wird unsere Regierung ziemlich wütend sein…nach der herzlichen Begrüßung…

Weber: Na, dann hättens uns net eingeladen…wir haben nix…könn ma ja froh sein, dass der Herr OGD seinen schiachen Gartenzwerg ins Handgepäck gegeben hat…sonst hätten ihn noch die Chinesen oder Russen g’fladdert…hahaha…

Reporterin: Eine einzige Frage hätte ich noch zum Abschluss…eine einzige…ja…

Weber: Machens es kurz…wir haben ka Zeit…die lieben Damen do…diese reizenden Japanerinnen warten auf mich…

Breitfuss (drängt sich vor): …auf uns…denn die warten auch auf mich…net nur auf sie, Herr Weber…oiso…was is…mit ihrer Frag?

Reporterin: Was schenken sie dem nächsten Land, wenn sie jetzt schon eine leere Maschine haben?

Breitfuss: Sie, Herr Weber…wissen sie, ob wir überhaupt weiter fliegen?

Weber: Na sicher…sie wissen ja gar nichts…zu den Amis flieg ma.
Breitfuss: Wohin?

Weber: Zu den Amer-i-kan-nern! Nach Amerika halt.

Reporterin: Und…was bringen sie als Gastgeschenk mit?

Knackal: Na Mozartkugeln essen die net…die schmecken denen nicht…

Weber: ..die essen schon lieber…Schwarzenegger Kugeln...

Breitfuss: …die wolln nur was vom Michael Jackson…und des gibt’s net bei uns in Wien…na,…für diese Wahnsinnigen haben wir was Besonderes mitgenommen…

Knackal: Ja…einen ganz modernen digitalen Weltatlas mit allen Hauptstädten der Welt…hihihi…damit sie sich in Geografie…oder wie das heißt mal auskennen….na, was hat die?

Reporterin: Ich würde sagen…ich mache mal Schluss hier…ich komme wieder, wenn ich etwas von ihnen brauch…(schüttelt jedem die Hand) es hat mich sehr gefreut…. (geht schnell weg und brummt vor sich hin)…diese Wahnsinnigen…da…dass es solche Leute überhaupt gibt….

Breitfuss: Was mach ma jetzt?

Weber: Singen…is eh klar…was sie machen…was ich net…ich geh zu meinem Publikum…(verschwindet)

Knackal steht mit Breitfuss alleine da.

Breitfuss: Was mach ma jetzt Frau Knackal?…keine Mozartkugeln (Knackal heult)…keine Messer aus Wien… was haben’s denn nur?

Knackal (schluchzt): ...der arme Präsident…wenn ich das g’wusst hätt…was der für a schwierige Aufgab g’habt hat…und jetzt war auch der Winter vorüber…und in Sibirien war kein Eis mehr.

Breitfuss: Lassen wir des…den Putin haben wir verärgert…und den Medvedev…

Knackal: Ich hab…niemanden geärgert…sie haben diese blöde Idee von den Mozartkugeln g’habt und jetzt ist…der arme Präsident fast an den Mozartkugeln erstickt…

Breitfuss: A Idee brauchen wir…wo nehmen wir nur a Idee her?…ich hab’s…wir reden dem japanischen Staatspräsidenten ein…

Knackal (erbost): Ich sag gar nichts mehr…hab eh schon net g’wusst, was ich sagen soll, wie mir die ganzen Akten hinunter gefallen sind…doch der hat so lieb gelächelt …der Präsident…dass mir nichts eingefallen ist…

Breitfuss (ganz in sich versunken, von seiner Idee begeistert): Wir erzähln dem Präsidenten…Frau Knackal…hörn sie überhaupt zu…(Knackal schnappt ihre Sachen und dreht sich um, nachdem sie sich die Tränen wegen des Präsidenten aus dem Gesicht gewischt hat, und läuft zu Herrn Weber, der schon wieder singt)…jetzt bin ich ganz alleine…dem…wie heißt der …dem Staatspräsidenten erzähln wir…dass wir für ihn…einen Kinderspielpark eröffnen…da dürfen auch die ganz Großen, die Erwachsenen, mit so kleine Autos…Raumschiffen fahren…und an jeder Ecke stehen diese Gartenzwergampel…dann haben’s wenigstens a Verwendung…und dann schicken wir ihnen vom Wiener Prater ein paar Ringelspiel….die Pferdchen schmeißen wir weg…und stattdessen lassen wir die Aliens auftauchen…so geht alles auf einmal…die Kinder lernen was über Außerirdische…die Erwachsenen können die Tarnkappenbomber bestaunen und einsteigen…und…ein paar Verkehrpolizisten brauchen wir noch…des kann der Minister machen…der darf als erster den Verkehr regeln …im …im intergalaktischen Raum…jo…und dann gibt’s irgendwo eine Tribüne…wo sie unseren Ufosong singen…ein Gewinnspiel…weils ja um den Weltfrieden gibt...hoffentlich machen da amal die Amerikaner den Hauptgewinn…dann müssen’s amal a Ruh geben…jo…und des Ganze wird ein großer Vergnügungspark…mitten in der Stadt…mit vielen grünen Pflanzen, Bäumen, wo man herum klettern kann…Aliens beobachten kann…schaufeln kann…wie bei uns in Wien…apropos Schaufeln…man könnt da noch für die ganz Kleinen…a paar Dinosauerierknochen verstecken…des is a Superidee…muss des gleich dem Herrn Weber mitteilen…und der Knackal…. (geht ab)