Mittwoch, 9. Januar 2013

ÖSTERREICH UNSER HEIMATLAND





Dies sind wunderbare Internet -Artikel über unser Heimatland Österreich! vom Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion, Wien 1220, zum Lesen gedacht!

Uran  ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Schwermetall, das bei der Entstehung der Erde bereits vorhanden war und auf Grund der langen Halbwertszeit einiger seiner Isotope (von Bedeutung ist hier das Isotop Uran-238 mit ca. 4,5 Milliarden Jahren Halbwertszeit) immer noch in der Erdkruste vorkommt. Insbesondere in Gegenden aus Urgestein (z. B. Granit, Gneis, z.B.:NÖ) gibt es höhere Gehalte an Uran und seinen natürlichen Zerfallsprodukten in den Böden. In landwirtschaftlich genutzten Flächen kann es allerdings auch über mineralische Phosphordünger in den Boden gelangen.
Im Rahmen einer Erhebung wurden durch die AGES Bodenproben von fast allen Ackerbaugebieten auf Urangehalte untersucht. Die Werte lagen zwischen 0,78 mg pro Kilo und 2,36 mg pro Kilo und entsprechen den in der Literatur bekannten Gehalten unbelasteter Böden. Die höheren Werte wurden geologisch bedingt im Wald- und Mühlviertel gefunden.
Zur Frage der Urananreicherung durch Phosphordünger wurden Archivbodenproben der ältesten österreichischen Dauerfeldversuche untersucht. Nach 45-jähriger mineralischer Phosphordüngung mit 100 kg P2O5/ha und Jahr (was deutlich über den aktuell geltenden Düngeempfehlungen von ca. 50 kg pro Hektar und Jahr liegt) wurde der Urangehalt in der Bearbeitungsschicht bis 25 cm um etwa 0,10 mg pro Kilo angehoben. Diese Steigerung ist statistisch nicht signifikant. Eine Verlagerung von Uran in den Unterboden (Bodenschicht von 45 – 50 cm) war auf keinem der 3 unterschiedlichen Versuchsstandorte im Marchfeld, im Alpenvorland und im Waldviertel feststellbar, auch nicht bei noch weit höheren mineralischen Phosphor-Gaben. Der Einsatz von mineralischen Phosphor-Düngern trägt daher nach diesen ersten experimentellen Erhebungen nicht zu einer Verlagerung von Uran ins Grundwasser bei.
Radionuklide in Düngemitteln
In den vergangenen Jahren wurden insgesamt ca. 500 Düngemittelproben untersucht. Die relevanten Radionuklide sind alle natürlichen Ursprungs. Hervorzuheben sind hier v. a. Radionuklide aus der natürlichen Uran-Radium Zerfallsreihe wie z. B. Uran-238, Radium-226, Blei-210, die insbesondere in phosphathältigen Düngemitteln vorkommen. In Kaliumdüngern ist auch Kalium-40 vorhanden, ein natürliches Kaliumisotop, dessen Aktivitätskonzentration jedoch im menschlichen Körper durch Stoffwechselprozesse weitgehend konstant gehalten wird. Die ermittelten Aktivitätskonzentrationen variieren je nach Düngemitteltyp und Radionuklid stark. Generell weisen Düngemittel mit hohen Phosphatgehalten wie z. B. Tripelphosphat- und Tripelsuperphosphatdünger höhere Gehalte an Uran und Radium auf (Maximalwerte bis zu 3 Bq/g, das entspricht ca. 240 µg/g Uran, und 0,8 Bq/g Radium).
Die Messergebnisse wurden für Modellrechnungen herangezogen, in denen der Eintrag von Uran und Radium aus der Verwendung von Phosphatdüngemitteln in das Grund-/Trinkwasser abgeschätzt wird. Demnach sind auch bei sehr konservativen Annahmen (ausschließliche Verwendung jenes Düngemittels mit den höchsten Gehalten, aufgebrachte Düngemittelmenge weit über den Empfehlungen für Normalböden, komplette Löslichkeit des aufgebrachten Radionuklides) keine gesundheitsrelevanten Gehalte im Trinkwasser zu erwarten. Die Bewertung von Uran in Trinkwasser erfolgte hierbei auf Grund seiner Schwermetall-Toxizität, da bei der Aufnahme von Uran aus dem Trinkwasser nicht die radiologische Belastung im Vordergrund steht.
Natürliches Vorkommen von Uran im Boden
Der Uraneintrag durch Düngemittel ist im Vergleich zum bereits im Boden vorhandenen Uraninventar sehr gering. So sind in einem Hektar Boden bis zu einer Bearbeitungstiefe von 30 cm durchschnittlich ca. 6 – 9 kg Uran natürlich vorhanden.
Die zusätzlich mit dem Dünger eingebrachte Uranmenge bei einer Auftragsmenge von z. B. 60 kg Phosphat pro Hektar (entspricht der ausreichenden Phosphordüngemenge für Österreich) mit der höchsten Uranbelastung beträgt ca. 40 Gramm, das sind ca. 0,5 % des Gesamtinventars im Boden. Auch wenn das im Dünger vorhandene Uran vorübergehend leichter pflanzenverfügbar sein kann, so ist mit einer relevanten Mehraufnahme von Uran durch Pflanzen und einer düngemittelbedingten gesundheitlich bedenklichen Akkumulation von Uran in der Nahrung bei einem verantwortungsbewussten Einsatz von Düngemitteln nicht zu rechnen. Generell sind jedoch Maßnahmen, die einen nicht notwendigen Eintrag von Schadstoffen in Umwelt und Nahrung verringern, zu begrüßen.
Die behördliche Kontrolle von Düngemitteln hinsichtlich ihres Gehaltes an Radioaktivität ist in Österreich im Strahlenschutzgesetz (BGBl. 227/1969 i.d.g.F.) geregelt. Die AGES führt im Auftrag des BMLFUW regelmäßig Messungen durch und berichtet darüber an das zuständige Ressort.